Forum

Forum-Breadcrumbs - Du bist hier:ForumVirus & Gesundheit: Virus AktuellNews

News

Zitat

Digitaler Corona-Impfpass wird ab Donnerstag in Deutschland eingeführt

 

Berlin. Ab Donnerstag könnte das gelbe Impfbuch wieder unwichtiger werden. Dann soll der digitale Impfpass in Deutschland eingeführt werden. Abrufbar ist er auch in der Corona-Warn-App.

Vollständig geimpfte Menschen sollen in Kürze ihre Immunisierung mit einem digitalen Impfzertifikat über das Handy nachweisen können: Die Einführung dieses Digital-Passes in Deutschland starte bereits am Donnerstag, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. „Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt und in den Apps verfügbar sein“, fügte er hinzu. Minister Jens Spahn (CDU) werde die Details am Donnerstag in einer Pressekonferenz erläutern.

Der digitale Impfpass soll es vollständig geimpften Menschen erlauben, ihre Immunität per Handy nachzuweisen, ohne immer ihr gelbes Impfbuch mit sich führen zu müssen. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder bei Kulturveranstaltungen nützlich sein, wenn dort ein Impfnachweis verlangt wird.

Für den Digitalpass kann die bereits bestehende Corona-Warn-App genutzt werden, zusätzlich soll eine gesonderte App angeboten werden. Ab Juli soll der Digital-Pass auch für das grenzüberschreitende Reisen in der EU genutzt werden können.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Mittwoch waren knapp 19 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Damit hätten sie Anspruch auf den digitalen Impfnachweis. Laut Ministeriumssprecher gibt es für sie drei Möglichkeiten, an einen QR-Code zu kommen, mit dem sie den Nachweis dann aufs Handy laden können.

Sie können den Code entweder in dem Impfzentrum oder der Arztpraxis bekommen, wo sie die Zweitimpfung erhalten haben. Außerdem können sie sich den Code auch per Post zuschicken lassen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, den Code in einer Apotheke zu erhalten. Bereits am Dienstag hatte der Apothekenverband mitgeteilt, dass die ersten Apotheken am kommenden Montag damit beginnen, den digitalen Impfnachweis auszustellen.

Zitat

Zwischenergebnis einer wichtigen Studie  

Corona-Impfstoff von Curevac weniger wirksam als erhofft

Der Impfstoffkandidat der Tübinger Firma Curevac galt lange als Hoffnungsträger. Er befindet sich in der finalen Studienphase für seine Zulassung. Umso größer ist nun die Enttäuschung nach der Bekanntgabe neuester Daten. 

Im Bemühen um die Markteinführung eines hochwirksamen Corona-Impfstoffs hat das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac einen schweren Rückschlag erlitten. Der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV habe einer Zwischenanalyse zufolge nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung "jeglichen Schweregrades" erzielt und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in einer Pflichtmitteilung mit. Der Börsenkurs sackte im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch um mehr als die Hälfte ab.

Curevac hatte lange Zeit als einer der Hoffnungsträger im international hart umkämpften Rennen um die Zulassung erster Corona-Impfstoffe gegolten. Doch während schon seit Monaten Impfstoffe zahlreicher Konkurrenten weltweit verabreicht werden, sammelt das Tübinger Unternehmen nach wie vor weiter Daten – und hatte Aktionäre wie Beobachter zuletzt immer wieder vertröstet. Der Curevac-Impfstoffkandidat befindet sich schon seit längerem in der finalen und damit zulassungsrelevanten 2b/3-Studienphase.

Impfstoff schon nicht mehr für laufende Kampagne eingeplant

Curevac setzt wie das Mainzer Unternehmen Biontech auf einen modernen mRNA-Impfstoff. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Noch im April hatte das Unternehmen angegeben, auf eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA im Mai zu hoffen. Die Bundesregierung plante daraufhin bereits für das zweite Quartal 2021 die ersten Impfungen mit dem Curevac-Vakzin ein.

Inzwischen ist der Impfstoff laut einem Medienbericht aber nicht mehr für die laufende Impfkampagne eingeplant. Das habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Gesundheitsministern der Bundesländer während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtete der "Mannheimer Morgen" vor einer Woche. Demnach sprach Spahn von einer "der größeren Enttäuschungen".

Curevac-Vorstandschef Franz-Werner Haas teilte mit, man habe auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft. Man setze die laufende Studie aber bis zur finalen Analyse fort. "Die endgültige Wirksamkeit könnte sich noch verändern." SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach twitterte: "Schade, das Team aus Tübingen hätte Erfolg verdient gehabt."

