Das Luftbild zeigt einen großen Bauplatz von oben, auf dem ganz klein Bagger unterwegs sind. Im Hintergrund ist ein Fabrikgebäude zu sehen (SMA)© Andreas Fischer/Skypic
SMA errichtet Gigawatt-Fabrik in Niestetal
200 Arbeitsplätze sollen entstehen
Niestetal – Die Bauarbeiten für die neue Fabrikhalle des Solartechnikherstellers SMA am Sandershäuser Berg haben begonnen. Schon seit Februar bereiten Bagger die Fläche für das Fundament des Neubaus vor. Im Sommer sollen die ersten Hochbauarbeiten beginnen.
Bebaut wird ein Teil der schon seit einigen Jahren freiliegenden, rund 47 000 Quadratmeter großen Vorratsfläche, die sich östlich an das bestehende Service-Center von SMA anschließt. Die neue Fabrik soll auf einer Fläche von 17 700 Quadratmetern entstehen und sich architektonisch an das bestehende Service-Center anpassen.
SMA selbst spricht von einer „Gigawatt-Fabrik“, in der ab Ende 2024 die ersten Wechselrichter für PV-Großanlagen und Solarkraftwerke gefertigt werden sollen. „Damit verdoppeln wir nahezu die Produktionskapazität von heute 21 Gigawatt auf 40 Gigawatt“, teilt SMA-Sprecherin Dagmar Buth-Parvaresh auf HNA-Anfrage mit. „Nach Fertigstellung und voll im Einsatz werden dort über 200 neue Arbeitsplätze entstanden sein.“ Bei entsprechender Marktlage könne zudem die Fabrik baulich jederzeit erweitert werden.
Mit dem Neubau reagiert SMA auf neueste Entwicklungen auf dem Solarmarkt – nicht zuletzt befeuert durch die aktuelle Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges. „Bereits seit 2022 zeichnet sich für SMA ein Rekordauftragseingang ab, der nach wie vor anhält“, sagt Buth-Parvaresh. Das gelte auch für den Geschäftsbereich Großanlagen. „Mit Blick auf alle SMA-Produkte hatten wir bereits Ende Dezember 2022 einen Auftragsbestand von mehr als 2 Milliarden Euro“, sagt Buth-Parvaresh.
Auch für die kommenden Jahre rechnet SMA sowohl für das Kerngeschäft Photovoltaik als auch für die Zukunftsfelder Speicher, Energiemanagement, Elektromobilität und Wasserstofferzeugung mit einem deutlichen Marktwachstum. Global habe dieser Markt bereits im Jahr 2021 um 22 Prozent zugelegt. „Wenn wir bis 2050 Klimaneutralität erreichen wollen, muss künftig alleine der globale Solar-PV-Markt jährlich um 25 Prozent wachsen.“
Sorge, dass krisenbedingt Material- und Lieferengpässe die Produktion von Solar-Produkten einschränken könnten, hat SMA aktuell nicht. „Wir sehen eine langsame Entspannung der Situation, auch wenn es in diesem Jahr sicher noch Engpässe geben wird.“