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Delta-Variante: Als Touristen bekommen die Briten jetzt ihre neue EU-Außenseiterrolle zu spüren

Britische Touristen werden zum EU-Streitthema. Wegen der Delta-Variante kontrolliert Spanien sie jetzt strenger – Deutschland aber ist das noch nicht genug. Und nicht nur Briten drohen Komplikationen im Urlaub.

Bevor Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Freitag den britischen Premier auf seinem Landsitz trifft, macht die britische Boulevard-Presse ordentlich Stimmung. Die „Daily Mail“ beschuldigte die Kanzlerin, den Briten den Sommerurlaub in Südeuropa verwehren zu wollen. „Boris Johnson wird die Konfrontation mit Angela Merkel suchen, um den Urlaub der Briten zu retten“, schreibt das Blatt.

Worum geht es? Merkel will, dass alle EU-Staaten dem deutschen Beispiel folgen und Reisenden aus Großbritannien zwei Wochen in Quarantäne auferlegen. Deutschland hatte Großbritannien bereits am 23. Mai zum Virusvariantengebiet erklärt.

Beim EU-Gipfel war Merkel vergangene Woche mit ihrem Versuch gescheitert, alle EU-Mitgliedsstaaten auf diesen Kurs einzuschwören. Noch direkt vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs hatte sie sich für mehr Koordinierung bei der Pandemiebekämpfung ausgesprochen und Portugal als Negativbeispiel genannt. Sie prangerte an, dass dort die stark gesunkenen Infektionszahlen nach Beginn der Urlaubssaison wieder stark angezogen hatten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unterstützte Merkel ausdrücklich.

Aus südeuropäischen Ländern, in denen der Tourismus eine große Rolle spielt, kam allerdings heftiger Widerspruch. Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis betonte, Einschränkungen seien keine Lösung. Stattdessen sollten die Impfungen beschleunigt werden. Letztendlich liegt die Verantwortung bei den Mitgliedsstaaten, denn Einreisebeschränkungen fallen in nationale Kompetenz.

Ganz vom Tisch sind die Bemühungen um ein einheitlicheres Vorgehen allerdings noch nicht. Am Montagnachmittag diskutierten Gesundheitsexperten aus den EU-Mitgliedsstaaten das Thema, ehe sich am Mittwoch die EU-Botschafter damit befassen werden. Belgien hat seine Liste der als Variantengebiete eingestufte Länder vorgelegt, die als Vorbild für andere Staaten gelten könnte.

Zudem gab es zum Wochenstart konkrete erste Anzeichen, dass Merkel sich womöglich doch noch durchsetzen könnte mit ihrer Forderung: Spanien und Portugal sind am Montag von ihrem ursprünglich sehr laxen Kurs abgekehrt. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte zum Wochenbeginn an, dass britische Touristen nur noch mit einem negativen PCR-Testergebnis ins Land gelassen würden oder wenn sie kompletten Impfschutz aufweisen. Von Quarantäne ist allerdings noch keine Rede, was Berlin missfällt. Portugal hat dagegen am Montag 14 Tage Quarantäne für britische Touristen beschlossen.

In London beklagen sich regierungsnahe Quellen, Merkel wolle mit ihrem Kurs die Briten dafür bestrafen, dass sie bei der Corona-Nachverfolgung besonders effizient seien. Wahr ist: Kein Land in Europa verfolgt die Mutationen so genau wie Großbritannien und kann deshalb den Vormarsch der Delta-Variante so gut dokumentieren. Bei den politischen Mutmaßungen schwingt gleichwohl auch noch der Verdacht mit, Großbritannien solle für den Brexit bestraft werden.

Den Briten wird beim Streit um den Sommerurlaub 2021 schmerzlich bewusst, dass sie nicht mehr Mitglied in der EU sind. Für Drittstaaten wie Großbritannien gelten in der EU andere Regeln als für Mitgliedsstaaten. Um den Binnenmarkt intakt zu halten, bemühen sich die EU-Staaten Reisen zu ermöglichen – Urlaub eingeschlossen. In der EU sollen etwa von Covid-19-Genesene dieselben Rechte haben wie Geimpfte. Wohlgemerkt: Die Rede ist von EU-Bürgern.

Für die wird der Sommerurlaub 2021 allerdings möglicherweise auch nicht so einfach, wie von Politikern noch vor Kurzem suggeriert. Der EU-Impfpass, der ab Donnerstag gilt, soll eigentlich sicherstellen, dass vollständig Geimpfte ohne zusätzliche Tests ins Land kommen. Das wollen aber wohl vorerst nicht alle Mitgliedsländer so zulassen. Italien etwa hat bisher einen Schnelltest verlangt unabhängig davon, ob Urlauber geimpft sind oder nicht. Das Recht dazu haben die Italiener. Denn die EU-Verordnung zum Impfpass legt nur fest, dass es das Impfzertifikat gibt und lässt den Mitgliedsstaaten Spielraum, zusätzliche Auflagen für ihre Länder zu erlassen. Ab Donnerstag wird sich zeigen, wie viele Länder davon Gebrauch machen werden.

 

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Gefährliche Reiserückkehrer  

Hier stecken sich die meisten Urlauber mit Corona an

Seit die Infektionszahlen gesunken waren, wurde auch ein Sommerurlaub wieder möglich. Jetzt zahlen wir dafür den Preis: Besonders ein beliebtes Urlaubsland wird scheinbar zum Hotspot.

Auch, wenn die Reisewarnungen nicht mehr automatisch mit der Einstufung als Corona-Risikogebiet verbunden sind, rät die Bundesregierung weiter davon ab, ins Ausland zu reisen. Trotzdem genießen zahlreiche Deutsche gerade den Sommerurlaub in beliebten Reiseländern wie Spanien, Italien oder Griechenland.

Jetzt zeigt ein Bericht des Robert Koch-Instituts, dass die Reiserückkehrer durchaus relevant für die Infektionszahlen sind. Welches Land ist besonders gefährlich?

Aus diesen Ländern kommen die meisten infizierten Reiserückkehrer

Insgesamt gab es laut RKI in den vergangenen vier Wochen 23.649 Corona-Fälle in Deutschland, bei 42 Prozent der Infizierten konnte nicht gesagt werden, wo die Infektion wahrscheinlich stattgefunden hat. Immerhin bei zehn Prozent der Infizierten ist die Ansteckung im Ausland allerdings sehr wahrscheinlich. "Dies zeigt eine zunehmende Rolle reiseassoziierter Fälle am derzeitigen Infektionsgeschehen", betont das RKI. Trotzdem bleibt Deutschland bei knapp 50 Prozent der Fälle der wahrscheinlichste Ort der Ansteckung.

Die mit Abstand meisten Ansteckungen im Ausland stammen jedoch aus Spanien. Während sich dort vor vier Wochen nur 47 Menschen angesteckt haben, sind es in der vergangenen Woche fast 400 gewesen, insgesamt vermuten mehr als 800 Infizierte, dass sie sich im Spanienurlaub angesteckt haben. Das Land kämpft bereits mit der vierten Corona-Welle, wurde gerade erst wieder als Risikogebiet eingestuft.

