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Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Rekonvaleszenten-Serum. Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, bilden Antikörper gegen Covid-19, die im Blut nachweisbar sind.

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Eben diese Antikörper von Corona-Genesenen könnten anderen noch aktiv Infizierten helfen, schneller gesund zu werden. Sie könnten zudem Risikopatienten davor schützen, im Falle einer Infizierung einen schweren Krankheitsverlauf zu haben.

Antikörper-Therapie gegen Coronavirus?

Dafür werden Antikörper aus dem Blut genesener Personen gewonnen und im Labor künstlich angereichert, wie "br.de" berichtet. Das daraus entstehende Medikament kann dann verabreicht werden. Man spricht dabei von einer passiven Immunisierung. Diese Methode kam bereits bei Ebola erfolgreich zum Einsatz, ist jedoch sehr aufwendig und teuer in der Produktion.

Könnte diese Antikörper-Therapie in der Corona-Krise bald schon eine stützende Hilfe sein? Wir haben mit einem Experten gesprochen: Prof. Oliver Witzke ist Direktor der Klinik für Infektiologie und des Zentrums für Innere Medizin am Universitätsklinikum Essen sowie Direktor des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie. Er hat uns Fragen rund um das Coronavirus und die Antikörper-Therapie beantwortet.weitere Veos klicken

Frage: Wenn man sich einmal mit dem Coronavirus infiziert hat, ist man dann immun?

Prof. Oliver Witzke: Wir gehen davon aus, dass bei den meisten Patienten eine Immunität eintritt. Dies sollte dazu führen, dass sich der Ausbruch der Pandemie verlangsamt.

Einige Medien berichten von einer Behandlungsmethode, bei der Antikörper aus dem Blut von Corona-Genesenen zum Einsatz kommen und Infizierten verabreicht werden können. Diese Methode sei relativ schnell umzusetzen im Gegensatz zu einem Impfstoff. Was sagen Sie dazu?

Daran sind wir aktuell auch sehr interessiert, da wir bei anderen Virusinfektionen eine hohe Expertise zu dieser Thematik haben. Wir werden dazu bald einen Forschungsantrag stellen. Wie immer wird es aber einige Zeit dauern, bis es in der Praxis umsetzbare Ergebnisse geben wird.

Wie gehen Sie selbst mit der Corona-Krise um?

Ich verbringe einen relativ großen Teil meiner "wachen Zeit" in der Klinik. Ansonsten habe ich, abgesehen von notwendigen Einkäufen, ausschließlich Kontakt zu Angehörigen meiner Familie. Es beruhigt mich wegen meiner eigenen Kinder sehr, dass es bei Kindern offensichtlich nicht zu schweren Verläufen kommt.

Schwächt das Coronavirus im Sommer ab?

Dazu gibt es sich widersprechende Meinungen. Meine persönliche Ansicht ist, dass es im Sommer zu einem deutlichen Rückgang der Neuinfektionen kommen wird. Wir werden vermutlich nicht genau erfahren, ob dies primär an den höheren Temperaturen oder an Maßnahmen wie der Kontaktsperre liegt.