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Deutsche Bank untersucht Devisengeschäfte - Ex-Star im Fokus

 

(Bloomberg) -- Viele Jahre lang war Amedeo Ferri-Ricchi ein wichtiger Ertragsbringer in der riesigen Devisenhandelsabteilung der Deutsche Bank AG und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr.

Sein Erfolg beim Verkauf komplizierter Hedging-Derivate an Unternehmen in Spanien war unter den Londoner Händlern legendär. Kollegen blickten neidisch auf seine Gewinne. Andere Banken versuchten, ihn abzuwerben, so etwa Goldman Sachs Group Inc. im Jahr 2017.

Nun ist ein Teil dieses Geschäfts im Visier einer internen Untersuchung. Ermittelt wird, ob Produkte missbräuchlich an Kunden verkauft wurden, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Die Untersuchung, die nach dem Ausscheiden von Ferri-Ricchi aus der Bank eingeleitet wurde, ist unter dem Namen “Project Teal” bekannt und spielte eine Rolle beim Ausscheiden mehrerer Mitarbeiter und leitender Angestellter.

Komplexe Devisengeschäfte, die spanischen Unternehmen zum Verhängnis wurden, haben zu Klagen und aufsichtsrechtlichen Beschwerden gegen mehrere Großbanken geführt. Die interne Untersuchung der Deutschen Bank befasst sich mit Dutzenden Transaktionen und hat bereits zu einigen Vergleichen geführt. All dies erschwert die Bemühungen von Vorstandschef Christian Sewing, das Kreditinstitut nach jahrelangen Krisen, die seinen Ruf geschädigt und Milliarden von Dollar gekostet haben, wieder auf Vordermann zu bringen.

Die Angaben zur Untersuchung beruhen auf Gesprächen mit mehr als einem Dutzend Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, darunter aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Bank, die unter der Bedingung der Anonymität über vertrauliche Sachverhalte sprachen.

Die potenziell hohen Summen, um die es dabei geht, wurden diesen Monat deutlich, als eine 500-Millionen-Euro-Klage der spanischen Hotelkette Palladium Group vor dem High Court in London bekannt wurde. In der Klage wird behauptet, dass das auf Ibiza ansässige Unternehmen Hunderte von “hochkomplexen” Geschäften mit der Frankfurter Bank abgeschlossen habe, bei denen es für Palladium “unmöglich” gewesen sei, den Preis zu bestimmen, den Wert zu schätzen oder die Risiken zu verstehen.

Die Klage “entbehrt jeder Grundlage und wir werden uns energisch dagegen verteidigen”, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank letzte Woche per E-Mail. Der Bank seien derzeit keine weiteren Klagen der betroffenen Unternehmen bekannt, und sie rechne auch nicht damit, dass mögliche künftige Forderungen in dieser Angelegenheit ebenso groß sein werden, so der Sprecher.

Ferri-Ricchi wird von Palladium nicht als Beklagter geführt, wird in der Klagschrift aber als Hauptkontakt der Deutschen Bank mit dem spanischen Unternehmen bezeichnet. Er kam 2005 zur Deutschen Bank und war bekannt für sein Fachwissen über Swaps und Derivate, die im Mittelpunkt seiner Doktorarbeit an der spanischen Universidad Complutense de Madrid standen.

Über seine Anwälte bestreitet er die Vorwürfe in der Palladium-Klage oder dass er jemals an einem missbräuchlichen Verkauf beteiligt gewesen sei. Auch in eine interne Untersuchung der Deutschen Bank sei er nicht verwickelt.

Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, sagen, dass die Geschäftseinheit, die einst von Ferri-Ricchi geleitet wurde - er verließ die Bank Mitte 2019 und arbeitet nun bei JB Drax Honore -, ein wichtiger Bestandteil der laufenden Untersuchung sei. Drax lehnte eine Stellungnahme ab

Ibiza-Besuch

In der Klage wird behauptet, dass die Beziehung zwischen Palladium und der Deutschen Bank begann, nachdem Ferri-Ricchi im Oktober 2012 nach Ibiza gereist war, um sich mit der Familie Matutes, den Eigentümern der Hotelgesellschaft, zu treffen. Dort habe er eine Strategie vorgestellt, die als “DB Haven Liability Cheapener” bezeichnet wurde.

Im Januar 2013 stieg Palladium in die Strategie ein. Hunderte Transaktionen folgten zwischen 2014 und 2019. Palladium behauptet, dass die Deutsche Bank, als eine Reihe von ihnen floppte, für eine Umstrukturierung warb, die zu zusätzlichen Gebühren und letztlich zu weiteren Verlusten führte. Das spanische Unternehmen behauptet, dass ihm von der Deutschen Bank so viele Produkte verkauft worden seien, dass sie in der Spitze im Oktober 2017 einen Nominalwert von 5,6 Milliarden Euro hatten, was die Bilanz des Unternehmens in den Schatten stellte.

Insgesamt gab es mehr als 250 Transaktionen. Die letzte war ein Doppelwährungsgeschäft am 11. Oktober 2019, heißt es in der Klage, in der behauptet wird, dass alle wesentlichen Deals über Ferri-Ricchi selbst abgewickelt worden seien, oder über Deutschen Bank-Mitarbeiter, die auf seine Anweisung hin oder aufgrund seiner Beziehung zu Palladium handelten.

Neue Widrigkeiten

Die interne Untersuchung der Deutschen Bank geht auf Ende 2019 zurück. Für Sewing, der sich gerade auf die Mammutaufgabe des Unternehmensumbaus konzentrierte, entstanden neue Widrigkeiten, als spanische Kunden anfingen, sich über Verluste bei Derivaten zu beschweren, die sie von der Deutschen Bank gekauft hatten. Ernesto Mercadante, ein frisch eingestellter Mitarbeiter von Goldman Sachs im Bereich Devisenhandel, hatte ebenfalls Bedenken wegen der Geschäfte bei seinen Vorgesetzten angemeldet, die sie schließlich bis hinauf zum CEO trugen.

“Es gibt eine laufende Untersuchung”, sagte die Deutsche Bank in einer Erklärung. Die Bank will sich nicht weiter äußern, bis “alle Elemente” der Überprüfung abgeschlossen seien.

