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Wahlumfragen

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Sonntagsfrage: Union rutscht in zwei Umfragen weiter ab – SPD mit bestem Wert seit April 2018

 

Rein rechnerisch sind demnach mehrere Regierungskoalitionen denkbar. Der Druck auf Armin Laschet steigt.

Die Union hat in der jüngsten Forsa-Umfrage erneut verloren, während die SPD hinzugewinnt und nun knapp hinter den Grünen liegt. In der am Mittwoch veröffentlichten Trendbarometer-Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut für die Fernsehsender RTL und n-tv erhebt, kommen CDU/CSU auf 23 Prozent – das sind drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.

Die Grünen bleiben hingegen bei 20 Prozent. Dicht dahinter liegt die SPD mit nun 19 Prozent, sie legte drei Punkte zu. Laut Forsa ist das für die Sozialdemokraten der beste Umfragewert seit 2018. Die FDP verliert einen Punkt und käme auf zwölf Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Die Linkspartei gewinnt einen Punkt auf sieben Prozent. Die AfD bleibt bei zehn Prozent, die sonstigen Parteien bei neun Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 26 Prozent.

Nach der jüngsten Umfrage hätte weder die derzeitige Koalition aus Union und SPD noch Schwarz-Grün eine regierungsfähige Mehrheit. Rein rechnerisch würde es unter anderem für eine sogenannte Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP reichen, für einen Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP, für eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP sowie für ein Bündnis aus Grünen, SPD und Linkspartei.

Das Bild ähnelt in der Tendenz der Entwicklung den Ergebnissen den jüngsten Umfrage der Meinungsforschungsinstitute Kantar und Insa.

22 Prozent der Befragten würden der Union ihre Stimme geben, wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre, wie die an diesem Mittwoch veröffentlichte Kantar-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Focus“ ergab. Damit verlor die Union im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte an Zustimmung. Die Grünen kämen jetzt auf 21, die SPD auf 19 Prozent.

In der Insa-Befragung war die Union vor wenigen Tagen auf 25,5 Prozent der Stimmen gekommen, die Grünen und die SPD hatten 17,5 Prozent erreicht. Die Deutschlandtrend-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap für die ARD hatte vergangene Woche ebenfalls vor allem die SPD im Aufwind gesehen und für die Partei den höchsten Zustimmungswert seit Mai 2019 ermittelt.

Auch in der Kanzlerpräferenz ist die SPD in der aktuellen Trendbarometer-Umfrage die große Gewinnerin: Ihr Kandidat Olaf Scholz kann gegenüber der Vorwoche hier fünf Punkte hinzugewinnen. Für ihn würden 26 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmen, könnten sie den Regierungschef oder die Regierungschefin direkt wählen.

Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock verliert zwei Punkte und kommt auf 16 Prozent. Unionskandidat Armin Laschet büßt drei Punkte ein und rutscht auf zwölf Prozent.

Söder beliebt bei den Wählern

CSU-Chef Markus Söder wäre aus Sicht vieler Wählerinnen und Wähler der bessere Kandidat der Union. 40 Prozent würden ihm bei einer Direktwahl die Stimme geben – das sind mehr als dreimal so viele wie bei Laschet.

Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) machen vor allem Laschet für die schlechten Werte der Union verantwortlich. Die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, Laschet solle zugunsten Söders auf die Kanzlerkandidatur verzichten. 35 Prozent meinen, er solle an seiner Bewerbung festhalten. 59 Prozent der CDU-Anhänger und 64 Prozent der CSU-Anhänger fänden es richtig, wenn Laschet die Kanzlerkandidatur Söder überlassen würde.

Für die Erhebung im Auftrag von RTL und ntv befragten die Meinungsforscher von Forsa zwischen dem 3. und 9. August 2509 Wahlberechtigte.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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Neue Umfrage  

SPD legt weiter zu und überholt Grüne

Fünf Wochen vor der Bundestagswahl holt die SPD weiter auf, überholt die Grünen – und liegt nur noch zwei Prozentpunkte hinter den Unions-Parteien. Wer könnte den Kanzler stellen?

