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China verändert wirtschaftliche Strategie in Europa

Neugründungen und E-Mobilität

China verändert wirtschaftliche Strategie in Europa

China ändert seine Strategie und schraubt die Investitionen in Europa zurück. Zudem fokussiert sich die Volksrepublik offenbar konkret auf vier Länder.

Peking/München – Die Volksrepublik China fährt im Rahmen ihrer globalen Expansion eine veränderte Taktik. Erstmals seit 2008 überholten sogenannte „Greenfield“-Projekte (Tochterfirmen werden gegründet oder neue Produktionsstätten errichtet) die bisher vorherrschenden Unternehmensübernahmen. So lautet das Ergebnis einer Studie des Berliner China-Instituts Merics in Zusammenarbeit mit der Rhodium-Gruppe.

Zum einen habe sich die Investitionstätigkeit von chinesischen Unternehmen in Europa massiv in Richtung Elektromobilität (speziell Akkumulatoren) verschoben, außerdem liege der Fokus auf das Gründen von neuen Unternehmen. Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr sei dagegen die Zahl der Übernahmen durch chinesische Firmen um etwa 22 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurückgegangen, so die Analyse. Bereits bei der letztjährigen Auswertung war dieser Trend zu erkennen.

Europa: China-Investitionen konzentrieren sich auf vier Nationen

Was aus der Untersuchung noch hervorgeht, ist die Konzentration im Bereich Elektrotechnik bzw. E-Mobilität. So haben die Neustarts offenbar hauptsächlich in der Autoindustrie stattgefunden: Batterieriesen aus China wie CATL, Envision AESC und SVOLT investierten in Werke in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Ungarn. Überhaupt seien diese vier Staaten die größten Empfängerländer - auf sie entfallen demnach rund 88 Prozent der chinesischen Direktinvestitionen in Europa. Angeblich wurden hier nicht nur die meisten Neugründungen vollzogen, sondern auch die häufigsten Übernahmen sowie Firmen-Zusammenschlüsse.

China-Flagge auf einem Mikrochip: Im Bereich Elektrotechnik ist das asiatische Land Vorreiter

China-Flagge auf einem Mikrochip: Im Bereich Elektrotechnik ist das asiatische Land Vorreiter© IMAGO/Jakub Porzycki

China und Europa: Politische Regulierung könnte Investitionsfaktor sein

Max Zenglein, Chefökonom bei Merics, erklärt: „Die veränderten Investitionsmuster zeigen klar, wie stark die chinesische Konkurrenz insbesondere in der E-Mobilität ist.“ Der Experte benennt zudem einen politischen Hintergrund: „Greenfield-Investitionen werden zudem weniger streng reguliert als umstrittene Übernahmen im Bereich kritische Infrastruktur oder im Technologiesektor.“

Laut Agatha Kratz, Direktorin bei der Rhodium Group, investieren chinesische Firmen „Milliarden in die europäische Wertschöpfungskette für E-Mobilität“. Für sie zählen chinesische Unternehmen zu den „wichtigen Akteuren der Energiewende“.  Derweil profitiert die Volksrepublik von westlichen Sanktionen in Russland.

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China verändert wirtschaftliche Strategie in Europa

Neugründungen und E-Mobilität

China verändert wirtschaftliche Strategie in Europa

China ändert seine Strategie und schraubt die Investitionen in Europa zurück. Zudem fokussiert sich die Volksrepublik offenbar konkret auf vier Länder.

Peking/München – Die Volksrepublik China fährt im Rahmen ihrer globalen Expansion eine veränderte Taktik. Erstmals seit 2008 überholten sogenannte „Greenfield“-Projekte (Tochterfirmen werden gegründet oder neue Produktionsstätten errichtet) die bisher vorherrschenden Unternehmensübernahmen. So lautet das Ergebnis einer Studie des Berliner China-Instituts Merics in Zusammenarbeit mit der Rhodium-Gruppe.

Zum einen habe sich die Investitionstätigkeit von chinesischen Unternehmen in Europa massiv in Richtung Elektromobilität (speziell Akkumulatoren) verschoben, außerdem liege der Fokus auf das Gründen von neuen Unternehmen. Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr sei dagegen die Zahl der Übernahmen durch chinesische Firmen um etwa 22 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurückgegangen, so die Analyse. Bereits bei der letztjährigen Auswertung war dieser Trend zu erkennen.

Europa: China-Investitionen konzentrieren sich auf vier Nationen

Was aus der Untersuchung noch hervorgeht, ist die Konzentration im Bereich Elektrotechnik bzw. E-Mobilität. So haben die Neustarts offenbar hauptsächlich in der Autoindustrie stattgefunden: Batterieriesen aus China wie CATL, Envision AESC und SVOLT investierten in Werke in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Ungarn. Überhaupt seien diese vier Staaten die größten Empfängerländer - auf sie entfallen demnach rund 88 Prozent der chinesischen Direktinvestitionen in Europa. Angeblich wurden hier nicht nur die meisten Neugründungen vollzogen, sondern auch die häufigsten Übernahmen sowie Firmen-Zusammenschlüsse.