Auch Russland, Niederlande und Türkei bringen viele Ansteckungen

Eine Umfrage der "Kieler Nachrichten" ergab ebenfalls, dass die meisten Schleswig-Holsteiner das Virus aus Spanien mit in das nördlichste Bundesland bringen. Ähnlich sieht es in Hamburg aus: Wie der NDR berichtet, geht ein Viertel der Neuinfektionen in der Hansestadt auf Reiserückkehrer zurück. Vor allem Spanienurlauber bringen demnach das Virus mit, weitere Infektionen kamen durch Reisen in die Türkei, nach Frankreich, Portugal oder Russland in die Hansestadt.

Das zeigt auch der RKI-Bericht: In Russland, den Niederlanden, der Türkei und Kroatien haben sich je mehr als 100 Menschen in den vergangenen vier Wochen mit dem Coronavirus infiziert. Auf den hinteren Plätzen, aber dennoch gefährlich bleiben Griechenland (93 Infektionen), Südeuropa (65), Portugal (51), Frankreich (48) und Italien (40).

 

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Nach Einstufung zum Hochinzidenzgebiet  

Mallorca-Flüge drastisch verteuert

Mallorca wird Corona-Hochinzidenzgebiet. Für die vielen deutschen Touristen, die schon auf der Insel sind oder dort ihren Urlaub verbringen wollen, hat das weitreichende Folgen. So verhalten sie sich nun.

Nach der angekündigten Hochstufung Spaniens zum Corona-Hochinzidenzgebiet gibt es zunächst keine Hinweise, dass eine größere Zahl von Menschen ihre Mallorca-Urlaub vorzeitig abbrechen oder gebuchte Aufenthalte stornieren wollen. "Erste Informationen von der Playa de Palma deuten darauf hin, dass die Gäste weiter ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchten. Sie fühlen sich vor Ort gut aufgehoben, meiden größere Menschenansammlungen und sind zum großen Teil schon geimpft", sagt der Sprecher des Reiseveranstalters Tui, Aage Dünhaupt.

Preise für kurzfristige Flugtickets stark gestiegen

Auf den Onlineportalen der Fluggesellschaften waren am Samstag noch Tickets für Verbindungen von Palma nach Deutschland für Sonntag und Montag erhältlich. Die Einstufung Spaniens als Hochinzidenzgebiet tritt am Dienstag in Kraft. Die Preise der angebotenen Flugtickets für Sonntag und Montag sind zum Teil aber bereits deutlich gestiegen. So bot eine Billigfluglinie einen Flug von Palma nach Berlin am Montag für 330 Euro an. Am Dienstag wäre diese Strecke schon für 50 Euro zu haben.

Diese Folgen hat die neue Einstufung

Wer ab Dienstag, 00.00 Uhr, aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig immunisiert ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Corona-Test nach fünf Tagen verkürzen. Der Deutsche Reiseverband DRV schätzt, dass aktuell etwa 200.000 Pauschalreisende aus Deutschland in Spanien Urlaub machen, davon 60 Prozent auf den Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen. Hinzu kommen demnach noch etwa 200.000 Individualtouristen.

Der Tourismus ist für Spanien enorm wichtig. In normalen Zeiten trägt die Branche mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.

 

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lugzeug, Auto oder Bahn  

Bund plant Testpflicht für alle Einreisenden wohl ab 1. August

Bislang galt die Regel nur für Einreisen per Flugzeug. Doch künftig soll auch der einen Test vorweisen müssen, der per Auto oder Bahn nach Deutschland kommt. Das kündigte CSU-Chef Söder an.

Der Bund plant nach Angaben von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon ab dem 1. August eine Testpflicht für alle, die nach Deutschland einreisen. "Der Bund hat uns heute zugesichert, er wird das jetzt bis zum 1.8. alles probieren mit einer einheitlichen Testpflicht nicht nur für Flugreisen sondern auch beispielsweise für alles was an normalem Autoweg oder Bahnweg kommt", sagte Söder am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen". Geimpfte oder Genesene sind von der Regelung ausgenommen.

Der CSU-Chef ergänzte, er glaube, dass das jetzt verständlicher, klarer und sicherer sei. Das ursprüngliche angedachte Datum für eine Einreiseverordnung ab 11. September wäre "ein Witz gewesen", sagte Söder, "da ist der Urlaub vorbei selbst in den Ländern mit späten Ferien."

Söder: "Die Regel ist ja relativ einfach"

Die Länder hätten Druck gemacht, weil sie ein verlässliche Basis für die Einreise bräuchten, sagte Söder am Abend. Am Nachmittag sei ihm mitgeteilt worden, dass eine Rechtsgrundlage geschaffen werde, damit die Umsetzung zum 1. August klappe. "Die Regel ist ja relativ einfach, jeder braucht einen Test der sozusagen wieder anreist, ob er mit dem Auto, der Bahn oder mit dem Flugzeug kommt."

Derzeit gilt die Testpflicht nur für Menschen, die per Flugzeug nach Deutschland einreisen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte der "Bild"-Zeitung gesagt, dass nachweislich Geimpfte oder Genesene kein negatives Testergebnis nachweisen müssten. Seehofer und auch Söder sagten, dass die Kontrollen im Individualverkehr stichpunktartig erfolgen sollten. Stationäre Grenzkontrollen wolle keiner und mache auch keiner, sagte Söder. Bereits vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass Gesundheitsminister Jens Spahn alle Einreisenden ohne Geimpften- oder Genesenennachweis verpflichten will, sich testen zu lassen.

Lauterbach befürwortet die Maßnahme

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich für eine solche Regelung aus. "Eine generelle Testpflicht bei der Einreise nach Deutschland für alle, die weder vollständig geimpft noch genesen sind, ist aus medizinischer Sicht sehr sinnvoll", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Bei Urlaubsreisen besteht wegen der größeren Zahl an Kontakten grundsätzlich ein höheres Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren - zunächst einmal unabhängig vom Reiseort und dem genutzten Verkehrsmittel."

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), wandte sich gegen schärfere Einreiseregeln. "Die Bestimmungen der Einreiseverordnung haben uns auch in Zeiten mit höheren Inzidenzen gute Dienste erwiesen - dafür sind sie ausgelegt." Es sei nicht nachvollziehbar, dass bei steigenden Impfquoten überwiegend von Verschärfungen gesprochen werde. Allerdings müssten die geltenden Regeln auch wirksam kontrolliert werden.

