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Wahlumfragen

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FDP in neuer Umfrage gleichauf mit SPD – Baerbocks Vorsprung auf Laschet schrumpft

Knapp 17 Wochen vor der Bundestagswahl schließt die FDP in einer aktuellen Meinungsumfrage auf die SPD auf. Beide erreichen im Forsa-Trendbarometer für RTL und n-tv 14 Prozent; die SPD hält ihren Wert aus der Vorwoche, die FDP kann einen Punkt dazugewinnen.

Auch die Union gewinnt einen Prozentpunkt und kommt auf 25 Prozent. Weil die Grünen einen Punkt verlieren und nur noch 24 Prozent erreichen, ist die Union damit im Trendbarometer erstmals seit fünf Wochen wieder knapp stärkste Kraft.

Die AfD verliert einen Punkt und kommt noch auf neun Prozent. Die Linke hält ihren Wert aus der Vorwoche und kommt erneut auf sechs Prozent. Acht Prozent würden sich der aktuellen Umfrage zufolge für eine der sonstigen Parteien entscheiden, 26 Prozent sind unentschlossen oder würden gar nicht wählen gehen.

In der Kanzlerfrage schrumpft der Vorsprung der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock gegenüber ihren Konkurrenten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD): Der Zuspruch für Baerbock ging im Vergleich zur Vorwoche um vier Punkte auf jetzt noch 24 Prozent zurück. Das sind sogar acht Punkte weniger als unmittelbar nach ihrer Nominierung vor fünf Wochen.

Für Laschet würden derzeit 19 Prozent der Befragten stimmen, könnten sie den Kanzler direkt wählen (plus ein Prozentpunkt). Scholz würde unverändert 14 Prozent erreichen. Baerbocks Vorsprung auf Laschet ist damit binnen fünf Wochen von 17 auf fünf Prozentpunkte geschrumpft. 43 Prozent würden sich derzeit für keinen der drei Kandidaten entscheiden.

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Union macht einen gewaltigen Sprung nach vorne

Berlin. Die Christdemokraten verspüren nach der Wahl in Sachsen-Anhalt einen starken Rückenwind. Trotzdem könnte Spitzenkandidat Armin Laschet das Kanzleramt verpassen.

Die Union legt in der jüngsten Umfrage des Politbarometers der Forschungsgruppe Wahlen in der politischen Stimmung um zehn Prozentpunkte zu und kommt auf nunmehr 34 Prozent, einen der höchsten Werte in diesem Jahr. Die Grünen, deren Spitzenkandidatin Annalena Baerbock zuletzt in der Kritik wegen fehlender Einkünfte-Angaben und Beschönigung des Lebenslaufs stand, erreichen danach nur noch 23 Prozent. Gegenüber der letzten Umfrage Ende Mai verloren sie acht Punkte. Die anderen Parteien bleiben ungefähr gleich. Es war die erste Politbarometer-Umfrage nach der Wahl von Sachsen-Anhalt, die die CDU fulminant gewann.

Die Zahlen glätten sich etwas, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Denn dann würden auch langfristige Wählerbindungen und taktische Überlegungen ins Spiel kommen. Klar führend bleibt aber auch hier die Union nach den Zahlen des Politbarometers. CDU und CSU kämen auf 28 Prozent (plus vier Prozentpunkte), während die Grünen nur noch 22 Prozent erreichten (minus drei). Drittstärkste Kraft wäre die SPD mit 15 Prozent (plus eins). Folgen würden die AfD (11 Prozent, unverändert), die FDP (10 Prozent, minus eins) und die Linke (7 Prozent, unverändert).

