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Citibank veröffentlicht neuen Report: Bitcoin steht an wichtigem Wendepunkt

 

In ihrem letzten Bericht von 2014 zeigte sich die Citibank wenig begeistert von der damals noch recht jungen Kryptowährung Bitcoin und äußerte ihre Zweifel an dem "Möchtegern-Asset". Nun schlägt die US-Großbank jedoch ganz andere Töne an.

Citibank 2014 wenig optimistisch für Bitcoin

Im Jahr 2014 diskutierte Citi in einem Innovations-Bericht das Thema Bitcoin - wie das Unternehmen selbst sagte mit dem Vorbehalt, dass es sich um eine digitale Markenwährung und eine frei verfügbare generische Bitcoin-Technologie handle, aber es das Potenzial gebe, dass eine alternative digitale Währung sie eines Tages ersetzen würde. Citi war zu diesem Zeitpunkt der Meinung, dass Bitcoin zwar den jüngeren Generationen bekannt und willkommen sei, ältere Anleger jedoch weniger damit vertraut und somit auch skeptischer wären. - Bitcoin handeln mit Plus 500 - so geht's. 76,4 % der Privatanlegerkonten verlieren Geld, wenn sie mit diesem Anbieter CFDs handeln. Sie sollten sorgfältig prüfen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. - Citi erklärte in dem Bericht, dass es damals nur sehr wenige Bitcoin-Aktivitäten unter institutionellen Investoren gegeben habe, da die Kryptowährung als "viel zu riskant und volatil" galt. Am Ende stuften die Autoren den Bitcoin zu diesem Zeitpunkt deshalb als "Möchtegern-Asset" ein.

Neue Meinung zur beliebten Kryptowährung

Nun hat sich der Blick der Citibank auf die älteste und beliebteste Kryptowährung verändert. Die Zeit, die ein neues Produkt benötigt, um weit verbreitet, global von Kunden genutzt zu werden, sei dramatisch gesunken, erklären sie im neuen Report - und so sei es wenig verwunderlich, dass nicht nur die Nutzung und der Wert von Bitcoin in den vergangenen sieben Jahren außergewöhnlich zugenommen haben, sondern auch ein ganzes Ökosystem drumherum erschaffen wurde.

Als wichtigste Veränderung bei der beliebten Kryptowährung bezeichnen die Autoren im neuen Bitcoin-Bericht "die Verschiebung von einem in erster Linie auf den Einzelhandel ausgerichteten Unterfangen hin zu etwas, das für institutionelle Investoren interessant ist". Auf der Suche nach Rendite und alternativen Vermögenswerten würden Investoren von der Eigenschaft des Bitcoin, der als Inflationsabsicherung gilt, angezogen und die digitale Münze werde aufgrund ihres begrenzten Angebots als Quelle für "digitales Gold" anerkannt. "Spezifische Verbesserungen des Austauschs, Handels-, Daten- und Verwahrungsdienste nehmen zu und werden überarbeitet, um den Anforderungen institutioneller Anleger gerecht zu werden", so die Autoren.

Anfang einer massiven Transformation

Die Citibank geht im neuen Bitcoin-Report sogar so weit, die Digitalwährung als "Polarstern im Bereich der digitalen Assets" und "Kompass für die Entwicklung eines breiteren Ökosystems des Kryptohandels" zu bezeichnen. "Neue Innovationen, einschließlich der Ankündigung von Fiat-gestützten Stablecoins, die im Rahmen von öffentlichen und privaten Netzwerken verwendet werden, können Druck auf die Zentralbanken ausüben, ihre eigenen Optionen digitaler Währungen zu prüfen", so die Autoren.

Die Autoren nennen als Pluspunkte des Bitcoins seinen Vorteil bei globalen Zahlungen, einschließlich seines dezentralen Designs, das Wegfallen des Wechselkursrisikos, schnelle Geldbewegungen, sichere Zahlungskanäle und die Rückverfolgbarkeit. Diese Vorteile, kombiniert mit der globalen Reichweite und der Neutralität des Bitcoin könnten die Kryptowährung Citi zufolge so beflügeln, dass sie die Währung der Wahl im internationalen Handel werden könnte.

"Es gibt eine Vielzahl von Risiken und Hindernissen, die dem Fortschritt von Bitcoin im Wege stehen. Das Abwägen dieser potenziellen Hürden gegen die Chancen führt jedoch zur Schlussfolgerung, dass Bitcoin an einem Wendepunkt steht und wir am Anfang einer massiven Transformation von Kryptowährung in den Mainstream stehen könnten", so die US-Großbank.Redaktion

 

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309 Banken erheben negative Zinsen für Guthaben

Immer mehr Geldinstitute verlangen auf Giro-, Tagesgeld- und Verrechnungskonten negative Zinsen. Infolge der Zins- und Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es für die Banken nicht mehr profitabel, wenn die Kunden das Geld auf den Konten einlagern. Die Negativzinsen der EZB reichen die Banken dann in Form eines Verwahrentgeldes an die Kontoinhaber weiter.

Das Vergleichsportal Verivox hat die online verfügbaren Angaben von 1300 Banken und Sparkassen gesammelt und eine Lister aller Banken veröffentlicht, die momentan einen Negativzins erheben.