An der sogenannten Phase 2b/3-Studie hatten nach Angaben von Curevac rund 40.000 Probanden teilgenommen. Für die Zwischenanalyse seien 134 Covid-19-Fälle untersucht worden. Von diesen Fällen seien 124 sequenziert worden, um die Varianten zu identifizieren, welche die jeweilige Infektion ausgelöst hatten. Mindestens 13 verschiedene Virus-Varianten seien dabei festgestellt worden. Nach Angaben des Unternehmens handelte es sich nur in einem Fall um die ursprüngliche Variante des Virus Sars-CoV-2.

Zitat

Delta-Variante nimmt in Deutschland weiter zu

 

Die Virusvariante Alpha erschwerte im Winter die Eindämmung der Pandemie. Sie war ansteckender. Der Anteil der Delta-Variante steigt nun in Deutschland leicht. Droht damit eine vierte Welle? Ein Immunologe warnt vor „leichtsinnigen Öffnungen“.

Die in Indien entdeckte Coronavirusvariante Delta hat ihren Anteil an den Sars-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI).

In der Woche zuvor (KW 21) hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben samt Nachmeldungen noch bei 3,7 Prozent gelegen. Das RKI wertet einmal pro Woche die Anteile der gemeldeten Virusvarianten aus, die als besorgniserregend eingestuft werden.

Mit einem Anteil von gut 86 Prozent an den untersuchten Proben löste die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Großbritannien) in der ersten Juniwoche bundesweit jedoch weiter den Großteil der Infektionen aus. Ihr Anteil sinkt allerdings langsam. Die weiteren besorgniserregenden Varianten Beta und Gamma spielen nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle.

„Wir müssen aufpassen“

Für den Dortmunder Immunologen Carsten Watzl ist die deutliche Zunahme bei der Delta-Variante allein noch kein Indikator für eine drohende vierte Welle. „Wir müssen aber aufpassen, dass die Inzidenzen nicht durch leichtsinnige Öffnungen wieder nach oben gehen“, schreibt er auf Twitter. Watzl schätzt aus kleineren Datenerfassungen, dass der Anteil der Delta-Variante in Deutschland aktuell bereits bei über zehn Prozent liegt. Das sei aber immer noch niedrig – zum Beispiel im Vergleich zu Großbritannien.

Dort ließ sich in den vergangenen Wochen beobachten, wie schnell die Delta-Variante die Infektionslage trotz einer weit fortgeschrittenen Impfkampagne verschlechtern kann. Im April wurden in England die ersten Fälle dieser Mutante nachgewiesen, die zum großen Teil auf Reisende aus Indien zurückgehen soll. Sie kamen an, bevor die britische Regierung Indien auf die sogenannte Rote Liste mit verpflichtender, zehntägiger Hotel-Quarantäne setzte. Anfang Mai, als die britische Gesundheitsbehörde Public Health die Mutante als „besorgniserregende Variante“ einstufte, machte Delta bereits rund ein Viertel der Fälle aus.

Mitte Mai überholte diese Mutante dann schon die in Deutschland noch immer dominierende Alpha-Variante. Nur zwei Wochen später gab es fast nur noch Delta-Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Großbritannien derzeit wieder bei rund 70 – vorher rangierte sie wochenlang bei um die 20. Die Inzidenzen legten also rasant zu, obwohl mittlerweile bereits mehr als 57 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien vollständig geimpft sind.

Delta-Variante ist wohl um einiges ansteckender

Leider sei die Delta-Variante um 60 Prozent ansteckender als die Alpha-Mutante, twittert Wissenschaftler Watzl. Darüber hinaus könne sie dem Immunschutz besser entgehen. „Daher sind die Antikörper von Personen nach der ersten Impfung kaum in der Lage, die Delta-Varianten zu neutralisieren.“ Voll geimpfte Menschen seien dagegen gut vor ihr geschützt.

Die Delta-Variante sei wegen ihrer schnelleren Übertragbarkeit ernst zu nehmen, sagt auch der Berliner Physiker Dirk Brockmann vom Institut für Biologie der Humboldt-Universität. Man müsse bedenken, dass Werte im bundesweit niedrigen Prozentbereich zumeist noch auf lokale Ausbrüche zurückgingen, sagte er am Mittwoch im rbb-Inforadio. Auch die Alpha-Variante habe so klein angefangen, sich dann aber durchgesetzt. Das werde seiner Einschätzung nach mit der Delta-Mutante auch so kommen.

