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Impfungen

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Coronaimpfstoff: Johnson AMPERSAND Johnson hält Auffrischungs-Impfungen für unnötig

 

Während Biontech und Moderna schon zu Auffrischungsimpfungen raten, ist die Coronaimpfung mit dem Wirkstoff von US-Hersteller Johnson AMPERSAND Johnson mit weniger Aufwand verbunden.

Das US-Unternehmen Johnson AMPERSAND Johnson (JAMPERSANDJ) hält Auffrischungsimpfungen mit seinem Coronaimpfstoff Janssen nicht für nötig. Während die Wettbewerber Biontech und Moderna nach den Erst- und Zweitimpfungen weitere Impfungen nahelegen, erklärt JAMPERSANDJ: „Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass eine Auffrischungsdosis verabreicht werden muss.“

Der JAMPERSANDJ-Impfstoff muss generell nur einmal verabreicht werden. Laut dem Konzern weisen Zwischenergebnisse einer klinischen Studie darauf hin, dass Antikörper sowie Abwehr- und Gedächtniszellen, die durch die Impfung erzeugt werden, robust und bisher bis zu acht Monate stabil sind. Zellen zur Bildung von Antikörpern würden danach auch ohne weitere Auffrischung aktiviert. „Sobald mehr Daten zur Verfügung stehen, werden wir erneut prüfen, ob und wann eine Auffrischung erforderlich sein könnte“, erklärte das Unternehmen.

Anders als bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna auf Basis von Botenmolekülen handelt es sich bei Janssen um einen klassischen Vektor-Impfstoff. Dessen Wirksamkeit liegt vier Wochen nach der Impfung bei 66 Prozent, schwere Verläufe werden zu 85 Prozent verhindert. Damit liegt Janssen unter den Werten von Biontech und Moderna. Laut den bisherigen Daten wirkt der JAMPERSANDJ-Impfstoff auch gegen die Delta-Variante, allerdings etwas schwächer als gegenüber dem Ursprungsvirus. Seit März ist Janssen in der EU zugelassen.

Die EU hatte sich zunächst 200 Millionen Dosen gesichert und nun 36,7 Millionen nachgeordert. „Gespräche über weitere Dosen laufen weiterhin“, sagt JAMPERSANDJ. Wegen Produktionsproblemen in den USA stockten die Lieferungen allerdings. JAMPERSANDJ erwartet aber, dass die Produktion „im Laufe des Jahres vollständig aktiviert“ wird. In 2021 will das Unternehmen 200 Millionen Dosen in die EU sowie nach Norwegen und Island liefern.

Dass der Impfstoff von JAMPERSANDJ nur einmal verabreicht werden muss, ist für den Konzern auch ein wichtiges Verkaufsargument. In vielen Ländern wird Janssen deshalb gerne für solche Bevölkerungsgruppen eingesetzt, die schwierig erreichbar sind. In Deutschland beispielswiese wird Janssen gezielt Obdachlosen angeboten oder auch in Flüchtlingsunterkünften. Belgien bietet Seefahrern aller Nationalitäten, die in den Häfen das Landes ankommen oder abfahren, die Impfung mit JAMPERSANDJ an Bord an. Die Schiffe befinden sich oft monatelang auf See, für die Seeleute wäre es somit schwierig, ihre Zweitimpftermine einzuhalten. Viele Seeleute kommen außerdem aus den Philippinen, Indien oder Kiribati, wo die Verfügbarkeit von Impfstoffen nicht überall so gut ist wie in Europa.

 

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Biontech, Moderna, Astrazeneca, J&J  

Diese Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen traten bisher auf

Viele Menschen beschäftigt die Frage, welche Impfreaktionen bei den Covid-19-Impfstoffen üblich sind – und welche seltenen Nebenwirkungen bisher gemeldet wurden. Das Paul-Ehrlich-Institut hat nun neue Zahlen veröffentlicht.

In Deutschland überwacht das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Sicherheit von Impfstoffen und Arzneimitteln. Dazu sammelt und bewertet die Abteilung Arzneimittelsicherheit Meldungen zu unerwünschten Effekten. Regelmäßig werden Sicherheitsberichte veröffentlicht, die auch alle in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen in Zusammenhang mit Covid-19-Impfungen enthalten.

 

Bis zum 30. Juni wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 74,8 Millionen Impfungen in Deutschland durchgeführt, bis zum 9. August waren es sogar bereits mehr als 94 Millionen Dosen. Der bislang am häufigsten verabreichte Impfstoff ist BNT162b2 von Biontech/Pfizer. Dahinter folgen der Vektorvirenimpfstoff von Astrazeneca, das Moderna-Vakzin und das Mittel von Johnson & Johnson.

Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen nehmen mit dem Fortschreiten der Impfkampagne zu, wie der aktuelle Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zeigt: Das PEI listet darin 106.835 solcher Verdachtsfälle, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung stehen. 10.578 davon wurden als schwerwiegend eingestuft. Als schwerwiegende Reaktionen gelten laut PEI solche, bei denen die Personen im Krankenhaus behandelt werden oder Reaktionen, die als medizinisch bedeutsam eingeordnet wurden.

Die zehn häufigsten Nebenwirkungen der Corona-Impfung

Bei den derzeit verimpften Corona-Wirkstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson wurden unterschiedliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen gemeldet. Nach Angaben des PEI handelt es sich dabei vor allem um "vorübergehende Lokalreaktionen und Allgemeinreaktionen", die bereits in klinischen Untersuchungen aufgefallen sind. Sie seien harmlos und nicht mit schwereren oder länger andauernden Erkrankungen verbunden.

Zu den zehn häufigsten Impfreaktionen bei allen in Deutschland zugelassenen Impfstoffen gehören demnach:

  1. Schmerzen an der Einstichstelle
  2. Müdigkeit
  3. Kopfschmerzen
  4. Örtliche Reaktion an der Impfstelle
  5. Fieber
  6. Muskelschmerzen
  7. Schüttelfrost
  8. Schwindelgefühl
  9. Grippeähnliche Erkrankung
  10. Unwohlsein

Welches Mittel verursacht am häufigsten Nebenwirkungen?

Die prozentual meisten Meldungen zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung erhält das Paul-Ehrlich-Institut bisher zum Mittel von Astrazeneca. Das zeigt die folgende Tabelle, die sich auf Daten bis zum 30. Juni stützt:

Fälle pro 1.000 Impfungen Durchschnitt Biontech/Pfizer Moderna Astrazeneca Johnson & Johnson
insgesamt 1,4 0,9 2,2 3,4 1,6
schwerwiegend 0,1 0,1 0,1 0,3 0,1

Bei Impfungen mit dem Vektorimpfstoff von Astrazeneca soll es vor allem häufiger zu Fieber, Schüttelfrost und grippeähnlichen Beschwerden gekommen sein. Allerdings muss das nach Meinung des PEI nicht automatisch bedeuten, dass das Vakzin schlechter verträglich ist als die anderen Corona-Impfstoffe.

Etwa drei Viertel der Verdachtsfallmeldungen betreffen Frauen – für alle Impfstoffe fast gleichermaßen. Das PEI führt das auf den höheren Frauenanteil bei den Impfungen zurück.

Sind geschwollene Lymphknoten ein Grund zur Besorgnis?

Eine Impfung gegen Covid-19 kann Fallberichten zufolge auch zu geschwollenen Lymphknoten unter den Armen führen. Meist treten diese wenige Tage nach der Impfung auf. Doch für Betroffene sind sie im Normalfall kein Grund zur Sorge, so Mediziner. Denn Lymphknotenschwellungen seien genau wie Schmerzen an der Einstichstelle generell häufige Nebenwirkungen von Impfungen und daher keineswegs ungewöhnlich.

Diese Reaktionen zeigen, dass der Körper die Information über den Krankheitserreger, gegen den die Impfung wirken soll, verarbeitet. Das Immunsystem reagiert genau richtig: Es produziert Antikörper, die bei einer möglichen Infektion mit SARS-CoV-2 schützen. Verschwindet der geschwollene Lymphknoten aber nicht nach einiger Zeit von selbst, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

 

Das ist über schwerwiegende Nebenwirkungen bekannt

Auch wenn die häufigsten Nebenwirkungen harmlos und vorübergehend sind, kommt es in seltenen Fällen auch zu schweren unerwünschten Reaktionen nach der Covid-19-Impfung.

Hirnvenenthrombosen nach Covid-Impfungen

Die Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca waren Mitte März vorübergehend ausgesetzt worden, Ende März wurde das Mittel nur noch für eine bestimmte Altersgruppe empfohlen. Grund dafür sind sogenannte Sinusvenenthrombosen mit begleitender Thrombozytopenie, zum Teil auch mit Blutungen, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern sehr selten nach der Impfung mit Astrazeneca beobachtet wurden.

Bis zum Berichtszeitpunkt wurden dem Paul-Ehrlich-Institut 110 Fälle einer Hirnvenenthrombose berichtet, die nach Impfung mit Astrazeneca auftraten. Nach Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff von J&J wurden sechs Fälle gemeldet, im zeitlichen Zusammenhang mit der Moderna-Impfung ein Fall. Die Betroffenen sind laut PEI vorrangig Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren.