China-Flagge auf einem Mikrochip: Im Bereich Elektrotechnik ist das asiatische Land Vorreiter

China-Flagge auf einem Mikrochip: Im Bereich Elektrotechnik ist das asiatische Land Vorreiter© IMAGO/Jakub Porzycki

China und Europa: Politische Regulierung könnte Investitionsfaktor sein

Max Zenglein, Chefökonom bei Merics, erklärt: „Die veränderten Investitionsmuster zeigen klar, wie stark die chinesische Konkurrenz insbesondere in der E-Mobilität ist.“ Der Experte benennt zudem einen politischen Hintergrund: „Greenfield-Investitionen werden zudem weniger streng reguliert als umstrittene Übernahmen im Bereich kritische Infrastruktur oder im Technologiesektor.“

Laut Agatha Kratz, Direktorin bei der Rhodium Group, investieren chinesische Firmen „Milliarden in die europäische Wertschöpfungskette für E-Mobilität“. Für sie zählen chinesische Unternehmen zu den „wichtigen Akteuren der Energiewende“.  Derweil profitiert die Volksrepublik von westlichen Sanktionen in Russland.

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Zweistelliger Rückgang: Chinas Industriegewinne brechen stark ein

Container mit Aufschrift Made in China,

Container mit Aufschrift Made in China,© dpa
Container mit Aufschrift Made in China,

Die Gewinne von chinesischen Industrieunternehmen sind in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 eingebrochen. Das geht aus offiziellen Daten hervor, die am Samstag in China veröffentlicht wurden und über die das „manager magazin“ berichtet. Den Daten des Nationalen Statistikamtes (NBS) zufolge sanken die Gewinne von Januar bis April um 20,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, verglichen mit einem Rückgang von 21,4 Prozent in den ersten drei Monaten.

Allein im April verzeichneten die Industrieunternehmen einen Gewinnrückgang von 18,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so das NBS, das nur gelegentlich monatliche Zahlen veröffentlicht. Im März schrumpften die Gewinne um 19,2 Prozent.

Lenovo, der weltgrößte PC-Hersteller, gab diese Woche bekannt, dass die Quartalsumsätze und -gewinne im Januar und März eingebrochen sind und das Unternehmen fast neun Prozent seiner Belegschaft entlassen musste.

Ausländische Unternehmen verzeichneten von Januar bis April einen Gewinnrückgang von 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während private Unternehmen einen Einbruch von 22,5 Prozent hinnehmen mussten, wie aus den Daten hervorgeht.

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Deutschland sollte seine Forschungsprojekte mit China überprüfen

Deutschland muss sich der möglichen Auswirkungen von Wissenstransfer nach China bewusst sein. Gemeinsame Forschung birgt das Risiko, den militärischen Fortschritt Pekings voranzutreiben. Denn China lässt die Grenzen zwischen zivilen und militärischen Anwendungen oft verschwimmen.

Glacier Kwong Getty Images

Glacier Kwong Getty Images© Bereitgestellt von WELT

Nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China muss näher betrachtet werden. Weil sie das Risiko birgt, den militärischen Fortschritt Pekings voranzutreiben. Die Partnerschaft zwischen der Universität Heidelberg und dem chinesischen Quantenphysiker Jian-Wei Pan, Mitbegründer des Start-ups Quantum CTek, ist dafür ein gutes Beispiel.

Quantenforschung hat das Potenzial, die Kommunikation und die Datenverarbeitung zu revolutionieren. Im internationalen Wettbewerb nimmt sie eine zentrale Rolle ein. Chinas Strategie lässt die Grenzen zwischen zivilen und militärischen Anwendungen verschwimmen. Die Zusammenarbeit veranschaulicht daher ein Problem, das als Dual-Use-Dilemma bekannt ist. Technologien, die der Menschheit helfen, können ebenso für Rüstungszwecke genutzt werden.

Deutschlands Rolle, die Chinas Fortschritte auf dem Gebiet der Quantenforschung ermöglicht hat, ist daher problematisch. An der Universität Heidelberg wurde ein gemeinsames Forschungszentrum eingerichtet, unter Beteiligung der University of Science and Technology of China (USTC) und der National University of Defense Technology (NUDT). Letztere untersteht direkt der Zentralen Militärkommission Chinas. Auch hat CTek eine Niederlassung in der Provinz Xinjiang, die für Überwachung und Menschenrechtsverletzungen berüchtigt ist.