Momentan sinken die Fallzahlen in Deutschland. „Aber man muss auf dem Radar haben, dass sich diese Variante auch durchsetzen kann.“ Die Regierung in Großbritannien hat geplante Lockerungen für England und Teile Schottlands zum Beispiel gerade um mehrere Wochen aufgeschoben.

Immunologe Watzl ist allerdings zuversichtlich, dass die Delta-Variante über den Sommer in Deutschland wohl zu keiner neuen Welle führen wird. Das liege aber auch am Verhalten von Urlaubern und Rückkehrern aus dem Ausland, betonte er. Es gelte darüber hinaus, über den Sommer möglichst viele Menschen vollständig zu impfen. In Schottland habe sich die Delta-Variante besonders unter den Jüngeren verbreitet. „Daher wird die Diskussion zur Impfung von Kindern und Jugendlichen noch wichtig werden.“

Bei guter Impfquote bis zum Herbst von über 80 Prozent ist Watzl zuversichtlich, dass Deutschland trotz dann wahrscheinlich dominierender Delta-Variante gut durch den Winter kommt.

 

Zitat

Allergologe über Maskenpflicht  

"Auch für uns ein einmaliges Massenexperiment"

Seit mehr als einem Jahr trägt Deutschland Maske  eine Hygienemaßnahme, die die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen soll. Doch sie könnte weitreichende Konsequenzen haben, erläutert ein Allergologe.

Masken sollen das Risiko einer Übertragung von Coronaviren verringern. Doch sie schützen nicht nur vor dem neuartigen Virus, sondern natürlich auch vor anderen Keimen und Bakterien. Diese stellen jedoch eine dauernde Herausforderung des Immunsystems dar. Der Kontakt mit ihnen ist nötig, um unsere Abwehr zu trainieren. Geschieht dies nicht, verlernt das Immunsystem, sich mit den Eindringlingen auseinanderzusetzen und könnte verstärkt mit Allergien reagieren.

t-online hat mit dem Leiter der Allergiefolgenforschung der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Berliner Charité, Dr. Torsten Zuberbier, gesprochen.

t-online: Herr Zuberbier, wie gestaltet sich das Pollenjahr bislang? Viele Allergiker berichten von besonders heftigen Reaktionen …

Dr. Torsten Zuberbier: Das ist auch mein Eindruck, ohne dass es natürlich dazu bislang wissenschaftliche Auswertungen gäbe. Aber die Witterung spielt natürlich eine entscheidende Rolle. Bis in den Mai hinein war es sehr feucht in unseren Breitengraden. Das heißt: Die Pflanzen, die Pollen produzieren, auf die Allergiker reagieren, konnten sich gut entwickeln. Wenn jetzt natürlich eine anhaltende Hitzeperiode droht, kann sich das ändern.

Macht es bezüglich der Heftigkeit der allergischen Reaktion einen Unterschied, ob ich in der Großstadt lebe oder auf dem Land?

Ja, dichte Bebauung und zum Beispiel auch Straßenverkehr bedingen höhere Temperaturen. Die Ozon- und Feinstaubbelastung ist natürlich höher. Beides ungünstige Faktoren für Allergiker. Aber dieses Thema wird uns nicht verlassen, darüber müssen wir uns alle im Klaren sein. Der Klimawandel tut hier sein Übriges.

Zitat

Wo die Delta-Variante auf dem Vormarsch ist

 

Düsseldorf. Völlig unbeschwert wird auch dieser Sommer nicht. Manche Länder beobachten schon jetzt einen Anstieg der zuerst in Indien aufgetauchten Mutation des Coronavirus. Dabei ist die Lage in Europa sehr unterschiedlich. Ein Überblick.

Viren gehen gerne auf Reisen. Die Variante Delta (B.1.617.2) des Coronavirus hat sich innerhalb kürzester Zeit von Indien aus auf den Kontinenten verbreitet. Die Mutation gilt als deutlich ansteckender als die bisherigen Varianten. Experten rechnen damit, dass Delta sich in absehbarer Zeit als dominierender Stamm durchsetzen wird. In Europa ist die Lage bisher in den einzelnen Ländern recht unterschiedlich. Außerdem sind direkte Vergleiche der Daten schwierig. Zum einen deshalb, weil die Anzahl der Covid-19-Tests wechselt. Zum anderen, weil die Quote an Gensequenzierungen von Land zu Land stark variiert. Nur mit dieser Methode lassen sich aber Mutationen sicher voneinander unterscheiden und identifizieren. Die EU-Kommission setzt sich dafür ein, dass bei fünf bis zehn Prozent aller positiven Abstriche eine Analyse des Erbmaterials erfolgen muss. Davon sind einige Länder weit entfernt. In manchen Regionen Europas könnte also die Dunkelziffer einzelner Varianten sehr hoch sein.