Insgesamt 309 Banken verlangen aktuell negative Zinsen für Sichtguthaben auf Konten. In der Regel handelt es sich dabei um Tagesgeldkonten, aber auch Girokonten sind betroffen. Bei den meisten Banken beträgt die Zinsrate aktuell -0,5 Prozent. Für viele Konten gibt es außerdem einen Freibetrag, allerdings sinken auch diese immer weiter. Bereits 20 der 309 Banken haben gar keinen Freibetrag mehr.

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"Auch mit wenig Geld können Sie an der Börse erfolgreich sein"

Gerade in der Corona-Krise ist es ratsam, sich ums eigene Geld zu kümmern. Viele Frauen scheuen vor dieser Verantwortung aber noch zurück. Monika Rothenari, Marketingexpertin beim Vermögensverwalter BlackRock, hält das für töricht.

Trotz aller Gleichberechtigung sind die Rollen in vielen Partnerschaften noch immer klassisch verteilt: Der Mann regelt das Finanzielle, die Frau kümmert sich stärker um Kinder und Haushalt. Entsprechend seltener investieren Frauen selbst am Aktienmarkt – und gehen so, ohne es direkt zu wissen, Risiken ein.

Monika Rothenari kennt dieses Problem. Sie ist Leiterin des Marketings für Kontinentaleuropa beim Vermögensverwalter BlackRock. Im Interview mit t-online erklärt sie, warum Frauen die Börse mehr scheuen als Männer, wieso es keine speziellen Anlageprodukte für Frauen braucht und warum die Finanzindustrie genau aufpassen sollte, was sie sagt.

 Frau Rothenari, in Sachen Geldanlage gelten Frauen als risikoscheu, sie investieren weniger am Aktienmarkt als Männer. Warum ist das so?

Monika Rothenari: Das hat viel mit mangelndem Wissen zu tun. Denn was heißt denn "Risiko"? Wenn mein Geld nur auf dem Sparbuch liegt, ist das auch riskant, weil ich wegen der niedrigen Zinsen durch die Inflation jeden Tag Geld verliere. So wird mir das aber nie erzählt. Stattdessen gilt immer nur der schwankende Aktienkurs als Risiko. Viele Anlegerinnen denken daher fälschlicherweise, sie würden Risiko vermeiden, wenn sie ihr Geld aufs Sparbuch packen, statt es etwa in einen Fonds zu investieren.

 

Aber an der Börse können die Kurse doch tatsächlich steil fallen. Warum sollte ich dieses Risiko eingehen, das auf dem Sparbuch aber nicht?

Die Sache ist die: Ja, an der Börse schwankt es mehr, aber genau das ist die Bedingung dafür, dass ich auch eine größere Chance auf mehr Ertrag habe. Dieser Zusammenhang ist vielen nicht klar. Und ich kann das Risiko sogar noch selbst reduzieren – indem ich mein Geld breit gestreut und über einen langen Zeitraum anlege.

Männer scheuen die Börse weniger. Kennen sie sich also besser aus als Frauen?

Zumindest reden Männer untereinander öfter über Geldanlage. Frauen fällt das nicht so leicht. Frauen reden nicht gern über Geld. Dabei ist es gerade für sie besonders wichtig, sich auszutauschen. Das merke ich immer wieder bei Veranstaltungen. Wenn Frauen unter sich sind, sprechen sie viel offener und merken, dass das Thema richtig spannend sein kann, wenn man sich erst mal reindenkt.

Hängt die Risikoscheu bei Frauen nicht auch damit zusammen, dass sie weniger verdienen als Männer?

Das kann gut sein. Wenn ich mir das Geld zum Investieren vom Mund absparen muss, ist klar, dass ich weniger bereit bin, ein Risiko einzugehen. Trotzdem kann man sagen: 25 Euro im Monat hat fast jede Frau übrig. Ab dieser Summe kann man bereits einen ETF- oder Fondssparplan aufsetzen. Viele denken, wer investieren will, müsse gleich mit 10.000 Euro anfangen. Das ist nicht nötig. Auch mit wenig Geld können Sie an der Börse erfolgreich sein. Ich kann mich auch Schritt für Schritt vorarbeiten und mit kleinen Summen einfach mal ausprobieren, wie gut ich die Schwankungen aushalte. Danach kann ich die Beträge immer noch aufstocken.

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Woher kommt dieser Irrglaube, dass man erst ein Vermögen besitzen müsse, um sein Geld zu vermehren?

Das hat mit vielen Dingen zu tun, vor allem aber auch mit den Begrifflichkeiten.

Was genau meinen Sie?

Verkürzt gesagt: Frauen sparen lieber, als zu investieren. Beim Wort "Investieren" denken offenbar viele Frauen, man müsse den riesigen Geldkoffer nehmen und damit zur Bank gehen. Das Wort "Sparen" hingegen ist ihnen viel näher. Und sie benutzen es auch, wenn sie eigentlich "Investieren" meinen.

Wenn "Investieren" für Frauen so negativ besetzt ist, ist der Begriff für die Finanzbranche dann nicht völlig untauglich?