Deutschland muss sich der möglichen Auswirkungen von Wissens- und Technologietransfers bewusst sein. Internationale Zusammenarbeit ist für den Fortschritt unerlässlich, trotzdem muss ein Gleichgewicht mit der nationalen Sicherheit gefunden werden. Als fortschrittliche Nation hat Deutschland die Verantwortung, sein geistiges Eigentum zu schützen. Kooperationen mit China erfordern stets eine sorgfältige Prüfung.

Deutschland sollte gemeinsam mit seinen europäischen und transatlantischen Partnern eine umfassende China-Strategie entwickeln, die sich mit Risiken der wissenschaftlichen Zusammenarbeit auseinandersetzt. Internationale Zusammenarbeit braucht einen festen Rahmen, der einen möglichen Missbrauch verhindert.

Glacier Kwong schreibt diese Kolumne im Wechsel mit Joshua Wong. Die beiden jungen Aktivisten aus Hongkong kämpfen gegen den wachsenden Einfluss Chinas in ihrer Heimat. Da Wong derzeit inhaftiert ist, setzt Kwong diese Kolumne einstweilen allein fort.

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Handelskonflikt zwischen China und den USA eskaliert: Es geht um den Krieg der Zukunft

Interview

Handelskonflikt zwischen China und den USA eskaliert: Es geht um den Krieg der Zukunft

Ein Mitglied von Chinas Bewaffneter Volkspolizei bei einer Übung

Ein Mitglied von Chinas Bewaffneter Volkspolizei bei einer Übung© Imago/VCG

Chinesische Ausfuhrbeschränkungen auf bestimmte Metalle – was technisch klingt, könnte massive Auswirkungen haben. Ein Experte für Mikrochips erklärt die Hintergründe.

München – Der Chip-Krieg zwischen China und den USA geht in eine neue Runde: Am Montag erklärte Peking, dass ab Anfang August bestimmte Gallium- und Germanium-Produkte nur mit einer entsprechenden Lizenz exportiert werden können. Die beiden Metalle sind vor allem für die Produktion von Mikrochips von Bedeutung. Peking reagiert damit offenbar auf Ausfuhrbeschränkungen, die US-Präsident Joe Biden im vergangenen Oktober erlassen hat. Seitdem ist China von der Versorgung mit hoch entwickelten Halbleitern und Maschinen zu deren Herstellung weitgehend abgeschnitten.

Jan-Peter Kleinhans forscht bei der Denkfabrik Stiftung Neue Verantwortung zu Technologie und Geopolitik. Der Halbleiter-Experte sagt im Interview: „China könnte massiv ins Hintertreffen geraten.“ Zudem erklärt er, was der Chip-Krieg mit dem realen Krieg auf dem Schlachtfeld zu tun hat.

Herr Kleinhans, sind Chinas Ausfuhrbestimmungen für die Industriemetalle Gallium und Germanium der Gegenschlag, der seit den Chip-Restriktionen der USA im vergangenen Oktober erwartet wurde?

Man hat seit vergangenem Jahr mit Vergeltungsmaßnahmen gerechnet, und Restriktionen auf seltene Erden und auch auf bestimmte Metalle wie Gallium und Germanium sind naheliegend. Bei beiden Metallen liegt der Anteil Chinas an der weltweiten Produktion bei rund 90 Prozent. Diese neuen Exportkontrollen sind also potenziell ein scharfes Schwert. Wie scharf, das hängt davon ab, wie die Kontrollen tatsächlich umgesetzt und implementiert werden.

Wie wichtig sind Gallium und Germanium denn?

Extrem wichtig. Gallium ist für neue, effiziente Halbleitertechnologien entscheidend. Das betrifft vor allem die Stromversorgung – wenn ich mein Smartphone oder mein E-Auto lade, dann spielen da Leistungshalbleiter, die auf Galliumnitrid basieren, eine wichtige Rolle. Auf diesen Bereich spezialisieren sich europäische Halbleiterhersteller immer stärker. Europäische Unternehmen wären also direkt betroffen, sollte China Ernst machen.

Und Germanium?

Bei Germanium ist es ähnlich. Das Metall spielt bei bestimmten Prozessschritten der Halbleiterherstellung eine wichtige Rolle. Außerdem wird es für sogenannte Verbundhalbleiter verwendet, also für Halbleiter, die nicht nur auf Silizium basieren.

„Es würde Jahre dauern, China zu ersetzen“

Sollte China die Ausfuhr tatsächlich beschränken: Könnten andere Länder als Produzenten einspringen?

Kurz- und mittelfristig ist das unmöglich. Es würde Jahre dauern, China zu ersetzen. Es geht ja nicht nur um das Rohmaterial, sondern auch um die Produkte, die daraus entstehen und dann weiterverarbeitet werden.

Wird China dieses „scharfe Schwert“ der Ausfuhrkontrollen einsetzen – oder ist das nur eine leere Drohung?