 

Das PEI und die Europäische Arzneimittelagentur Ema haben einen kausalen Zusammenhang zwischen der Impfung und den unerwünschten Reaktionen als möglich angesehen. Dennoch übertreffe der Nutzen des Impfstoffs die möglichen Risiken bei Weitem. Künftig gibt es einen Warnhinweis in der Liste der möglichen Nebenwirkungen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) änderte daraufhin Ende März ihre Impfempfehlung für Deutschland: Astrazeneca und auch Johnson & Johnson sollen nun nur an über 60-jährige Personen verimpft werden. Gleichzeitig wurden die Impfstoffe für alle freigegeben. Wenn sich Jüngere dafür entscheiden, sollen eine ärztliche Aufklärung und individuelle Risikoanalyse stattfinden.

Clarkson-Syndrom: Ema untersucht Astrazeneca-Vakzin

Derzeit untersucht die Europäische Arzneimittelagentur Ema, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung mit dem Astrazeneca-Wirkstoff und fünf Fällen des Clarkson-Syndroms gibt. Dabei handelt es sich um ein sehr seltenes und wenig erforschtes Phänomen. Wie die Ema ausdrücklich mitteilt, ist ein ursächlicher Zusammenhang noch nicht bestätigt.

In den meisten Fällen leiden die Betroffenen zunächst an Schmerzen im Bereich des Bauches und an Übelkeit. Es können aber auch ernsthafte Komplikationen wie ein Herz-Kreislauf-Kollaps oder eine Niereninsuffizienz folgen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mehr Anaphylaxie-Fälle nach Impfung mit Biontech

Im Zusammenhang mit den mRNA-Impfstoffen fällt auch immer wieder der Begriff Anaphylaxie. Damit ist eine plötzlich auftretende, starke allergische Reaktion gemeint, die sich auf den ganzen Körper ausbreiten kann. Schuld daran sind bestimmte Antikörper, die das Immunsystem "versehentlich" gegen eigentlich harmlose Substanzen gebildet hat.

In Deutschland sind bis Ende Juni 362 Fälle von Anaphylaxien nach Corona-Impfungen beobachtet worden. Die Mehrheit davon geht auf den Impfstoff von Biontech/Pfizer zurück. Laut Berichten waren in mehreren Fällen jüngere Frauen betroffen.

Laut Robert Koch-Institut liegt die Häufigkeit dieser Nebenwirkung bei allen in Deutschland zugelassenen Impfstoffen durchschnittlich zwischen 0,4 bis 11,8 pro eine Million Impfungen.

Zu den Anzeichen einer anaphylaktischen Reaktion zählen:

  • Kratzen im Hals
  • Schwellung der Zunge und des Rachens
  • Heiserkeit
  • erschwerte Atmung
  • Hautrötungen

Bei einer milden Form klingen die Beschwerden nach wenigen Stunden oder Tagen ab. Bei ernsten Verläufen können Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Krämpfe oder Atemnot hinzukommen. Im schlimmsten Fall droht ein Kreislaufzusammenbruch mit Todesfolge.

Herzerkrankung nach Impfung weiter unter Beobachtung

Eine weitere Impfnebenwirkung, die das Paul-Ehrlich-Institut genauer betrachtet, ist die Herzmuskelentzündung (Myokarditis). In den vergangenen Wochen erhielt das PEI dazu zunehmend Meldungen. Die berichteten Fälle traten in Übereinstimmung mit anderen, internationalen Daten überwiegend bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 16 Jahren auf.

Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden bis zum 30. Juni insgesamt 228 Fälle von Herzmuskelentzündungen in Deutschland gemeldet, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung gegen Covid-19 stehen. Die Mehrzahl der Berichte bezieht sich auf die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna. Dem PEI zufolge hatten die meisten Betroffenen, die sich in ärztliche Behandlung begaben, eine prompte Besserung durch Medikamente und Ruhe.

Guillain-Barré-Syndrom vor allem bei Astrazeneca

Darüber hinaus beobachtet das PEI auch Fälle des Guillain-Barré-Syndroms (GBS), das als Komplikation von Infektionen und Impfungen auftreten kann. Insgesamt wurden 91 Fälle davon ans PEI gemeldet, wobei die 51 Fälle, die mit größter Sicherheit diagnostiziert wurden, alle in Zusammenhang mit der Gabe von Astrazeneca standen. Doch auch nach Impfungen mit Biontech, Moderna und Johnson & Johnson traten GBS-Fälle auf.