Nach diesen Konstellationen wäre ein schwarz-grünes Regierungsbündnis oder eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP möglich. Die gegenwärtig regierende große Koalition würde keine Mehrheit erreichen, ebenso wenig wie Grün-Rot-Rot.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bleibt die beliebteste Politikerin. Auf einer Skala von -5 bis +5 erreicht sie mit 2,2 erneut einen Spitzenwert. Ende Mai lag sie noch bei 2,1. Den größten Sprung nach vorne macht der Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet. Er steigert sich von 0,2 auf 0,6 und belegt nun den sechsten Rang unter den zehn wichtigsten deutschen Politikern. Neues Schlusslicht ist Baerbock, die Kandidatin der Grünen. Sie stürzt auf -0,2 nach 0,5 Ende Mai und liegt damit erstmals im negativen Bereich. Platz zwei in der Rangliste erreicht der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit 1,8 (unverändert). Es folgen der bayerische Regierungschef Markus Söder (von 1,2 auf 1,4) und der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit 0,9 (unverändert). Einbußen muss auch der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hinnehmen, der Platz fünf belegt und einen Wert von 0,6 (Ende Mai: 1,0) erreicht. Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kann ihre Beliebtheit etwas verbessern. Sie liegt auf Rang sieben mit 0,3 (Ende Mai: 0,1) ebenso wie FDP-Chef Christian Lindner (Ende Mai: 0,1). Auf dem neunten Platz steht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dessen Beliebtheitswert von 0,3 Ende Mai auf nunmehr 0,0 sinkt.

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Union baut Vorsprung aus – Baerbock stürzt weiter ab

Die Bundestagswahl am 26. September rückt näher. Einer aktuellen Datenerhebung zufolge liegt die Union mit großem Vorsprung vorne. Auch die Zustimmung für Parteichef Armin Laschet steigt.

Etwa 100 Tage vor der Bundestagswahl geht der Aufwärtstrend für die Union bei den Umfragen weiter: Laut RTL/ntv Trendbarometer haben CDU/CSU einen weiteren Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche gewonnen. Damit steht die Union nun bei 28 Prozent, die Grünen verlieren einen Prozentpunkt und liegen bei 21.

SPD und FDP können derzeit 14 Prozent der Wahlberechtigten überzeugen. Die AfD kommt auf neun Prozentpunkte.

Bei der Frage nach der gewünschten Koalition liegen "Union und Grüne" auf dem ersten Platz, mit 17 Prozent. 14 Prozent der Wahlberechtigten können sich eine Koalition aus Union und SPD vorstellen. Eine schwarz-rot-gelbe Koalition halten 12 Prozent für möglich.

Im Vergleich zur Vorwoche hat sich auch die Ansicht der Wahlberechtigten zu den Kanzlerkandidaten leicht geschärft: CDU-Chef Armin Laschet als Kanzlerkandidat der Union kommt auf 23 Prozent und streicht damit ein Plus von drei Prozent ein. Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat 20 Prozent der Wahlberechtigten überzeugt, in der Vorwoche sind es noch 21 Prozent gewesen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz bildet mit 15 Prozent der Zustimmung das Schlusslicht.

Die Daten sind vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 8. bis 14. Juni 2021 erhoben worden. 2.501 Menschen wurden befragt.1.003 Menschen sind zu Koalitionspräferenzen am 10. und 11. Juni 2021 befragt worden.

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Union baut Vorsprung vor Grünen aus – Rekordwert für FDP

CDU, Grüne, SPD – wer gewinnt die Bundestagswahl 2021? In einer aktuellen Umfrage liegt vor allem eine Partei klar vorne, während die Grünen weiter an Boden verlieren.

Während die Grünen in der Wählergunst weiter hinter die Union zurückfallen, sieht eine neue Umfrage die FDP auf einem historischen Höhenflug. CDU und CSU legen im Insa-Meinungstrend für die "Bild"-Zeitung (Dienstag) um einen Punkt auf 28,5 Prozent zu, während die Grünen im Vergleich zur Vorwoche einen halben Zähler einbüßen und nun bei 19 Prozent liegen.