Teilweise stimmt das, ja. Weil Frauen lieber sparen, als zu investieren, sprechen wir sie inzwischen auch genau so an und sagen: "Spar in Fonds!". Und die Frage "Sparen oder Investieren?" hat ja noch andere Folgen: Was geben Frauen bei Google ein? Suchen sie nach "sparen", wäre es gut, wenn sie trotzdem dort landen, wo es Informationen zum Investieren gibt.

Preist Ihre Branche auch deshalb gerade Sparpläne so stark an? Da steckt das Wort ja schon drin.

Ja. Das erklärt zum Beispiel auch, warum Leute immer noch Lebensversicherungen abschließen: Sie glauben, das bringe sichere Erträge, weil man Monat für Monat ansparen könne. Das ist aber ein Trugschluss.

Warum?

Wegen der niedrigen Zinsen. Und weil viele die Gebühren vergessen. Wenn Sie 50 Euro in eine Lebensversicherung einzahlen, davon aber 5 Euro an Gebühren verlieren, ist das nicht sehr rentabel. Viele ETF-Sparpläne hingegen sind deutlich günstiger – und die Renditen können höher sein. Gerade für Einsteigerinnen sind sie ein gutes Produkt, weil man mit ihnen an einem echten Beispiel das Anlegen an der Börse lernen kann, ohne dafür gleich viel Geld in die Hand nehmen zu müssen.

 

Braucht es auch Sparpläne, die speziell auf Frauen zugeschnitten sind und etwa Geld in bestimmten Branchen anlegen, die für Frauen interessanter sind?

Nein, das glaube ich nicht. Frauen wollen nicht nur in Prada oder Versace investieren. So verfehlt man auch das Ziel, die Geldanlage breit zu streuen. Fonds für Frauen gab es außerdem schon vor einer ganzen Weile, die haben sich aber nicht etabliert. Ich nehme an, genau aus diesem Grund: Frauen brauchen keine eigenen Finanzprodukte.

Was dann? Mehr Finanzberaterinnen?

Auch das nicht. Frauen brauchen einen guten Berater, genau wie Männer. Jemanden, der ihnen zuhört, ihre Fragen verständlich beantwortet und ihnen weiterhilft. Solange das gelingt, ist es egal, ob der Berater eine Frau oder ein Mann ist.

Es braucht also einfach bessere Berater?

Die Berater sollten in der Lage sein, eine Umgebung zu schaffen, in der sich die Kunden sicher fühlen und ihnen keine Frage zu blöd vorkommt. Gerade für Frauen ist das sehr wichtig. Oft suchen sie den Fehler bei sich, dabei sollten sie lieber ihre Erwartungshaltung ändern. Wenn ein Berater mir etwas nicht erklären kann, liegt das nicht daran, dass ich zu dumm bin. Dann habe ich den falschen Berater.

Mit dem Schritt zur Beratung ist man schon vergleichsweise weit. Viele Frauen fangen gar nicht erst an, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Wie lässt sich das ändern?

Das stimmt. Frauen wünschen sich oft, dass jemand anderes ihre Probleme löst – entweder ihr Mann oder der Staat. Erst wenn sie merken, dass es kein anderer für sie richtet, übernehmen die meisten selbst Verantwortung für ihr Geld. Das ist töricht. Gerade jetzt ist es ratsam, sich ums eigene Geld zu kümmern. In der Corona-Krise ist die Sparquote hochgegangen, die Leute haben also Geld, das sie anlegen können. Und wir sehen auch, dass sich etwas tut. Die Zahl der Depots ist gestiegen, die Leute interessieren sich mehr für Geldanlage. Viele haben jetzt mehr Zeit, sich damit zu beschäftigen. Insofern ist der Zeitpunkt zum Einstieg günstig – auch für Frauen.

Wir danken Ihnen für das Gespräch, Frau Rothenari.

 

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21 Banken greifen ab dem ersten Euro zu – das solltet ihr jetzt über Negativzinsen für Girokonto und Tagesgeld wissen

 

Viele Deutsche scheuen weiterhin den Aktienmarkt. Sie lassen ihr Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto, doch dafür gibt es schon seit Jahren keine Zinsen mehr. Schlimmer noch: Es müssen sogar Strafzinsen für Geld, das auf dem Konto liegt, gezahlt werden. So lässt neben der Inflation auch der Strafzins das Geld auf so manchem Konto weiter an Wert verlieren.

Erst vergangene Woche trat bei der Sparda-Bank eine neue Regelung in Kraft: Negativzinsen für alle Kunden, die mehr als 25.000 Euro auf ihren Konten lagern. Das kann weh tun. Üblich waren bisher Negativzinsen bei einem Guthaben von rund 100.000 Euro auf dem Konto. Bei dieser Summe verliert der Kunde bei den veranschlagten -0,5 Prozent Zinsen immerhin 500 Euro pro Jahr. Die Abwertung des Geldes durch die Inflation ist hier noch nicht mit eingeflossen.

Die Sparda-Bank ist nicht die einzige Bank, die Negativzinsen erhebt und den Freibetrag weiter senkt. Auch die Hamburger Sparkasse senkte bereits den Freibetrag auf 50.000, was einige Kunden betreffen dürfte.