Johnson & Johnson: Immunerkrankung, Schwindel und Tinnitus

Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson kann nach Erkenntnissen der Europäischen Arzneimittelagentur von Anfang August in seltenen Fällen zu der Immunerkrankung Immunthrombozytopenie (ITP) sowie zu Schwindel und Tinnitus (Ohrensausen) führen.

Die Produktinformationen für das Vakzin namens Janssen sollten um Hinweise auf die Möglichkeit derartiger Nebenwirkungen ergänzt werden, erklärte die Agentur. Sie stützte sich auf eine Empfehlung des Ema-Ausschusses zur Risikobewertung von Arzneimittelwirkungen (PRAC). Der Nutzen des Impfstoffs überwiege aber weiterhin die Risiken.

Bei der Immunthrombozytopenie greife das Immunsystem fälschlicherweise die für die normale Blutgerinnung wichtigen Thrombozyten (Blutplättchen) an und zerstöre sie. Der Ausschuss stützte seine Empfehlung auf die Auswertung gemeldeter Nebenwirkungen in Datenbanken der EU, der USA sowie des Herstellers Johnson & Johnson.

Todesfälle nach Covid-19-Impfungen

Vereinzelt wurde auch über Todesfälle bei Geimpften berichtet. Bis Ende Mai 2021 verstarben insgesamt 873 Personen im Zeitraum von wenigen Stunden bis zu 40 Tage nach der Impfung, durchschnittlich im Alter von 81 Jahren. Laut PEI bestanden bei der überwiegenden Mehrzahl der verstorbenen Personen multiple Vorerkrankungen, die vermutlich todesursächlich waren. 73 verstarben an Covid-19.

Diese Nebenwirkungen treten bei anderen Schutzimpfungen auf

Dem RKI zufolge haben auch etablierte Impfstoffe Nebenwirkungen. Sie sind oft unangenehm, aber ungefährlich und stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen der Impfung. Wichtig sei, die möglichen Reaktionen genau zu kennen. Ein Überblick über die Nebenwirkungen von schon lange verabreichten Impfstoffen:

Grippe (Influenza)

Die saisonale Grippeimpfung gilt als sehr sicher. Milliardenfach wird sie weltweit verabreicht – die Impfwirksamkeit beträgt etwa 60 bis 70 Prozent. Sie kann aber – wie jede Impfung – eine Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle hervorrufen (bei zehn bis 40 Prozent). Auch Allgemeinsymptome wie Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen treten gelegentlich auf (bei fünf bis zehn Prozent). Schwere allergische Reaktionen wie Anaphylaxie sind sehr selten (bei weniger als einer von 10.000 geimpften Personen).

Masern, Mumps und Röteln

Der Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) wird schon an Kleinkinder verimpft. Die zweifache Masernimpfung verhindert nach Angaben des RKI bei etwa 98 bis 99 Prozent der Geimpften den Ausbruch einer Erkrankung und führt bei ihnen in der Regel zu einem lebenslangen Schutz. Selten gibt es eine lokale Reaktion auf den Stich. Aber eines von zehn Kindern reagiert mit Fieber. Dieses muss kontrolliert werden, da sehr hohes Fieber einen Fieberkrampf zur Folge haben kann (bei einem von 3.000 Kindern).

Pneumokokken

Auch der Pneumokokken-Impfstoff wurde speziell für Säuglinge entwickelt. Es gibt aber auch Mittel für Erwachsene, die von der Ständigen Impfkommission allen Erwachsenen ab einem Alter von 60 Jahren empfohlen werden. Die Pneumokokken-Vakzine weisen eine sehr hohe Wirksamkeit von 95 Prozent auf und gelten als gut verträglich. Als Nebenwirkungen der Impfung werden Fieber und auch Reaktionen wie Schwellung, Schmerzen und Rötung der Einstichstelle beschrieben. Schwere Nebenwirkungen nach der Pneumokokken-Impfung sind sehr selten (bei einem von 100.000 Kindern).

 

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Von Bratwurst bis Joint: Die kuriosesten Impfaktionen aus aller Welt

 

In vielen Ländern steigen die Corona-Zahlen. Gleichzeitig machen sich Skepsis und Impfmüdigkeit breit. Manche Staaten locken die Leute mit kuriosen Anreizen.