Österreich Laut österreichischem Gesundheitsministerium macht die Delta-Variante derzeit etwa ein Viertel der Infektionen aus. Da aber die Fallzahlen insgesamt aktuell sehr niedrig sind – die Inzidenz im Alpenland liegt bei 7,6 (Stand 28.Juni, http://www.corona-in Zahlen.de), ist die Lage aktuell eher entspannt.

Großbritannien In England hat sich Delta längst durchgesetzt. Fachleute gehen davon aus, dass die Mutation mittlerweile für über 90 Prozent der Infektionen verantwortlich ist. Inzidenz und Krankenhauseinweisungen im Land nehmen derzeit wieder deutlich zu. Die Regierung hat die ursprünglich für Mitte Juni geplante Aufhebung der  Einschränkungen um vier Wochen verschoben. Die Bundesregierung hat Großbritannien als Virusvariantengebiet eingestuft. Einreisende müssen sich für 14 Tage in Quarantäne begeben.

Frankreich Die Inzidenz ist dort zuletzt zügig gesunken und liegt aktuell bei 19,1. Der Anteil der Delta-Variante lag laut Gesundheitsminister Olivier Véran Mitte Juni noch bei zwei bis vier Prozent der positiven Corona-Tests. Inzwischen ist er gestiegen: Die Europäische Gesundheitsbehörde (ECDC) gibt einen Wert von  8,4 Prozent an.

Italien Das Land steht aktuell sehr gut da mit einer Inzidenz von 8,4 (Stand 28. Juni). Aber auch hier ist die Sorge vor der neuen Mutation groß. Für Einreisende aus Großbritannien hat Italien daher eine fünftägige Quarantänepflicht eingeführt. Das Magazin Business Insider gibt einen Delta-Anteil von 5,4 Prozent an. Zuletzt hat das Land weitere Maßnahmen gelockert und die Maskenpflicht im Freien aufgehoben.

Portugal Dies ist mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 93,1 der zweite Delta-Hotspot in Europa: Der nationale Gesundheitsdienst INSA gab zuletzt für den Großraum Lissabon einen Anteil der Variante von 60 Prozent an. Die Hauptstadt wurde am Wochenende des 19. und 20. Juni vorübergehend abgeriegelt. Auch die Algarve verzeichnet steigende Zahlen. Auch Portugal wurde von der Bundesregierung wieder als Virusvariantengebiet eingestuft. Einreisende müssen sich für 14 Tage in Quarantäne begeben.

 

Spanien Spanien hat mit 53,5 im europäischen Vergleich noch eine vergleichsweise hohe Inzidenz. Nach Angabe der ECDC macht hier die Delta-Variante etwa 11,4 Prozent aus. Regionale Unterschiede sind hier markant, auf der Ferieninsel Teneriffa etwa hat sich die Inzidenz zuletzt nahezu verdoppelt auf über 80. Auf den Balearen verschärft sich die Lage wieder leicht, die Sieben-Tage-Inzidenz ist zuletzt wieder auf knapp über 30 gestiegen. (Stand 27. Juli)

Türkei Hier ist die Lage ähnlich wie in Spanien. Die Inzidenz liegt bei 45,9 (28. Juni). Nach Informationen von „Business Insider“ ist der Anteil der Delta-Variante allerdings niedrig. Er liege bei etwa zwei Prozent der Fälle.

Griechenland In Griechenland ist bisher nach Angabe der Südwestpresse noch kein Fall der Deltavariante entdeckt worden. Allerdings wird auch hier, ähnlich wie in der Türkei, nur selten sequenziert im Vergleich zu Großbritannien. Die Inzidenz in Griechenland liegt bei 24,6, die Lage ist entspannt.

 

Zitat

Coronavirus in Deutschland: RKI meldet weiter sinkenden Inzidenzwert

  • Das Robert-Koch-Institut meldet bundesweite Inzidenz von 5,4.
  • In der zweiten Juni-Woche hatte der Delta-Anteil nach RKI-Zahlen in Deutschland noch bei 15 Prozent gelegen. Nun könnte er Berichten zufolge bis zu 50 Prozent der Neuinfektionen ausmachen.
  • Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein lockern von diesem Montag an die Corona-Auflagen
  • Landespolitiker fordern strengere Test- und Quarantäneregeln für Urlaubsrückkehrer.