Der Vorsprung der Union vor der SPD schrumpft weiter – nur noch zwei Prozentpunkte liegen die Parteien laut einer neuen Forsa-Umfrage auseinander. Im "RTL/ntv"-Trendbarometer kommt die SPD auf 21 Prozent. Damit hat sie die Grünen überholt, die auf 19 Prozent kommen.

Grüne und FDP haben im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt verloren. Die Union bleibt mit 23 Prozentpunkten auf dem gleichen Stand –  genauso wie FDP (12 Prozent) und AfD (10 Prozent). Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, müsste die CDU also mit einem deutlich schlechteren Ergebnis rechnen als noch 2017, als die Unionsparteien 32,9 Prozent der Stimmen erhielten, und mit über 12 Prozentpunkten deutlich vor der SPD lagen.

Damit liegt die SPD nun auch vor den Grünen, betrachtet man den Durchschnitt der Ergebnisse aller Umfrageinstitute (siehe t-online-Langzeitbetrachtung).

Scholz baut Vorsprung aus 

Momentan würde es den neuen Zahlen zufolge lediglich für einen Kanzler der CDU/CSU oder der SPD reichen – die Grünen könnten das Kanzleramt derzeit nicht für sich beanspruchen. Die deutlichste Mehrheit an Mandaten hätte die sogenannte "Deutschland-Koalition" aus Union, SPD und FDP. Aber auch für eine Koalition aus Union, Grünen und FDP ("Jamaika"), aus SPD, Grünen und FDP ("Ampel") und für ein rot-rot-grünes "Links-Bündnis" würde es rechnerisch reichen.

Auch bei der Frage danach, wen die Deutschen als Kanzler am liebsten sehen würden, kann der SPD-Kandidat Olaf Scholz seinen Vorsprung um drei Prozentpunkte ausbauen. Er liegt jetzt mit 29 Punkten 17 Prozentpunkte vor Armin Laschet, dem Kandidaten von CDU/CSU, der unverändert auf 12 Punkte kommt. Annalena Baerbock, die Kandidatin der Grünen, verliert einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche und kommt aktuell auf 15 Prozent – und damit ebenfalls deutlich hinter Olaf Scholz.

Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 10. bis 16. August 2021 erhoben.

 

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CDU-Abgeordnete fordert Laschet zum Rückzug auf

Der Bundestagswahlkampf läuft nicht gut für die Union, selten standen CDU und CSU in den Umfragen schlechter da. Scharfe Kritik am Spitzenkandidaten Armin Laschet kommt laut einem Medienbericht nun aus der Fraktion.

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) bekommt aufgrund der schlechten Umfragewerte immer heftigeren Gegenwind aus der eigenen Partei. Bei einer virtuellen Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat die Düsseldorfer CDU-Abgeordnete Sylvia Pantel Laschet dazu aufgefordert, "die Konsequenzen zu ziehen, wenn in zwei Wochen die Umfragewerte nicht besser werden".

Zuerst hatte "Bild" von den Äußerungen auf der Sitzung berichtet, t-online konnte sich aus Teilnehmerkreisen die Aussage von Pantel bestätigen lassen. Somit hat die CDU-Politikerin ihren Parteichef zum Rückzug als Kanzlerkandidat aufgefordert, sollten die Umfragen für die Union nicht besser werden.

"Kurz und schmerzhaft reagieren"

"Es ist besser, kurz und schmerzhaft zu reagieren, als gemeinsam unterzugehen", wird Pantel darüber hinaus von der "Bild" zitiert. Diese Aussage wurde allerdings gegenüber t-online nicht bestätigt.

