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„Die 100“: ARD fliegt auf! Laien-Schauspieler wirkt bei Anti-AfD-Sendung mit

Statt „hart aber fair“ lief am Montagabend (16. September) das neue Format „Die 100“ im ARD-Fernsehen. In der Politshow positionieren sich 100 Menschen aus der Gesellschaft. Pro oder Contra zu brisanten Thesen. In der ersten Folge, moderiert von Ingo Zamperoni, ging es um die AfD und die Frage, ob die Rechtsaußen-Partei für die Demokratie gefährlich ist.

Im Netz kursiert nun von ARD-Kritikern eine Enthüllung über einen Teilnehmer der Show. Die ist äußerst brisant!

Mindestens ein Teilnehmer in ARD-Politshow arbeitet als Komparse

Wer waren die 100 Personen, die das Volk repräsentieren sollten in der Lokhalle Göttingen? Zumindest bei einem Teilnehmer hatte der Sender ein unglückliches Händchen, weil AfD-Anhänger und Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nun leichtes Spiel haben.

„Ein buchbarer Darsteller für Scripted-Reality-Formate“ sei da eingesetzt worden, um gegen die AfD zu hetzen, schreibt einer auf X. „Der Mitbürger hier ist tatsächlich Dauer-Komparse“, empört sich ein anderer in dem Netzwerk.

Ein weiterer Mann wittert gar eine Verschwörung: „Ihre Gebühren bei der Arbeit: Hat die ARD für ‚Die 100‘ einen Laiendarsteller angeheuert, der sich ‚überzeugen‘ ließ und am Ende der Sendung erklärte, warum er jetzt AfD-Gegner ist?“

54-Jähriger positioniert sich am Ende der Sendung auf einmal gegen AfD

Der 54-jährige Show-Teilnehmer aus Kaiserslautern gehört tatsächlich als Komparse zur Agentur StagePool und wirkte beispielsweise schon bei der Vox-Sendung „first dates“ mit. Laut den Angaben auf der Seite der Agentur war er auch schon im „Tatort“ dabei und werde „in weiteren neuen Serien, die 2024 in ARD und ZDF starten, in Sprechrollen zu sehen sein“. Auf seiner Instagram-Seite bezeichnet sich der Mann als Komparse und Kleindarsteller.

Auch ein Hobby-Schauspieler hat selbstverständlich das Recht auf eine eigene politische Meinung und ist ein Staatsbürger wie jeder andere. Jedoch hatte der Mann ausgerechnet am Ende der Sendung sozusagen das „Schlusswort“ vor der Abmoderation von Zamperoni – und bekannte einen Sinneswandel in Bezug auf die AfD. So macht es der Sender Kritikern kinderleicht, hier eine Inszenierung zu unterstellen.

Der hauptberufliche Bürokaufmann gesellte sich plötzlich zu den Teilnehmern, die in der AfD „ein Problem für die Demokratie“ erkennen. Zu Beginn der Show hatte er noch auf der anderen Seite gestanden.

AfD-Gegner: Hobby-Darsteller bei "Die 100" (ARD).© Screenshot ARD-Mediathek

Kritiker unterstellen Inszenierung bei „Die 100“

Moderator Zamperoni fragte ihn, wieso er nun auf einmal hier stehe. Der Mann erläuterte: „Das ist einfach zu erklären. Die AfD ist ein Wolf im Schafspelz. Man weiß nicht, was sie vorhat.“ Durch die Sendung sei er „auf andere Gedanken gekommen“.

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ARD und ZDF: Millionen-Gehälter und Regierungsnähe

 

ARD und ZDF: Millionen-Gehälter und Regierungsnähe

ARD und ZDF zahlen Millionen an Intendanten. Doch as Vertrauensinkt . Sind die Sender trotz guter Arbeit der Mitarbeiter noch neutral?

Einerseits stehen die öffentlich-rechtlichen Sender immer wieder wegen mangelnder Ausgewogenheit und zu geringer Perspektivenvielfalt in der Kritik, andererseits erhalten die Intendanten von ARD und ZDF Spitzengehälter wie nie zuvor. Der Kontrast zwischen der vermeintlichen Unzufriedenheit der Gebührenzahler und den üppigen Bezügen der Senderchefs könnte kaum größer sein.

Nach Angaben der ARD war WDR-Intendant Tom Buhrow auch 2023 Spitzenreiter bei den Gehältern. Er erhielt 413.100 Euro und damit so viel wie im Vorjahr, berichtet die dpa unter Berufung auf die jüngste Gehaltsliste.

Auf Platz zwei folgte SWR-Chef und amtierender ARD-Vorsitzender Kai Gniffke mit 392.530 Euro (+13.000 Euro). NDR-Intendant Joachim Knuth kam auf 356.178 Euro (+9.000 Euro). Die Jahresgehälter der anderen Intendanten lagen zwischen 245.000 Euro (Saarländischer Rundfunk) und 340.267 Euro (Bayerischer Rundfunk).

