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Unangenehmes Aufstoßen  

Diese fünf Getränke lindern Sodbrennen

Sodbrennen ist unangenehm. Bei leichteren Beschwerden kann oft schon das richtige Getränk helfen, die Magensäure zu neutralisieren und die Beschwerden zu lindern. Fünf Getränke gegen Sodbrennen, die Sie kennen sollten.

Was ist Sodbrennen?

Fast jeder zweite Erwachsene kennt das Symptom Sodbrennen. Es beschreibt ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Verantwortlich für das unangenehme Brennen ist saurer Mageninhalt, der die Speiseröhre aufsteigt.

Normalerweise verschließt ein Ringmuskel den Magen zuverlässig. Bei Sodbrennen ist dieser Verschlussmechanismus gestört. Mageninhalt kann sich nach oben in die Speiseröhre drücken – bei manchen Betroffenen bis in die Mundhöhle hinein. Dieser Rückfluss, auch Reflux genannt, greift dort die Schleimhaut an und verursacht Schmerzen. Meist ist Sodbrennen harmlos. Die häufigste Erkrankung, welche Sodbrennen verursacht, ist die Refluxkrankheit. Stärkeres und häufig auftretendes Sodbrennen sollte daher ärztlich abgeklärt werden.

Was hilft gegen Sodbrennen?

Leichtem Sodbrennen können Sie meist mit einer Ernährungsanpassung entgegenwirken. Fettige Speisen, scharfe Gerichte, reichhaltige Mahlzeiten kurz vor dem Zubettgehen, säurehaltiges Obst, kohlensäurehaltige Getränke, Koffein und Alkohol begünstigen Sodbrennen. Zudem gelten Übergewicht und Rauchen als bedeutende Risikofaktoren für Sodbrennen. Gegen leichtes akutes Sodbrennen kann in vielen Fällen bereits ein Getränk helfen. Getränke gegen Sodbrennen haben den Vorteil, dass sie gut verträglich und in fast jeder Küche zu finden sind.

 

  1. Stilles Mineralwasser

Gastroenterologen sowie Internisten empfehlen bei Sodbrennen, stilles Mineralwasser zu trinken. Aber warum wirkt stilles Mineralwasser gegen Sodbrennen? "Entscheidend ist nicht, ob das Mineralwasser 'still' ist, sondern ob es reich an Hydrogencarbonat ist. Hydrogencarbonat wirkt wie ein Säurepuffer", erklärt Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann aus Uttenreuth. "Ein Heilwasser mit mehr als 1.300 Milligramm Hydrogencarbonat pro Liter gilt als wirksam gegen Sodbrennen. Meistens sind diese Heilwässer 'stille' Wässer."

  1. Milch

Ein paar Schlucke Milch gegen Sodbrennen sind ebenfalls ein beliebtes Hausmittel. Die in der Milch, aber auch in Joghurtgetränken, enthaltenen Eiweiße und das Fett können lindernd wirken, da sie einen neutralisierenden Effekt auf den sauren Speisebrei haben. "Wählen Sie am besten Vollmilch, die hat einen höheren Fettgehalt als andere Milch. Ob sie abpuffernd gegen die Magensäure wirkt, müssen Sie ausprobieren. Manche Betroffenen berichten von einer Verbesserung, bei anderen hilft das Hausmittel gegen Sodbrennen nicht", sagt Neumann.

 

  1. Heilerde

Ein echter Geheimtipp gegen Sodbrennen ist laut der Ernährungswissenschaftlerin warmes Wasser mit Heilerde. Während das Wasser die Magensäure verdünnt und die Speiseröhre spült, hilft die Heilerde, die Magensäure zu binden. Ebenso kann ein warmer Hirsedrink helfen. "Dazu kochen Sie einen Esslöffel Hirsemehl mit einem viertel Liter kochendem Wasser auf, würzen mit einer guten Prise Salz und lassen das Getränk einige Minuten ziehen. Anschließend warm und in kleinen Schlucken trinken", empfiehlt Neumann. "Die Hirse wirkt entspannend und liefert siliciumhaltige Kieselsäure, die Magensäure binden kann."

  1. und 5. Haferdrink und Mandelmilch

Auch geeignet seien Haferdrink und Mandeldrink, sagt Neumann. Alternativ können Sie ein wenig Haferflocken essen oder vier bis fünf Mandeln langsam kauen.

Wie effektiv sind Getränke gegen Sodbrennen?