Für die FDP werden 14 Prozent ausgewiesen (+ 0,5 Punkte) – mehr denn je seit Beginn dieser Erhebung. Die Liberalen rangieren damit nur noch knapp hinter der SPD, die auf 15,5 Prozent fällt (- 1). Die AfD kommt auf 10,5 Prozent (- 0,5), die Linke auf 7,0 Prozent (+ 1).

Eine schwarz-grüne Koalition käme demnach – aufgrund der Fünf-Prozent-Hürde für kleinere Parteien – mit 47,5 Prozent auf eine hauchdünne Mehrheit im Parlament. Eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP wäre mit zusammen 48,5 Prozent noch etwas stärker. Für die bisherige rot-schwarze Koalition (44 Prozent) und für Grün-Rot-Rot (41,5 Prozent) gäbe es dagegen keine Mehrheit mehr.

Für den INSA-Meinungstrend wurden vom 18. bis 21. Juni 2.082 Bürger befragt. Die maximale statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Weitere Umfrage zeichnet ähnliches Bild

Die Umfrageergebnisse unterschiedlicher Institute können sich stark unterscheiden. Am Montag wurden ebenfalls die Umfrage der Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung (GMS) veröffentlicht. Hier ergibt sich ein ähnliches Bild. Die Union legt um zwei Punkte auf 28 Prozent zu. FDP (12) und Linke (8) verbessern sich jeweils um einen Prozentpunkt. Die Grünen müssen deutliche Verluste hinnehmen. Sie verlieren vier Prozentpunkte und kommen auf 20 Prozent Zustimmung.

Im Gegensatz zur Umfrage von INSA kann sich die SPD allerdings um einen Punkt verbessern – auf 16 Prozent. Die AfD verliert einen Punkt und kommt in der Umfrage auf zehn Prozent.

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„Furcht vor einer grünen Kanzlerin“ – Wähler wandern wieder zurück zur Union

 

Die Union erreicht im Trendbarometer des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv zum ersten Mal seit Anfang März wieder die 30-Prozent-Marke.

Wenn heute der Bundestag neu gewählt würde, kämen CDU/CSU auf 30 Prozent, die SPD auf 14 Prozent, die FDP auf 12 Prozent und Grüne auf 20 Prozent – der schlechteste Wert seit 10. März.

Die Linke landet bei sieben Prozent, die AfD bei neun Prozent. Acht Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden. Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 22 Prozent etwas unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl.

Damit ist der Vorsprung der Union vor den Grünen auf 10 Prozentpunkte angewachsen. Die SPD wird mit 16 Prozentpunkten hinter der CDU/CSU, sechs Prozentpunkten hinter den Grünen und zwei Prozentpunkten vor der FDP drittstärkste Partei.

Nur zwei Koalitionen möglich

 

Derzeit sind nur zwei Regierungsbündnisse denkbar: Schwarz-Grün mit zusammen und die schwarz-rot-gelbe sogenannte „Deutschland-Koalition“ Eine rot-rot-grüne Koalition würde die Mehrheit recht deutlich verpassen.

Laut Trendbarometer hat sich die anfängliche Enttäuschung bei Unionsunterstützern über die Nominierung Armin Laschets zum Kanzlerkandidaten wieder gelegt.

Im April wollte demnach nur noch die Hälfte der Unions-Wähler von 2017 erneut CDU oder CSU wählen. Aktuell wollen 64 Prozent der Unions-Wähler von 2017 wieder CDU oder CSU wählen. Diejenigen, die die Union 2017 gewählt hätten, dann aber aus Enttäuschung über die Nominierung von Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten zu den Grünen und der FDP gewechselt seien, würden „aus Furcht vor einer grünen Kanzlerin“ langsam wieder den Weg zur CDU und CSU zurückfinden, erklärte Institutschef Manfred Güllner. „Weil durch diese 'Rückwanderung' sowohl die Grünen als auch die Liberalen schwächer werden, wird auch eine Ampelkoalition immer weniger wahrscheinlich.“

Bei der Kanzlerpräferenz führt Laschet mit 25 Prozent vor Grünen-Konkurrentin Annalena Baerbock (21 Prozent) und SPD-Mann Olaf Scholz (14 Prozent).

