Belarus und Brunei sind auf der Schwarzen Liste der USA gelandet, Vietnam und Kamboschda werden im Menschenhandels-Bericht ebenfalls gerügt. Aber: Auch nach Europa schaut Washington – und dort vor allem nach Sofia.
© Michael Sohn / APUSA geben Bulgarien Beobachtungsstatus auf der Schwarzen Liste wegen Menschenhandels
Die USA haben Vietnam, Kambodscha, Belarus, Brunei und Macau auf ihre Schwarze Liste gesetzt. Der Grund: mangelndes Vorgehen gegen Menschenhandel. Das geht aus dem am Dienstag in Washington vorgestellten jährlichen Menschenhandels-Bericht des US-Außenministeriums hervor. Das EU-Land Bulgarien kommt demnach wegen Befürchtungen, das Problem nicht ernst genug zu nehmen, auf eine Beobachtungsliste.
»Wenn Sie sich den Bericht ansehen, werden Sie ein gemischtes Bild der Fortschritte sehen«, sagte Außenminister Antony Blinken. »Während wir uns diplomatisch mit Themen wie Klima und Korruption befassen, müssen wir uns auch damit auseinandersetzen, wie sie sich mit dem Menschenhandel überschneiden.« Demnach ist Korruption ein grundlegendes Problem, das häufig Menschenhandel erst ermöglicht.
In der Vergangenheit waren häufig auch Verbündete der USA auf der Schwarzen Liste gelandet, was wiederholt zu diplomatischen Spannungen führte. Gegen betroffene Länder werden Sanktionen verhängt, im Fall von befreundeten Staaten lässt die US-Regierung diese jedoch häufig fallen, solange sie Besserung geloben.
»Übersehen, leugnen oder verharmlosen«
Dem Bericht zufolge führt in Kambodscha »endemische Korruption« dazu, dass tausenden von Zwangsarbeit betroffenen Kindern nicht geholfen wird. Die Behörden würden Missbrauch häufig »übersehen, leugnen oder verharmlosen«. Im Fall von Vietnam kritisiert der Bericht vor allem, dass die Regierung in Hanoi nichts gegen eigene Botschaftsvertreter in Saudi-Arabien getan habe, die des Menschenhandels bezichtigt wurden.
Zu Bulgarien, dem wie
Serbien eine Herabstufung auf die Schwarze Liste droht, wenn keine Verbesserungen eintreten, erklärte das Außenministerium unter anderem, dass Opfer von Menschenhandel für die gegen sie begangenen Verbrechen bestraft worden seien.
Auf der Schwarzen Liste befanden sich bereits Malaysia, Afghanistan, Kuba, Eritrea, Guinea-Bissau, Iran, Myanmar, Nordkorea, Nicaragua, Russland, Südsudan, Syrien, Turkmenistan und Venezuela. Algerien und die Komoren wurden von der Liste gestrichen, weil sich dort die Lage verbessert habe, erklärte das Außenministerium.