Medizinisch-wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse rund um das Thema Getränke und Sodbrennen gibt es kaum. "Deshalb ist auch hier viel Erfahrungswissen im Umlauf – aber das braucht niemandem sauer aufzustoßen. Was der betroffenen Person guttut und heilt, hat Recht. Also probieren Sie aus, was für Sie wirksam ist", sagt Neumann.

Welche Getränke verschlimmern Sodbrennen?

Hilfreich ist zudem, auf Getränke zu verzichten, die Sodbrennen fördern. Zu den Getränken, die eine vermehrte Produktion der Magensäure anregen, den Ringmuskel schwächen und Aufstoßen begünstigen, gehören koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarztee oder auch Grüntee, Früchtetees sowie kohlensäurehaltige Getränke und zuckerreiche Getränke. Alkohol, insbesondere Weißwein, kann aufgrund der enthaltenen Säure ebenfalls Sodbrennen fördern.

Tipp: Zum Espresso oder Glas Wein immer ein großes Glas Wasser trinken – am besten zimmerwarm.

Sodbrennen: Wie oft ist normal?

Laut der Deutschen Gastro-Liga e.V. wird ein- bis zweimal mildes Sodbrennen pro Woche von den meisten Personen auch ohne spezifische Behandlungsmaßnahmen toleriert oder kann durch den Verzicht auf bestimmte Nahrungs- und Genussmittel, welche Sodbrennen begünstigen, vermieden werden. Häufigere und stärkere Beschwerden hingegen sollten den Gastroenterologen zufolge von einem Arzt abgeklärt und therapiert werden. Wird die Speiseröhre immer wieder der Salzsäure ausgesetzt, können bleibende Schäden entstehen. Auch das Risiko für Speiseröhrenkrebs steigt.

 

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Pause von Bier und Wein  

Was Alkoholverzicht im Körper bewirkt

Deutsche trinken jährlich knapp elf Liter reinen Alkohol pro Kopf. Doch was passiert im Körper, wenn man eine Zeit lang auf Alkohol verzichtet? Schon eine Abstinenz von ein paar Wochen hat erstaunliche Effekte.

Für viele gehört das Feierabendbier oder das Gläschen Wein zum Alltag. Trinken in Gesellschaft gehört für viele ebenfalls einfach dazu. Lehnt man ab, wird man nicht selten schief angeschaut. Aber eine Zeit lang streng auf Alkohol zu verzichten oder den Konsum gering zu halten, ist erst einmal eine gute Idee.

"Es gibt grundsätzlich keinen sicheren Alkoholkonsum. Auch schon geringe Mengen Alkohol erhöhen das Risiko für Zellschäden an der Leber. Fest steht: Je höher der Konsum, umso schädlicher", erklärt Georg Poppele, Sprecher des Arbeitskreises Qualifizierter Entzug in der Inneren Medizin des Berufsverbandes Deutscher Internisten. Insbesondere Herzkreislauf- und Krebserkrankungen können die Folge sein.

Verzichten – aber wie lange?

"Innerhalb von zwei Monaten können sich durch eine absolute Abstinenz auch nachweisbare Schäden an der Leber wie beispielsweise alkoholbedingte Entzündungen oder eine Fettleber zurückbilden", sagt Poppele. Und bereits zwei bis vier Wochen Abstinenz können dem Immunsystem helfen, sich zu erholen.

Zeit ohne Alkohol Auswirkungen
Nach einem Tag
  • Bei regelmäßigem Konsum vermissen Sie
    eventuell Ihr tägliches Glas Wein oder Bier.
Nach ein
bis zwei Wochen
  • Erholsamerer Schlaf
  • Gesteigerte Leistungsfähigkeit
  • Eingelagerte Fette in der Leber werden abgebaut
Nach einem Monat
  • Bewusstsein für den Alkoholgenuss
  • Konzentrationsfähigkeit
  • verbessertes Hautbild, straffer und glatter
  • Gewichtsabnahme
Nach einem Jahr
  • Die Leber ist komplett erholt
  • Der Fettstoffwechsel läuft besser
  • mehr Energie und Leistungsfähigkeit
  • weiterhin guter Schlaf
  • durch alle Verbesserungen ein positiveres Körpergefühl

Der gesundheitlich noch akzeptable Alkoholkonsum von 12 Gramm Reinalkohol pro Tag für Frauen und von 24 Gramm Reinalkohol für Männer werden von etwa 13 Prozent der Frauen und von etwa 16 Prozent der Männer überschritten.

