Nach einem Medienbericht erwägt der Rüstungskonzern Rheinmetall den Aufbau einer Fertigungshalle in Sachsen. Angeblich laufen Verhandlungen mit dem Freistaat.
US-Kampfflugzeuge vom Typ F-35: Möglicherweise könnten in Sachsen bald Teile der Militärmaschine hergestellt werden. © Tom Reynolds/LOCKHEED MARTIN AERONAUTICS/dpa© Tom Reynolds/LOCKHEED MARTIN AERONAUTICS/dpa
Dresden. In Sachsen könnten bald Rumpfmittelteile für das Kampfflugzeug F-35 gefertigt werden. Das berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk. Demnach gibt es Gespräche zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Rüstungskonzern Rheinmetall.
Dabei geht es um den möglichen Aufbau einer Fertigungshalle mit einer sogenannten integrierten Montagelinie. Darin würden bis zu 400 Rumpfmittelteile für die F-35-Kampfflugzeuge hergestellt werden. Zu Jahresbeginn hatte es bereits Spekulationen über den Aufbau einer Rheinmetall-Pulverfabrik in Sachsen gegeben.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters hatte Rheinmetall-Chef Armin Papperger gesagt, Rheinmetall erwäge ein weiteres Pulverwerk. Es soll in Sachsen entstehen. Das Spezialchemiewerk könnte 700-800 Millionen Euro kosten. Papperger forderte eine Investition des Staates. Als Standort ist ein Gelände zwischen Leipzig und Bitterfeld im Gespräch, zum Beispiel das Industriegebiet westlich von Delitzsch an der A9. Die Entscheidung über die Ansiedlung könnte noch in den ersten vier Monaten dieses Jahres fallen.
Sowohl bei der Pulverfabrik als auch bei der Fertigungshalle für die F-35-Kampfflugzeuge ist aber noch unklar, ob es zu einer Einigung kommt. Rheinmetall äußerte sich auf MDR-Nachfrage nicht zu den Gesprächen. Regierungssprecher Ralph Schreiber verweist lediglich auf Sachsen als attraktiven Wirtschaftsstandort.
Das Kampfflugzeug F-35 soll voraussichtlich ab dem Jahr 2028 die bisher genutzten Tornado-Flugzeuge in der Bundeswehr ersetzen. Die F-35 gilt derzeit als modernster Kampfjet der Welt. Nach MDR-Informationen sind derzeit Vertreter der Luftwaffe zu Gesprächen mit einem der beteiligten Unternehmen in den USA.