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Hoffnung für Krebspatienten: Cholesterin-Senker können offenbar Metastasen bremsen

Es gibt gute Neuigkeiten für Krebspatienten. Die durch den Tumor verursachten Metastasen können offenbar durch Cholesterinsenker gebremst werden. Das fanden Forschende nach Experimenten an Mäusen heraus, wie "Scinexx" berichtet. Auch bei menschlichen Patienten gibt es demnach Hinweise auf eine hemmende Wirkung der sogenannten Statine.

Krebspatienten sterben meistens an den gestreuten Tochtergewülsten (Metastasen) und nicht am ursprünglichen Tumor. Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass das Gen MACC1 die Bildung der Metastasen fördert. Sie suchten also nach Wirkstoffen, die dieses Gen hemmen.

Bei Medikamentenscreenings zeigte sich, dass Statine, ein Mittel gegen hohe Cholesterinwerte, das Gen MACC1 hemmen. Die Forschenden fanden in ihrer Studie insgesamt sieben Wirkstoffe mit unterschiedlicher Wirkungsstärke. Nach Tests an Mäusen mit Krebstumoren zeigte sich: Selbst nach einer typischen Dosierung der Mittel wurde die Bildung weiterer Tumore und Metastasen unterbunden. „Besonders bemerkenswert ist, dass dies bei den Tieren auch dann noch funktioniert hat, nachdem wir die Dosis gegenüber der Menge, die Menschen normalerweise einnehmen, verkleinert haben“, sagte die Studien-Co-Autorin Ulrike Stein.

Überlebenschancen der Patienten ebenfalls höher

Die hemmende Wirkung der Cholesterinsenker ist auch bei Menschen nachweisbar. Die Forschenden werteten die Gesundheitsdaten von 277.000 Patienten aus, die über einen längeren Zeitraum Statine einnahmen. „Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung war bei den Patienten, die Statine einnehmen, die Krebshäufigkeit um die Hälfte niedriger“, berichtet der Studien-Co-Autor Robert Preissner. Die Überlebenschance der Patienten sei ebenfalls höher, heißt es.

In ihrer Studie kamen die Forschenden daher zum Entschluss, dass die Einnahme der Statine scheinbar einen positiven Effekt auf die Krebsentwicklung bei den Patienten haben. Sie warnen darin jedoch auch vor einer prophylaktischen Einnahme. Cholesterinsenker sollten demnach nur eingenommen werden, wenn dies mit dem zuständigen Arzt abgesprochen ist. Die weitere Wirkung der Statine auf die Krebsentwicklung soll nun in klinischen Studien untersucht werden.
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Neuer Bluttest erkennt Krebs schon vor ersten Symptomen

 

Blutproben: Ein neuer Test erkennt die Tumor-DNA und wo der Tumor im Körper sitzt.
Blutproben: Ein neuer Test erkennt die Tumor-DNA und wo der Tumor im Körper sitzt. (Quelle: Andrew Brookes via http://www.imago-images.de/ IMAGO / Westend61)

Früherkennung ist bei Krebserkrankungen besonders wichtig. Ein neuer Test könnte diese nun revolutionieren. Er entdeckt über 50 verschiedene Krebsarten.

Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Denn dann kann zum Beispiel eine Metastasierung, also eine Streuung der Tumorzellen in andere Körperregionen, verhindert werden. Doch bei einigen Krebsarten ist eine Früherkennung schwierig. Häufig werden diese Tumore erst dann erkannt, wenn sie Symptome zeigen.

Bluttests zum Aufspüren des Krebses gibt es bereits für einige wenige Arten. Doch für die Früherkennung sind sie meist nicht zuverlässig, da sie oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung anschlagen.

Test erkennt Ursprungsort des Krebses im Körper

Ein neues Testverfahren könnte dies nun ändern. US-Wissenschaftler stellten es vor Kurzem auf dem Europäischen Kongress für Onkologie. Der Bluttest erkennt die Tumor-DNA und kann sie dem Ursprungsort im Körper zuordnen. Mehr als 50 verschiedene Krebsarten könnten so erkannt werden, lange bevor die betroffenen Personen Symptome zeigen.

Über 6.600 Probanden über 50 Jahre wurden in der Studie getestet. Bei keinem von ihnen war eine Krebserkrankung festgestellt worden. 1,4 Prozent der Tests zeigten ein positives Ergebnis. Bei 92 Personen wurde also Tumor-DNA gefunden.

In weiteren Tests konnte bei 35 (38 Prozent) von ihnen tatsächlich eine Krebserkrankung festgestellt werden. Wie die Zeitung "The Guardian" berichtet, identifizierte der sogenannte Galleri-Test 19 verschiedene Tumore in Geweben wie Brust, Leber, Lunge und Dickdarm, fand aber auch Eierstock- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Letztere Krebsarten werden typischerweise erst in einem späten Stadium erkannt, die Patienten haben daher bislang schlechte Überlebensraten.