Die Daten wurden zwischen 22. und 28. Juni durch eine Befragung von 2501 Menschen erhoben.

 

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Grüne fallen zum ersten Mal seit vier Monaten unter 20 Prozent

Laut einer aktuellen Umfrage verlieren die Grünen gegenüber der Union weiter an Boden. Die bleibt stärkste Kraft. Bei der Frage, für wen man sich entscheiden würde, könnte der Kanzler direkt gewählt werden, holt Olaf Scholz auf.

Im Trendbarometer von RTL/ntv sind die Grünen zum ersten Mal seit Anfang März unter die 20-Prozent-Marke gefallen – aktuell würden sie laut der Umfrage 19 Prozent erreichen. Das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Stärkste Kraft bleibt die Union mit 30 Prozent – ihr Vorsprung vor den Grünen beträgt 11, vor der SPD 15 Prozentpunkte.

Die SPD konnte, genau wie die AfD, in dieser Woche um einen Prozentpunkt zulegen. Einen Prozentpunkt verloren dagegen hat die FDP. Bei einer Bundestagswahl könnten die Parteien momentan mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 2017: 32,9 Prozent), SPD 15 Prozent (20,5 Prozent), FDP 11 Prozent (10,7 Prozent), Grüne 19 Prozent (8,9 Prozent), Linke 7 Prozent (9,2 Prozent), AfD 10 Prozent (12,6 Prozent). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 22 Prozent leicht unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8 Prozent).

Durch Überhang- und Ausgleichsmandate hätte der Bundestag bei einer aktuellen Wahl 751 Sitze – das wären 42 Abgeordnete mehr als 2017. Die Mandatsverteilung sähe wie folgt aus: Union 247, Grüne 155, SPD 122, FDP 89, Linke 57 und AfD 81 Abgeordnete.

Mit den Werten des aktuellen Trendbarometers könnten die Grünen derzeit nicht das Kanzleramt beanspruchen. Regierungsfähig wären nur zwei Bündnisse unter Führung der CDU/CSU: Schwarz-Grün mit zusammen 402 Mandaten und die so genannten „Deutschland-Koalition“ aus Union, SPD und FDP (zusammen 458 Mandate).

Könnte der Kanzler oder die Kanzlerin direkt gewählt werden, würden sich derzeit 25 Prozent für Armin Laschet entscheiden, den Kanzlerkandidaten der Union – genauso viele wie in der Vorwoche. Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen, verliert zwei Prozentpunkte und kommt auf 19 Prozent. Olaf Scholz, SPD-Kandidat, kommt auf zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche und stünde jetzt bei 16 Prozent. 40 Prozent würden auch weiterhin keinem der drei ihre Stimme geben.

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Grüne und SPD gleichauf – Baerbock, Scholz und Laschet legen zu

 

Der Abwärtstrend der Grünen in den Umfragen hält an: Im neuen Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der „Bild am Sonntag“ verlieren sie gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt und liegen zweieinhalb Monate vor der Bundestagswahl mit jetzt nur noch 17 Prozent gleichauf mit der SPD, deren Wert unverändert bleibt.

Weiterhin mit Abstand stärkste politische Kraft bleibt die Union mit 28 Prozent in der Sonntagsfrage („Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?“). Auch die FDP kommt mit zwölf Prozent auf den Wert der Vorwoche, während AfD (jetzt elf Prozent) und die Linke (jetzt acht Prozent) um jeweils einen Prozentpunkt zulegen konnten. Die sonstigen Parteien kommen zusammen auf sieben Prozent (minus ein Prozentpunkt).