Kleine Änderung bei Corona-Quarantäne bei Einreisen

Bei den Corona-Regeln für Einreisen nach Deutschland gilt schon ab dem heutigen Mittwoch eine kleinere Änderung bei Quarantäne-Vorgaben. Wer aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten kommt, kann die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne nun mit einem negativen Test vorzeitig beenden, wenn die Region noch während der Quarantänezeit herabgestuft wird - zu einem Risikogebiet oder Hochinzidenzgebiet mit hohen Infektionszahlen. Grundsätzlich ist vorzeitiges "Freitesten" für Einreisende aus Virusvariantengebieten sonst nicht möglich.

Welche Regionen die Bundesregierung als Risiko-, Hochinzidenz- oder Virusvariantengebiete mit Vorgaben zu Tests und Quarantäne erklärt, veröffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) im Internet. Derzeit sind unter anderem Südafrika und Brasilien Virusvariantengebiete.

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Neue Reiseregeln  

Bericht: Türkei, USA und Israel werden Hochrisikogebiete

Ab Sonntag sollen die Regeln für die Einreise aus verschiedenen Ländern verschärft werden. Ein beliebtes Urlaubsziel steht dann hingegen nicht mehr komplett auf der Hochrisiko-Liste der Bundesregierung.

Die Bundesregierung stuft einem Medienbericht zufolge die Türkei, die USA und Israel zu Hochrisikogebieten hoch. Betroffen von der Hochstufung seien zudem Montenegro und Vietnam, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Portugal sei dagegen kein Hochrisikogebiet mehr, mit Ausnahme von Lissabon und der Algarve.

Die Hochstufung solle im Fall der meisten genannten Länder in der Nacht zu Sonntag in Kraft treten. Im Fall der Türkei solle die Hochstufung mit Rücksicht auf die große Zahl von Reisenden mit türkischem Migrationshintergrund dagegen erst ab der Nacht zu Dienstag gelten, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Regierungskreise.

Einreisende aus Hochrisikogebieten ohne Impf- oder Genesenen-Nachweis müssen in eine zehntägige Quarantäne. Die Quarantäne kann frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test beendet werden.

 

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So ist die Corona-Lage im europäischen Ausland

Düsseldorf. In ganz Europa steigen die Infektionen mit dem Coronavirus wieder rasant an. In vielen Staaten ist die vierte Welle längst angekommen. Wir geben einen Überblick über die Situation und die Regeln in den Nachbarländern.

Tschechien In Tschechien bewegen sich die Zahlen bei den Neuinfektionen wieder auf dem besorgniserregenden Niveau von April. Es gelten deshalb seit Montag, 25. Oktober, verschärfte Regeln: An allen Arbeitsplätzen in Innenräumen ist das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. Von einer Maskenpflicht in den Schulen sah die Regierung indes ab.

Ab dem 1. November müssen Restaurants, Clubs und Diskotheken zudem die Impfbescheinigungen, Corona-Tests oder Nachweise über eine Genesung ihrer Gäste von Covid-19 überprüfen, wie Gesundheitsminister Adam Vojtech am Mittwoch ankündigte.

Die Gültigkeitsdauer von Antigen- und PCR-Tests wird auf einen beziehungsweise drei Tage verkürzt, um mehr Anreize fürs Impfen zu schaffen. „Das Testen ist keine Lösung“, sagte Vojtech dazu. Die Tests werden zudem kostenpflichtig: Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Tests bei Erwachsenen künftig nur noch auf ärztliche Empfehlung.

Allein am Sonntag, 24. Oktober, waren 2.768 neue Corona-Infektionen gemeldet worden, mehr als doppelt so viele wie am gleichen Tag der Vorwoche (1.169). Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 1,7 Millionen Ansteckungen in dem Land mit 10,7 Millionen Einwohnern registriert. Zum Vergleich: Im mit mehr als 80 Millionen Einwohnern deutlich bevölkerungsreicheren Deutschland steckten sich 4,4 Millionen Menschen mit dem Virus an. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf mehr als 191 pro 100.000 Einwohner hochgeschnellt. Und aktuell werden mehr als 500 Menschen in Krankenhäusern behandelt.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben außerdem in der zweiten Oktoberwoche insgesamt 51 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion – im Vergleich mit 44 Todesfällen im gesamten Monat September. Die Zahlen wecken Erinnerungen an den Anfang des Jahres, als das Land mehrere Wochen lang weltweit die meisten Ansteckungen und Todesfälle pro Kopf verzeichnete.

Einreisende aus europäischen Ländern müssen ein Meldeformular ausfüllen und benötigen zudem entweder einen Geimpft-/Genesenennachweis oder einen PCR-Test. Schnelltest sind nicht mehr gültig. Ausgenommen von der Nachweispflicht sind Kinder unter sechs Jahren sowie Durchreisende, die sich weniger als zwölf Stunden im Land aufhalten. Prag gilt als Risikogebiet.

Frankreich Die Infektionszahlen steigen in Frankreich wieder leicht an, die Situation ist aber verhältnismäßig entspannt. Das liegt auch an der hohen Impfquote von knapp 74 Prozent (Deutschland 66 Prozent). Zuletzt steckten sich innerhalb einer Woche landesweit etwa 48 Menschen auf 100.000 an.

Frankreich will nun mehr Schwung in die Verteilung von Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus bringen. Derzeit seien nur 2,1 Millionen der etwa 6 Millionen Berechtigten mit einer zusätzlichen Dosis geimpft, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal. Das seien zu wenige. „Seine Auffrischimpfung hinauszuschieben, bedeutet, sich unnötig (dem Virus) auszusetzen.“ Attal bat um mehr Sensibilisierung durch Fachpersonal und im Privaten.

Tests werden in Frankreich seit einigen Wochen nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt.

Museen, Theater, Restaurants und Sporthallen sind in Frankreich geöffnet. Eintritt bekommt aber nur, wer einen Impf-, Test- oder Genesungsnachweis vorlegt. Auch für Fahrten mit Reisebus und Fernzug herrscht in Frankreich Nachweispflicht. Für die Einreise aus Europa ins französische Festland ist ein Impfnachweis oder ein negativer PCR- oder Schnelltest nötig. Auch für die Rückreise nach Deutschland muss ein Nachweis her.

Niederlande In Holland genießen die Menschen seit einigen Monaten viele Freiheiten, dementsprechend steigen jetzt die Zahlen. Lesen Sie hier einen ausführlichen Artikel zur Situation bei unseren Nachbarn.

Belgien Die Corona-Zahlen in Belgien steigen zurzeit stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei knapp 280. Im Schnitt gab es in den vergangenen Tagen mehr als 4.500 neue Fälle pro Tag.

Trotzdem sind die Regeln verhältnismäßig locker. In der Wallonie und in Flandern gibt es keine 3G-Regeln. Auch eine Maskenpflicht gibt es nur noch bei der Fahrt im ÖPNV, in Friseurläden oder Krankenhäusern. Die Impfquote liegt landesweit bei mehr als 73 Prozent. In der Hauptstadtregion in und um Brüssel dagegen gibt es trotz der verhältnismäßig jungen Bevölkerung die niedrigste Impfquote und deshalb auch höchste Sterberate des Landes.