Unterstützung habe Pantel von dem CDU-Abgeordneten Axel Müller erhalten, der die gegenwärtige Situation für die Union als "beschissen" bezeichnet haben soll. Die Fraktion soll darüber diskutiert haben, dass die Gesichter neben Laschet im Wahlkampf sichtbarer gemacht werden müssten. Dabei soll Müller laut "Bild" noch weiter gegangen sein, indem er die CDU-Parteizentrale mit dem "Volkssturm" am Ende des Zweiten Weltkriegs verglich.

"Das Adenauerhaus kommt mir manchmal wie die Reichskanzlei im April/Mai 1945 vor", wird Müller in dem Bericht zitiert. "Ihr arbeitet mit Divisionen, die es nicht mehr gibt und schickt Rentner und die JU auf die Straße."

Auch Laschet war bei der Sitzung zugeschaltet und äußerte sich nicht zu den Rücktrittsforderungen aus der eigenen Partei. Lediglich Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) soll mit einer emotionalen Rede für Geschlossenheit im Wahlkampf geworben haben.

Umfragetief der Union

Der Druck auf Laschet war in den letzten Wochen größer geworden. Gut einen Monat vor der Bundestagswahl wächst einer neuen Umfrage zufolge der Wunsch nach einer SPD-geführten Regierung: Bei der Frage, wer die nächste Regierung führen sollte, liegen die Unionsparteien und die SPD im Deutschlandtrend für das ARD-Morgenmagazin nun mit je 30 Prozent gleichauf. Dabei verlor eine CDU/CSU-Regierung fünf Prozentpunkte an Zustimmung gegenüber Anfang August, eine Koalition unter SPD-Führung konnte indes sechs Punkte hinzugewinnen. Ein von den Grünen geführtes Kabinett bevorzugen 15 Prozent.

Bei einer Direktwahl würden sich der Umfrage zufolge derzeit 41 Prozent der Deutschen für SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz entscheiden. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als Anfang August. 16 Prozent – und damit vier Punkte weniger als zuvor – wollen Unionskandidat Armin Laschet von der CDU im Kanzleramt sehen. Annalena Baerbock von den Grünen unterstützen rund zwölf Prozent – ein Minus von vier Punkten.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union dem ARD-Deutschlandtrend zufolge auf 23 Prozent, die SPD wäre mit 21 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die Grünen würden 17 Prozent der Wähler stimmen, für die FDP 13 Prozent. Die AfD käme auf elf Prozent, die Linke auf sieben.

 

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Neue Umfrage  

Mehrheit der Unionsanhänger wollen Laschet durch Söder ersetzen

 

Armin Laschet steht unter Druck. In jüngsten Umfragen liegt die Union bei 22 Prozent – ein historisch niedriges Ergebnis. Eine neue Umfrage zeigt nun: Anhänger von CDU/CSU sind für einen Kanzlerkandidaten-Wechsel.

70 Prozent der Unterstützer von CDU und CSU sprechen sich einer Civey-Umfrage zufolge dafür aus, den Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet durch CSU-Chef Markus Söder zu ersetzen.

Nur 23 Prozent der Unionsanhänger befürworten nach der Erhebung des Meinungsforschungsinstitut im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen", an Laschets Kandidatur festzuhalten. Weitere sieben Prozent antworteten unentschieden auf die Frage "Sollte CSU-Chef Markus Söder Ihrer Ansicht nach CDU-Chef Armin Laschet als Unionskanzlerkandidaten ersetzen?".

In der Gesamtbevölkerung ist den Angaben zufolge eine Mehrheit von 52 Prozent für einen Kandidatenwechsel, 38 Prozent sind dagegen. Jeder zehnte äußerte sich unentschieden. Laschet steht wegen schlechter Umfragewerte der Union unter Druck.