Diesen Zahlen zufolge hätten folgende Koalitionsmöglichkeiten eine rechnerische Mehrheit: ein Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP oder eine „Deutschland-Koalition“ von Union, SPD und FDP. Schwarz-Grün oder eine Ampel (Grüne, SPD und FDP) gehören nicht dazu.

In den Umfragen anderer Institute der vergangenen Wochen liegen CDU und CSU zwischen 28 und 30 Prozent, die Grünen zwischen 19 und 22 Prozent, die SPD zwischen 15 und 17 Prozent, die FDP zwischen zehn und zwölf Prozent, die AfD zwischen neun und elf Prozent, die Linke zwischen sieben und acht Prozent sowie die sonstigen Parteien zusammen zwischen fünf und acht Prozent.

Insa wollte in seiner aktuellen Umfrage von den Befragten auch wissen, wen sie bei einer möglichen Direktwahl der Bundeskanzlerin bzw. des Bundeskanzlers wählen würden. Alle drei Kandidaten konnten in der Wählergunst leicht zulegen – um jeweils einen Prozentpunkt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kämen auf je 19 Prozent, die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock auf 15 Prozent. Allerdings würden 36 Prozent der Befragten keine bzw. keinen der Drei wählen.

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Forsa-Umfrage: Grünen-Talfahrt gestoppt, Union rutscht unter 30 Prozent

 

 

Laut einer neuen Forsa-Umfrage hätte eine Koalition aus Union, SPD und FDP die stärkste Mehrheit im Bundestag. Laschet und Baerbock verlieren an Zustimmung.

In der Woche nach der Flutkatastrophe hat die Union der aktuellen Forsa-Umfrage zufolge an Zustimmung verloren. CDU und CSU kommen in dem am Mittwoch veröffentlichten Trendbarometer für RTL und ntv auf 28 Prozent, das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.

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Die Grünen bleiben bei 19 Prozent. Die SPD käme auf 16 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, das ist ein Punkt mehr als in der Woche zuvor. Die FDP bleibt bei zwölf, die Linkspartei bei sieben Prozent. Die AfD gewinnt einen Punkt auf zehn Prozent.

Danach hätte eine sogenannte Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP die stärkste Mehrheit im Bundestag. Auch ein Bündnis aus Union und Grünen sowie eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP wären rechnerisch möglich. Dagegen wäre die jetzt regierende große Koalition aus Union und SPD abgewählt. Auch für ein grün-rot-rotes Bündnis würde es nicht reichen.

In der Kanzlerpräferenz der Befragten verlieren sowohl die Kandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, als auch der Bewerber der Union, Armin Laschet, jeweils zwei Punkte gegenüber der Vorwoche. Für SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ändert sich nichts.

Wenn die Deutschen ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich derzeit 23 Prozent für Laschet entscheiden, 17 Prozent für Baerbock und 16 Prozent für Scholz. 44 Prozent würden keinem der drei ihre Stimme geben.

Die Meinungsforscher des Instituts Forsa haben vom 13. bis 19. Juli insgesamt 2503 Wahlberechtigte befragt. Die statistische Fehlertoleranz beträgt +/- 2,5 Prozentpunkte.

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Union verliert, Grüne und SPD Kopf an Kopf

Bei der Flutkatastrophe machte CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet eine unglückliche Figur. Laut einer neuen Umfrage hat die Union dadurch Punkte im Wahlkampf eingebüßt. SPD und Grüne liegen gleichauf.

Die Union fällt zwei Monate vor der Bundestagswahl einer Umfrage zufolge in der Wählergunst zurück. CDU/CSU liegt demnach bei 27 Prozent und damit zwei Prozentpunkte unter dem Wert der Vorwoche, berichtete "Bild" (Dienstagausgabe) vorab unter Berufung auf den Wahltrend des Meinungsforschungsinstituts INSA.