Strafzinsen in Höhe von 1 Prozent

"Für Aufsehen hat auch die PSD Bank Rhein-Ruhr gesorgt. Dort gibt es auf das Tagesgeld gestaffelte Negativzinsen. Ab 100.000 Euro zahlen Neukunden 0,5 Prozent und ab 500.000 Euro ganze 1,0 Prozent Strafzins", sagt Sebastian Schick zu Business Insider. Schick ist Experte für Geldanlage bei Biallo, einem Verbraucherportal für private Finanzen. Damit ist die PSD Rhein-Ruhr die Bank, die den höchsten Strafzins auf Tagesgeldkonten verlangt.

Aber auch Geld, das auf deutschen Girokonten liegt, wird bereits negativ verzinst, erklärt Schick. "Wir haben 21 Banken, die langen ab dem ersten Euro zu. Es ist meistens das Geld auf dem Tagesgeldkonto, aber auch Girokonten sind betroffen. Die Bank 1 Saar erhebt sogar für Girokonten, die neueröffnet worden sind, einen Strafzins. Hier wird bereits ab 10.000 Euro ein Strafzins von 0,75 Prozent fällig."

Zu den 21 Banken gehören laut Recherche von Biallo: Kreissparkasse Stendal, Mainzer Bank, Märkische Bank, Oldenburgische Landesbank, Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen, Raiffeisenbank Bibertgrund

Raiffeisenbank Bobingen, Raiffeisenbank im Oberpfälzer Jura, Raiffeisen – meine Bank eG (Hipoltstein), Raiffeisenbank Neumarkt i.d. Oberpfalz

Raiffeisenbank Stauden, Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, Sparkasse Kulmbach-Kronach, Volksbank Dortmund-Nordwest, Volksbank Hameln-Stadthagen, Volksbank Schermbeck, Volksbank Zwickau, VR Bank Neuburg-Rain, VR-Bank Neu-Ulm, VR Bank Weimar

und VR Bank Westmünsterland.

Selten sind Negativzinsen in der Regel bei Sparkassen und Volksbanken - zumindest für Bestandskunden, so Schick. Die Volksbanken und Sparkassen, die einen Strafzins verlangen, tun das bei Neukunden aber schon oft ab dem ersten Euro, wie die Liste oben zeigt.

Aber auch bei den Sparkassen und Volksbanken wende sich das Blatt langsam. Das ganze ist ein Prozess und Freibeträge können auch in Zukunft weiter sinken und negative Zinsen anfallen. Die Düsseldorfer Sparkasse machte auf sich aufmerksam, als langjährigen Kunden, die den Freibetrag überschritten haben, gekündigt wurde. Sie wollten den Negativzins der Bank nicht akzeptieren.

"Es gibt Fälle, da setzen Banken den Kunden die Pistole auf die Brust und sagen, entweder du ziehst das Geld ab oder wir kündigen Dir. Und das auch bei langjährigen Kunden", sagt Schick.

Alternative: Girokonto im Ausland

Möchte man den Strafzinsen entgehen, lohnt sich ein Blick ins Ausland. In Europa gibt es noch einige Banken, die sogar leicht positive Zinsen zahlen. Schick kennt einige Banken, die noch Zinsen zahlen: "Man kann noch Tagesgeldzinsangebote bis 0,5 Prozent bekommen, wie etwa bei der Santander-Tochter Openbank oder bei der Bank of Scotland. Aber das ist auch nicht langfristig garantiert. Die Luxemburger Advanzia Bank beispielsweise bietet aktuell einen Zins von 0,2 Prozent an."

Die Banken nutzen die Negativzinsen zur Abschreckung. Die enormen Einlagen auf den Konten der Bürger, entstanden durch die hohe Sparquote, sind für die Banken aktuell eine Belastung. Die Banken lagern das Geld tageweise bei der Europäischen Zentralbank zwischen - allerdings haben auch die Banken nur einen Freibetrag, danach müssen sie Strafzinsen zahlen. Um die Einlagequote nicht noch weiter zu steigern, nutzen Banken den Negativzins daher, um Kunden, die ihr Geld nur lagern wollen, abzuschrecken.

Rechtlich eine schwierige Situation

Rechtlich ist die Situation durchaus umstritten, denn eigentlich dürfen Banken kein Verwahrungsgeld verlangen, wenn sie auch Kontoführungskosten erheben. Das darf nur in individuellen Verträgen als Ausnahme geregelt werden. Individuelle Verträge bei Banken sind allerdings die Seltenheit. Entweder man unterschreibt den vorgefertigten Vertrag oder muss sich eine andere Bank suchen.

Ob in Zukunft Negativzinsen verschwinden, ist schwierig vorherzusagen, denn das hängt maßgeblich von der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ab. Auch die von der EZB beeinflußte Inflation spielt eine entscheidende Rolle. "Sollte die steigen, könnten auch die Zinsen wieder steigen. Aber hohe Zinsen, wie früher, wird es wohl nicht mehr geben", sagt Schick.