Menschen müssen in Brüssel deshalb seit Mitte Oktober einen Corona-Pass in Restaurants, Bars und für größere Veranstaltungen vorzeigen. Er enthält einen QR-Code, der als Nachweis gilt, geimpft, getestet oder genesen zu sein.

Die Regeln gelten im Brüsseler Großraum zunächst für drei Monate. Wenn die Corona-Situation sich verschlechtere, könnten die Maßnahmen verlängert werden, schrieb Belga. In Belgien können die Regionen je nach Infektionslage eigene Corona-Regeln einführen.

Restriktiver ist Belgien dagegen was die Einreise betrifft. So werden verschiedene europäische Länder, Regionen und Städte als rote Zonen eingestuft. Menschen, die von dort einreisen, sind dann verflichtet als Alternative zum Imfp- und Genesenennachweis einen PCR-Test vorzuzeigen, der alle sieben Tage erneuert werden muss. Wer länger als 48 Stunden bleibt, muss zudem ein Meldeformular ausfüllen und mit sich führen. In NRW gelten Düsseldorf, Köln, Münster, Detmold und Arnsberg als rote Zonen. Wer von dort aus nach Brüssel reist und nicht geimpft oder genesen ist, muss zudem in Quarantäne.

Dänemark Schon am 10. September sind alle innerhalb Dänemarks geltenden Corona-Beschränkungen aufgehoben worden, ähnlich wie in Schweden und Norwegen. Eine Maskenpflicht gab es schon davor länger nicht mehr. Auch die einst recht strikten Einreiseregelungen des nördlichsten deutschen Nachbarn sind lockerer geworden und werden weiter zurückgefahren: Geimpfte, genesene und negativ getestete Einreisende aus Deutschland können ohne weitere Beschränkungen einreisen. Die coronabedingten Grenzkontrollen der Polizei hören zum 25. Oktober auf.

Dänemark hat zwar eine verhältnismäßig hohe Sieben-Tage-Inzidenz von knapp 140, aber mehr als 75 Prozent der Menschen sind geimpft (Deutschland 66 Prozent). Bei über 60-Jährigen liegt die Quote gar bei mehr als 96 Prozent. Die Regierung sieht das Coronavirus deshalb nicht mehr als Bedrohung für die Gesellschaft an.

Luxemburg Die luxemburgische Regierung will mit neuen Regeln den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Ab dem 1. November werde in der Gastronomie die 3G-Regel verpflichtend, nach der nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete. Mit einem „Covid-Check-System“ würden auch Test-QR-Codes künftig kontrolliert.

„Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich ab dem 1. November regelmäßig testen lassen für den Covid-Check, und zwar auf eigene Kosten und außerhalb der Arbeitszeit“, sagte der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel. Auch Arbeitgeber könnten das strengere Covid-Check-System dann anwenden. Das solle aber jeder Betrieb selbst entscheiden.

„Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesen Maßnahmen das Leben von ungeimpften Leuten unangenehmer machen“, sagte Bettel. „Aber wir haben keine Wahl.“ Luxemburg könne eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht riskieren. Diese drohe aber, wenn bei der seit längerem eher stagnierenden Impfquote die Infektionszahlen in den nächsten Monaten wieder hochgehen würden. Als Reaktion hat Bettel nach eigener Aussage Morddrohungen erhalten.

In Luxemburg ist die Impfquote ähnlich wie in Deutschland bei rund 66 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei knapp 140. Einreisebedingungen gibt es nicht.

Polen Wie eigentlich im gesamten Osten Europas ist die Infektionslage auch in Polen sehr angespannt. Alle haben sie gemein: eine niedrige Impfquote. In Polen liegt sie bei knapp über 50 Prozent. Zuletzt warnte Gesundheitsminister Adam Niedzielski vor einer „eigentümlichen Explosion“ der Corona-Pandemie im Land. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden habe sich am vergangenen Mittwoch im Vergleich zur Woche davor um hundert Prozent gesteigert.

Demnach verdoppelt sich die Zahl der Neuinfektionen von Woche zu Woche. „Wenn diese Situation anhält, durchbricht sie alle Prognosen, die uns bislang vorliegen“, so Niedzielski. Nach Angaben des Gesundheitministeriums von Mittwoch, 20. Oktober, gab es 5559 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, im gleichen Zeitraum starben 75 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.

Niedzielski sagte weiter, ein Drittel der Neuerkrankungen seien in den Woiwodschaften Lublin und Podlachien im Osten und Südosten des Landes registriert worden. Er führte dies darauf zurück, dass diese Regionen von zurückliegenden Wellen der Pandemie weniger stark betroffen waren.

Für die Einreise nach Polen gilt: Es gibt Grenzkontrollen. Wer ins Land will, muss geimpft, getestet oder genesen sein.

Eine Situation wie in den Nachbarländern soll tunlichst vermieden werden: In der Slowenien werden mehr als 1000 Menschen auf den Intensivstationen behandelt, die Inzidenz liegt bei über 550. In Rumänien wurde der Corona-Notstand ausgerufen. Die Inzidenz liegt auf ähnlichem Niveau wie in der Slowakei. Die Intensivkapazitäten sind erschöpft, Hunderte sterben täglich, Ärzte nannten die Situation in den Krankenhäusern „apokalyptisch“. Rumänien weist die höchste Sterberate weltweit auf. Es gibt deshalb nun nächtliche Ausgangsbeschränken, Schulen und Kitas schließen. In Rumänien sollen nur rund 30 Prozent der Menschen geimpft sein. Beide Länder wurden von der EU als Hochrisikogebiete eingestuft, genauso wie jüngst Kroatien und Bulgarien.

Österreich Die Drohung mit einem Lockdown für Ungeimpfte soll in Österreich die Bereitschaft für eine schützende Injektion steigern. Ab 600 von Covid-Patienten belegten Intensivbetten darf diese Gruppe nach dem neuen Stufenplan der Regierung nicht mehr ohne triftigen Grund auf die Straße. Ab 500 belegten Intensivbetten ist ihr der Besuch von Lokalen, von Kultur- und Sportveranstaltungen sowie die Nutzung von Hotels untersagt. Es gebe noch zu viele „Zögerer und Zauderer“, sagte Kanzler Alexander Schallenberg mit Blick auf die Impf-Skeptiker. Die Schwelle von 600 wurde in der Pandemie nach Angaben der Zeitung „Kurier“ bisher zweimal erreicht.

Unterdessen setzt sich der Trend zu deutlich steigenden Corona-Zahlen fort. Binnen 24 Stunden wurden 3624 Neuinfektionen gezählt, wie das Innen- und Gesundheitsministerium am Sonntag, 24. Oktober, berichteten. Das sind 60 Prozent mehr als eine Woche zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner kletterte auf 255. Zugleich blieb die Lage in den Krankenhäusern stabil. Auf den Intensivstationen liegen rund 220 Menschen, das entspricht dem Niveau vor einer Woche. Die Quote der vollständig geimpften Menschen liegt bei 62 Prozent und damit leicht unter dem deutschen Wert.