Die Bedenken konzentrieren sich auf Devisenkontrakte wie so genannte Targeted Accrual Redemption Forwards, die an zahlreiche Unternehmen verkauft worden waren. Diese komplexen Produkte bieten Schutz gegen Währungsrisiken, können aber leicht selbst zu massiven Verlusten führen. Ein Großteil der Untersuchung konzentriert sich auf Kunden in Südeuropa, insbesondere in Spanien, wobei eine Reihe von Unternehmen behauptet, sie seien finanziell geschädigt worden.

Positionen schließen

Als Mercadante im Jahr 2019 die Bücher der Devisenabteilung überprüfte, alarmierte er nicht nur seine Manager. Zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen zufolge machte er sich auch daran, die Positionen einiger Kontrakte zu schließen, anstatt sie weiter zu verlängern. Dadurch kristallisierten sich die Verluste für die Kunden heraus, die sich angesammelt hatten und die sie nun decken mussten. Mercadante, der jetzt bei der Banco Santander SA arbeitet, reagierte nicht auf mehrere Bitten um Stellungnahme.

Projekt Teal konzentriert sich auf die Frage, ob die Kunden die Produkte vollständig verstanden haben oder ob sie in irgendeiner Weise getäuscht wurden. In Anbetracht des Risikos sollte der Verkauf dieser Produkte anspruchsvollen Kunden vorbehalten sein, und die Untersuchung der Deutschen Bank befasst sich mit der Frage, wie die Kunden kategorisiert wurden, um den Verkauf zu ermöglichen.

In ihrer Reaktion zur Klage von Palladium ist die Deutsche Bank jedenfalls eindeutig: Das Unternehmen sei “ein versierter Investor mit umfangreicher Erfahrung im Umgang mit Derivaten”, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank letzte Woche. Das Unternehmen nutze Derivate seit mehreren Jahren “ohne Beanstandung”.

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Covestro-Aktie profitiert vorbörslich: Covestro erhöht Ergebnisprognose zum dritten Mal

 

Covestro hat nach starkem und überraschend deutlich profitablem Wachstum im abgelaufenen Quartal die Ergebnisprognose zum dritten Mal in diesem Jahr erhöht.

Das operative Ergebnis werde auf 3,0 bis 3,2 Milliarden Euro steigen statt wie im Sommer angekündigt auf 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro, teilte der Werkstoffhersteller in Leverkusen mit.

Im dritten Quartal übertraf Covestro die Erwartungen. Angetrieben vor allem von stark erhöhten Verkaufspreisen (plus 44 Prozent) kletterte der Umsatz um 56 Prozent auf 4,3 Millarden Euro. Während eingeschränkte Produktverfügbarkeiten das Wachstumspotenzial beschränkten, konnten die erhöhten Rohstoffpreise mithilfe der Preissteigerungen mehr als kompensiert werden. Das EBITDA schoss um 89 Prozent auf 862 Millionen Euro in die Höhe. Netto verdiente Covestro 472 Millionen Euro - mehr als das Doppelte des Vorjahres (179) Millionen Euro.

Analysten hatten nach einem von Vara Research zusammengestellten Konsens mit 854 Millionen Euro EBITDA, einem Nettoergebnis von 445 Millionen Euro und einem Umsatz von 3,93 Milliarden Euro gerechnet.

"Wir konnten die Dynamik des ersten Halbjahres voll in das dritte Quartal mitnehmen und haben dabei vom anhaltend hohen Preisniveau profitiert", erklärte Vorstandschef Markus Steilemann.

Covestro profitieren vorbörslich von höherem Gewinnausblick

Die Aktien von Covestro haben am Montag vorbörslich positiv auf einen angehobenen Gewinnausblick reagiert. Der Kurs lag im Tradegate-Handel zeitweise um 1,3 Prozent über den XETRA-Schlusskurs vom Vortag.

Händler äußerten sich aber enttäuscht vom Free-Cashflow-Ausblick, auf den Konzernchef Markus Steilemann "wegen einer bewertungsbedingt höheren Mittelbindung im Betriebskapital" in diesem Jahr nun etwas vorsichtiger blickt. Jefferies-Analyst Chris Counihan rechnete in einer am Montag vorliegenden ersten Schnelleinschätzung auch mit einer eher verhaltenen Kursreaktion. Er sah den operativen Gewinn im dritten Quartal hinter seinen eigenen Erwartungen.

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Gefahr für die Finanzstabilität: Fed warnt vor Meme-Aktien wie GameStop & Co.

 

In ihrem halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität warnte die US-Notenbank kürzlich vor der Gefahr für die Finanzstabilität, die von gehypten Meme-Aktien wie GameStop, AMC & Co. ausgeht. Die Finanzinstitute sollten daher vorbereitet sein.

Wie die US-Notenbank Federal Reserve in ihrem halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität, der kürzlich veröffentlicht wurde, festhält, gefährdet die Volatilität, die durch die Zunahme von Erstinvestoren, die sich in sozialen Medien versammeln, das Finanzsystem. Neue Handelsplattformen hätten in der jüngsten Vergangenheit dazu geführt, dass eine neue Generation junger Händler an den Aktienmarkt gekommen sei. "Kleinanleger und soziale Medien wurden als Schlüsselfaktoren für die 'Meme'-Volatilität an den Aktienmärkten in der ersten Hälfte des Jahres 2021 hervorgehoben", heißt es in dem Bericht der Fed weiter. "Längerfristige Veränderungen in den Bereichen Demografie, Regulierung und Technologie sowie Verhaltensfaktoren, die mit diesen strukturellen Veränderungen interagieren könnten, haben möglicherweise die jüngsten Trends bei der Nachfrage nach und dem Angebot an Handelsmöglichkeiten für Privatanleger an den Aktienmärkten beeinflusst", so die US-Notenbank.