RKI meldet weiter sinkenden Inzidenzwert

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 404 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 455 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,4 an (Vortag: 5,6; Vorwoche: 8,0).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 57 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 77 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 727 333 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3 622 600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90 819.

Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Montagnachmittag bei 0,79 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 79 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (29.06.2021)

Bericht: Anteil der Delta-Variante möglicherweise bei 50 Prozent

Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zuvor hatten auch mehrere weitere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen. Offiziell veröffentlicht das RKI die neuen Angaben zu den Virusvarianten-Anteilen stets am Mittwochabend.

Delta ist noch ansteckender als Alpha, wie RKI-Präsident Wieler bereits am Freitag gesagt hatte. Die Variante verbreite sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung. Wieler hatte bereits gesagt, dass die Fallzahlen deshalb voraussichtlich wieder steigen werden. Dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz rückläufig ist, erklärten Experten zuletzt mit dem deutlichen Rückgang der Fallzahlen durch die bisher vorherrschende Alpha-Variante.

In der zweiten Juni-Woche hatte der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent gelegen. Betroffen von der Delta-Variante sind den Experten zufolge im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten dabei im privaten Haushalt.

Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein lockern Corona-Auflagen

Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein lockern von diesem Montag an die Corona-Auflagen, trotz Warnungen vor einer Ausbreitung der Delta-Variante. So dürfen sich wieder mehr Menschen draußen aber auch drinnen treffen. In der Gastronomie und dem Einzelhandel fallen alle bisher geltenden Einschränkungen weg, wenn die Zahl der Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche unter 35 liegt. Auch Urlauber profitieren von den Erleichterungen.

Was in Baden-Württemberg erlaubt ist, richtet sich an einem Vier-Stufen-Modell aus: Stufe vier gilt bei einer Inzidenz von über 50, Stufe drei von 50 bis 35, Stufe zwei von 35 bis zehn und Stufe eins für alle Städte und Kreise mit einer Inzidenz unter zehn.

In Regionen mit einer stabilen Inzidenz von unter zehn Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen dürfen sich 25 Menschen aus beliebig vielen Haushalten treffen. Bei einer Inzidenz von 35 und 50 dürfen vier Haushalte mit höchstens 15 Personen zusammenkommen. Geimpfte und Genesene zählen nicht dazu. Bisher waren in Kreisen mit einer anhaltenden Inzidenz von unter 50 Treffen von bis zu zehn Menschen aus drei Haushalten erlaubt.

Auch in der Gastronomie, im Einzelhandel, in Hotels sowie in Schwimmbädern und in Freizeitparks, für Hochseilgärten und Bäder fallen alle Einschränkungen fallen weg, wenn die Zahl der Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche unter 35 liegt. Von Montag an können außerdem Galerien, Museen und Bibliotheken bei einer Inzidenz unter 35 ebenfalls wie in früheren Zeiten besucht werden. Auch der Amateur- und Freizeitsport, also auch das Tanzen, wird erleichtert: In den Inzidenzstufen eins und zwei gibt es keine Beschränkungen mehr.

Die Maskenpflicht dagegen bleibt. Der Schutz muss auch weiterhin in geschlossenen Räumen wie in Supermärkten, Museen, Theatern, Kinos, Arztpraxen oder öffentlichen Gebäuden ebenso wie in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und Straßenbahnen getragen werden.

In Schleswig-Holstein muss im Freien keine Maske mehr getragen werden, wenn Abstände eingehalten werden können. Veranstaltungen in Innenräumen mit 1250 Personen, draußen sogar mit 2500 Menschen sind wieder erlaubt. Dies gilt für Konzerte, Theater, Kino, Gottesdienste, Flohmärkte und Messen. Für Feste und Empfänge gilt in geschlossenen Räumen eine Obergrenze von 250 Gästen, an Feiern im Freien dürfen 500 Gäste teilnehmen.

Von diesem Montag an entfällt auch die Testpflicht für "Veranstaltungen mit Sitzungscharakter". Das betrifft beispielsweise Kinos. Sie dürfen die Hälfte aller Plätze in einem Saal wieder belegen, Besucher müssen am Platz kein Mund-Nasen-Schutz tragen. Für den Einzelhandel sowie in Kultur- und Freizeiteinrichtungen entfällt die Quadratmeter-Begrenzung. Für ein Essen im Innenbereich von Restaurants ist weiterhin ein negativer Corona-Test notwendig.

Auch der Urlaub an Nord- und Ostsee wird wieder einfacher. Zwar müssen Reisende beim Einchecken einen negativen Corona-Test vorweisen, danach ist nur noch ein einmaliger Test 72 Stunden nach Anreise nötig.