„Wir sind drauf und dran, in eine Pandemie der ungeschützten Ungeimpften hineinzustolpern“, sagte Schallenberg. Einen Lockdown für Geimpfte oder Genesene schloss Schallenberg aus. Er hoffe auf eine Signalwirkung dieser Pläne. Ab 1. November gilt am Arbeitsplatz 3G.

Die im Frühsommer noch große Dynamik bei den Impfungen hatte sich in den letzten Wochen extrem abgeschwächt. An einzelnen Tagen wurden nur noch ein paar Tausend Dosen Corona-Impfstoffe gespritzt. Die rechte FPÖ schürt die Impfskepsis erheblich. Bei der jüngsten Landtagswahl in Oberösterreich erreichte die neue Impfkritikerpartei MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte) auf Anhieb sechs Prozent und zog in den Landtag ein.

Für Touristen gilt: Schon bei der Einreise muss man getestet, genesen oder geimpft sein. Im Alltag haben es Geimpfte leichter: Sie müssen nur in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln FFP2-Masken tragen. Für Ungeimpfte gilt die Maskenpflicht auch in allen anderen Geschäften und Kultureinrichtungen. In Wien sind die Vorgaben strenger – hier gilt die 3G-Regel ab sechs Jahren, im Rest Österreichs ab 12.

Schweiz In der Schweiz eröffnet am 23. Oktober das erste Skigebiet außerhalb der Gletscherregionen für Touristen: Diavolezza im Oberengadin. Dort soll es, wie in den anderen Skigebieten, nach dem Willen der Schweizer Bergbahnen keine zusätzlichen Auflagen für Touristen geben, denn diese könnten ja als öffentliches Verkehrsmittel gesehen werden. In jedem Fall gilt dort Maskenpflicht. In Innenräumen von Restaurants sowie Bars und Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen Gäste entweder einen negativen Test, eine Impfung oder eine Genesung nachweisen. Das EU-Zertifikat wird anerkannt.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen steigt in einigen Regionen wieder. Die Lage sei angespannt und der epidemiologische Trend ungünstig, sagte der Krisenleiter im Bundesamt für Gesundheit. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt knapp über 90 und daher niedriger als in Deutschland (Stand 25. Oktober). Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorlegen. Zudem müssen alle Einreisenden digital ihre Kontaktdaten hinterlegen. Wer das nicht getan hat und erwischt wird, muss 100 Franken (rund 93 Euro) Buße zahlen.

Großbritannien Mehr als 40.000 Neuinfektionen pro Tag und so viele Todesfälle wie zuletzt im März: Die Corona-Lage in Großbritannien hat sich wieder deutlich verschärft. Trotzdem sind Discos, Restaurants, Kinos und Stadien im ganzen Land weiterhin voll. Einen Impf- oder Testnachweis braucht man im größten Landesteil England dafür nicht. Die Regierung steht zunehmend unter Druck, ihren Plan B mit relativ leichten Maßnahmen wie einer Maskenpflicht in Innenräumen einzuführen. Die Einreise aus den meisten europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, wird ab dem 24. Oktober deutlich einfacher: Vollständig Geimpfte müssen zwar noch immer einen Test für Tag Zwei nach ihrer Einreise buchen, dies kann aber anders als bislang auch ein günstigerer Schnelltest sein. Für die Rückreise nach Deutschland reicht ein Impfzertifikat, um Quarantäne zu vermeiden.

Spanien und Portugal In den bei den Deutschen sehr beliebten Urlaubsländern ist die Corona-Lage weiterhin sehr entspannt. Die Infektionszahlen sind deutlich niedriger als in Deutschland. In Portugal lag die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner und sieben Tage zuletzt um die 50, in Spanien betrug die Inzidenz sogar nur rund 28. In Deutschland war der Wert am Mittwoch mit gut 110 fast vier Mal so hoch wie in Spanien. Die Impfquoten sind zudem in beiden Ländern mit die höchsten in Europa und auch weltweit. In Portugal sind rund 87 Prozent der Menschen vollständig geimpft, in Spanien knapp 80 Prozent

Im Zuge der positiven Entwicklung sind inzwischen auf der Iberischen Halbinsel fast alle Corona-Beschränkungen weggefallen. Einige Regeln müssen aber noch beachtet werden: In Spanien besteht in der Öffentlichkeit in Innenräumen und in Bussen und Bahnen weiter Maskenpflicht. Im Freien nur, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. In Portugal muss man den Mund- und Nasenschutz nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Altersheimen, Krankenhäusern sowie in Theatern, Kinos und großen Einkaufszentren tragen. Im Freien darf die Maske abgesetzt werden.

Auch das Nachtleben ist weitgehend von Beschränkungen befreit. Für Bars, Clubs und Diskos gilt in beiden Ländern die 3G-Regel. Eintritt erhält nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist.

Zur Einreise auf dem Luft- oder Seeweg muss unterdessen weiterhin eine digitale Reiseanmeldung ausgefüllt werden. Und alle Touristen, die älter als zwölf sind, müssen einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen. Wer den nicht hat, ist verpflichtet, einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorzuweisen.

Italien Weil die Corona-Lage auf entspanntem Niveau ist, die Infektionszahlen sinken und mehr als 85 Prozent der Menschen über zwölf Jahren mindestens einmal geimpft sind, nähert sich Italien immer weiter dem Normalzustand. Das Werkzeug im Kampf gegen die Pandemie ist der „Grüne Pass“, also der Nachweis über Impfung, Genesung oder negativen Test. Kinder unter zwölf Jahren müssen noch keinen Pass haben.

Touristen benötigen den Pass – es gilt das in Deutschland gängige EU-Zertifikat – zu Eintritten etwa in Museen, Kinos, Sportstätten, Diskotheken und Restaurants. Auch Fernverkehrszüge, Seilbahnen und Fähren verlangen den Pass. Bei der Einreise sind für alle Erwachsenen und Kinder ab sechs Jahren eine Online-Anmeldung auszufüllen und der Nachweis einer Impfung, Genesung oder eines Covid-Tests zu erbringen.

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2G, 3G und Corona-Tests  

Das sind die aktuellen Regeln in den Urlaubsländern

Noch einmal dem trüben Herbstwetter entfliehen und Urlaub in der Sonne oder den Bergen machen. Aber wer reisen möchte, muss wegen Corona nach wie vor mit Einschränkungen rechnen – was gilt wo?

Die Corona-Pandemie hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Ein Überblick über aktuelle Regeln in beliebten Urlaubsländern.

Dänemark

Ob Herbsturlaub im Ferienhaus an der Nordseeküste oder Städtetrip nach Kopenhagen: Einer Reise nach Dänemark steht seit einiger Zeit kaum noch etwas im Wege. 3G- oder 2G-Regelungen gibt es im Land keine mehr. Allerdings müssen Urlauber aus Deutschland bei der Einreise einen Nachweis dabei haben, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet worden sind.