Wachsender Anteil junger Anleger und steigende Risikobereitschaft

Wie die Fed weiter erklärt, habe die finanzielle Risikobereitschaft privater Haushalte zuletzt wieder deutlich zugenommen. Während diese bereits 2001 einen Höhepunkt erreicht habe, folgte 2009 der Tiefpunkt, bevor es bis 2019 wieder einen Aufschwung gegeben habe und man sich nun wieder dem Höchststand aus dem Jahr 2001 nähere. Dabei folge der direkte Aktienbesitz der privaten Haushalte gewissermaßen der Risikobereitschaft, erklärt die Fed. "Da Aktien eine höhere Volatilität und höhere Renditeerwartungen aufweisen als viele andere Finanzanlagen, sind sie tendenziell attraktiver für jüngere und weniger risikoscheue Anleger. Laut Umfragedaten ist der Anteil der jüngeren Verbraucher, die bereit sind, Risiken einzugehen, seit Jahrzehnten deutlich höher als bei anderen Altersgruppen."

Durch diese Faktoren habe sich auch die Marktstruktur merklich verändert: Aufgrund der zunehmenden Risikobereitschaft sowie des wachsenden Anteils jüngerer Privatanleger habe sich der Zugang zum Aktienhandel für den Privatanleger erweitert. "Ein Faktor, der zu dieser Ausweitung beigetragen hat, war die Abschaffung der Handelsprovisionen bei großen Privatkunden-Brokern sowohl für Aktien als auch für Optionen."

Gefahr durch GameStop, AMC & Co.

"Neben der Abschaffung der Provisionen haben die Retail-Broker durch die Einführung mobiler Handels-Apps auch die Art und Weise verändert, wie Kleinanleger auf die Aktienmärkte zugreifen und mit ihnen kommunizieren", schreibt die Fed weiterhin in ihrem halbjährlichen Bericht. Durch diese Apps sei das Investieren zugänglicher - es gebe breitere Produktpaletten und die Apps machten den Handel visuell ansprechender. "Mit ihrem einfachen Zugang und ihren ansprechenden Grafiken können solche Apps den Handel wie ein Spiel erscheinen lassen, insbesondere für jüngere oder weniger erfahrene Anleger." Das Durchschnittsalter der Kontoinhaber solcher Handels-Apps liege der Fed zufolge bei 30 Jahren, dabei bezeichneten sich fast 50 Prozent von ihnen als Erstanleger.

Und auch Social-Media-Plattformen hätten die Art und Weise beeinflusst, wie Kleinanleger über die Märkte kommunizieren, berichtet die US-Notenbank. "Darüber hinaus können soziale Medien zu einer 'Echokammer' beitragen, in der Kleinanleger am häufigsten mit anderen kommunizieren, die ähnliche Interessen und Ansichten haben, und dadurch ihre Ansichten verstärken, selbst wenn diese Ansichten spekulativ oder voreingenommen sind." Ein einziger Kommentar oder Beitrag in den Sozialen Medien könne ausreichen, um innerhalb kürzester Zeit Millionen von Menschen zu erreichen und die Marktstimmung dramatisch zu beeinflussen. "Die Meme-Aktien-Episoden vom Januar 2021 bieten eine Fallstudie für die Wechselwirkung zwischen sozialen Medien und Aktienkursen", erinnert die Fed in diesem Zusammenhang.

Die Kurskapriolen bei beliebten Meme-Aktien wie GameStopAMC & Co. hätten bislang zwar nur "begrenzte" Auswirkungen auf die Finanzstabilität gehabt und die "Ausbrüche der Volatilität im Handel getrieben durch Privatanleger ist rasch abgeklungen", so die Fed, jedoch sollten diese Entwicklungen weiter beobachtet werden. "Erstens haben jüngere Aktienanleger tendenziell eine höhere Verschuldung in ihren Haushaltsbilanzen. Der durchschnittliche Verschuldungsgrad jüngerer Privatanleger ist mehr als doppelt so hoch wie der aller Anleger, so dass diese Anleger potenziell anfälliger sind für große Schwankungen der Aktienkurse, da sie eine größere Schuldendienstlast haben", gibt die Fed zu bedenken. Und diese Anfälligkeit werde noch verstärkt, da diese Privatanleger häufig Optionen einsetzten, die den Verschuldungsgrad oft noch erhöhen und die Verluste verstärken könnten. "Zweitens können sich Episoden erhöhter Risikobereitschaft mit der Interaktion zwischen sozialen Medien und Kleinanlegern weiterentwickeln und sind möglicherweise schwer vorherzusagen", erklärt die US-Notenbank weiter. Und drittens seien die Risikomanagementsysteme der betreffenden Finanzinstitute eventuell nicht auf solch eine erhöhte Volatilität oder finanzielle Verluste abgestimmt, "die sich aus den hier aufgezeigten Trends ergeben könnten". Die Finanzinstitute sollten daher vorbereitet sein, empfiehlt die Fed, denn es könnten weitere Schritte erforderlich sein, "um die Widerstandsfähigkeit des Systems zu gewährleisten".

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Chip-Aktien im Höhenflug - Piper Sandler rät diese Aktie im Auge zu behalten

 

Halbleiter-Titel gehörten zuletzt zu den Überfliegern am Parkett. Nicht zuletzt dank Facebooks Vorstoß ins Metaverse haben Anleger verstärkt Chipaktien gekauft. Ein Analyst hebt eine Aktie aus der Branche besonders hervor.

Lieferengpässe bei Halbleitern haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Branchen in Bedrängnis gebracht. Die Auftragsbücher von Halbleiterunternehmen sind unterdessen übervoll, die hohe Nachfrage sichert zahlreichen Unternehmen aus dem Halbleitergeschäft auch in der nächsten Zeit noch gute Geschäfte.

Das macht sich auch beim Blick auf Halbleiteraktien bemerkbar, von denen einige jüngst neue Rekordstände verbuchen konnten. Ein Analyst rät Anlegern dazu, einen Wert besonders genau unter die Lupe zu nehmen.

NVIDIA-Aktie zu teuer

Der VanEck Semiconductor ETF, der in die Wertentwicklung von Unternehmen investiert, die in der Halbleiterproduktion und -ausrüstung tätig sind, hat in diesem Jahr bereits 56,32 Prozent zugelegt. Allein in den letzten drei Monaten betrug die ETF-Performance +13 Prozent. Dazu trug die starke Entwicklung zahlreicher Aktien bei, die der ETF abbildet.