Den Alkoholgehalt eines Getränks berechnen:

Die Menge des Getränks in Milliliter (ml)
Der Alkoholgehalt in Volumenprozent (Vol.-%)
Das spezifische Gewicht von Alkohol. Dieser Wert ist 0,8 g/ml.

Die Formel zur Berechnung:
Alkoholgehalt (in Gramm reiner Alkohol) = Menge des Getränks (in ml) x (Vol.-% / 100) x 0,8

Beispiel:
1 Glas Bier (300 ml, 5 Vol.-%):
300 ml x (5/100) x 0,8 = 12 g Alkohol

Abnehmen während der Alkoholpause

Während des Alkoholkonsums werden bestimmte Gehirnareale aktiviert, die für den Appetit und das Hungergefühl verantwortlich sind. So greifen wir nur zu gern in die Chipsschale oder kaufen uns vor dem Zu-Bett-Gehen noch einen Döner. Die salzigen Snacks, die oft in Bars zu finden sind, führen außerdem wieder zu mehr Durst. Verzichten Sie auf Alkohol, kann dies auch Heißhungerattacken vorbeugen.

Ein weiterer Grund, weswegen viele Menschen während der Pause abnehmen, ist die Tatsache, dass viele Getränke – gerade süße Cocktails – viel Zucker enthalten und Kalorienbomben sind.

Besser schlafen ohne Alkohol

Mit Alkohol schläft man bekanntlich besser ein, aber Forschungen zeigten, dass die Schlafqualität schlechter ist. Der unruhige Schlaf führt dazu, dass Sie am nächsten Morgen nicht erholt sind. Der Verzicht kann vorerst dazuführen, dass Sie schlechter einschlafen. Sie sind die Wirkung des Weins oder Bieres am Abend gewohnt. Dafür wird Ihr Schlaf insgesamt besser.

Bessere Haut ohne Alkohol

Einerseits entzieht Alkohol dem Körper Wasser, die Haut kann dadurch trocken und fahl wirken. Andererseits führt Alkohol dazu, dass beispielsweise das Gesicht aufgeqollen aussieht. Das liegt daran, dass ein Hormon aktiviert wird, welches Wasser absorbiert. Durch den Verzicht gönnen Sie der Haut eine Pause. Sie kann den Feuchtigkeitshaushalt regulieren und sich erholen.

Die Lust auf Alkohol eindämmen

"Sein Verhalten zu ändern, ist grundsätzlich schwer", sagt Michaela Goecke, Leiterin des BZgA-Referats Suchtprävention. "Wenn man erfolgreich eine Zeit lang verzichtet hat, kann man sich ruhig belohnen, zum Beispiel mit einem Kinobesuch." Um die Lust auf Alkohol in den Griff zu bekommen, helfen kleine Tricks: Wenn man in einer solchen Situation eine Kleinigkeit erledigt oder sich ablenkt, gehe die Lust auf Alkohol oft schnell vorüber.

Alkohol gehört zum geselligen Beisammensein oft einfach mit dazu. Sollte man während einer Alkoholpause also lieber zu Hause bleiben? Gesellschaftliche Anlässe sollten nicht grundsätzlich gemieden werden. "Aber man sollte seine Position klar darstellen: in Form eines freundlichen aber bestimmten Neins zu Alkohol", meint Goecke. "Es ist nicht unhöflich, wenn man keinen Alkohol trinkt." Zudem gibt es viele alkoholfreie Alternativen zu den üblichen Getränken.

Alkohol nach der Pause nicht doppelt nachholen

Ist die Alkohol-Fastenzeit dann vorbei, ist allerdings Vorsicht geboten. "Wer sich einen Monat seine Abstinenzfähigkeit beweist und anschließend umso mehr trinkt und den Verzicht nachholt, tut sich keinen Gefallen", warnt Prof. Falk Kiefer. Der ärztliche Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim rät stattdessen, regelmäßig an mindestens zwei Tagen die Woche auf Alkohol zu verzichten. So hilft das dem Körper auch langfristig

 

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Bauchfett verlieren: Diese Lebensmittel helfen Ihnen dabei

 

Bauchfett verlieren (oder abbauen) ist vor allem für Menschen über 30 ein häufiges Ziel, denn sobald Sie die magische 3-0-Grenze überschritten haben, ist der Stoffwechsel meist nicht mehr derselbe wie früher. Und obwohl Bewegung dabei helfen kann, weitere Ansammlungen von Fett zu vermeiden, ist es auch notwendig, unsere Ernährung anzupassen - nur so können wir uns den Traum vom mythischen, flachen Bauch erfüllen.