Auch Diskotheken dürfen von Montag an in einem Modellprojekt unter strengen Vorgaben wieder öffnen. Veranstalter müssen ein Hygienekonzept vorlegen und die Kontaktdaten von Gästen erheben. Diese bekommen nur mit einem negativen Corona-Test Zutritt. Der Einlass ist auf 125 Personen beschränkt. ( 28.06.21)

Landespolitiker fordern strengere Regeln für Urlaubsrückkehrer

Der Ruf nach strengeren Corona-Kontrollen für Urlaubsrückkehrer wird lauter. Mit Blick auf die rasche Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante auch in Deutschland dringen immer mehr Länder-Regierungschefs darauf, Test- und Quarantäneregeln bei der Einreise aus dem Ausland zu verschärfen. "Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im ZDF.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) kritisierte, dass bei Einreisen aus Risikogebieten derzeit ein einmaliger, einfacher Antigen-Test reiche, um Quarantäne zu vermeiden. "Das ist zu unsicher", sagte er der Welt. Stattdessen sollten alle nicht geimpften Reiserückkehrer aus Risikogebieten und Hochinzidenzgebieten grundsätzlich in Quarantäne gehen, die frühestens nach fünf Tagen bei einem negativen PCR-Test aufgehoben werden dürfe.

Ähnlich äußerte sich Berlins Regierungschef Müller. "Sie können schon bei der Anreise kontrollieren: Wer hat den entsprechenden negativen Testnachweis? Und dann hier nach einer bestimmten Quarantänezeit auch mit einem erneuten Test gegenchecken, dass man auch wirklich negativ ist", erklärte der SPD-Politiker am Sonntagabend im ZDF.

Zuvor hatte schon Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) verlangt, dass Urlauber an den Grenzen engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests kontrolliert werden. Rückendeckung kam von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil: "Ich unterstütze ausdrücklich die Forderung nach Kontrollen an den Grenzen, ob aktuelle Negativ-Tests vorliegen. Genau daran hat es bislang gemangelt", sagte der SPD-Politiker der Welt. Auch Weil forderte eine zweifache Testpflicht für alle Rückkehrer, die nicht voll geimpft sind.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte schon zuvor gemahnt: "Internationale Reisen dürfen nicht dazu führen, dass sich wieder mehr Menschen infizieren und das Virus nach Hause tragen."

Die Bundesregierung bewertet regelmäßig die Corona-Lage im Ausland und unterscheidet dabei zwischen Virusvariantengebieten, in denen sich als besorgniserregend eingestufte Varianten ausbreiten, Hochinzidenzgebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 200 und Risikogebieten mit über 50. Bisher unterliegen nur Rückkehrer aus Risiko-, Hochinzidenz- und Virusvariantengebieten Testpflichten. Wegen sinkender Infektionszahlen sind aber zuletzt zahlreiche Urlaubsgebiete in Europa aus der Liste der Risikogebiete gefallen. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland zurückkehrt, muss deshalb keine Einreisebeschränkungen mehr beachten. Für Flugreisende gilt allerdings weiter eine generelle Testpflicht.

Zitat

Abschlussbericht bestätigt niedrige Wirksamkeit von Curevac-Impfstoff

 

 

Düsseldorf. Das Corona-Vakzin des deutschen Pharmaunternehmens Curevac weist über alle Altergruppen hinweig eine Schutzwirkung von 48 Prozent auf. Und: Knapp 2000 Corona-Fälle in Schottland lassen sich nach offiziellen Angaben in Verbindung mit Spielen der Europameisterschaft bringen.

Zitat

Erstmals seit zehn Wochen: Corona-Fälle in Europa nehmen zu

Nach der Corona-Welle im Frühjahr gingen die Fallzahlen in Europa stetig zurück. Doch die Lage ändert sich gerade wieder. Alle Infos im Newsblog.

In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben mehr als 90.938 Erkrankte. Im Zuge der Ende 2020 begonnenen Impfkampagne haben inzwischen 54,5 Prozent der Bundesbürger mindestens eine Impfdosis erhalten, 36,5 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 1. Juli).

 

Erstmals seit zehn Wochen: Corona-Fälle in Europa nehmen zu

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa nimmt nach einem zehnwöchigen Rückgang erstmals wieder zu. Angetrieben von "Reisen, Zusammenkünften und Lockerungen der sozialen Beschränkungen" sei die Fallzahl vergangene Woche um zehn Prozent gestiegen, sagte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Europa drohe eine neue Pandemie-Welle, "es sei denn, wir bleiben diszipliniert".