So hatte die Top-Position des ETF, der Chiphersteller NVIDIA, jüngst ein neues Allzeithoch erreicht, auch die Nummern 2-5 im Index, Taiwan Semiconductor ManufacturingASMLIntel und AMD konnten dank einem starken Ausblick von QUALCOMM an Börsenwert zulegen und teils neue Aktienkursrekorde vermelden. Dazu trug neben der durch starke Nachfrage bedingten positiven Grundstimmung der Branche auch der Internetkonzern Facebook (künftig: Meta) bei, der durch seine Vision eines Metaverse den Bedarf an Chips auch für die Zukunft untermauert hat.

Piper Sandler-Analyst Craig Johnson bewertet die Branchenvertreter mehrheitlich positiv: "Was uns diese Charts im Wesentlichen sagen, ist, dass sie Ihnen ein Bild davon zeigen, wie stark die Fundamentaldaten sind … Sie brechen zu neuen Höchstständen aus", so der Experte gegenüber CNBCs Trading Nation.

Dem ETF traut er vor diesem Hintergrund weiteres Aufwärtspotenzial zu, eine Aktie hebt er in diesem Segment dabei besonders hervor: NVIDIA. Der US-Konzern habe einen "großartigen Lauf", sei aktuell aber "ein bisschen zu stark […] um sie jetzt zu kaufen", erklärt Johnson.

Broadcom-Aktie einen Blick wert

Stattdessen sollten Anleger ihren Blick seiner Ansicht seiner Ansicht nach auf Broadcom richten. Hier sieht der Experte die Gelegenheit für einen Aktienkauf gekommen: Die Aktie fange "gerade erst an, aus einer schönen mehrmonatigen Konsolidierung auszubrechen, es scheint ein ziemlich guter Einstiegspunkt zu sein, und ich denke, diejenigen, die ihr Engagement in Halbleitern erhöhen möchten, sollten kaufen," rät er. Die Broadcom-Aktie hat seit Jahresstart 27,40 Prozent zulegen können und performte damit besser als der breite Markt. Im Branchenvergleich, insbesondere im Semiconductor-ETF, hat der Anteilsschein aber noch Nachholbedarf.

Auch John Petrides, Portfoliomanager bei Tocqueville Asset Management zeigt sich gegenüber CNBC ähnlich positiv gestimmt, was die Zukunft der Branche angehe. "Wenn man sich die Bottom-up-Fundamentaldaten ansieht, sind die Themen für die Chips wirklich ziemlich stark", sagte Petrides im selben Interview. "5G, künstliche Intelligenz, Augmented Reality, Metaverse, elektronische Fahrzeuge, Kryptowährung - es gibt so viel Nachfrage auf dem Endmarkt, dass viel Kapital dorthin fließt, wo diese Jungs sitzen", betont der Experte.

 

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Besser als Wasserstoff. Ich investiere in diese 2 Zukunftstrends

 

Als Investor bin ich immer auf der Suche nach stabilen Zukunftstrends. Für mich sind dies Entwicklungen, die heute und voraussichtlich auch noch mindestens im nächsten Jahrzehnt für ein überdurchschnittliches Wachstum in einzelnen Branchen sorgen. Dabei ist mir wichtig, dass ich heute Unternehmen in diesen Branchen identifizieren kann, denen ich zutraue, langfristig steigende Gewinne zu erzielen. Im grundsätzlich spannenden Wasserstoff-Bereich traue ich mir das nicht zu. Die meisten komplett auf Wasserstoff fokussierten Unternehmen sind weit davon entfernt, Gewinne zu erzielen. Wie die Wasserstoff-Technologie in zehn Jahren genutzt werden wird, ist für mich schwer absehbar. Folgende zwei wachstumsstarke Bereiche kann ich besser einschätzen. Hier investiere ich gerne.

Cybersicherheit

Anfang dieser Woche wurden MediaMarkt und Saturn Opfer einer Cyberattacke (Stand: 12.11.21, gilt für alle Angaben). Bestellungen, Rückgaben oder reservierte Abholungen konnten nicht mehr bearbeitet werden. Um die Server wieder freizugeben, forderten die Cyberkriminellen ein Lösegeld von 240 Mio. US-Dollar. Dieser Angriff ist bei Weitem kein Einzelfall. Allein aus diesem Jahr kenne ich aus der Presse Fälle von Cyberattacken auf Pipelines, Krankenhäuser, Behörden und auf Industrieunternehmen, die in vielen Fällen zum Stillstand der jeweiligen Organisationen geführt haben.

 

Die Digitalisierung schreitet voran. Immer mehr Dinge sind mit dem Internet verbunden und Systeme werden immer komplexer. Erfolgreiche Cyberattacken richten somit immer größeren Schaden an. Der Schaden durch Cyberkriminalität ist laut Cybersecurity Ventures heute bereits größer als der Schaden aller Naturkatastrophen zusammengenommen. Da ist es wenig verwunderlich, dass der Schutz gegen diese Angriffe immer wichtiger wird. Laut CEPro umfasste der Markt für Cybersicherheit im Jahr 2020 ein Volumen von 177 Billionen US-Dollar. Dieser soll bis 2027 um 12,5 % jährlich auf dann über 400 Billionen US-Dollar wachsen.

Das ist ein Zukunftstrend nach meinem Geschmack. Zumal ich mir kein Abflachen des Wachstums ab dem Jahr 2027 vorstellen kann. Innerhalb des Bereichs gibt es viele interessante Unternehmen. Angefangen von solchen, die Mitarbeiter für Cyberangriffe sensibilisieren, bis hin zu jenen, die mithilfe von künstlicher Intelligenz für einen Schutz der Endgeräte sorgen. Zu meinen Favoriten zählen CrowdStrike (WKN: A2PK2R) und Microsoft (WKN: 870747).

Onlinehandel

Ich bestelle spätestens seit der Corona-Pandemie die meisten Dinge online, statt in ein Geschäft zu gehen – abgesehen von Lebensmitteln. Die Vorteile wie eine große Auswahl, einfache Preisvergleiche, Unabhängigkeit von Öffnungszeiten sowie eine Zeitersparnis liegen für mich auf der Hand. Da kann man leicht das Gefühl bekommen, dass dieser Trend schon abgeschlossen ist. Selbst im Corona-Jahr 2020 wurden hierzulande laut dem Handelsverband Deutschland allerdings erst 12,6 % der Einzelhandelsumsätze im engeren Sinne online erzielt. In den USA war der Anteil mit 13,3 % ähnlich hoch, in China mit 24,9 % deutlich höher.