Die Grünen gaben demnach einen halben Punkt ab, die SPD gewann einen Punkt hinzu, womit beide nun bei 17,5 Prozent liegen. Die FDP stieg um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent, die AfD um einen halben Punkt auf zwölf Prozent. Die Linke zeigte sich unverändert bei sechs Prozent.

"Bei drei von vier aktuell möglichen Konstellationen können Union, SPD, FDP und Grüne auf eine Regierungsbeteiligung hoffen", sagte INSA-Chef Hermann Binkert der Zeitung. "Vor allem die Union, aber auch Grüne und SPD können sich noch Hoffnungen machen, die nächste Bundesregierung zu führen." Befragt wurden den Angaben zufolge vom 23. bis 26. Juli gut 2.000 Bürger. Die Bundestagswahl ist am 26. September.

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Kanzler: keiner

 

Ob männlich oder weiblich: Auf jeden Fall handelt es sich bei Keiner um eine patente Person. Genau so eine braucht das Land jetzt, um die Schäden der Corona-Krise zu heilen, die Klimakrise zu lindern, die Bildungskrise zu bewältigen, die Digitalisierungskrise zu überwinden und all die anderen großen und kleinen Krisen zu meistern. Um dem Land wieder einen Kompass zu geben. Grundehrlich sollte sie sein, diese Person. Frei von Überheblichkeit, aber souverän im Auftreten. Erfahren und fachkundig. Gern eloquent und von gewinnendem Wesen. Ach ja, und einigermaßen sympathisch sollte sie natürlich auch sein. Zu hohe Ansprüche? Mag sein, aber so sieht es wohl aus, das Profil, das sich Millionen Deutsche von ihrem nächsten Kanzler oder ihrer nächsten Kanzlerin wünschen.

Das Problem ist: Diese Person gibt es nicht. Jedenfalls nicht in der Riege der gegenwärtigen Kanzlerkandidaten – so lautet Umfragen zufolge das gegenwärtige Urteil des Wahlvolks. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa, das gewöhnlich recht verlässliche Zahlen liefert, ermittelte vor wenigen Tagen ein besonders drastisches Bild: Gefragt, welchen Kandidaten sie direkt zum Kanzler wählen würden (wenn sie denn könnten), antworteten 21 Prozent: Olaf Scholz. 16 Prozent stimmten für Annalena Baerbock, 13 Prozent für Armin Laschet. Die meisten Stimmen aber liefen ins Leere: Sage und schreibe 50 Prozent der Befragten gaben an, sie würden keinen der drei wählen. Die Enttäuschung über die Blässe der drei Spitzenleute und ihren müden Wahlkampf wächst. Es gäbe so viel, worüber man in diesem Sommer streiten und debattieren könnte, doch die Kandidaten und ihre Parteien machen nur wenig daraus.

Vor allem Unionsmann Armin Laschet sieht sich immer lauterer Kritik ausgesetzt, mittlerweile auch aus den eigenen Reihen. Sein Umfeld wirkt fahrig, bei wichtigen Terminen erscheint der Kandidat unvorbereitet, kritische Fragen quittiert er mit Missmut. Manche Beobachter sagen: Da hat jemand die Anforderungen eines bundesweiten Wahlkampfs unterschätzt. Andere meinen, die CDU-Zentrale in Berlin, aber auch Laschets Stab in Düsseldorf habe wegen des monatelangen Machtkampfs mit Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Markus Söder zu wenig Zeit für eine gründliche Vorbereitung gehabt. Die Dritten, und es sind nicht wenige, glauben: Der kann es einfach nicht. "Was Laschet dem Publikum seit seiner Nominierung bietet, erinnert eher an eine Wahlkampfparodie als an eine ernst zu nehmende Kampagne", unkt der "Spiegel". Der Gescholtene verteidigt sein Wahlkämpfchen damit, dass er sich jetzt zuvorderst um die Hochwasserschäden in Nordrhein-Westfalen kümmern müsse. Doch auch das Krisenmanagement gelingt ihm nicht recht – was ihn noch dünnhäutiger erscheinen lässt.