Hohe Bezüge, sinkendes Vertrauen

Diese Bezüge stehen im krassen Missverhältnis zum sinkenden Ansehen der Öffentlich-Rechtlichen in der Bevölkerung. Laut einer Umfrage von Infratest dimap vertrauen nur noch 62 Prozent der Deutschen ARDZDF und Deutschlandradio. Vor allem der Vorwurf mangelnder politischer Ausgewogenheit wird laut. Einer Insa-Studie zufolge halten nur 34 Prozent der Befragten die Berichterstattung für ideologisch neutral.

Wissenschaftliche Studien scheinen dieses Bild zu bestätigen. Die Universität Mainz kommt in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass sich die Öffentlich-Rechtlichen in ihrer Grundhaltung "vereinfacht ausgedrückt als politisch links der Mitte" positionieren.

Allerdings sei dies kein Alleinstellungsmerkmal, auch die untersuchten Privatsender und Printmedien wiesen eine ähnliche Schlagseite auf. Ein Punkt der Mainzer Studie sticht jedoch besonders heraus: Die Regierungsparteien werden bei ARD und ZDF deutlich positiver dargestellt als die Opposition.

Trotz solcher Befunde scheint die ARD keinen Grund zum Umdenken zu sehen, zumindest nicht bei den Gehältern ihrer obersten Führungskräfte. Diese werden von den Aufsichtsgremien der Sender festgelegt, den Rundfunk- und Verwaltungsräten. Begründet werden die hohen Summen mit der großen Verantwortung der Intendanten für Programm und Personal.

Müssten Intendanten Verzicht üben?

Doch lässt sich die Höhe der Bezüge wirklich rechtfertigen, wenn die Akzeptanz bröckelt und immer mehr Zuschauer sich nicht ausreichend repräsentiert fühlen? Müssten die Intendanten als Chefs der gebührenfinanzierten Sender nicht mit gutem Beispiel vorangehen und auf einen Teil ihrer Vergütung verzichten? Fragen, auf die die ARD bisher keine zufriedenstellende Antwort gefunden hat.

Die Kritik an Gehältern und Programm darf dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiterhin hohe journalistische Standards erfüllen. Die Mainzer Forscher attestieren den untersuchten Formaten von ARD und ZDF eine große Themen- und Akteursvielfalt.

Dennoch bleiben Zweifel an der Ausgewogenheit der Öffentlich-Rechtlichen berechtigt. Um das Vertrauen der Gebührenzahler zurückzugewinnen, müssten sie sich wieder stärker als neutrale Beobachter und Vermittler zwischen den politischen Lagern positionieren.

Dafür braucht es vor allem eines: mehr Meinungsvielfalt in den Redaktionen und eine noch konsequentere Trennung von Nachricht und Kommentar. Die Intendanten sollten diesen Reformprozess vorantreiben, anstatt an ihren überhöhten Gehältern festzuhalten.

Denn auf Dauer lässt sich die Finanzierung aus Zwangsgebühren nur rechtfertigen, wenn sich alle Bürger von den öffentlich-rechtlichen Medien angemessen repräsentiert fühlen.

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ARD und ZDF verteidigen Klage für höheren Rundfunkbeitrag

 

ARD und ZDF wollen beim Bundesverfassungsgericht eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags erzielen. Die Senderchefs wehren sich gegen Kritik, den Streit nach Karlsruhe zu tragen.

Norbert Himmler, Intendant ZDF, bei den Medientagen Mitteldeutschland 2025 in Leipzig Jan Woitas/dpa

Die Intendanten von ZDF und MDR, Norbert Himmler und Ralf Ludwig, haben die Verfassungsbeschwerde von ARD und ZDF im Streit um die Erhöhung des Rundfunkbeitrags verteidigt. „ARD und ZDF haben sich die Entscheidung alles andere als leicht gemacht, nach Karlsruhe zu gehen. Wir pochen auf nichts anderes als die Einhaltung des geltenden Rechts“, sagte Ludwig bei den Medientagen Mitteldeutschland in Leipzig.

Es gehe darum, sich geltendes Recht bestätigen zu lassen, ergänzte Himmler. Die derzeitigen Beratungen über weitere Reformen zu Kostensenkungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die in einem neuen Rundfunkstaatsvertrag festgeschrieben werden sollen, seien davon unberührt und liefen weiter.

ARD und ZDF hatten im November 2024 Verfassungsbeschwerde eingereicht, weil die Bundesländer keinen Beschluss gefasst hatten, um den Rundfunkbeitrag zum 1. Januar 2025 um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro anzuheben. Aus Sicht der Länder soll der Beitrag in den Jahren 2025 und 2026 nicht steigen. Das beschlossen vor Monaten die Ministerpräsidenten.

Derzeit beträgt der Rundfunkbeitrag monatlich 18,36 Euro. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte für die nächste Beitragsperiode von 2025 bis 2028 die Erhöhung um 58 Cent empfohlen. Eigentlich müssen sich die Bundesländer eng an der Empfehlung orientieren. Deshalb klagten die öffentlich-rechtlichen Sender.

Der sachsen-anhaltische Medienpolitiker Markus Kurze verteidigte die Position der Länder: „Es muss am Ende möglich sein, den Finger zu heben und Stopp zu sagen. Wir können dem Beitragszahler derzeit keinen höheren Beitrag zumuten“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete in Leipzig.

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