Von 2014 bis 2020 wuchsen die globalen Umsätze im Onlinehandel laut Statista um durchschnittlich 21 % pro Jahr. Grand View Research geht davon aus, dass sich dieses Wachstum mit einer jährlichen Rate von 15 % bis 2027 fortsetzen wird. Um an diesem Wachstum teilzuhaben, bieten sich auch hier unterschiedliche Investitionsmöglichkeiten an. Von Plattformbetreibern über Paketzusteller und Bezahldienste bis zu Nischen-Onlineshops ist die Auswahl groß. Ich setze unter anderem auf Amazon (WKN: 906866), Etsy (WKN: A14P98) und Shopify (WKN: A14TJP).

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Wasserstoff: 5 News von der Shell-Aktie, RWE-Aktie, Daimler-Aktie, Linde-Aktie und Rolls-Royce-Aktie

 

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  1. Shell und RWE schließen Wasserstoff-Absichtserklärung

Shell (WKN: A0D94M) und RWE (WKN: 703712) haben die Chance erkannt und schlossen deshalb zuletzt eine Erklärung für die gemeinsame Wasserstoff-Produktion, -Nutzung und den -Vertrieb. Sie möchten so ihre eigenen Geschäfte und die Industrie dekarbonisieren sowie den Verkehrssektor versorgen. In einem ersten Schritt geht es um die Identifizierung von konkreten Projekten bis hin zur Investitionsentscheidung.

Als Standorte kommen zunächst Großbritannien, Deutschland und die Niederlande infrage. So könnte im Nordosten Englands ein Offshore-Windpark zur grünen Wasserstoff-Produktion entstehen. Des Weiteren wird der Bau von Elektrolyseanlagen mit direkter Pipelineanbindung geprüft.

Shell und RWE evaluieren aber auch die Einsatzmöglichkeiten im Verkehrssektor. So baut Shell zwischen Rotterdam und Köln bis 2024 bereits ein Wasserstoff-Tanknetz. Die Unternehmen untersuchen weiterhin die Möglichkeit der Dekarbonisierung von RWEs Gaskraftwerken mittels CO2-Abscheidung.

  1. Shell und Hydro Havrand arbeiten zusammen

Norsk Hydros (WKN: 851908) Wasserstoff-Tochter Hydro Havrand und Shell haben eine Absichtserklärung unterschrieben, um zusammen grüne Wasserstoffprojekte zu entwickeln. Beide Firmen möchten ihren eigenen Betrieb dekarbonisieren und die Industrie sowie den Schifffahrts- und Verkehrssektor beliefern. Norsk Hydro senkt so den CO2-Ausstoß in seinen Aluminiumwerken bis 2030 um etwa 30 %.

  1. TotalEnergies und Daimler Truck entwickeln Wasserstoff-Ökosystem

TotalEnergies (WKN: 850727) und Daimler (WKN: 710000) Truck arbeiten zukünftig zusammen, um Wasserstoff-Lkws zum Durchbruch zu verhelfen. Während Daimler Truck entsprechende Fahrzeuge produziert, konzentriert sich TotalEnergies auf den Bau von Wasserstoff-Tankstellen. Bis 2030 sollen es in Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg zunächst 150 Tankstellen sein.

Die Kooperation hat die Wasserstoff-Beschaffung, dessen Vertrieb und die Entwicklung von entsprechenden Lkws zum Ziel. Daimler möchte bis 2025 erste Brennstoffzellen-Lkws auf die Straßen bringen. Mit dem Auf- und Ausbau eines Tanknetzes wird beiläufig auch die Voraussetzung zur Einführung leichter Brennstoffzellen-Fahrzeuge geschaffen.

  1. Linde Engineering beteiligt sich an der Powerhouse Wasserstoff-Technologie

Linde (WKN: A2DSYC) Engineering und Hydrogen Utopia International haben einen Fünfjahresvertrag zur exklusiven Lieferung von Powerhouses Abfall-zu-Wasserstoff-Produktionstechnologie geschlossen. Er ermöglicht Linde Engineering in Polen, Griechenland und Ungarn die Beteiligung an einzelnen Projekten. Zuvor hatte Linde in Polen eine Machbarkeitsstudie zu Powerhouses Synthesegasanlagen durchgeführt.

  1. Rolls-Royce entwickelt Brennstoffzellen

Rolls-Royce (WKN: A1H81L) und Cellcentric bauen ihre Zusammenarbeit im Bereich Brennstoffzellen weiter aus. Dabei nutzt Rolls-Royce Cellcentrics Module, um MTU-Wasserstoff-Brennstoffzellen für die Notstromversorgung von Rechenzentren zu entwickeln. Ihre Leistung liegt bei 150 kW, die über eine Zusammenschaltung skalierbar ist. Rolls-Royce beginnt voraussichtlich ab 2023 mit ersten Pilotanlagen und ab 2025 mit der Serienproduktion.

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BioNTech- und Pfizer-Aktien vorbörslich uneins: Impfstoff schützt offenbar nur teilweise gegen Omikron - Bei drei Dosen immer noch effektiv

 

Der COVID-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer bietet Studien zufolge offenbar lediglich einen teilweisen Schutz gegen die neue Omikron-Variante.

Sie deuten darauf hin, dass Booster-Impfungen dringend nötig sind. Die Neutralisierung der Omikron-Variante habe im Vergleich zu einem früheren COVID-Stamm "sehr stark abgenommen", erklärte Alex Sigal, Professor am Africa Health Research Institut in Südafrika, auf Basis vorläufiger Ergebnisse. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt veröffentlichte am Mittwoch Daten zur Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die neue Variante und kam zu dem Schluss, "dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist".