SPD stärkste Kraft

Erst gestern war eine Forsa-Umfrage bekanntgeworden, nach der die SPD gut einen Monat vor der Bundestagswahl erstmals seit Jahren in einer Sonntagsfrage wieder stärkste politische Kraft in Deutschland ist. Im Trendbarometer des Instituts für RTL und n-tv kommen die Sozialdemokraten auf 23 Prozent, die Union erreicht 22 Prozent.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Söder: Keine Ambitionen

CSU-Chef Markus Söder hat nach eigener Darstellung keine weiteren Ambitionen auf eine Kanzlerkandidatur - weder aktuell noch in vier Jahren. "Ich habe einmal ein Angebot gemacht, ein zweites Mal bringt überhaupt nix", sagte der bayerische Ministerpräsident dem Sender münchen.tv. Die jüngste Debatte um einen Wechsel des Unionskanzlerkandidaten sei nur ein Hirngespinst.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) forderte von der Union eine "Erklär-Offensive": "Wir müssen (...) den Deutschen sagen, was sie bekommen, wenn sie bei der Bundestagswahl CDU/CSU wählen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Nach Jahren der Großen Koalition müssen wir für Deutschland den bürgerlichen Reset-Knopf drücken. Stattdessen plätschert der Wahlkampf in Deutschland dahin."

 

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Baerbock, Laschet, Scholz: Umfrage sieht keinen klaren Sieger bei TV-Triell

 

Bei ihrem ersten großen TV-Schlagabtausch haben die drei Kanzlerkandidaten von CDU/CSU, SPD und Grünen ihre Unterschiede betont. Beim Triell der Sender RTL und ntv zeigten sich vor allem der zurückliegende Unionskandidat Armin Laschet und die ebenfalls hinten liegende Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock kämpferisch. Der SPD-Kandidat Olaf Scholz parierte die Vorwürfe in ruhigem Tonfall.

Einer Blitzumfrage zufolge, die das Institut Forsa im Auftrag der Sender direkt im Anschluss veröffentlichte, ging das Rezept von Scholz auf. 36 Prozent der rund 2500 Befragten gaben an, Scholz habe das Triell gewonnen. 30 Prozent sahen Baerbock vorn, nur 25 Prozent Laschet. Auch auf die Frage, wer am sympathischsten rübergekommen sei, lag Scholz mit 38 Prozent an der Spitze, gefolgt von Baerbock (37 Prozent) und Laschet (25 Prozent).

Die drei hatten über Fragen wie Außen- und Sicherheitspolitik debattiert, das Debakel in Afghanistan, über die Coronapolitik, den Kampf gegen den Klimawandel oder die Steuerpolitik. In einigen Fragen wurde auch Übereinstimmung deutlich.

Steuerpolitik

Die Steuerpolitik war eines der umstrittensten Themen des Triells. Laschet griff Scholz und Baerbock scharf an - und warf ihnen vor, „immer wenn man kann“ Steuern zu erhöhen. Scholz wandte sich strikt gegen Steuersenkungen. „Ich bin dafür, dass wir unser Steuersystem etwas besser austarieren, indem Leute, die in meiner Einkommenskategorie oder da drüber liegen, etwas mehr zahlen, gar nicht so viel“, sagte er. Auch Baerbock plädierte dafür, dass stärkere Schultern auch stärker belastet werden sollten. Sie nannte es zutiefst ungerecht, dass in Deutschland jedes fünfte Kind in Armut lebe. Unter ihrer Kanzlerschaft würde eine Alleinerziehende mit zwei Kindern 2000 Euro im Jahr einsparen.

Klimapolitik

Baerbock warf Union und SPD „Nichtstun“ in der Klimapolitik vor. Sie versprach, künftig „keine halben Sachen“ mehr machen zu wollen. So wolle sie etwa eine Pflicht durchsetzen, für Neubauten Solarpanele auf Dächern zu installieren. Letzteres habe die Regierungskoalition verhindert. Laschet warf den Grünen im Gegenzug vor, „der Industrie Fesseln anlegen“ zu wollen. Er bekräftigte seine Position, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, etwa um den Ausbau von Windenergie voranzutreiben. Auch Scholz versprach, Bürokratie abbauen und Planungssicherheit für die Industrie schaffen zu wollen - etwa beim Strombedarf. Den zusätzlichen Strombedarf Deutschlands, um klimaneutral zu werden, wolle er per Gesetz festlegen.