Auch wenn es wehtut: Verzichten Sie auf Zucker

Es kommt vor, dass wir trotz mehrerer Fitnessübungen für einen flachen Bauch keine Ergebnisse sehen; dies lässt sich meistens auf die Ernährung zurückführen: Wir müssen also darauf achten, was wir essen und sicherstellen, dass wir die richtigen Lebensmittel zu uns nehmen (und weglassen), um Bauchfett zu reduzieren. (Mehr dazu: Sport zum Abnehmen: Das sind die 5 effektivsten Sportarten – laut Harvard Universität)

Eine Sache, um die Sie nicht herumkommen werden, wenn Sie Bauchfett verlieren wollen, ist der Verzicht auf Zucker und zuckerhaltige Getränke (wie Softdrinks, gekaufte Säfte, Franchise-Kaffees sowie einige Energydrinks), da zu viel Zucker zu Fettansammlungen in Bauch und Leber führen kann. Wenn wir zu viel Zucker zu uns nehmen, überlastet sich die Leber mit Fruktose und wandelt sie in Fett um, das nur schwer wieder ausgeschieden werden kann. Es wird deshalb empfohlen, den Zuckerkonsum zu reduzieren (allerdings auf ein vernünftiges Maß - Sie müssen nicht völlig darauf zu verzichten), wenn Sie von einer schlankeren Figur träumen, aber was sollten wir dann essen? (Lesen Sie auch: Kalorienverbrauch erhöhen: 9 ultimative Tipps für das Training im Fitnessstudio)

Welche Lebensmittel helfen, das Bauchfett zu reduzieren?

Es gibt Hinweise darauf, dass Eiweiß der wichtigste Makronährstoff für die Gewichtsabnahme sein kann (und auch für den Muskelaufbau notwendig ist). Eiweiß ist in mehrfacher Hinsicht von Vorteil, da es den Heißhunger deutlich reduziert (und so die Mittagsmahlzeiten vermeidet) und gleichzeitig den Stoffwechsel deutlich ankurbelt (um bis zu 80 bis 100 Kalorien pro Tag) und dazu beitragen kann, dass Sie weniger Kalorien pro Tag zu sich nehmen. Die Aufnahme von Eiweiß in Ihre Ernährung ist möglicherweise der effektivste Weg, um Bauchfett zu reduzieren und Ihre Figur zu verbessern.

Das Wichtigste an Eiweiß ist, dass es nicht nur beim Abnehmen helfen kann, sondern auch bei der Vermeidung einer anschließenden Gewichtszunahme. Einige Diäten, bei denen Lebensmittelgruppen weggelassen werden, können nutzlos sein, sobald bestimmte Gewohnheiten wieder aufgenommen werden, und haben einen viel größeren Jojo-Effekt. Eiweiß kann, wenn es in der Ernährung beibehalten wird, der Schlüssel zur Aufrechterhaltung eines Idealgewichts sein.

Wie bereits erwähnt, ist Eiweiß außerdem für den Muskelaufbau von entscheidender Bedeutung, und es ist wichtig, größere Mengen an Eiweiß zu sich zu nehmen, wenn Sie eine massigere Silhouette anstreben (vorausgesetzt, Sie trainieren ausreichend). (Lesen Sie auch: Herbst-Work-out – 6 Tipps für das Training in der regnerischen Jahreszeit)

Eiweiß lautet das Zauberwort

Wenn wir also über die wichtigsten Lebensmittel sprechen, um Bauchfett zu verlieren, spielen vor allem diejenigen eine Rolle, die reich an Eiweiß sind, wie mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Milchprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und Bohnen. Dazu gehören unter anderem die folgenden:

  • Lamm
  • Huhn
  • Pute
  • Ente
  • Fisch
  • Krabben
  • Hummer
  • Austern
  • Eier
  • Joghurt
  • Milch
  • Käse
  • Mandeln
  • Bohnen

Worauf Sie bei dieser Diät achten müssen:

Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass die Ernährung völlig ausgewogen sein muss, denn wenn wir zu viel Eiweiß zu uns nehmen, kann das unserer Gesundheit schaden, denn mit dem Eiweiß kommen auch einige Kalorien, und das kann auch zu Leberproblemen führen, die ebenfalls eine Dehydrierung verursachen. Es ist ratsam, sich ausgewogen zu ernähren und darauf zu achten, dass die Proteinzufuhr beibehalten und auf Zucker verzichtet wird.