Die europaweite Sieben-Tage-Inzidenz lag laut "Our World in Data" am 23. Juni bei etwa 53, eine Woche später war sie auf mehr als 73 angestiegen.

RKI: So wenige wöchentliche Corona-Labortests wie noch nie 2021

Die Zahl der wöchentlichen Labortests auf das Coronavirus ist mittlerweile so niedrig wie noch nie in diesem Jahr. Für die vergangene Woche weist das Robert Koch-Institut 705.520 Testungen aus, wie aus dem Lagebericht vom Mittwochabend hervorgeht. Das ist weniger als halb so viel wie in der Woche vom 19. bis 25. April, als noch rund 1,4 Millionen Tests erfasst worden waren.

Die Zahlen sind bereits seit einigen Wochen rückläufig und liegen seit Ende Mai unter der Schwelle von einer Million PCR-Tests pro Woche. In den Angaben können auch mehrfach getestete Patienten enthalten sein.

Zitat

Biontech, Moderna, Astra und Co: So schützen die Impfstoffe vor der Delta-Variante

 

Die Delta-Variante des Coronavirus sorgt derzeit weltweit für Besorgnis. Neben dem Vereinigten Königreich, wo die Fallzahlen zuletzt wieder in die Höhe geschnellt sind und die Inzidenz aktuell wieder jenseits der 200 liegt, gelten unter anderem Portugal, Russland und Indien beim Robert-Koch-Institut (RKI) als Virusvariantengebiet. Auch in Deutschland breitet sich die zuerst in Indien nachgewiesene Variante rasant aus und verdrängt anscheinend zunehmend die bisher dominierende Variante Alpha – auch wenn das Infektionsgeschehen in Deutschland insgesamt weiter niedrig bleibt.

Laut des letzten Variantenberichts des RKI hat sich ihr Anteil an den sequenzierten Virusproben binnen zwei Wochen von 17 auf 37 Prozent mehr als verdoppelt. Nach Einschätzung der Behörde geht inzwischen aber bereits mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in Deutschland auf Delta zurück.

Immer wieder stand auch die Befürchtung im Raum, dass Impfstoffe gegen die hochinfektiöse Variante weniger effektiv sein könnten und sie damit auch bereits Geimpfte – und mit ihnen das Ende das erhoffte Ende der pandemiebedingten Einschränkungen – gefährden könnte. Business Insider erklärt im Folgenden, was aktuell über die Wirksamkeit der einzelnen Impfstoffe gegen die Delta-Variante bekannt ist.

Biontech schützt zu 96 Prozent gegen Hospitalisierungen

Biontech: Laut einer kürzlich in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten Laborstudie ist die Wirkung des Biontech-Präparats gegen die Delta-Variante reduziert. Die Forscher untersuchten das Blut von Probanden nach Erhalt der zweiten Dosis und prüften die Zahl neutralisierender Antikörper gegen unterschiedliche Varianten des Virus. Verglichen mit der Ursprungsvariante war die Antikörperzahl gegen Delta dabei um das 6-Fache reduziert.

In der Praxis aber schneidet der Impfstoff besser ab – das legt zumindest eine neue Schätzung der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) nahe. Anhand einer britischen Datenbank untersuchten die Forscher die Anzahl der zwischen dem 12. April und dem 4. Juni 2021 hospitalisierten Delta-Patienten. Die Zahlen legen nahe, dass geimpfte Personen zwei Wochen nach Erhalt der zweiten Biontech-Dosis zu 96 Prozent gegen einen schweren Verlauf mit Krankenhausaufenthalt geschützt sind. Die Studie ist als Vordruck verfügbar.

Biontech-CEO Ugur Sahin zufolge, werde man das Mittel zum Schutz gegen die Delta-Variante auch nicht anpassen müssen. „Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist“, sagte er, der „Rheinischen Post“ zufolge, auf der Hauptversammlung des Biotechunternehmens. Biontech ist der einzige Impfstoff, der in der EU bisher auch für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen ist.

„Mäßige Reduktion“ des Antikörpertiters bei Moderna-Immpfung

Moderna: Der Impfstoff des US-amerikanischen Pharmaherstellers wurde in der Studie des PHE nicht untersucht. Das Unternehmen hat aber eine eigene Laborstudie durchgeführt, bei der die Immunantwort auf die Delta-Variante mittels der Blutproben von Geimpften überprüft wurde. Das Blut wurde den acht Probanden eine Woche nach dem Erhalt der zweiten Moderna-Dosis entnommen.