Wir sind von chinesischen Rohstoffen abhängig – China aber auch von uns. Zum Beispiel bei E-Autos. Chinesische Hersteller wie BYD oder Nio kontrollieren über 80 Prozent des heimischen Markts, sind aber auf ausländische Halbleiter angewiesen. Wenn China es jetzt ausländischen Herstellern schwerer macht, an die benötigten Rohstoffe zu kommen, schaden sie indirekt auch ihrer eigenen Industrie. China wird also die Ausfuhrkontrollen sehr genau steuern müssen, um sich nicht selbst zu schaden.

Wen will China treffen – nur die USA?

Nein. Auch die Niederlande und Japan folgen ja den US-Exportkontrollen auf Halbleiter-Equipment. Alle drei Länder nutzen aus, dass Chinas Lieferkette von ihren Unternehmen abhängig ist, vor allem bei Maschinen zur Halbleiterherstellung. Da haben diese drei Länder eine weltweite Vormachtstellung. Peking erkennt immer deutlicher, dass sich der Westen gegen China zusammenschließt und koordiniert vorgeht. Deswegen nun die möglichen Restriktionen bei der Ausfuhr von Gallium und Germanium: Das ist ein Signal an den Westen, verbunden mit der Hoffnung, dass die USA und ihre Verbündeten ihre Eindämmungsstrategie noch einmal überdenken.

„Ausfuhrbeschränkungen der USA waren sehr disruptiv für China“

Eskaliert war der Handelsstreit zwischen China und den USA im vergangenen Oktober, als Joe Biden die erwähnten Ausfuhrbeschränkungen auf hoch entwickelte Chips und Fertigungsmaschinen erlassen hat. Wie sehr hat das China getroffen?

Das war sehr disruptiv für China. Die USA wollen China bei Halbleitern auf dem technologischen Stand von 2022 einfrieren. Wenn ihnen das gelingt, dann hat China bei Zukunftstechnologien wie künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen einen massiven Wettbewerbsnachteil. Generative KI verspricht in Zukunft große Produktivitätsgewinne, und China könnte da massiv ins Hintertreffen geraten.

Peking versucht allerdings mit Milliardensubventionen, selbst fortschrittliche Chips zu entwickeln.

Angenommen, China hat einen Chip entwickelt, der für KI eingesetzt wird, dann muss dieser Chip ja auch produziert werden. Und dafür fehlen den Chinesen die Maschinen. Sie sind also auf Fertigungsunternehmen aus Taiwan und Südkorea angewiesen, die wiederum US-Equipment verwenden. Die USA verbieten es diesen Unternehmen aber, mit ihren Fertigungsanlagen Chips für China herzustellen, sofern diese eine bestimmte Rechenleistung erreichen. Solche Fertigungsanlagen selbst zu bauen, wird lange dauern, das wird China in diesem Jahrzehnt nicht mehr schaffen. Und selbst über 2030 hinaus wird es schwierig. Man benötigt rund 50 verschiedene Arten von Equipment, um Halbleiter zu fertigen. Es wäre also ein extrem steiniger Weg für China, das aus eigener Kraft zu schaffen.

China wirft den USA vor, den Aufstieg des Landes verhindern zu wollen. Staats- und Parteichef Xi Jinping sprach im März von einer „umfassenden Eindämmung und Unterdrückung Chinas“.

Ich glaube, den USA geht es tatsächlich darum, China in gewissen Hoch-Technologien, wie zum Beispiel der Fertigung modernster Halbleiter, einzudämmen. Als die Exportbeschränkungen für Halbleiter im vergangenen Oktober erlassen wurden, haben die USA das mit militärischen Herausforderungen begründet. Die Amerikaner sagen, dass der nächste große Krieg, bevor er geführt wird, zunächst mithilfe von maschinellem Lernen geplant und simuliert wird. Das Land, das in diesem Bereich einen technologischen Vorsprung hat, hat also automatisch auch einen strategischen Vorteil im Kriegsfall. Im Falle von China kommt hinzu, dass es laut den USA unmöglich ist zu sagen, ob ein Unternehmen nur rein zivil tätig ist oder auch militärisch. Deswegen auch diese Exportbeschränkungen der USA.

„Die USA haben den Chinesen noch großen Spielraum gelassen“

Also hat Xi Jinping recht mit seiner Einschätzung?

Zur Wahrheit gehört auch, dass andere Bereiche von den US-Beschränkungen überhaupt nicht betroffen sind. Etwa im Automobilbereich. Die Halbleiter, die dort verbaut werden, unterliegen keinen Kontrollen. Die USA haben den Chinesen also noch großen Spielraum gelassen. Es geht ihnen derzeit nur um die fortschrittlichsten Technologien, die etwa bei KI zum Einsatz kommen.