 

Der Virologe Christian Drosten von der Charite sprach von sehr wichtigen Daten. "Sieht nicht gut aus für zweifach Geimpfte. Dritte Dosis notwendig", schrieb er auf Twitter. Aber selbst drei Monate nach einer Booster-Impfung mit BioNTech sieht Ciesek bei ihrer Untersuchung nur eine Neutralisation von 25 Prozent bei Omikron im Vergleich zu 95 Prozent bei der noch vorherrschenden Delta-Variante und spricht von einer bis zu 37-fach reduzierten neutralisierenden Wirkung der Antikörper im Vergleich zur Delta-Variante. Bei einer sechs Monate zurückliegenden zweifachen Impfung mit BioNTech, Moderna sowie einer Kreuzimpfung von AstraZeneca/BioNTech sei eine Antikörperreaktion nicht einmal messbar gewesen.

Das Afrika Health Research Institut in Südafrika untersuchte im Labor das Blut von zwölf Personen, die mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizergeimpft wurden. Dabei wurde ein 41-facher Rückgang der neutralisierenden Antikörper gegen die Omikron-Variante beobachtet. Das Blut von fünf der sechs geimpften und zuvor mit COVID-19 infizierten Personen konnte die Omikron-Variante allerdings noch immer neutralisieren. "Diese Ergebnisse sind besser als ich erwartet hatte. Je mehr Antikörper man hat, desto größer ist die Chance, dass man vor Omikron geschützt ist", erklärte Sigal. Die vorläufigen Daten wurden noch nicht von Fachkollegen geprüft.

Während neutralisierende Antikörper ein Indikator für die Immunreaktion des Körpers sind, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch andere Arten von Zellen wie B- und T-Zellen durch die Impfstoffe stimuliert werden und zum Schutz vor den Auswirkungen des Coronavirus beitragen. Die vorläufigen Daten deuten zudem nicht darauf hin, dass der Impfstoff weniger in der Lage ist, schwere Erkrankungen oder Todesfälle zu verhindern. BioNTech-Chef Ugur Sahin sagte in der vergangenen Woche, dass er es für wahrscheinlich hält, dass Geimpfte einen deutlichen Schutz gegen schwere Erkrankungen, die durch Omikron verursacht werden, haben werden. Sahin sagte dem Sender NBC am Dienstag, dass das Unternehmen am Mittwoch oder Donnerstag Daten zur Omikron-Variante veröffentlichen wird.

"Die Daten zeigen, dass selbst zweifach Geimpfte oft nicht genügend Antikörper haben, um Omikron zu neutralisieren", sagte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. "Erst nach einem Booster oder nach der Kombination aus Infektion plus zweifacher Impfung sind genügend Antikörper vorhanden. Das bedeutet, dass wir mit Omikron noch mehr Durchbruchsinfektionen sehen werden. Die Inzidenzen könnten daher noch mal deutlich steigen."

Nach Einschätzung des führenden US-Experten für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, deuten vorläufige Ergebnisse darauf hin, dass die Variante wahrscheinlich einen höheren Grad der Übertragbarkeit aufweist, aber weniger schwerwiegend ist. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Omikron am 26. November als "besorgniserregende Variante" eingestuft. Bisher gebe es jedoch keine Hinweise auf eine nötige Anpassung der bestehenden COVID-19-Impfstoffe auf die Omikron-Variante, hatte ihr Notfalldirektor Mike Ryan erklärt.

Impfstoff bei drei Dosen immer noch effektiv gegen Omikron

BioNTech und Pfizer gehen von einer geringeren Wirksamkeit ihres COVID-19-Impfstoffs gegen die neue Omikron-Variante aus.

Vorläufige Laborstudien zeigen, dass zwei Dosen deutlich geringere Neutralisierungstiter gegen Omikron aufweisen, wie die beiden Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Demnach konnten aber drei Dosen des Impfstoffs die Variante neutralisieren. Die Daten zeigten auch, das eine Dritte Dosis die neutralisierenden Antikörpertiter im Vergleich zu zwei Dosen um das 25-fache erhöhe.

Erste Studien aus Südafrika und Deutschland zum Immunschutz gegen die Omikron-Variante zeigten eine rund 40-fach reduzierte neutralisierende Wirkung von Antikörpern.

Bund organisiert zusätzliche BioNTech-Impfdosen

Der Bund hat zur Beschleunigung der Corona-Impfungen drei Millionen zusätzliche Impfdosen von BioNTech organisiert, die andere EU-Staaten aktuell nicht benötigen. Sie sollen in dieser und zu Beginn der kommenden Woche den Ländern für die Impfzentren zur Verfügung gestellt werden, wie aus einem Bericht des scheidenden Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) von Mittwoch an seine Länderkollegen hervorgeht. Auch über den Großhandel sollen demnach mehr BioNTech-Dosen an Praxen gehen. Insgesamt soll der Bund damit in der Woche vom 13. Dezember acht Millionen Dosen BioNTech und mehr als zehn Millionen Dosen von Moderna für Auffrischungsimpfungen ausliefern.

Bei vielen Ärzten und anderen Impfstellen hat es Proteste ausgelöst, dass der Bund für den meistgenutzten Impfstoff von BioNTech kürzlich Bestell-Obergrenzen eingeführt hatte - da sich die Lager sonst zu schnell zu leeren drohten. Bund, Länder und Wissenschaftler betonen, dass BioNTech wie Moderna für Verstärkungen ("Booster") schon länger zurückliegender Impfungen gleichermaßen verwendet werden können.

Die BioNTech-Aktie verliert im vorbörslichen Handel an der NASDAQ zeitweise 81 Prozent auf 300,25 US-Dollar, während die Pfizer-Aktie an der NYSE um 1,89 Prozent auf 52,70 US-Dollar klettert.

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Steinhoff-Aktie: Die Lage wird immer aussichtsloser

Während die Aktie von Steinhoff International (WKN: A14XB9) eine unverhoffte Blüte erlebt, sieht es fundamental alles andere als gut aus. Klar, auf der juristischen Seite hat das Management einige große Brocken aus dem Weg räumen können. Aber am Ende wird es das operative Geschäft sein, das darüber entscheidet, ob für die Aktionäre noch etwas übrig bleibt (nach Bedienung der milliardenschweren Gläubigeransprüche). Und von dieser Front gibt es nicht viel Gutes zu berichten. Im Gegenteil.

