Der Chiphersteller baut seine Produktionskapazitäten weiter aus. Neben einem neuen Werk in Dresden verkündet Infineon außerdem einen Milliardenauftrag.
Der Chiphersteller will in Deutschland mehr Halbleiter produzieren. Foto: dpadata-portal-copyright=© Bereitgestellt von Handelsblatt
Infineon baut für fünf Milliarden Euro ein neues Werk in Dresden. Die 300-Millimeter-Fertigungskapazitäten für Analog- und Mixed-Signal-Chips sowie bei Leistungshalbleitern sollten damit ausgeweitet werden, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Es handle sich um die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens. Damit könnten bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen. Der Aufsichtsrat habe dem Ausbau der Produktion zugestimmt.
„Geplanter Fertigungsstandort ist Dresden, vorbehaltlich angemessener öffentlicher Förderung“, hieß es in der Mitteilung. Die Fabrik könne im Herbst 2026 in Betrieb gehen.
Schon für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende September) rechnet Infineon mit einer Marge von 24 Prozent, der Umsatz soll auf 15,5 Milliarden Euro mit einer Spanne von 500 Millionen in beide Richtungen steigen. „Das gerade begonnene Geschäftsjahr 2023 ist gut gestartet“, sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck. Dennoch sei angesichts der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten Wachsamkeit geboten.
2022 schnellte der Umsatz um 29 Prozent nach oben auf 14,2 Milliarden Euro. Das Segmentergebnis verbesserte sich um 63 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg nach den Zahlen um 7,5 Prozent auf 31,43 Euro.
Darüber hinaus verkündete Infineon einen Milliardendeal: Der Autohersteller Stellantis sichert sich Siliziumkarbid-Halbleiter des Münchner Chipkonzerns. Die beiden Unternehmen unterzeichneten nach Angaben vom Montag eine entsprechende nicht-bindende Absichtserklärung.
Demnach reserviere Infineon Fertigungskapazitäten und liefere die Leistungshalbleiter in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts direkt an die Stellantis-Zulieferer.
Insgesamt geht es um ein mögliches Volumen von deutlich mehr als einer Milliarden Euro. Es gehe um Chips für Elektrofahrzeuge von Stellantis. Infineon bereite sich mit signifikanten Investitionen auf die steigende Nachfrage der Branche vor. 2024 soll eine neue Fabrik für Siliziumkarbid in Kulim in Malaysia in Betrieb gehen.