China hat bereits angekündigt, dass die Exportbeschränkungen auf Gallium- und Germanium-Produkte nur ein Anfang sind. Welche Maßnahmen könnte folgen?

China hat bei vielen seltenen Erden einen hohen Produktionsanteil, und gerade für die Herstellung von Halbleitern braucht man sehr viele verschiedene dieser Elemente. Selbst wenn es anderswo Vorkommen dieser seltenen Erden gibt, dauert es sehr lange, bis man die nötigen Abbaukapazitäten erreicht hat. Man muss außerdem ehrlich sagen: Der Abbau ist oft extrem umweltschädlich. Deswegen hat Europa den Abbau an Länder wie China ausgelagert. Wenn wir nun von China unabhängiger werden wollen, müssen wir uns als Europäer fragen, ob wir bereit sind, gewisse Umweltrisiken in Kauf zu nehmen.

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Russland verfügt über einzigartige Ressourcen, die China für den Kampf gegen den Westen braucht, mahnt ein Think-Tank-Analyst

Russian President Vladimir Putin meets with China's President Xi Jinping at the Kremlin in Moscow, Russia, on March 21, 2023.

Russian President Vladimir Putin meets with China's President Xi Jinping at the Kremlin in Moscow, Russia, on March 21, 2023.© Sergei Karpukhin/Sputnik/AFP via Getty Images
Russian President Vladimir Putin meets with China's President Xi Jinping at the Kremlin in Moscow, Russia, on March 21, 2023.

Russlands Wirtschaft ist seit dem Einmarsch der Moskauer Streitkräfte in die Ukraine stärker von China abhängig geworden, doch das bedeutet nicht, dass Wladimir Putin sich Peking unterwirft, glaubt der Russland-Analyst Mikhail Korostikov.

Russland ist heute Chinas wichtigster Öllieferant, und chinesische Unternehmen versorgen russische Firmen mit Technologien, die im Westen nicht mehr erhältlich sind. Solche Trends haben zu Vorhersagen über die "Yuanisierung" der russischen Wirtschaft geführt.

Mikhail Korostikov schrieb jedoch für die Carnegie Endowment for International Peace, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass Moskau die Kontrolle an Peking abgibt.

"Die Beziehungen zwischen Russland und China sind keineswegs perfekt, aber die gemeinsamen Interessen der Führungen beider Länder und die strategische Logik der Konfrontation mit dem Westen schaffen eine solide Grundlage für eine einigermaßen gleichberechtigte Zusammenarbeit", so Korostikov. "Im Rahmen dieser Interaktion hat China eine gewisse Möglichkeit, Russland zu seinem Vasallen zu machen – aber, und das ist entscheidend, es hat keine zwingenden Gründe, dies zu tun."

Argumente für eine Vasallenabhängigkeit Russlands gingen an der Sache vorbei, da der Handel zwischen den beiden Ländern mit dem Handel Chinas mit anderen Ländern vergleichbar ist, stellte er fest.

Während Chinas Anteil am russischen Handel seit dem Ukraine-Krieg auf schätzungsweise 22 Prozent gestiegen ist, ist sein Anteil am australischen Handel mit 26 Prozent noch größer. Tatsächlich ist China der wichtigste Handelspartner von etwa 120 Ländern – und viele sind stärker von Peking abhängig als Russland, fügte Korostikov hinzu.

Russland hat wichtige Informationen für China

"Fast anderthalb Jahre nach der groß angelegten Invasion folgen die Beziehungen zwischen Russland und China weitgehend denselben Regeln wie zuvor", so Korostikov.

Unterdessen sieht er kein Motiv für Peking, Moskau zu einem Vasallen zu machen. Die Märkte beider Länder sind bereits offen, und in den wenigen Bereichen, in denen China Druck auf Russland ausüben könnte, würde die Kremlführung stark zurückschlagen.

Korostikov räumte zwar ein, dass der Ukraine-Krieg Chinas Beziehungen zu Russland gestärkt hat. Aber der Kreml hat auch sein eigenes Druckmittel gefunden.

"Er hat Moskau auch einige wichtige Vorteile verschafft, vor allem Informationen darüber, wie man Sanktionen widersteht und wie man einen Krieg gegen westliche Waffen führt. Das sind Informationen, die China nur in Moskau bekommen kann", erklärte er.

China könnte sich in naher Zukunft entschließen, Taiwan anzugreifen

Da China eine Konfrontation mit dem Westen als unvermeidlich ansieht, kann die Zusammenarbeit mit Russland Peking die nötige Perspektive geben, wie sich Sanktionen auf die Wirtschaft auswirken, wie sie umgangen werden können, wie sich das Finanzsystem verhält und welche Schutzmaßnahmen wirksam sind, sagte er.