 

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Villa, Yacht und Privatjet? Wer all das besitzt, ist vermutlich reich. Viele von euch werden sich womöglich denken: Reich? Das sind nur die anderen. Immerhin besitzen die wenigsten in Deutschland all diese Dinge. Aber um als reich zu gelten, ist all das gar nicht nötig, wie Berechnungen zeigen. Denn zu den oberen 10 Prozent in Deutschland gehört man schon mit einem Einkommen, mit dem man sich vermutlich als wohlhabend einstuft - aber nicht zwingend als reich.

Ökonomen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben für den "Spiegel" nun ausgerechnet, wo eigentlich die Grenze zu den oberen 10 Prozent verläuft, und ab welchem Einkommen auch ihr dabei seid.

Grundlage dafür ist das sogenannte Sozio-oekonomische Panel (SOEP), für das das IW regelmäßig 16.000 private Haushalte in Deutschland nach Einkommen, Jobwechsel und Gehaltsentwicklungen befragt. Die aktuellsten Zahlen stammen aus dem Jahr 2017.

Single mit 3.529 Euro netto im Monat gehört zum oberen Zehntel in Deutschland

Das Ergebnis der Studie dürfte so manch einen überraschen. Denn wenn ihr alleinstehend seid und über ein Einkommen von 3.529 Euro netto pro Monat oder mehr verfügt, gehört ihr zu besagten oberen 10 Prozent. Je mehr Leute allerdings im Haushalt leben beziehungsweise je größer die Familie wird, desto komplizierter wird die Rechnung.

Laut IW gehört eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren ab 7.412 Euro netto pro Monat zum oberen Zehntel der Deutschen, berichtet der "Spiegel". Ein Paar ohne Kinder, die zusammen in einem Haushalt leben, gehören ab 5.294 Euro netto im Monat dazu.

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Verbraucherallianz: «Riester-Rente nicht reformierbar»

 

Eine Verbraucherallianz hat ein Ende der Riester-Rente 20 Jahre nach deren Start gefordert. «Die Riester-Rente wurde zwanzig Jahre lang reformiert. Mittlerweile ist klar, sie ist nicht reformierbar», argumentierte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Klaus Müller.

Die Verbraucherschützer, der Bund der Versicherten und die Bürgerbewegung Finanzwende sprachen sich für einen Neustart für die private Altersvorsorge aus. Jeder gesparte Euro müsse effizient eingesetzt werde. Sie kritisieren die Riester-Rente als teuer und unrentabel.

Unter dem Motto «Stoppt die Riester-Rente – sonst sehen wir alt aus» fordern die drei Organisationen, nach der Bundestagswahl zu Beginn der neuen Legislaturperiode die Riester-Rente zu beenden. Sie plädieren für die Einführung eines öffentlich organisierten Angebots.

«Es braucht ein einfaches und kostengünstiges Vorsorgeangebot für die Bürger», sagte der Mitbegründer der Bürgerbewegung Finanzwende und frühere Grünen-Politiker, Gerhard Schick. Nach einer Finanzwende- Studie fließt bei einer durchschnittlichen Riester-Versicherung fast jeder vierte eingezahlte Euro in die Kosten. Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten kritisierte, die Riester-Rente sei ineffizient, intransparent und handwerklich schlecht umgesetzt worden.

 

Der Bundestag hatte am 11. Mai 2001 das Altersvermögensgesetz beschlossen und damit den Weg freigemacht für die Riester-Rente als private Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung. Mehr als 16 Millionen Riester-Verträge wurden verkauft, in einen Teil zahlen Vorsorgesparer allerdings nicht mehr ein.

Unter Druck geraten ist das Riester-Modell zudem durch die Zinsflaute an den Kapitalmärkten. Ab dem 1. Januar 2022 dürfen Versicherer nach einer Entscheidung des Bundesfinanzministeriums bei Neuverträgen wegen der Zinsflaute maximal noch eine jährliche Verzinsung von 0,25 Prozent versprechen. Das dürfte in vielen Fällen wegen der Kosten jedoch nicht reichen, um eingezahlte Eigenbeiträge und staatliche Zulagen bei künftigen Verträgen zu 100 Prozent zu garantieren. Verzinst wird nicht die Gesamtsumme, sondern nur der Sparanteil nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten sowie dem Beitrag für einen Todesfallschutz.

Der Branchenverband GDV warnte, viele Riester-Anbieter würden sich ab 2022 vom Markt zurückziehen. «Das führt zu einer Defacto-Beerdigung der Riester-Rente.» Der Verband schlägt vor, die Garantie des Beitragserhalts von 100 auf 80 Prozent zu senken. Der GDV hält die Riester-Rente prinzipiell für verbesserungsfähig, zum Beispiel durch ein vereinfachtes Fördersystem und ein einfaches Standardprodukt.

Für die Sparer war der Mist zu keiner Zeit rentabel. Das war eher ein Konjunktur Programm für die Anbieter, welche üppige Provisionen und Gebühren abkassierten.

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Überdurchschnittlich stark gestiegene Energiepreise haben die Inflation in Deutschland im April auf den höchsten Stand seit zwei Jahren getrieben. Das Statistische Bundesamt errechnete für den Monat eine jährliche Teuerungsrate von 2,0 Prozent.

Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit am Mittwoch vorläufige Daten. Eine so hohe Rate hatte es zuletzt im April 2019 gegeben. Seit dem Auslaufen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung Ende 2020 sind die Verbraucherpreise damit den vierten Monat in Folge gestiegen.

Angetrieben wurde die Inflation vor allem von den Energiepreisen (plus 7,9 Prozent). Dabei schlugen die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe und der Preisrückgang bei Energieprodukten vor einem Jahr durch. Zu Beginn der Pandemie 2020 waren die Rohölpreise wegen geringer Nachfrage auf dem Weltmarkt eingebrochen.

Besonders tief in die Tasche greifen mussten Verbraucher im April im Vergleich zum Vorjahresmonat für Sprit (plus 23,3 Prozent) und Heizöl (plus 21,1 Prozent). Seit Anfang 2021 ist eine Abgabe von 25 Euro je Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid (CO2) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Das lässt die Preise fürs Heizen und Tanken klettern. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate bei 1,4 Prozent gelegen, ohne Heizöl und Sprit nur bei 1,2 Prozent.

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen eines Jahres um 1,9 Prozent. Deutlich mehr zahlen mussten Verbraucher unter anderem auch für den Friseurbesuch und für Körperpflege (plus 6,1 Prozent). Friseure, Kosmetik- oder Nagelstudios leiden besonders stark unter den Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und haben zusätzliche Kosten durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen.

Von März auf April 2021 stiegen die Verbraucherpreise insgesamt um 0,7 Prozent.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.

In Deutschland lag der für die EZB-Geldpolitik maßgebliche harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI dem Bundesamt zufolge im April 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und 0,5 Prozent über dem Stand von März 2021. Im Euroraum insgesamt stiegen die Verbraucherpreise nach jüngsten Daten des Statistikamtes Eurostat im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent.

Nach Einschätzung von Volkswirten werden die Verbraucherpreise sowohl in Deutschland als auch im Euroraum in diesem Jahr weiter anziehen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel geht davon aus, dass die Rate in Deutschland bald 3 Prozent übersteigen könnte. 2020 sei die Inflation in der Corona-Pandemie bis in den negativen Bereich eingebrochen und 2021 dann kräftig gestiegen. Diese Entwicklung setze sich fort.

Konsequenzen für die EZB-Geldpolitik hätte auch eine Inflationsrate von 3 Prozent aber zunächst nicht, sagte Schnabel jüngst in einem Interview. «Unsere geldpolitische Strategie ist mittelfristig ausgerichtet, und das bedeutet, dass wir durch all diese kurzfristigen Schwankungen hindurchschauen.»

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BGH-Urteil: Gebührenerhöhungen beim Girokonto: Verbraucher können Rückzahlungen fordern

Die Preise für Girokonten sind deutlich gestiegen. In vielen Fällen müssen Banken nun Geld erstatten – vorausgesetzt, Kunden verlangen das. Das zeigt die Begründung eines BGH-Urteils.

Die deutschen Kreditinstitute müssen damit rechnen, Kunden massenhaft Gebührenerhöhungen der vergangenen Jahre zu erstatten. Das ergibt sich nach Einschätzung von Verbraucherschützern aus der nun bekannt gewordenen Begründung eines Urteils des Bundesgerichtshof (BGH) von April (Az.: XI ZR 26/20).

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), sagte am Montag: „Die seit Jahren branchenweit für Vertragsanpassungen und Preiserhöhungen verwendeten AGB-Klauseln (Allgemeine Geschäftsbedingungen) sind unwirksam, und dafür gibt es auch keinen Vertrauensschutz.“

Müller erwartet, dass Banken und Sparkassen „unverzüglich zu Unrecht vereinnahmte Gelder zurückerstatten und rechtswidrige Vertragsänderungen rückgängig machen“. Der VZBV geht davon aus, dass diese Ansprüche angesichts der Verjährungsfrist mindestens drei Jahre rückwirkend geltend gemacht werden können. Allerdings müssen die Kunden selbst aktiv Rückzahlungen fordern.

Der BGH hatte Ende April entschieden, dass Banken und Sparkassen Gebühren nicht mehr so einfach erhöhen können wie bisher (Az.: XI ZR 26/20). Die gängige Praxis, dass höhere Preise gelten, wenn ein Kunde innerhalb einer bestimmten Frist nicht widerspricht, ist damit hinfällig. Unklar war bislang aber unter anderem noch, ob Verbraucher auch Rückzahlungen erhalten können.

In der Finanzbranche galt das BGH-Urteil als Überraschung. Es hat für große Aufregung gesorgt, einige Geldhäuser setzten eigentlich geplante Gebührenerhöhungen zumindest vorerst aus. Die Finanzaufsicht Bafin warnte, dass die Folgen des Urteils „richtig teuer“ für betroffene Banken werden könnten und sie womöglich die Hälfte des Jahresüberschusses koste.

Kunden können mögliche Forderungen prüfen

Zahlreiche Geldhäuser nutzten für Gebührenerhöhungen bisher weit verbreitete Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB). Das bedeutet, die Zustimmung der Kunden gilt, wenn sie binnen einer bestimmten Zeit – oft sechs Wochen – nicht widersprechen

Diese „stillschweigende Zustimmung“, im Fachjargon auch „Zustimmungsfiktion“, impliziert auch: Ist ein Kunde nicht mit der angekündigten Änderung einverstanden, kann er in einem genannten Zeitraum fristlos und kostenfrei kündigen.