Das Ergebnis: Der Impfstoff regt im Labor auch gegen die Delta-Variante eine Immunantwort an. Es habe im Vergleich zu ursprünglichen Variante des Coronavirus nur eine „mäßige Reduktion“ der Anzahl neutralisierender Antikörper gegeben. Sie lag um das 2,1-Fache niedriger. Damit fiel die Reaktion trotzdem deutlich stärker aus als gegen die zuerst in Südafrika nachgewiesene Beta-Variante des Virus, bei der das Unternehmen eine 8,4-fache Reduktion des Antikörpertiters feststellte. Die Ergebnisse müssen noch von anderen Wissenschaftlern geprüft werden und sind als Vordruck verfügbar. Der Hersteller hält sie laut einer Pressemitteilung derweil für „ermutigend“.

Allgemein bescheinigen Studien den mRNA-Impfstoffen eine gute Wirksamkeit, so das Fachportal „Medscape“. So zeigten die Präparate von Biontech und Moderna in einer klinischen Studie aus den USA eine Impfeffektivität von 81 Prozent nach einer bzw. von 91 Prozent nach zwei Impfdosen. Schon nach der ersten Dosis hätten Studienteilnehmer außerdem eine um 40 Prozent verringerte mittlere Viruslast gezeigt. Der Rheinischen Post zufolge erwarte das Bundesgesundheitsministerium, dass die EU den Moderna-Impfstoff in der zweiten Juli-Hälfte auch für Kinder ab 12 Jahren zulässt.

AstraZeneca und Johnson & Johnson

AstraZeneca: Der Impfstoff hatte durch seltene Fälle von Hirnvenenthrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung und durch beständige Lieferschwierigkeiten des Pharma-Herstellers an die EU ein Imageproblem. Laut der PHE-Studie, in der neben dem Biontech-Impfstoff auch das britisch-schwedische Präparat untersucht wurde, schmälert das allerdings nicht seine Wirksamkeit: Bei Infektionen mit der Delta-Variante schütze das Mittel – nach der zweiten Dosis – zu 92 Prozent gegen schwere Verläufe mit Klinikeinweisung. Eine einzelne Dosis schütze hingegen nur zu 71 Prozent.

Es habe außerdem keine Todesfälle unter den Geimpften gegeben, teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Der Hersteller führt das auf die starke T-Zellen-Reaktion zurück. Diese sind neben Antikörpern ebenfalls Teil der Immunantwort und zerstören bereits infizierte Zellen, was die Ausbreitung des Virus im Körper verhindert. Nichtsdestotrotz hatte die Ständige Impfkommission (StiKo) kürzlich entschieden, dass Menschen, die eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten hatten, für die Zweitimpfung nun Biontech erhalten sollen – und begründet das mit verbesserter Wirksamkeit.

Johnson&Johnson: Wie bei Moderna gibt es auch für das Präparat des US-amerikanischen Herstellers, bei dem nur eine einzelne Dosis verimpft wird, wenig Daten. Zuletzt war auch hier eine Studie als Vordruck erschienen, bei der die Effektivität anhand von Blutproben untersucht wurde. Die acht Probanden hatten bereits an der Phase-3-Studie teilgenommen. Die Proben wiesen neutralisierende Antikörper gegen die Delta-Variante auf – in größerer Zahl als gegen die zuletzt geprüfte Beta-Variante, so eine Pressemitteilung des Unternehmens. Der Hersteller teilte außerdem mit, dass der Impfschutz „mindestens acht Monate“ anhalte.

 

Zitat

RKI will von Corona-Inzidenz als wichtigster Kennzahl abrücken

 

Zur Einordnung des Pandemiegeschehens in Deutschland will das Robert-Koch-Institut (RKI) einem Medienbericht zufolge die Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator einführen. Das berichtete die „Bild“ unter Berufung auf eine interne Präsentation des RKI. Eine solche Praxis würde eine Abkehr vom Inzidenzwert als wichtigste Kennzahl der Corona-Politik bedeuten.

Es seien „weiterhin mehrere Indikatoren zur Bewertung notwendig, aber die Gewichtung der Indikatoren untereinander ändert sich“, hieß es laut „Bild“ in dem RKI-Papier. Das Institut begründet die Hinzunahme der Hospitalisierung demnach mit den „Konsequenzen zunehmender Grundimmunität“.

Dem Bericht zufolge rechnet das RKI mit einer „Abnahme des Anteils schwerer Fälle“ und fordert daher einen „stärkeren Fokus auf die Folgen der Infektion“, darunter schwere Erkrankungen mit Hospitalisierung, Todesfälle und langfristige Folgen.