Bei der Suche nach den am meisten empfohlenen Lebensmitteln zum Abnehmen von Bauchfett werden Produkte genannt, die in diese Kategorien fallen, wie Bananen und Vollkornprodukte, aber auch andere wie Beeren oder sogar grüner Tee, die nachweislich antioxidative Eigenschaften haben, die den Fettabbau in diesem Teil des Körpers fördern können.

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Der mRNA-Wirkstoff von Biontech gehört zu den effektivsten Impfstoffen gegen das Coronavirus. Mit einem ähnlichen Mittel hat die Mainzer Firma jetzt erste Erfolge gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs erzielt.

Die Diagnose ist noch immer häufig ein Todesurteil: Bauchspeicheldrüsenkrebs. Etwa 90 Prozent aller Patienten sterben innerhalb von zwei Jahren, nachdem der Tumor festgestellt wurde. Auch nach einer Operation mit anschließender Chemotherapie ist die Rückfallquote hoch, nur jeder fünfte so behandelte Patient lebt statistisch noch länger als fünf Jahre. Auf der Suche nach neuen Behandlungsmöglichkeiten meldet die Mainzer Firma Biontech jetzt einen ersten Erfolg.

Es ist die erste Studie mit menschlichen Probanden, nur 16 Personen haben daran teilgenommen, doch die Ergebnisse sind vielversprechend. Bei den Probanden handelt es sich um Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, deren Tumore bereits operativ entfernt wurden und die zusätzlich eine Chemotherapie durchliefen. Zweieinhalb Monate nach ihren Eingriffen wurde den Probanden zusätzlich ein mRNA-Wirkstoff verabreicht, der speziell an die genetischen Eigenschaften ihres Tumors angepasst wurde.

So funktioniert die mRNA-Technologie

Acht der 16 Probanden entwickelten anschließend Antikörper gegen ihre Tumorzellen und hatten eine "signifikant längere Zeit" ohne Rückfall als jene Patienten, die keine Antikörper entwickelten, heißt es in einer Mitteilung von Biontech. "Unsere bisherige Forschung und die Studie jetzt zeigen, dass das Immunsystem Antigene von Krebszellen erkennen kann und dass wir mRNA nutzen können, um T-Zellen auf diese Antigene zu trainieren", sagt der Studienleiter Vinod Balachandran. "Jetzt wollen wir diese Ergebnisse in einer großen Doppelblindstudie weiter untersuchen".

Biontech nutzt die mRNA-Technologie schon mit großem Erfolg als Impfstoff gegen das Coronavirus. mRNA steht für messenger-Ribonukleinsäure, auch als Boten-RNA bezeichnet. Der Körper selbst nutzt RNA, um die in den Genen gespeicherten Informationen in chemische Prozesse zu übersetzen. Dasselbe Prinzip nutzen mRNA-Impfstoffe: Dabei werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen. Stattdessen werden Teile der Erbinformation des Virus als RNA in die menschliche Zelle transportiert und regen dort die Produktion eines Teils des Erregers an. An diesen Virusteilen kann das Immunsystem dann trainieren.

Darum ist Bauchspeicheldrüsenkrebs so gefährlich

Ganz ähnlich funktioniert das Training des Immunsystems gegen Krebszellen. Diese unterscheiden sich durch Mutationen an ihrer Oberfläche von gesunden Zellen. Das Ziel von Biontech ist, das Immunsystem mittels mRNA auf das Erkennen und Vernichten dieser mutierten Krebszellen "abzurichten": "Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den tödlichsten Tumorarten, weil kaum eine Therapie anschlägt, nicht einmal Immuntherapie", erklärt Vinod Balachandran. "Die Forschung geht davon aus, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs nur wenig mutiert, sodass das Immunsystem diese Krebszellen schwer erkennen kann."

Die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin forschen bereits seit Jahrzehnten an der mRNA-Technologie, die ursprünglich für die Krebstherapie entwickelt wurde. Bei Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 nutzte die Firma ihr Wissen, um zügig einen Impfstoff gegen das Coronavirus herzustellen. Inzwischen wird mRNA in verschiedenen Bereichen der Medizin als mögliche Therapie getestet. Erste Studienerfolge gibt es beispielsweise bei der Behandlung von Multipler Sklerose (MS).