Da China über große Mengen russischer Waffen verfügt, kann Peking aus dem Krieg des Kremls in der Ukraine zudem lernen, wie man westliche Waffen, die von den Kiewer Streitkräften eingesetzt werden, am besten bekämpft. Und diese Informationen könnten Putins wertvollste Ressource in seinen Beziehungen zu China sein.

"Die Erfahrungen, die die russische Armee derzeit in der Ukraine sammelt, sind für Peking noch interessanter", so Korostikow.

Nicht alle diese Informationen wären im Falle eines chinesischen Angriffs auf Taiwan von Bedeutung, bemerkte er. Aber nur ein Bruchteil davon "müsste von China unter Einsatz von Soldatenblut beschafft werden, wenn es sich entschließen würde, es selbst herauszufinden", schrieb Korostikov, "stattdessen verschafft die etablierte militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern China Zugang zu diesen Informationen ohne nennenswerte Kosten."

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Chinas wirtschaftlicher Abschwung ist schockierender als Außenstehende denken, sagt ein ehemaliger chinesischer Immobilienmogul

Chinas Wirtschaft steht vor einer Deflation – und Präsident Xi Jinping vor einem großen Problem.

Chinas Wirtschaft steht vor einer Deflation – und Präsident Xi Jinping vor einem großen Problem.© The Yomiuri Shimbun via AP Images
Chinas Wirtschaft steht vor einer Deflation – und Präsident Xi Jinping vor einem großen Problem.

Die Bedingungen in der chinesischen Wirtschaft sind schlimmer, als die Welt denkt, sagte ein im Exil lebender Immobilienunternehmer der "New York Times".

Laut Desmond Shum – einst an der Spitze eines milliardenschweren Bauunternehmens, das er 2015 wegen der strengeren Kontrolle durch Peking verließ – gehen die Umsätze in allen Branchen zurück. Das geschehe selbst in Branchen, von denen man annahm, dass sie von einer Verlangsamung verschont bleieben würden. Die wirtschaftlichen Aussichten der chinesischen Verbraucher seien so schlecht, dass Führungskräfte von eklatanten Diebstahlshandlungen ihrer Mitarbeiter berichteten, so Shum.

"Einige Dinge haben mich in Gesprächen mit Geschäftsleuten in China schockiert", sagte er: "Ein großes Molkereiunternehmen produziert mehr Milchpulver, weil die Menschen weniger Milch kaufen. Normalerweise ist dies eines der letzten Dinge, die man einschränken würde."

China steht vor einer Deflation

Shums Beschreibung der Bedingungen vor Ort in China bietet einen Einblick in das stagnierende Wachstum des Landes. Die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach der Pandemie ist seit dem ersten Quartal dramatisch ins Stocken geraten.

Jüngste Daten zeigen, dass der chinesische Erzeugerpreisindex im vergangenen Monat so stark gesunken ist wie seit sieben Jahren nicht mehr, während die Verbraucherpreise nun zum ersten Mal seit 2021 am Rande der Deflation stehen.

Die stotternde Wirtschaft hat sich auch in der zunehmenden Arbeitslosigkeit unter der Jugend des Landes bemerkbar gemacht: Im Mai waren über 20 Prozent der 16- bis 24-Jährigen arbeitslos. Gleichzeitig belastet die Schuldenlast weiterhin den Immobilienmarkt, was das neue Wirtschaftswachstum weiter erschwert.

"Es wird nicht ein Land geben, das China ersetzt, aber..."

Diese Faktoren haben Peking bereits zum Handeln veranlasst, indem die People's Bank of China Zinssenkungen vorgenommen hat, um die Wirtschaftstätigkeit wieder anzukurbeln.

Nach Ansicht von Shum verunsichern die Bedingungen aber auch die Spitzenkräfte des Landes, was zu einer strengeren Kontrolle der Geschäftslandschaft des Landes führt, insbesondere bei ausländischen Firmen. So sind beispielsweise Unternehmen mit westlichen Verbindungen von Razzien bedroht, während ausländische Unternehmen mit neuen Datenbeschränkungen konfrontiert sind.

Dies trage dazu bei, dass sich internationale Firmen in erheblichem Maße aus China zurückzögen, was das Potenzial habe, das derzeitige Handelsregime von dem Land weg zu verlagern, sagte er.

"Die Leute sprechen von 'Deglobalisierung', aber der richtige Begriff ist 'Reglobalisierung minus China'", sagte Shum. "Es wird nicht ein Land geben, das China ersetzt, aber die Aktivitäten weiten sich auf Vietnam, Indonesien, Sri Lanka, Indien und andere Länder aus."

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Chinas Außenhandel bricht um mehr als zwölf Prozent ein

Frachtschiff am Containerterminal des Tianjiner Hafens.