Verzögerungen bei IPO-Plänen

Börsengänge stellen prinzipiell eine gute Möglichkeit dar, um Geld reinzuholen und etwaige stille Reserven zu heben. Entsprechend arbeitet das Management schon seit längerer Zeit daran, weitere Töchter hübsch zu machen, darunter insbesondere die australische Fantastic Furniture und die amerikanische Mattress Firm.

Vor einem Jahr hatten Investmentbanker die Chancen von Fantastic geprüft und sind dabei auf eine mögliche Bewertung von über 900 Mio. australische Dollar (ca. 600 Mio. Euro) gekommen. Ich würde nicht darauf wetten, dass Mattress Firm, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens erst kürzlich saniert wurde, mehr wert ist.

Dass COVID-19 weiterhin wütet, ist für Händler mit dichten Filialnetzen eine schlechte Nachricht. Wer möchte unter diesen Bedingungen Matratzen testen? Nicholas Rossolillo von The Motley Fool schrieb kürzlich Folgendes:

„Die Schwierigkeiten [von Steinhoff und Mattress Firm] haben den Weg geebnet für eine neue Art von Direktvertrieb-Herstellern nach dem Bed-in-a-Box-Prinzip, wovon mehrere an die Börse gegangen sind in den letzten Jahren.“

Das Feld ist hart umkämpft und die gesund geschrumpfte Mattress Firm ist nicht mehr der dominante Spieler von früher. Der wachsende und etwa halb so große Bettenhersteller Sleep Number (WKN: A2H6Z9) wird derzeit mit 1,75 Mrd. US-Dollar bewertet (alle Kurse zum 28.12.).

Für Steinhoff wäre es nett, die beiden Überseetöchter an der Börse zu haben, um unkompliziert weiteres Vermögen liquidieren zu können. Da die Holding allerdings nur 50 % an Mattress Firm hält, wird dabei insgesamt kaum mehr als 1,5 Mrd. Euro herausspringen.

Pepco-Wert ist an seine Grenzen gestoßen

Mehr könnte die von Polen und England aus operierende paneuropäische Einzelhandelsgruppe Pepco (WKN: A3CQ3M) beisteuern, der im Mai der Börsengang geglückt ist. Zunächst sah es so aus, als ob diese Erfolgsstory ein echter Werttreiber für Steinhoff sein könnte. Auf rund 7 Mrd. Euro schwoll die Marktkapitalisierung zwischenzeitlich an.

Ein Fortschreiben dieses Aufwärtstrends in die Zukunft wäre für Steinhoff-Aktionäre ein großer Triumph gewesen. Jede Milliarde, die Pepco aufwertet, unterfüttert die Bilanz mit 790 Mio. Euro. Aber es kam zunächst anders. Heute ist der Kurs wieder dort, wo er am Anfang war.

Das bedeutet für Steinhoff und seine Gläubiger eine immer noch stattliche Summe von ca. 4,4 Mrd. Euro. Doch das Kurspotenzial erscheint begrenzt, auch wenn der Umsatz in diesem Jahr um 17 % auf über 4 Mrd. Euro gestiegen ist.

Der verringerte Pepkor-Anteil kann die Last nicht tragen

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Südafrika-Tochter Pepkor. Auch dort waren zwischenzeitlich schöne Kursgewinne zu beobachten, die Hoffnung machten. Von September 2020 bis November 2021 hat sich die Aktie mehr als verdoppelt. Zuletzt gab sie einen Teil dieser Zugewinne wieder ab. Die Marktkapitalisierung von heute etwa 80 Mrd. Rand entspricht 4,5 Mrd. Euro.

Vor dem Deal mit den Gründern von Tekkie Town besaß die Holding 68 % von Pepkor. Weitere Verwässerung droht durch die Ausgabe von 120 Mio. Kaufoptionen an die andere streitlustige Gegenpartei Trevo.

Wer weiß, vielleicht überrascht uns Pepkor künftig noch, aber aktuell trägt der Konzern nur etwa 3 Mrd. Euro zur Bilanz von Steinhoff bei. Summiert man die Beträge auf, dann kommt man nicht einmal annähernd auf einen Wert, der die Schulden decken könnte.

Wir erinnern uns, dass das Eigenkapital zum 30. März noch mit über 4 Mrd. Euro unter Wasser stand. Zwischenzeitlich ist trotz aller juristischen Erfolge nur wenig passiert, um die bilanzielle Situation signifikant zu verbessern. Dass die Steinhoff-Aktie unter diesen Bedingungen mit mehr als 1 Mrd. Euro bewertet wird, ergibt für mich keinen Sinn.

Der Artikel Steinhoff-Aktie: Die Lage wird immer aussichtsloser ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Expertin warnt vor massiver Überbewertung am Aktienmarkt

Die starke Entwicklung der Aktienmärkte 2021 und die angelaufene Berichtssaison haben eine Expertin dazu veranlasst, Anleger vor zu viel Optimismus zu warnen.

• Strategin warnt vor zu hohen Bewertungen am Aktienmarkt

• Anleger seien in "Buy the dip"-Strategien getrieben worden

• Auch Jeff Gundlach besorgt über drohende Rezession

Das Jahr 2021 war ein durchaus erfolgreiches für Aktienmarktanleger. Der deutsche Leitindex DAX konnte ein Plus von 15,8 Prozent einfahren, für den TecDAX ging es mit +22 Prozent nochmals deutlich höher. Auch im Ausland waren Aktieninvestoren im alten Jahr in Kauflaune: Der S&P 500 lag zum Jahresende um knapp 27 Prozent über seinem Startwert aus dem Januar, Dow Jones und Nasdaq verbesserten sich daneben um knapp 19 sowie mehr als 21 Prozent. Und auch ein Blick auf den MSCI World, der die Kursentwicklung von 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern nachvollzieht und 2021 rund ein Drittel zugelegt hat, zeigt: Anleger waren im alten Jahr durchaus in Kauflaune.

Strategin warnt vor Überbewertung

Doch nicht alle Experten teilen den Optimismus am Aktienmarkt. Immer häufiger melden sich kritische Stimmen, die sich besorgt über die anhaltende Bullenstimmung am Markt zeigen. Eine davon gehört Lenore Hawkins, die als Chefstrategin bei Tematica Research tätig ist. Gegenüber Yahoo Finance Live nahm sie die aktuellen Entwicklungen am Aktienmarkt unter die Lupe. "Wir haben noch nie erlebt, dass Aktien so hoch bewertet wurden. Das bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis steigt auf das 40-fache. Das letzte Mal haben wir das im Jahr 1999 gesehen. Aber wenn Sie sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis ansehen, ist das mehr als das Dreifache - das ist höher als das, was wir in der Dot-Com-Blase gesehen haben", so die Expertin besorgt.