 

Innerhalb Dänemarks gibt es seit anderthalb Monaten keine Beschränkungen mehr, auch die Maske haben die Däninnen und Dänen vor längerem an den Nagel gehängt. Obwohl die Neuinfektionszahlen zuletzt stark gestiegen sind, gibt es vonseiten der dänischen Regierung noch keine Signale, die Maßnahmen wieder zu verschärfen.

Frankreich

In Frankreich sind Gastronomie, Kulturbetriebe, Freizeiteinrichtungen und Sportstätten geöffnet. Für den Eintritt ist aber ein Impf-, Test- oder Genesungsnachweis notwendig, auch für die Außenbereiche (3G). Ein solcher Nachweis ist auch Voraussetzung für Fahrten mit dem Reisebus oder dem Fernzug. Auch Kinder ab zwölf Jahren und zwei Monaten müssen einen Nachweis vorzeigen.

Wer ungeimpft und nicht genesen nach Frankreich kommt, muss sich auf zusätzliche Kosten einstellen, denn Corona-Tests sind – wenn nicht angeordnet – seit Mitte Oktober nicht mehr gratis. Für einen PCR-Test zahlt man mindestens 43,89 Euro und für einen Antigen-Test mindestens 22 Euro.

Die Einreise ist aus Europa mit einem Impfnachweis oder einem negativen PCR- oder Schnelltest möglich, auch für die Rückreise nach Deutschland muss ein Nachweis erbracht werden. Die Infektionszahlen in Frankreich stiegen zuletzt wieder leicht an, nachdem sie vorher wochenlang gefallen waren. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei etwas über 50.

Griechenland/Zypern

Wer nach Griechenland reisen will, muss sich auf der Webseite travel.gov.gr anmelden. Dort muss unter anderem angegeben werden, wo man sich aufhalten wird. Anschließend erhält man einen QR-Code, mit dem man einreisen kann. Alle Reisenden müssen entweder einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen oder voll geimpft sein. Das gilt auch für Kinder ab zwölf Jahren.

Zypern stuft Deutschland in der roten, also stark betroffenen Kategorie ein. Das bedeutet für alle Einreisende, die nicht nachweislich geimpft oder genesen sind, dass sie sowohl vor als auch nach der Einreise jeweils einen Test machen und diesen auch selbst bezahlen müssen. Zudem muss spätestens 48 Stunden vor der Einreise auf einer Website ("cyprusflightpass.gov.cy") der "Cyprus Flight Pass" beantragt und während des Urlaubs stets mitgeführt werden.

Großbritannien

Während im größten Landesteil England so gut wie keine Corona-Regeln mehr gelten, geht es in Schottland und Wales etwas strenger zu. Hier gilt im öffentlichen Nahverkehr oder in Geschäften noch Maskenpflicht, außerdem sind für Discos, Nachtclubs und größere Veranstaltungen 3G-Regeln in Kraft.

Wer nicht geimpft ist, kann auch einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen. Kosten müssen selbst getragen werden – ebenso wie beim verpflichtenden Schnelltest, der vor der Einreise nach Großbritannien gebucht und spätestens am zweiten Tag nach Ankunft gemacht werden muss. Auch für die Rückkehr nach Deutschland gilt die 3G-Regel.

Italien

Die Corona-Zahlen steigen in Italien zwar wieder leicht an, laut der Gesundheitsbehörden gibt das aber keinen Grund zur Sorge. Mehr als 86 Prozent der Menschen über zwölf Jahren sind mindestens einmal geimpft, Italien nähert sich dem Normalzustand. Voraussetzung für fast alle Aktivitäten im öffentlichen Raum ist der "Grüne Pass", also der Nachweis über Impfung, Genesung oder negativen Test. Kinder unter zwölf Jahren müssen noch keinen Pass haben.

Touristen brauchen den Pass – es gilt das in Deutschland gängige EU-Zertifikat – etwa für Museen, Kinos, Sportstätten, Diskotheken und Restaurants. Auch Fernverkehrszüge, Seilbahnen und Fähren verlangen den Pass. Bei der Einreise in das Land ist für alle Erwachsenen und Kinder ab sechs Jahren eine Online-Anmeldung auszufüllen und der Nachweis einer Impfung, Genesung oder eines Covid-Tests zu erbringen.

Kanada

Wer als Tourist nach Kanada reisen will, muss voll geimpft sein. Zudem muss ein negativer PCR-Test aus den 72 Stunden vor dem Flug oder ein mindestens 14 Tage altes positives Testergebnis vorgezeigt werden. Besucher müssen sich mit einer App registrieren. Auch für Reisen mit dem Zug oder Schiffen innerhalb Kanadas müssen Impf-Nachweise vorgelegt werden. Innerhalb Kanadas gelten zudem vielerorts noch zahlreiche Einschränkungen. Abstand und Masken werden empfohlen und mancherorts gelten Impfvorschriften, beispielsweise für das Betreten von Restaurants.

Kroatien

Von Touristen wird eine Bescheinigung verlangt, die belegt, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Hotels, Gaststätten und Cafés empfangen Gäste ohne Einschränkungen, zwischen den Tischen müssen Abstände eingehalten werden. Außer für die Einreise gelten keine 3G-Regeln. Die Ansteckungszahlen stiegen zuletzt stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist derzeit, gemessen an der Bevölkerungszahl, mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Seit dem 24. Oktober gilt das Land aus deutscher Sicht als Hochrisikogebiet.

Niederlande

Die Lage verschlechtert sich täglich. Die Zahl der Infektionen steigt ebenso wie die der Patienten in den Krankenhäusern. Zurzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 225. Die Regierung erwägt eine Verschärfung der Maßnahmen. Im Prinzip wurden fast alle Einschränkungen aufgehoben. So gilt kein Mindestabstand von 1,5 Meter mehr und Masken müssen nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Flughäfen getragen werden. Allerdings gilt die 3G-Regel für den Zutritt zu Gaststätten, Theatern, Kino und Konzerten sowie großen Sportveranstaltungen. Gaststätten, auch Clubs und Discos, schließen um Mitternacht. Wer keinen Impfnachweis hat, kann sich gratis testen lassen.

Österreich

Die Corona-Zahlen in Österreich sind zuletzt sprunghaft angestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt inzwischen bei 280. Bei der Einreise muss man getestet, genesen oder geimpft sein. Im Alltag haben es Geimpfte leichter: Sie müssen – abgesehen von Wien – nur in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln FFP2-Masken tragen. Für den Wintertourismus gilt seit 1. November, dass zur Nutzung von Seilbahnen eine Maske und ein 3G-Nachweis nötig sind. Für die Teilnahme am Après-Ski-Vergnügen sind Impfung, Genesung oder PCR-Test vorgeschrieben.