Frachtschiff am Containerterminal des Tianjiner Hafens.© Zhao Zishuo/XinHua/dpa

Der chinesische Außenhandel ist im Juni eingebrochen. Die Exporte sanken im Jahresvergleich um 12,4 Prozent auf rund 285 Milliarden Dollar (256 Mrd Euro), wie die Zollbehörde am Donnerstag mitteilte. Die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft gingen demnach um 6,8 Prozent auf 215 Milliarden Dollar zurück. Beide Werte fielen schwächer aus als von Experten erwartet. Bereits in den Vormonaten hatte sich der Außenhandel abgekühlt.

Grund für den Rückgang der Exporte ist vor allem die schwache Dynamik auf den Weltmärkten. Die Inflation sowie gestiegene Zinsen und Energiepreise infolge des Krieges in der Ukraine belasten zudem die Nachfrage nach Produkten «Made in China». Die Importschwäche ist auf den schwachen Binnenmarkt der Volksrepublik zurückzuführen. Dort bleibt die wirtschaftliche Erholung nach dem Ende der Corona-Einschränkungen hinter den Erwartungen zurück.

Besonders stark brach der Handel mit den USA ein, wohin China 23,7 Prozent weniger exportierte als im Vorjahr. Die Exporte nach Deutschland sanken um 15 Prozent. Die chinesischen Importe aus Deutschland stiegen um 0,7 Prozent.

Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt

China habe es mit einem «komplexen und schwierigen Umfeld» zu tun, sagte Lyu Daliang, Sprecher der Zollbehörde. Die Wirtschaft es Landes sei jedoch widerstandsfähig und habe großes Potenzial.

Auch deutsche Unternehmen hatten sich für dieses Jahr mehr erhofft. So berichtete der Maschinenbauverband VDMA in dieser Woche von einer merklichen Flaute. Wichtige Abnehmer halten sich demnach mit Investitionen zurück, und den Regionalregierungen fehlt das Geld für neue Großprojekte. Dennoch hoffen die Mitgliedsunternehmen weiter, dass ihre Umsätze in China in diesem Jahr um sechs Prozent wachsen.

China legt am Montag Wachstumszahlen für das zweite Quartal vor. In den ersten drei Monaten hatte die Wirtschaftsleistung um 4,5 Prozent zugelegt. Zuletzt hatten viele Volkswirte ihre Erwartungen für das Gesamtjahr gesenkt. Zu den größten wirtschaftlichen Problemen Chinas zählen eine Krise auf dem Immobilienmarkt, die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die allgemeine Konsumzurückhaltung.

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China zeigt Russland Grenzen auf

Unerwartete Reaktion

China zeigt Russland Grenzen auf

Xi Jinping und Wladimir Putin: China hält zieht eine Grenze bei der Unterstützung Russlands. (Quelle: Pavel Byrkin/Kremlin Pool/imago-images-bilder)

Xi Jinping und Wladimir Putin: China hält zieht eine Grenze bei der Unterstützung Russlands. (Quelle: Pavel Byrkin/Kremlin Pool/imago-images-bilder)© T - Online

Beim Nato-Gipfel in Vilnius haben die Mitgliedsstaaten klargemacht: Wir stehen gemeinsam zur Ukraine. Und auch China scheint sich von Russland zu distanzieren.

Putins Strategie, den Westen zu spalten, scheint nicht aufzugehen. Stattdessen sind die Mitgliedsstaaten beim Nato-Gipfel zusammengerückt. Nach Finnland wird auch Schweden Mitglied der Nato – und das trotz der Querelen des türkischen Präsidenten Erdogan. "Das war ein historischer Gipfel", sagt t-online-Chefredakteur Florian Harms. Neben Russland stand auch der Umgang mit China auf der Tagesordnung. Die Volksrepublik scheint sich von Russland zu distanzieren.

Doch was genau wurde beim Nato-Gipfel besprochen und inwieweit ändert sich die Nato-Strategie? Darüber sprechen der t-online-Reporter für Außenpolitik, Patrick Diekmann, und t-online-Chefredakteur Florian Harms in dieser Podcast-Folge mit Moderatorin Alexandra Schaller:

Hier können Sie die Podcast-Folge auf Spotify hören und den Podcast direkt abonnieren.

Neuer Name, gleicher Inhalt: Der Podcast "Tagesanbruch am Wochenende" heißt jetzt "Diskussionsstoff". Damit wollen wir das morgendliche Newsbriefing, also den "Tagesanbruch"-Podcast, besser von der tiefgründigen Diskussion am Wochenende trennen. Abonnieren Sie den neuen Podcast "Diskussionsstoff" am besten gleich bei SpotifyApple PodcastsYouTube oder Google Podcasts, um keine neuen Folgen zu verpassen. Diese erscheinen dort schon exklusiv freitagnachmittags. Der Podcast ist aber weiterhin in den "Tagesanbruch"-Newsletter jeden Samstag eingebunden.