Innere Sicherheit

CDU-Chef Laschet sprach sich für eine verstärkte Videoüberwachung des öffentlichen Raums gegen Kriminalität und Gewalttaten aus. Frauen fühlten sich am unsichersten in Unterführungen, Tunneln und Parks, sagte er. Baerbock hielt ihm entgegen: „Am unsichersten sind leider Frauen in den eigen vier Wänden.“ Sie wies auf Übergriffe von Partnern und Ex-Partnern hin. SPD-Kandidat Scholz sagte, Videoüberwachung sei eine Möglichkeit, von der schon Gebrauch gemacht werde und die er befürworte. Baerbock warnte dagegen davor, mit Überwachungskameras einen „Pappkameraden“ aufzubauen: „Ich möchte, dass wir unsere Polizei besser ausstatten.“

Sicherheitspolitik

Nach dem Desaster beim Abzug der Nato aus Afghanistan forderten Laschet, Scholz und Baerbock übereinstimmend eine Stärkung der sicherheitspolitischen Rolle Deutschlands. Laschet bekräftigte seine Forderung nach einem Nationalen Sicherheitsrat, angebunden an das Kanzleramt. „Wir werden unsere Bundeswehr besser ausstatten müssen“, sagte er. Baerbock warf der Bundesregierung vor, sich in Afghanistan weggeduckt zu haben. „Sie haben innenpolitische Motive über außenpolitische Verantwortung gestellt“, sagte sie. Scholz, dessen Parteifreund Heiko Maas an der Spitze des Auswärtigen Amtes steht, forderte, die internationale Zusammenarbeit zu stärken und auch künftig Bundeswehrsoldaten für Einsätze zum Schutz von Frieden und Sicherheit bereitzustellen. Er nahm für sich in Anspruch, dass mit ihm als Finanzminister der Verteidigungshaushalt über 50 Milliarden Euro gestiegen sei.

Corona-Bekämpfung

Alle drei Kanzlerkandidaten sprachen sich dafür aus, erneute weitreichende Alltagsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie zu vermeiden. Scholz sagte, es seien jetzt so viele geimpft, dass man sehr klar sagen könne und müsse: „Es wird keinen neuen Lockdown geben.“ Auch Laschet sprach sich dafür aus, alles dafür zu tun, dass es nicht mehr zu einem Lockdown komme. „Ich halte das auch für realistisch.“ Baerbock erklärte: „Stand heute ist es so, dass wir keinen neuen Lockdwon brauchen.“ Alle drei Bewerber um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) machten sich auch dafür stark, die Impfquote zu verbessern.

Mögliche Koalitionen

Scholz schloss eine Koalition mit der Linkspartei erneut nicht ausdrücklich aus. Er knüpfte aber jede Regierungsbildung an „unverzichtbare“ Prinzipien. Dazu gehörten klare Bekenntnisse zur Mitgliedschaft in Nato und EU, zu einem soliden Umgang mit Geld und Wirtschaftswachstum und zu innerer Sicherheit. Er betonte: „Ich werde darüber auch nicht irgendwie verhandeln, mit niemandem.“ Mit Blick auf die Linke sagte Scholz, die vergangenen Tage hätten es nicht gerade leichter gemacht. Dass die Linke den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan im Bundestag nicht unterstützt habe, habe ihn „echt sehr betrübt“. Laschet konterte, die Bürger erwarteten eine Aussage, ob Scholz sich von der Linken zum Kanzler wählen lassen würde - ja oder nein. Er betonte, die Union werde nicht mit der Linken koalieren. Und sie wolle, dass die AfD aus den Parlamenten verschwinde. Aus Sicht von Baerbock ist für jegliche Koalitionsverhandlung die Frage Klimaschutz zentral.