Der VZBV hält ein solches Vorgehen seit mindestens 2016 für rechtlich nicht haltbar. Er hat daher diverse Klagen gegen Banken angestrengt, unter anderem gegen die Postbank. Dieser Fall wurde auch vor dem BGH verhandelt. Die Postbank wollte sich am Montag nicht äußern, sie prüft die Urteilsbegründung noch.

Als Begründung für die Klagen führen Verbraucherschützer die zahlreichen Gebührenerhöhungen der vergangenen Jahre an. Wie das Statistische Bundesamt im Oktober mitteilte, stiegen die Gebühren innerhalb von vier Jahren, von 2015 bis 2019, um insgesamt 25 Prozent. Damit liegt der Preisanstieg bei Girokonten deutlich über der Inflationsrate.

Wenn Banken bei Gebührenerhöhungen auf die stillschweigende Zustimmung gesetzt hatten, haben Kunden laut VZBV nun grundsätzlich Anspruch auf Rückerstattung. Das bedeutet auch: Nicht alle Bankkunden können verlangen, dass ihnen Preiserhöhungen erstattet werden.

David Bode, Rechtsreferent des VZBV, rät Verbrauchern daher, ihre Kontoverträge auf die Klauseln hin zu prüfen, die der BGH sich nun angeschaut habe. „Dann sollten sie ihre Unterlagen daraufhin untersuchen, ob und welche Vertragsänderungen und Entgelterhöhungen in den vergangenen Jahren stattgefunden haben“, sagt Bode.

Anschließend könnten Verbraucher entsprechende Rückerstattungsforderungen an ihre Bank stellen. Für die Prüfung ihrer Unterlagen und Ansprüche können Verbraucher sich an die Verbraucherzentralen wenden.

Künftige Gebührenerhöhungen werden komplizierter

Auch andere Juristen gehen davon aus, dass betroffene Kunden und Kundinnen im Fall von Änderungen über die AGB Rückerstattungen selbst fordern müssen. Patrick Rösler, Chef der FCH-Gruppe, die als Beratungsgesellschaft und Verlag tätig ist, sagt: „Die Banken müssen nicht von sich aus zurückerstatten.“ Der Kunde habe einen Anspruch, den er geltend machen müsse. Rösler, der auch Professor für Bankrecht an der Allensbach Hochschule ist, verweist dabei auf Paragraf 812 Bürgerliches Gesetzbuch (ungerechtfertigte Bereicherung).

Die Stiftung Warentest zog schon direkt nach dem Urteil den Schluss, dass Rückforderungen möglich seien – nicht nur durch Postbankkunden, sondern durch alle Kunden, deren Banken entsprechende Klauseln verwendet haben. Das gelte für Kontoführungsgebühren, aber auch für Überweisungsentgelte, Kartengebühren sowie Entgelte, die aufgrund eines nicht mehr erreichten Mindestgehaltseingangs oder Depot- und Ordergebühren erhoben worden seien.

Die Deutsche Kreditwirtschaft, die gemeinsame Interessenvertretung von Banken und Sparkassen, sieht das anders. Sie hält mögliche Rückzahlungen für eine Frage „des individuellen Vertragsverhältnisses zwischen Kunde und Bank“.

Durch die BGH-Entscheidungen müssen die Geldhäuser nicht nur mit Rückzahlungen rechnen. Auch künftige Gebührenerhöhungen werden komplizierter. Hier bringt die Urteilsbegründung ebenfalls mehr Klarheit.

Patrick Scholl, Partner der Kanzlei Mayer Brown, zufolge schließt der BGH zwar Entgelterhöhungen ohne Zustimmung des Kunden nicht grundsätzlich aus, knüpft dies aber an strenge Voraussetzungen. Erstens müsse der mögliche Umfang der Vertragsänderung „klar und beschränkt sein“. „Zweitens müssen Preis und Leistung auch nach der Entgelterhöhung in einem angemessenen Verhältnis stehen.“ Bei darüber hinausgehenden Änderungen sei die Zustimmung des Kunden erforderlich.

So gehen Geldhäuser bereits bei der Einführung von Minuszinsen vor. Hier ist Konsens in der Branche, dass Banken dafür die explizite  Einwilligung der Bestandskunden brauchen. Allerdings greifen die sogenannten Verwahrentgelte auch nur für einen kleinen Teil Kunden, meist oberhalb bestimmter Freigrenzen von beispielsweise 50.000 oder 100.000 Euro auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto.

 

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Umfrage: Die meisten Bank-Manager glauben, dass Bankfilialen bis 2026 aussterben

 

Die Corona-Pandemie hat vor allem eins gezeigt: Viele Dinge können Verbraucher von Zuhause erledigen. Dazu gehört auch die Verwaltung der Finanzen. In eine Filiale zu gehen, in der Warteschlange auf den Bank-Mitarbeiter zu warten und später wieder mit Papieren nach Hause zu gehen – das muss nicht mehr sein.