Schweiz

Die epidemische Entwicklung sei "ungünstig", warnt das Bundesamt für Gesundheit, aber Verschärfungen von Corona-Schutzmaßnahmen sind zunächst nicht geplant. In Bus und Bahn müssen Masken getragen werden, und in Innenräumen von Restaurants sowie Bars und Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen Gäste entweder einen negativen Test, eine Impfung oder eine Genesung nachweisen. Das EU-Zertifikat wird anerkannt. Das erste Skigebiet außerhalb der Gletscherregionen ist bereits geöffnet, in Diavolezza im Oberengadin. Zertifikate zum Skifahren sind bislang nicht vorgesehen.

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorlegen. Zudem müssen alle Einreisenden digital ihre Kontaktdaten hinterlegen. Wer das nicht getan hat und erwischt wird, muss 100 Franken (rund 93 Euro) Buße zahlen.

Spanien/Portugal

In den bei Deutschen sehr beliebten Urlaubsländern kennt man kein 2G. Und die 3G-Regel gilt in Spanien und Portugal vorwiegend nur für das ansonsten von Beschränkungen weitgehend befreite Nachtleben. In Bars, Clubs und Diskos zahlreicher Regionen erhalten nur diejenigen Eintritt, die geimpft, genesen oder getestet sind. Für die Corona-Tests muss man wie seit jeher selber in die Tasche greifen.

Auf der Iberischen Halbinsel ist die Corona-Lage weiterhin sehr entspannt. Die Impfquoten sind mit die höchsten in Europa und auch weltweit. Und die Infektionszahlen sind weiterhin deutlich niedriger als in Deutschland. Im Zuge der positiven Entwicklung sind inzwischen auch fast alle Corona-Beschränkungen weggefallen.

Einige Regeln müssen aber noch beachtet werden: In Spanien besteht in der Öffentlichkeit in Innenräumen und in Bussen und Bahnen weiter Maskenpflicht. Im Freien nur, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. In Portugal muss man den Mund-Nasen-Schutz unter anderem nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Theatern, Kinos und großen Einkaufszentren tragen. Im Freien darf die Maske abgesetzt werden.

Zur Einreise auf dem Luft- oder Seeweg muss unterdessen weiterhin eine digitale Reiseanmeldung ausgefüllt werden. Und alle Touristen, die älter als zwölf sind, müssen einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen. Wer den nicht hat, ist verpflichtet, einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorzuweisen.

USA

Nach einer weitgehenden Einreisesperre über mehr als anderthalb Jahre können internationale Reisende aus Europa und anderen Teilen der Welt ab dem 8. November wieder Trips in die USA unternehmen. Ausländer müssen zur Einreise voll gegen das Coronavirus geimpft sein. Akzeptiert werden Impfstoffe, die eine Zulassung oder Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde oder der Weltgesundheitsorganisation haben. Dies gilt derzeit für die Präparate von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Moderna, Johnson & Johnson, Sinopharm und Sinovac. Zulässig ist dabei auch eine Kombination von zwei verschiedenen Impfstoffen.

Reisende müssen ihren Impfstatus der Airline nachweisen, bevor sie ein Flugzeug in die USA besteigen. Ausnahmen gelten unter anderem für Kinder. Zur Einreise ist neben dem Impfnachweis noch ein maximal drei Tage alter negativer Corona-Test vorzulegen – in bestimmten Fällen darf der Test nicht älter als einen Tag sein.

Innerhalb der USA ist das öffentliche Leben längst zurückgekehrt, mit Veranstaltungen, Gastronomie, Geschäften, Hotels. An vielen Orten sind Masken weiterhin Pflicht. Die genauen Bedingungen und Gesundheitsvorgaben variieren aber sehr von Bundesstaat zu Bundesstaat.

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Österreichs Kanzler: Lockdown für Ungeimpfte schon jetzt erfolgreich

Schallenberg bezog sich darauf, dass sich Ungeimpfte schon im Vorgriff auf den Lockdown doch noch impfen ließen. Der landesweite Lockdown ist seit diesem Montag in Kraft. Er gilt zunächst für zehn Tage für alle Menschen ab zwölf Jahren, die weder über einen Impfnachweis noch über den Nachweis einer in den vergangenen 180 Tagen überstandenen Corona-Infektion verfügen.

Schallenberg nannte den Lockdown eine „schwierige“ Maßnahme. Seine Regierung habe diese Entscheidung „nicht leichten Herzens“ getroffen, da ein Teil der Bevölkerung dadurch seiner „Freiheiten teilweise beraubt“ werde. Doch sei die einzige Chance, aus dem „Teufelskreis“ der Pandemie herauszukommen, die Erhöhung der Impfquote. Diese sei mit 65 Prozent der Bevölkerung „noch beschämend niedrig“. In Deutschland ist der Anteil der vollständig gegen das Coronavirus geimpften Menschen mit 67,5 Prozent nicht viel höher.

Der Regierungschef bestritt, dass es sich bei dem Lockdown für Ungeimpfte um Diskriminierung handle. Seine Regierung habe die Maßnahme von Verfassungsjuristen und Rechtsdiensten prüfen lassen. Sein Ziel sei „ganz klar“: „Ich will die Ungeimpften zum Impfen bringen und nicht die Geimpften einsperren.“ Dies werde auch weiterhin seine Linie sein.

Er könne sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass zwei Drittel der Gesellschaft „aus Solidarität“ mit dem einen Drittel der Ungeimpften bereit seien, selber auf Freiheitsrechte zu verzichten und in den Lockdown zu gehen, sagte Schallenberg.

Die von dem Lockdown Betroffenen dürfen ihre Wohnung nur noch für Lebensmittel-Einkäufe, Arbeit oder Ausbildung, Arztbesuche sowie zur körperlichen Erholung verlassen. Bereits zuvor waren Ungeimpfte in Österreich von Besuchen der Gastronomie, von Sportanlagen und Friseurbesuchen ausgeschlossen worden. Neu ist nun, dass sie beim Einkaufen auf die Grundversorgung beschränkt werden.

Der Lockdown soll der „Verhinderung eines Zusammenbruchs der medizinischen Versorgung“ dienen. Die Corona-Infektionszahlen in Österreich waren zuletzt dramatisch gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich deutlich über 800. In Deutschland lag sie am Montag bei 303. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen an.

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Höchste Warnstufe – „Reisen Sie angesichts von Covid-19 nicht nach Deutschland“

Das Außenministerium in Washington warnt die US-Bürger wegen der hohen Corona-Infektionszahlen dringlich vor Reisen nach Deutschland. „Reisen Sie angesichts von Covid-19 nicht nach Deutschland“, heißt es in dem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Reisehinweis des Ministeriums. Dort könnten „sogar vollständig geimpfte Reisende in Gefahr sein“, Virusvarianten „zu bekommen und weiterzugeben“, hieß es zur Begründung.