Erste Reaktionen

Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, reagierte enttäuscht. „Das Triell bot eine Debatte an den wirklichen Problemen der Menschen vorbei“, sagte Bartsch der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). „Drei Kandidaten, eine Meinung“ - viel Phrasendrescherei habe es gegeben. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt schrieb auf Twitter: „Scholz lebt nach dem Motto „Wer nichts sagt, sagt auch nichts Falsches“ und Laschet windet sich aus der Verantwortung, wo es nur geht.“ CSU-Chef Markus Söder twitterte: „Starker Auftritt und klarer Sieg von Armin Laschet.“ Andere bemängelten, dass das Thema Digitalisierung komplett ausgespart worden sei. (dpa)

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Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl 2021: Union verliert weiter – Wähler wünschen sich Söder

 

Armin Laschet und die Union können den Abwärtstrend nicht stoppen. CSU-Politiker Markus Söder ist derzeit dreimal so beliebt wie der Kanzlerkandidat.

Die Union kann auch der neuen Forsa-Umfrage zufolge ihren Abwärtstrend nicht stoppen. Sie verlor demnach gegenüber der Befragung in der Vorwoche einen weiteren Prozentpunkt und käme bei einer Bundestagswahl am Sonntag auf 21 Prozent, wie die am Dienstag veröffentlichte Erhebung im Auftrag von RTL/ntv ergab.

Die SPD läge mit 23 Prozent unverändert an der Spitze, die Grünen kämen weiter auf 18 Prozent. FDP und Linke blieben mit zwölf beziehungsweise sechs Prozent unverändert. Die AfD gewinnt einen Prozentpunkt auf elf Prozent.

Die wichtigsten Tagesspiegel-Artikel zur Bundestagswahl 2021:

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat auch ermittelt, wen die Befragten im Kanzleramt sehen würden, wenn Markus Söder der Kandidat der Union wäre. Das Ergebnis ist deutlich: Bayerns Ministerpräsident konnte ganze 39 Prozentpunkte holen und lag damit klar vor dem aktuellen Favoriten für das Kanzleramt, Olaf Scholz, der auf 22 Prozent der Stimmen kam. Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock würden laut diesem Szenario nur 14 Prozent der Befragten zur Kanzlerin wählen.

Mit diesen Umfragewerten liegt die Grünen-Chefin trotzdem noch vor dem tatsächlichen Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet. Der Ministerpräsident von NRW kann laut Forsa-Erhebung nur elf Prozent der Stimmen für sich gewinnen.

Der Umfrage zufolge wären vier Koalitionen denkbar, drei davon unter Führung der SPD. Am stärksten wäre eine Verbindung von SPD, Union und FDP. Möglich wäre auch eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP. Regieren könnten aber auch Union, Grüne und FDP. Auch das Linksbündnis aus SPD, Grünen und Linken wäre möglich. Forsa hat für die Erhebung vom 24. bis 30. August 2508 Wahlberechtigte befragt.

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Bundestagswahl: SPD überholt Union in weiterer Umfrage

 

Wenn am Sonntag Wahl wäre, kämen die Sozialdemokraten laut Kantar auf 25 Prozent. Die Union verliert demnach weiter an Zustimmung.

Rund drei Wochen vor der Bundestagswahl hat die SPD Union und Grüne in einer weiteren Umfrage abgehängt. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Sozialdemokraten demnach auf 25 Prozent, die Union auf 21 und die Grünen auf 19 Prozent.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Focus“. Vom 25. bis 31. August wurden dafür 1439 Bürger befragt.

Die SPD ist demnach im Vergleich zur Vorwoche weiter im Aufwind und gewinnt zwei Prozentpunkte hinzu, auch die Grünen legen mit einem Plus von einem Punkt wieder leicht zu. Die Union verliert zwei Punkte.