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Putins Verbündeter im Ukraine-Krieg: China schickt massenhaft Drohnen und Ausrüstung

Westen und Helme

Putins Verbündeter im Ukraine-Krieg: China schickt massenhaft Drohnen und Ausrüstung

Wladimir Putin und Xi Jinping im vergangenen September in Samarkand.

Wladimir Putin und Xi Jinping im vergangenen September in Samarkand.© Sergei Bobylev/Imago

Im Ukraine-Krieg bekommt Putins Militär Hilfe aus China. Russland soll unter anderem Kampfdrohnen erhalten. Die Lieferungen erfolgen über zwielichtige Kanäle.

Peking – Kreml-Chef Wladimir Putin hat nicht international nur noch wenige Verbündete - noch weniger unterstützen ihn im Ukraine-Krieg. Zuletzt hatte sich auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan immer stärker von ihm distanziert. Doch wie es aussieht halten die guten Beziehungen zu China an, was sich auch in militärischer Art und Weise widerspiegelt. Peking unterstützt Putins Militär offenbar mit Drohnen und weiterem Kriegsmaterial.

Hilfe aus China: Lieferungen an das russische Militär im Ukraine-Krieg

Unter Berufung auf Zolldokumente berichtete die US-Zeitung Politico, russische Kunden hätten Hunderttausende kugelsichere Westen und Helme vom chinesischen Hersteller Shanghai H Win bestellt. Die Produkte in den Dokumenten würden sich mit den Produkten im Online-Katalog des Herstellers decken, heißt es in der US-Zeitung. Bereits zuvor gab es Berichte über chinesische Lieferungen an das russische Militär.

Offenbar geht es nicht nur um Westen und Helme. Auch Drohnen sollen geliefert werden. In den Unterlagen würden kleinere Kampfdrohnen erwähnt werden, die zur Aufklärung für die Artillerie eingesetzt und Granaten abwerfen können. Außerdem stellt Peking der Kreml-Armee wohl auch thermale Kameras zur Verfügung, um das ukrainische Militär auch in der Nacht ins Visier nehmen zu können.

Chinesische Firmen liefern für Putins Krieg

Dabei erfolgen die Lieferungen anscheinend über sogenannte Briefkastenfirmen wie etwa Silva im östlichen Sibirien. Im Januar habe die Firma 100.000 kugelsichere Westen und 100.000 Helme von Shanghai H Win bestellt. Die US-Zeitung konnte das vermeintliche „Unternehmen“, das im September 2022 registriert wurde, nicht erreichen. Das Hauptquartier der jungen Firma: Ein heruntergekommenes Wohnhaus.

Die gleiche Zahl an Westen und Helmen wurde vom russischen Konzern Legittelekom im November 2022 bestellt. Eine ähnliche, kleinere Bestellung kam im März vom russischen Unternehmen Rika, offenbar eine weitere Briefkastenfirma. Beide Bestellungen gingen bei einer Tochterfirma des chinesischen Hauptherstellers Deekon Shanghai ein. Eine größere Bestellung ging außerdem beim chinesischen Hersteller SZ DJI Technology im Dezember 2022 ein. Dabei orderte der russische Konzern Pozitron nicht nur Helme, sondern auch Drohnen.

EU-Sanktionen gegen China? Expertin hält es für bedingt möglich

Problematisch sind besonders die Güter, die zu militärischen Zwecken, aber auch zu zivilen genutzt werden können. Da sie nicht ausschließlich zur militärischen Verwendung sind, ist es schwer, solche Lieferungen mit Sanktionen zu belegen. Keramik beispielsweise wird unter anderem auch in Körperpanzerung eingesetzt. Im Laufe von 2023 hat der Export von Keramik an Russland aus China um 69 Prozent zugenommen und die Marke von 225 Millionen US-Dollar erreicht. Bislang hat Russland dieses Jahr Drohnen im Wert von 100 Millionen US-Dollar aus China importiert.

Für Helena Legarda von der in Berlin ansässigen Denkfabrik „Mercator Institute for China Studies“ (Merics) steht fest: China behaupte zwar, ein „neutraler Akteur“ zu sein, doch in Wahrheit unterstütze das Land die Positionen Russlands im Krieg. Mit Blick auf die Möglichkeit von EU-Sanktionen gegen China wegen der Lieferungen an Russland zog die Expertin gegenüber Politico eine klare Linie.

Sollte China die rote Linie überschreiten und statt defensiver Ausrüstung Waffen und weitere offensive Fähigkeiten an das russische Militär liefern, dann könne die EU sekundäre Sanktionen gegen das Land verhängen. „Dann gibt es noch die Situation, in der wir uns gerade befinden, all diese doppelt nutzbare Komponenten oder Ausrüstung und wie man damit umgeht“, so Legarda. „Ich würde nicht erwarten, dass sich die EU auf Sanktionen darauf einigt“, ergänzte die Expertin.