Auch Annalena Baerbock wirkt verunsichert. Ihre Wahlkampfplaner schirmen die Kandidatin ab, planen ihre Auftritte so, dass sie vor allem mit ohnehin überzeugten Grünen-Anhängern in Kontakt kommt, die Angst vor weiteren Fehlern ist groß. Berechtigterweise: Als sie vor wenigen Tagen Journalisten durch ein Waldgebiet in ihrem Wohnsitzland Brandenburg führte, plauderte Frau Baerbock munter drauflos und offenbarte dabei eine bemerkenswerte geografische Ahnungslosigkeit. Auch hier raunen immer mehr Leute hinter vorgehaltener Hand den kalten Satz: "Die kann es einfach nicht." Jedes ihrer Worte wird inzwischen von Reportern auf die Goldwaage gelegt; so ist das eben, wenn man das mächtigste Amt im Staat erobern will. Ihr Co-Chef Robert Habeck tourt unterdessen von einem Bürgergespräch zum nächsten und spricht in vielen Reden frei von der Leber weg.

So macht es auch Olaf Scholz, dessen Beliebtheitswerte mittlerweile deutlich vor denen seiner beiden Rivalen liegen. Auch seine Partei beginnt er langsam, gaaanz langsam aus dem Umfragekeller herauszuziehen: In der jüngsten Umfrage kommt die SPD ebenso wie die Grünen auf 18 Prozent, die FDP erreicht 12 Prozent. Das würde für eine SPD-geführte Ampelkoalition reichen (hier können Sie sich die verschiedenen Machtoptionen anschauen). Doch das große Problem von Herrn Scholz bleibt: Er ist quasi ein Alleinkämpfer, die weitgehend unbekannten Parteichefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans können ihm allenfalls dadurch helfen, dass sie möglichst selten unangenehm auffallen. Hinzu kommt das Imageproblem der Sozialdemokraten: "Das Alte zu bewahren und den Wandel zu bremsen: Das verkörpert die CDU, immer schon. Es ist ihr Alleinstellungsmerkmal, ihr Daseinszweck. Und für das Neue, den grundlegenden Wandel, dafür sind in diesem Wahlkampf die Grünen zuständig. Viel eher als die SPD, die in den vergangenen Jahren fast immer überall dabei war und mitregiert hat", analysiert unser Reporter Johannes Bebermeier, der Olaf Scholz mehrere Tage lang begleitet hat. "Die SPD steht bei dieser Richtungsentscheidung irgendwo dazwischen. Und könnte genau an diesem strategischen Dilemma scheitern."

Anders als in Frankreich oder in den USA wird der Regierungschef hierzulande nicht direkt gewählt. Die Bürger wählen Parteien, die dann eine Koalition bilden und den Kanzler wählen. Das mag mancher bedauern, aber bisher ist die Republik nicht schlecht damit gefahren. Die mächtigste Person im Staat bezieht ihre Legitimation aus der Parlamentsmehrheit und ist dieser stets verpflichtet. Das hält von Alleingängen ab und trägt dazu bei, dass die Kanzler auf dem Boden bleiben.

Trotzdem sind die gegenwärtigen Umfrageergebnisse ein bitterer Vorwurf an die drei Kanzlerkandidaten: Wer die Wähler so wenig überzeugt, so wenig mitreißt, der macht etwas falsch und sollte sich fragen, ob er womöglich fehl am Platz ist. Zumindest Herr Laschet und Frau Baerbock kommen um diese Frage nicht mehr herum. Ansonsten könnte sich nach dem 26. September eine Person mit Ach und Krach ins Kanzleramt hangeln, die die große Mehrheit der Bevölkerung dort gar nicht haben will.