FDP und AfD lägen laut Kantar mit je elf Prozent gleichauf, gefolgt von der Linkspartei mit sechs Prozent. Damit wäre eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP genauso möglich wie ein Bündnis von Union, Grünen und FDP, eine Koalition aus Union, SPD und FDP sowie Rot-Grün-Rot.

Im Meinungstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa für „Bild“ hatten die Sozialdemokraten bereits 25 Prozent erreicht, ein Plus von zwei Prozentpunkten innerhalb einer Woche. Die Union kam in der Umfrage nur noch auf 20 Prozent, die Grünen auf 16,5 Prozent. Auch in den Umfragen anderer Institute hatte die SPD die Union zuletzt ein- oder sogar überholt.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Auch in den Umfragen anderer Institute hatte die SPD die Union zuletzt ein- und überholt.

 

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SPD-Vorsprung schmilzt im Deutschland-Trend leicht

 

Gut eine Woche vor der Bundestagswahl ist der Vorsprung der SPD vor der Union laut ARD-Deutschlandtrend leicht geschmolzen. Der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap zufolge verbessern sich die Sozialdemokraten im Vergleich zur vorvergangenen Woche zwar um einen Punkt auf 26 Prozent – doch im gleichen Zeitraum kletterten CDU und CSU von 20 auf 22 Prozent.

Die Grünen fielen um einen Punkt auf 15 Prozent zurück, und auch FDP und AfD mussten leichte Verluste hinnehmen: Sie liegen gleichauf bei 11 Prozent. Die Linke verharrt bei einem Stimmenanteil von 6 Prozent.

Auch im Vergleich der Kanzlerkandidaten konnte CDU-Chef Armin Laschet ein wenig Boden gut machen. Bei einer Direktwahl würden sich der Umfrage zufolge zwar noch immer 40 Prozent der Leute für den SPD-Kandidaten Olaf Scholz entscheiden – doch das sind drei Prozentpunkte weniger als vor zwei Wochen. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich Laschet von 16 auf 19 Prozent. Für Annalena Baerbock von den Grünen würden sich lediglich 13 Prozent entscheiden.

SPD in Kantar-Umfrage sechs Prozentpunkte vor der Union

Auch in einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar für den „Focus“ vom Donnerstag verbessert sich die SPD im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 26 Prozent. Die Demoskopen sehen die Union hingegen bei 20 Prozent (minus ein Prozentpunkt). Der Abstand von sechs Prozentpunkten ist so groß wie bei keiner anderen aktuellen Umfrage.

Die Grünen liegen unverändert bei 17 Prozent, die AfD steht – ebenfalls unverändert – bei 12 Prozent. Die FDP verliert einen Prozentpunkt und fällt auf 11 Prozent zurück, die Linke kommt unverändert auf 6 Prozent. Die sonstigen Parteien zusammen verbessern sich um einen Prozentpunkt auf 8 Prozent.

Mit diesen Werten hätten im neu gewählten Bundestag nur diese fünf Dreier-Koalitionen eine regierungsfähige Mehrheit: Ampel aus SPD, Grünen und FDP (absolute Mehrheit mit 54 Prozent), Rot-Grün-Rot (relative Mehrheit mit 49 Prozent), Deutschland aus SPD, Union und FDP (absolute Mehrheit mit 57 Prozent), Kenia mit SPD, CDU und Grünen (absolute Mehrheit mit 63 Prozent) – jeweils mit einem Kanzler Olaf Scholz (SPD) - und – als derzeit einzige Möglichkeit von Armin Laschet, Kanzler zu werden – Jamaika aus Union, Grünen und FDP (relative Mehrheit mit 48 Prozent). Für die Grüne Annalena Baerbock gibt es mit diesen Zahlen keine Möglichkeit, zweite Kanzlerin in der Geschichte der Bundesrepublik zu werden.