Das war auch vor der Krise vielen klar, doch der Lockdown hat das Umdenken noch einmal beschleunigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von der Research-Abteilung der britischen Zeitung „Economist“, über die das "Handelsblatt" zuerst berichtet hat.

Für die Umfrage wurden 305 Geldhausmanager zur Zukunft der Bankfilialen befragt. 65 Prozent davon halten es „für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich“, dass filialbasierte Geschäftsmodelle in den kommenden fünf Jahren aussterben, heißt es im "Handelsblatt". Vor vier Jahren stimmten nur 35 Prozent dieser Aussage zu.

Die Corona-Krise hat die Banken zu mehr Digitalisierung „gezwungen“

Die Umfrage wird jedes Jahr von der britischen Zeitung durchgeführt und vom Softwarekonzern Temenos bezahlt. Laut Temenos-Strategiechefin Kanika Hope unterstreichen die Ergebnisse, dass sich der Trend zu digitalen Bankgeschäften durch Corona drastisch beschleunigt hat. Dem Handelsblatt sagte Hope: „Die Pandemie hat die Banken gezwungen, auch komplexere und beratungsintensivere Produkte und Angebote, die es zuvor nur in der Filiale gab, digital bereitzustellen." Dabei habe sich gezeigt, dass Banken auch Hauskredite oder komplexe Finanzprodukte digital vertreiben können.

Bei den Umfrage-Ergebnissen gab es auch regionale Unterschiede: So gaben vor allem Bankmanager aus Nordamerika (70 Prozent), Europa (69 Prozent) und Afrika (68) an, dass sie es wahrscheinlich finden, dass übliche Filialbanken in den nächsten fünf Jahren nicht mehr existieren werden. Währenddessen fiel die Zustimmung in Lateinamerika (58 Prozent) und der Region Asien-Pazifik (55 Prozent) geringer aus.

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Emoji-Mangel und gehackte Konten: Mit diesen Problemen kämpfen Aldi und Lidl

 

 

Bei Aldi Süd hätten sie eigentlich Grund zum Feiern. Seit dem Start der Fußball-Europameisterschaft verteilt der Discounter sogenannte Fußball-Emojis an den Kassen. Die Sammelfiguren wurden schnell zum Hit und sind besonders bei Kindern beliebt. Eine Figur gibt es je 20 Euro Einkaufswert – zumindest theoretisch. Aktuell häufen sich Kundenbeschwerden darüber, dass die Figuren vielerorts nicht mehr vorrätig sind. Die Aktion geht nach hinten los.

Statt Kunden an sich zu binden, verliert der Discounter dadurch genervte Verbraucher. Gegenüber der "Wirtschaftswoche" teilte ein Aldi-Süd-Sprecher mit: "Grundsätzlich bemühen wir uns sehr darum, ausreichende Mengen von Aktionsartikeln bereitzuhalten." Doch die Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage scheint diesmal nicht zu stimmen. Die Aktion soll immerhin noch mehrere Wochen weiter laufen. Wenn bereits jetzt oft die beliebten Fußballfiguren fehlen, wie soll sich die Situation dann bis zum Ende der EM gestalten? Hinweise auf die fehlenden Emojis in den Filialen gibt es oft ebenfalls nicht. Die traurige Nachricht, dass die Kunden heute leider wieder leer ausgehen müssen, kann dann erst an der Kasse überbracht werden.

Betrugsfälle bei Lidl-App

Auch bei Lidl hängt der Haussegen schief. Schuld daran ist die hauseigene App Lidl Plus. Im Mai wurde dort das Bezahlsystem Lidl Pay freigeschaltet. Seitdem häufen sich allerdings die Betrugsfälle über die App, wie die Polizei Berlin bestätigt. Demnach werden von Betrügern Kontodaten aus vergangenen Datenlecks verwendet, um über fremde Konten die Einkäufe bei Lidl zu zahlen.

Die betroffenen Kunden erhalten dabei ihr Geld von der Bank zurück, nachdem sich der Betrug bestätigt hat. Lidl hat jedoch angeblich Inkasso-Unternehmen angeheuert, die sich bei den Kunden melden, um das fehlende Geld einzutreiben, berichtet die "Wirtschaftswoche". Eine Lidl-Sprecherin teilte der Zeitung derweil mit, dass solche Betrugsfälle unabhängig von der Bezahlmethode nie ausgeschlossen werden können. Die Beschwerden werden von Lidl jedoch als Einzelfälle abgetan.

Das Problem liegt hier allerdings auch an der eigenen App. Lidl überprüft anscheinend nicht, ob die angegebenen Daten wirklich zum Kunden gehören. Zur Registrierung muss lediglich die E-Mail-Adresse bestätigt werden. Eine Kontrollabbuchung wie beim Zahlungsdienstleister PayPal findet hingegen nicht statt. Lidl bittet indessen Betroffene darum, Anzeige zu erstatten. "Die Bearbeitung durch einen Inkassopartner stoppen wir selbstverständlich sofort, sollte sich ein Betrugsverdacht nach einer Anzeige bestätigen", heißt es laut "Wirtschaftswoche" aus dem Unternehmen.

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