Dies sei die Konsequenz einer Neubewertung der pandemischen Lage dort durch die US-Gesundheitsbehörde CDC. Der neue Hinweis zu Deutschland hat die Stufe 4 – dies ist die höchste Stufe, die einer eindringlichen Warnung gleichkommt.

Für Bürger, die mit einem der von der FDA empfohlenen Impfstoffe geimpft seien, sei das Risiko einer Ansteckung und schweren Nebenwirkungen geringer, betonte die Behörde in der Nachricht. In den USA werden vor allem die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson verimpft.

Eine gleichartige Reisewarnung „wegen des sehr hohen Ausmaßes von Covid-19“ veröffentlichte das State Department für Dänemark. „Reisen Sie nicht dorthin“, hieß es. Auch von Reisen nach Belgien, Ungarn, Kroatien, die Niederlande und Österreich raten die USA derzeit ab.

Dagegen gilt die Stufe drei, die Reisende zur nochmaligen Prüfung von Reiseplänen auffordert, für Reiseziele wie Frnakreich und Italien. Vor der Pandemie war die höchste Warnstufe lediglich Krisen- und Konfliktstaaten vorbehalten, darunter Ländern wie Afghanistan oder dem Irak.

USA lassen erst seit diesem Monat Touristen ins Land

Umgekehrt hatte Deutschland erst Mitte November die USA aus der Liste der Corona-Hochrisikogebiete herausgenommen. Damit entfielen die Quarantäne-Vorschriften für aus den Vereinigten Staaten zurückkehrende Reisende.

Die USA hatten Anfang November nach anderthalb Jahren weitgehender Einreisesperren ihre Grenzen für geimpfte ausländische Staatsbürger geöffnet.

Die aktuelle Reisewarnung der höchsten Stufe bezieht sich jedoch nicht nur die Corona-Pandemie. „In Deutschland ist wegen Terrorismus erhöhte Vorsicht geboten“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Auch touristisch beliebte Sehenswürdigkeiten, Shoppingcenter, Hotels, Veranstaltungen, Märkte oder Restaurants könnten Ziel eines möglichen Anschlags sein.

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Deutschland wird Südafrika zum Virusvariantengebiet erklären

Deutschland wird zufolge Südafrika und weitere Nachbarländer am Freitag zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung in der Nacht in Kraft treten. Grund ist eine in Südafrika aufgetretene neue Corona-Virus-Variante. Fluggesellschaften dürfen dann nur noch Deutsche nach Deutschland zurückbefördern. Auch Geimpfte müssen dann nach ihrer Einreise 14 Tage in Quarantäne. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

„Wir waren, sind und bleiben bei der Einreise vorsichtig“, betonte Gesundheitsminister Jens Spahn. „Diese neu entdeckte Variante besorgt uns. Daher handeln wir hier pro-aktiv und frühzeitig. Das letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist eine eingeschleppte neue Variante, die noch mehr Probleme macht.“

Von der Leyen: Reisen aus südafrikanischen Ländern aussetzen

Wegen der Ausbreitung einer neuen möglicherweise gefährlicheren Variante des Coronavirus will die EU-Kommission Reisen aus dem südlichen Afrika in die EU auf ein absolutes Minimum beschränken. Die Brüsseler Behörde werde den EU-Staaten vorschlagen, die dafür vorgesehene Notbremse auszulösen um den Luftverkehr auszusetzen, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mit. Die Echtheit des Tweet wurde der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.

Variante sorgt international für Unruhe

Die Entdeckung der neuen Corona-Variante sorgte international für Unruhe. Die britische Regierung verkündete angesichts der Entwicklung am Donnerstagabend eine vorübergehende Einstellung des Reiseverkehrs mit sechs afrikanischen Ländern. Von Freitagmittag an würden alle Flüge aus Südafrika, Namibia, Lesotho, Eswatini, Simbabwe und Botsuana nach Großbritannien gestrichen, erklärte Gesundheitsminister Sajid Javid. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berät voraussichtlich noch am Freitag in einer Sondersitzung über B.1.1.529.

Es gebe Hinweise darauf, dass die Variante „möglicherweise übertragbarer ist als die Delta-Variante und dass Impfstoffe (...) möglicherweise weniger wirksam sind“, sagte Javid. Bisher sei die Variante in Großbritannien noch nicht nachgewiesen worden, fügte er hinzu. Britische Wissenschaftler hätten sich jedoch „sehr besorgt“ über die Entwicklung geäußert.

Reisende, die bis Freitag noch aus einem der betroffenen afrikanischen Länder in Großbritannien ankommen, müssten sich in Quarantäne begeben und am zweiten und achten Tag einen PCR-Test machen. Javid rief auch alle Reisenden, die in den vergangenen zehn Tagen aus diesen Ländern gekommen waren, auf, sich zu isolieren und testen zu lassen.

Die WHO erklärte, sie beobachte die Variante „genau“. Bei ihren Beratungen am Freitag werden Experten der Organisation voraussichtlich beschließen, ob B.1.1.529 als Variante „von Interesse“ oder als „besorgniserregend“ eingestuft wird. Auch dürfte sie, wie bisher verbreitete Varianten auch, in einen Buchstaben des griechischen Alphabets umbenannt werden. „Frühe Analysen zeigen, dass diese Variante eine hohe Zahl an Mutationen aufweist, die weitere Studien erforderlich machen werden“, teilte die WHO mit.

Südafrikas Gesundheitsminister: „Ernsthaft besorgniserregend“

Südafrikanische Wissenschaftler hatten zuvor mitgeteilt, die neue Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 gebe „Anlass zur Sorge“. Inzwischen sei die Variante auch in Botsuana und Hongkong bei Reisenden aus Südafrika nachgewiesen worden.

Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete die Variante als „ernsthaft besorgniserregend“ und als Ursache für einen „exponentiellen“ Anstieg der gemeldeten Fälle in seinem Land. Die Wirksamkeit der Vakzine gegen diese Virusvariante ist demnach noch unklar.

Die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Südafrika war zuletzt drastisch gestiegen. Am Mittwoch meldeten die Behörden binnen 1200 Neuansteckungen binnen 24 Stunden. Anfang November hatte dieser Wert noch bei 106 Fällen gelegen. In Südafrika sind 35 Prozent der Erwachsenen vollständig gegen Covid-19 geimpft.

Nach Angaben des der Regierung unterstehenden nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten (NICD) wurden in Südafrika bisher 22 Infektionsfälle mit der neuen Corona-Variante nachgewiesen. In der Provinz Gauteng mit der Wirtschaftsmetropole Johannesburg sei derzeit ein rascher Anstieg bei der Zahl der Neuinfektionen insgesamt sowie der Positivrate zu beobachten, erklärte das NICD weiter.

In Südafrika war im vergangenen Jahr bereits die Beta-Variante des Virus entdeckt worden. Südafrika ist mit rund 2,95 Millionen Corona-Fällen und mehr als 89.600 Toten das nach offiziellen Zahlen am schwersten betroffene Land in Afrika.

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