In den Umfragen anderer Institute der vergangenen beiden Wochen liegt die SPD zwischen 25 und 27 Prozent, die Union zwischen 20 und 25 Prozent, die Grünen zwischen 15 und 17 Prozent, die FDP zwischen 9,5 und 13 Prozent, die AfD zwischen 11 und 12 Prozent, die Linke zwischen 6 und 8 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen zwischen 6 und 10 Prozent.

 

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SPD 25, Union 23 – Der Vorsprung schmilzt

 

CDU/CSU kommen in der am Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen auf 23 Prozent – ein Prozentpunkt mehr im Vergleich zur Vorwoche. Die SPD liegt unverändert bei 25 Prozent. Die Grünen kommen auf 16,5 Prozent (plus 0,5). Die AfD liegt in der Umfrage derzeit bei 10 Prozent (minus 1), die FDP bei 11, die Linke bei 6 Prozent (beide unverändert).

Damit hätte als mögliches Zweier-Bündnis lediglich eine Koalition aus SPD und CDU/CSU eine knappe Mehrheit. Reichen würde es auch für eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP, für eine Regierung aus Union, Grünen und FDP sowie für das Bündnis Rot-Grün-Rot. Nach Angaben der Forschungsgruppe Wahlen wissen 35 Prozent der Befragten noch nicht sicher, ob sie wählen wollen und wenn ja, wen.

Bei den persönlichen Werten liegt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz weiter deutlich vor seinen Konkurrenten. 64 Prozent trauen ihm das Amt zu. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet bezeichnen lediglich 26 Prozent als Kanzler-fähig, Grünen-Chefin Annalena Baerbock 25 Prozent. 47 Prozent der Befragten (minus 1) wünschen sich Scholz als Kanzler, 20 Prozent Laschet (minus 2) und 16 Prozent Annalena Baerbock.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

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Euphorie für Ampel-Koalition sinkt – wenig Rückhalt für Scholz

Die Euphorie bei vielen Wählern für die zukünftigen Koalitionsparteien SPD, Grüne und FDP schwindet deutlich. Trauten der Ampel-Koalition drei Wochen nach der Wahl noch über 40 Prozent aller Wahlberechtigten zu, mit den Problemen in Deutschland insgesamt am besten fertig zu werden, ist der Wert im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer des Umfrageinstituts Forsa auf 30 Prozent gesunken. Die SPD rutschte bei dieser Frage von 22 auf 16 Prozent und die Grünen und FDP von zehn beziehungsweise neun auf sieben Prozent.

Ein Grund dürfte das politische Handeln in der aktuellen Pandemie-Zeit sein. Die Ampel-Parteien wollen trotz steigender Infektionszahlen die „epidemische Lage“ nicht verlängern. Das halten sowohl die Mehrheit aller Wahlberechtigten (60 Prozent) als auch der Anhänger von SPD (67 Prozent), Grüne (68 Prozent) und FDP (60 Prozent) für falsch.

Für 58 Prozent ist keine Partei in der Lage, die Corona-Pandemie einzudämmen. Der SPD trauen es 13 Prozent zu, der FDP fünf und der Grünen nur drei. 21 Prozent glauben demnach, dass die Ampel-Parteien die richtige Corona-Politik betreiben. Der Union trauen in dem Punkt mit 15 Prozent mehr als der SPD Kompetenz zu.

Würde jetzt gewählt werden, käme die SPD auf 24 Prozent – etwas weniger als bei der Bundestagswahl Ende September. Damit liegen die Sozialdemokraten noch zwei Prozentpunkte vor der Union. Die FDP verliert im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte und kommt nur noch auf 12 Prozent (das sind vier Prozentpunkte weniger als vor drei Wochen).

Eine leichte Verbesserung ist hingegen mit 17 Prozent bei den Grünen zu erkennen. Um jeweils einen Prozentpunkt steigen auch die Werte für die AfD und die sonstigen Parteien (jeweils zehn Prozent). Die Linke verharrt bei fünf Prozent.