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Krebsmittel der Biontech-Gründer: Erste Studie zeigt Erfolge

(Archivbild) Özlem Türeci und Ugur Sahin haben an einem Magenkrebsmedikament geforscht, welches nun durch den Pharmakonzern Astellas erfolgreich getestet wurde.

(Archivbild) Özlem Türeci und Ugur Sahin haben an einem Magenkrebsmedikament geforscht, welches nun durch den Pharmakonzern Astellas erfolgreich getestet wurde.© Getty Images/ Pool / Auswahl
(Archivbild) Özlem Türeci und Ugur Sahin haben an einem Magenkrebsmedikament geforscht, welches nun durch den Pharmakonzern Astellas erfolgreich getestet wurde.

Özlem Türeci und Ugur Sahin haben ein neues Magenkrebsmittel namens Zolbetuximab erforscht. Nun hat der japanische Pharmakonzern Astellas das Mittel erfolgreich getestet.

Verlängerte Lebenszeit ohne Verschlechterung des Gesundheitszustandes

Das Magenkrebsmittel Zolbetuximab stammt aus der Forschung der Mainzer Biotech-Firma Ganymed, welches 2002 durch Özlem Türeci und Ugur Sahin gegründet wurde. Beide sind vor allem durch ihren Biontech-Impfstoff bekannt.

Der japanische Phramakonzern Astellas hat das neue Mittel in einer Drei-Studie erfolgreich getestet. Insgesamt zeigte sich bei 560 Teilnehmern der Studie, dass der Wirkstoff die Überlebenszeit ohne Verschlechterung des Krankheitszustandes als auch die Lebenszeit insgesamt verlängerte. Die Ergebnisse sollen laut dem „Handelsblatt“ bald auf einer Fachkonferenz vorgestellt werden. Erste Zulassungsanträge könnten bereits im kommenden Jahr folgen.

Zwar sind die Biontech-Gründer vor allem aufgrund ihres Covid-19-Impfstoffs „Comirnaty“ bekannt, doch forschen sie vorrangig an Krebsmedikamenten. Die Zulassung wäre ein Erfolg für die Onkologie-Forschung. Experten rechnen bis 2028 mit Umsätzen von über 500 Millionen Dollar, wenn das Medikament auf den Markt kommt. Das zeigen Daten des britischen Analyseunternehmens Evaluate Pharma. Der Therapiebedarf bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen im Magen und der Speiseröhre gilt als sehr hoch und es gibt bisher kaum Medikamente. Bislang sind Operationen und eine Chemotherapie die einzigen Möglichkeiten für Patienten.

Zolbetuximab setzt am Protein Claudin18.2 an, welches bei einigen Krebsarten gehäuft auftritt. Es ist daher ideal als Ziel, an dem das Krebsmedikament angreifen kann, ohne gesundes Gewebe zu stark zu beschädigen. Sahin und Türeci waren die ersten, welche Claudin 18.2 als Angriffsziel für Krebsmedikamente identifizierten. Die Phase-3-Studie ist bislang allerdings noch nicht abgeschlossen. Es dauere noch weitere sechs Jahre, bis das Mittel auf den Markt komme

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BioNTech sichert sich neues Krebsmittel mit Millionendeal

BioNTech SE

Frankfurt, 20. Mrz (Reuters) - Das Biotechunternehmen BioNTech verstärkt seine Pipeline an Krebsmedikamenten mit einem millionenschweren Deal mit dem US-Krebsspezialisten OncoC4. Zusammen wollen die beiden Firmen einen neuen Antikörper zur Behandlung verschiedener solider Tumore entwickeln und auf den Markt bringen, wie Biontech am Montag in Mainz mitteilte. Für den Antikörper "ONC-392" erhielt das Unternehmen von OncoC4 eine weltweite Exklusivlizenz. Die US-Firma bekommt dafür eine Vorauszahlung von 200 Millionen Dollar, darüber hinaus winken weitere erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen sowie Lizenzgebühren.

Für Biontech, das mit seinem gemeinsam mit Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff Milliardeneinnahmen erzielte, ist es der bisher zweitgrößte Deal nach der im Januar angekündigten Übernahme des britischen Startups InstaDeep. Für diesen Zukauf legt Biontech zunächst rund 362 Millionen britische Pfund in bar auf den Tisch, den InstaDeep-Eignern winken zudem zusätzliche Meilensteinzahlungen von bis zu rund 200 Millionen Pfund.

Der Antikörper "ONC-392" hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA den Fast-Track-Status - der die Entwicklung neuer Medikamente erleichtern und die Prüfung beschleunigen soll - als Monotherapie für immuntherapieresistenten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs erhalten und wird auch als Kombinationstherapie bei Eierstockkrebs untersucht. Noch in diesem Jahr soll eine klinische Studie der entscheidenden Phase-3 mit dem Mittel starten. "Wir glauben, dass dieser Antikörper eine wertvolle Ergänzung zu unserem immunonkologischen Portfolio ist, sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit unseren personalisierten Immuntherapien", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin.