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News zur Bundesregierung

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Moderatorin nach SPD-Satz fassungslos - Illner: „Warum kann eine Koalition an der Regierung bleiben, die so uneinig ist?“

Die Runde bei Maybrit Illner am Donnerstag. Screenshot ZDF© Screenshot ZDF

Militärischer Massenmord als politisches Prinzip: So scheint der russische Präsident sich seine Macht zu sichern. Wie soll Deutschland damit umgehen? Die Vorsitzenden von SPD und Bündnis Sahra Wagenknecht tun sich schwer mit Antworten. Irgendwann staunt Moderatorin Maybrit Illner, wie diese Ampel-Koalition an der Regierung bleiben kann.

Parteitaktik gegen Putin? Selbstprofilierung auf Kosten der Ukraine? Kann die älteste Partei Deutschlands so zynisch sein? Bei dem Gedanken friert den Zuschauer, ganz ohne den „Krieg einfach einzufrieren“, wie das Thema des ZDF-Donnerstagstalks „Maybrit Illner“ lautet. Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil setzt seine Talkshow-Tingelei fort, um für seinen Kanzler Olaf Scholz und seine, je nach Sichtweise, Besonnenheit oder Zögerlichkeit zu werben.

Das Gute? Die BSW-Vorsitzende kommt wenig zu Wort

Maybrit Illner ist dem ZDF lieb – und teuer. 480.000 Euro im Jahr soll sie für ihren Talk beziehen. Umso erstaunlicher ist es, wie sie vom selbstgewählten Thema abweicht. Sie beginnt nicht mit Krieg, nicht mit Einfrieren, nicht mit Frieden. Sie beginnt mit der Fake-Wahl, die Wladimir Putin wieder einmal zum Präsidenten gemacht hat. Erkenntnisgewinn? Null. So verläppert sich der Einstieg in die Diskussion.

Oder sagen wir es mit Amira Mohamed Ali, Parteivorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht: „Putin ist faktisch an der Macht, dann bleibt einem nichts übrig, als sich mit ihm ins Benehmen zu setzen, um diesen Krieg zu beenden.“ Das Beste an dieser Diskussion bleibt, dass die BSW-Frau viele schmerzvolle Blicke in die Talkrunde wirft, aber wenig zu Wort kommt.

„Mützenich hat vielen aus der Seele gesprochen“

Ganz anders der SPD-Vorsitzende. Er redet viel, sagt aber wenig. Zumindest in einem Punkt zeigt er sich entschieden: „Ich selbst glaube nicht, dass man sich mit Wladimir Putin an einen Tisch setzen kann“, sagt Klingbeil. Das hat durchaus etwas Komisches in bitteren Zeiten. Das Sitzen des Bundeskanzlers Olaf Scholz mit Putin an einem sehr langen Tisch ist gut zwei Jahre her, aber in den Köpfen noch sehr präsent.

Trotzdem sieht Klingbeil gerade hier, in diesem Sitz-Krieg, „meilenweite Differenzen zum BSW.“ Das ist bemerkenswert, da sich doch sein Fraktionssitzender Rolf Mützenich gerade für das Einfrieren des Krieges und Verhandlungen im Bundestag ausgesprochen hat. Wo sich der SPD-Vorsitzende Klingbeil um Distanz bemüht, kuschelt sich die BSW-Vorsitzende an: „Ich glaube, dass Mützenich vielen Menschen aus der Seele gesprochen hat.“

„Putin braucht diesen Krieg“

Wofür Putin steht, zeigt der Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow ganz ohne Worte. Er ist per Monitor zugeschaltet, führt seine verbundene Hand und sein nach einem Hammer-Angriff beschädigtes Bein sehr klar vor. Klarheit bringt auch Sabine Adler in die Runde. Die Journalistin und langjährige Moskau-Korrespondentin ordnet sehr entschieden ein. Mützenich?  „Das ist ein Satz rein in die SPD-Innenpolitik gewesen.“

Putin? „Er braucht diesen Krieg“, sagt Adler – und sie fügt hinzu, dass der Kreml-Chef ganz bestimmt keinen Frieden sucht. Im Gegenteil: „Er wird einen neuen Kriegsschauplatz suchen.“ Zurück nach Deutschland. „Es muss Schluss sein mit internen Debatten“, fleht der SPD-Vorsitzende schon fast. Und Klingbeil fügt hinzu: „Ich möchte, dass wir uns auf das Verbindende konzentrieren.“ Das ist dann der Moderatorin Illner zu viel: „Warum kann eine Koalition an der Regierung bleiben, die so uneinig ist?“

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