Aktien sind ihrer Ansicht nach "massiv überbewertet", was darauf hindeute, dass Anleger eher in Momentum-Trades investieren würden, statt ihre fundamentalen Hausaufgaben zu machen, betont sie.

Investoren zum Kauf bei Kursrücksetzern "erzogen"

Auf die Frage, ob Anleger derzeit irrational handeln würden, antwortete Hawkins: "Ich glaube, dass Anleger ziemlich irrational handeln, in der Art, wie sie von der Fed und dem Markt darauf trainiert wurden". Anleger, die in den letzten zehn Jahren nicht Kursrücksetzer zum Kaufen genutzt hätten, seien "gekillt" worden.

Investoren hätten diese Lektion gelernt und "Buy the dip"-Strategien verfolgt, die sich vorrangig um Wachstums- und Techtitel gedreht hätten. Einige von denen hätten auch aus fundamentaler Sicht keinen Sinn ergeben, so die Expertin weiter. Zwar erkenne sie die großen Chancen, die sich in der Techindustrie ergeben, durchaus an, dennoch verwies Hawkins im Interview insbesondere auch auf deflationäre Gefahren.

2022 werde sich alles um Risiken im Zusammenhang mit der Rezession drehen, nachdem 2021 Inflation das Hauptthema an den Aktienmärkten gewesen sei.

Auch Gundlach sieht Rezessionsgefahr

Auch der als Anleihenkönig bekannt gewordene Jeff Gundlach stützt diese Argumentation und warnte vor einer drohenden Rezession, die die US-Notenbank Federal Reserve durch ihre geplante Straffung der Geldpolitik auslösen werde.

"Die Bewertungen waren bereits früher so extrem, aber normalerweise ist das nicht gut ausgegangen", so der Milliardär im Interview mit Yahoo Finance. "Jetzt befindet sich die Fed im Rückwärtsgang", nachdem es zwei Jahre lang umgekehrt gewesen sei. Wenn die Federal Reserve die Zinsen anheben und ihre Anleihenbestände reduzieren würde, könnte dies die Aktienkurse belasten und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen, warnt Gundlach weiter.

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Russland: Shell-Aktie, BASF-Aktie und Mercedes-Benz-Aktie drohen Abschreibungen

Kriege haben noch nie zu etwas Positivem geführt und trotzdem werden sie immer wieder geführt. Am Ende gibt es auf beiden Seiten nur Verlierer. Im aktuellen Russland-Ukraine-Krieg ist weiterhin keine Deeskalation zwischen den beteiligten Parteien erkennbar und so drohen auch Deutschland und der Wirtschaft Einschnitte.

Viele Unternehmen haben bereits ihre Geschäfte und Fabriken in Russland aufgegeben. Darunter auch Hunderte von nicht börsennotierten Firmen. Sie schreiben ihre Vermögenswerte vielfach ab.

Shell stoppt Russland-Geschäft

Shell (WKN: A0D94M) gab heute (07.04.2022) bekannt, dass es sich aus seinen Russland-Projekten zurückziehe. Daraus resultieren Belastungen in Höhe von 4 bis 5 Mrd. US-Dollar, die der Konzern mit den Ergebnissen des ersten Quartals 2022 verbucht.

Dennoch wird Shell den Rückzug aus Russland verkraften. Im letzten Jahr (2021) lag der Gewinn bei 20,63 Mrd. US-Dollar und für 2022 rechnet der Konzern sogar mit bis zu 30 Mrd. US-Dollar Gewinn. Großkonzerne sind meist weltweit aktiv und können so den Wegfall einzelner Regionen verkraften.

Härter trifft es hingegen kleine Firmen, die vermehrt mit russischen Firmen in Geschäftsbeziehung stehen. Ihnen droht die Insolvenz.

Shell erklärte bereits im Februar 2022, dass es ein Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom (WKN: 903276) und seine Nord-Stream-2-Beteiligung aufgibt. Der Konzern gab zudem bekannt, dass er zukünftig kein russisches Öl und Gas mehr beziehe und seine dortigen Tankstellen schließe.

BASF mit Abschreibungen

BASF (WKN: BASF11) ist über seine Öl- und Gastochter Wintershall Dea von Abschreibungen betroffen. Allein die Finanzierung der Nord-Stream-2-Pipeline beläuft sich auf etwa 730 Mio. Euro. Alle Planungen für weitere russische Projekte stoppt das Gemeinschaftsunternehmen, dessen Mitinhaber die russische Gesellschaft Letter One ist. Auch diese Belastungen sind für den Konzern verkraftbar.

Dennoch drohen BASF immer noch die Gefahren eines russischen Gaslieferstopps, den Russland derzeit eher schleichend als abrupt vornimmt. So liegen die Gasspeicherstände schon seit Monaten unter dem langjährigen Durchschnitt. Ein schneller Ausgleich ist durch den Mangel an Alternativen nicht möglich und eine vermehrte Erdgasförderung in der Nordsee lehnt die Regierung ab.

Mercedes-Benz-Werk könnte an Russland fallen

Sollte Russland Vermögenswerte ausländischer Firmen verstaatlichen, wäre davon auch Mercedes-Benz (WKN: 710000) betroffen. Der Konzern besitzt in Esipovo (nordwestlich von Moskau) ein Werk mit mehr als 1.000 Beschäftigten, dessen Wert er auf etwa 2 Mrd. Euro schätzt. Das Unternehmen produziert dort E-Klasse-Limousinen und SUVs.

Mercedes-Benz warnt zudem vor einem Absatzrückgang, Teileversorgungsproblemen und möglichen Produktionsunterbrechungen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die direkten Abschreibungen für Großkonzerne häufig verkraftbar sind, aber indirekte Einflüsse (wie eine Wirtschaftskrise, steigende Rohstoffpreise) schmerzhaftere Folgen haben oder hätten.