Gratis-Joints oder Gratis-Wurst - im Kampf gegen das Coronavirus sprießen überall auf der Welt Angebote aus dem Boden, mit denen Menschen für ihre Impfbereitschaft belohnt werden sollen. Ein Kampf gegen Skepsis und Impfmüdigkeit. Ein Überblick über Impfaktionen im In- und Ausland:

In Deutschland gibt es etwa in Berlin am 9., 11. und 13. August jeweils von 20 Uhr bis Mitternacht „Lange Nächte des Impfens“ mit Club-Atmosphäre in der Arena, einer Eventhalle an der Spree. In Solingen gab es ebenfalls ein „Late-Night-Impfen“, bei dem die Spritze zu DJ-Musik und alkoholfreien Cocktails verabreicht wurde. Auch für Frühaufsteher wurde gesorgt: Im Kreis Olpe gab es im Impfzentrum ein Frühschoppenkonzert mit alkoholfreiem Bier.

Getreu dem Motto „Wenn die Menschen nicht zu den Spritzen kommen, müssen die Spritzen zu den Menschen gelangen“ ging man auch im Südwesten vor. So wurde vor den Sommerferien in Baden-Württemberg etwa auf Wochenmärkten, am Wertstoffzentrum, bei Fußballspielen, am Freilichtmuseum oder im Freizeitpark geimpft. In Bruchsal wurden die Spritzen an einem Riesenrad gesetzt. Belohnung: eine Freifahrt.

Im südthüringischen Sonneberg bescherte eine Bratwurst als Belohnung der Impfstelle einen Ansturm auf Covid-19-Impftermine, ebenso in dieser Woche bei einer Aktion im Erzgebirge, in Aue-Bad Schlema.

Eine Kuh für Impfwillige

Schwerere Geschütze fährt Thailand auf. Seit Juni wird im ländlichen Bezirk Mae Chaem, wo viele dem Piks in den Arm lange skeptisch gegenüberstanden, jede Woche eine Kuh unter Impfwilligen verlost. Lokalen Medien zufolge soll die Aktion so lange weitergehen, bis 70 Prozent der Bevölkerung in der Region geimpft sind.

Der Andrang soll sich seit Beginn der Aktion vervielfacht haben. Kein Wunder: Eine Kuh ist im Königreich 10.000 Baht (250 Euro) wert - das ist viel Geld in dem von Corona und fehlendem Tourismus gebeutelten Land.

Aufs Schäkern für die Spritze setzen die Niederlande. Zwei Fliegen mit einer Klappe, dachte wohl das Gesundheitsamt in Haarlem bei Amsterdam und lockte Singles mit einem Blind Date zum Impftermin. Wer wollte, konnte sich zum arrangierten Flirt anmelden.

Die Behörde vermittelte den Partner für das Impf-Date in der Viertelstunde Wartezeit nach dem Piks - mit sicherem 1,5 Meter Abstand versteht sich. Gleichzeitig sollte die Aktion auch gegen die Einsamkeit vieler Singles während der Pandemie helfen.

Weihnachtsmann und Frontmann der Hardrock-Band Lordi helfen

In Finnland hat die Stadt Rovaniemi in Lappland zwei ihrer bekanntesten Persönlichkeiten eingespannt: den Weihnachtsmann, der laut finnischem Glauben in der Region lebt, und den Frontmann der Hardrock-Band Lordi, die 2006 den Eurovision Song Contest gewann.

Mister Lordi ließ sich stilecht im Monster-Bühnenkostüm die zweite Corona-Impfung geben, während auch Santa Claus bei der Impfveranstaltung vorbeischaute - wegen seines hohen Alters hatte der seine Impfdosen aber schon lange Zeit vorher erhalten.

In den USA überbieten sich derweil Bundesstaaten, Kommunen und Unternehmen schon seit Monaten mit materiellen Stimuli: Freiflüge, Luxus-Kreuzfahrten, Universitätsstipendien, kostenlose Taxifahrten, Einkaufsgutscheine, Gratis-Tickets für große Sportveranstaltungen, Freigetränke, ja sogar Millionengewinne - die Liste der Lockmittel ist lang.

Ein Dauerbrenner und viel beachteter PR-Gag: Bei der Donut-Kette Krispy Kreme bekommt schon seit März jeder Geimpfte beim Vorzeigen der Impfkarte einen der süßen Krapfen geschenkt - im Zweifel jeden Tag. Besonderes Aufsehen erregte eine Lobby-Gruppe, die in New York und Washington Joints für Geimpfte ausgab.

 

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Fast Herdenimmunität?  

Wie sich ein Bundesland an die Spitze spritzte

Bremens Erfolg beim Impfen erfüllt andere Länder mit Neid. Die Herdenimmunität ist sogar schon in Reichweite. Ein Wunder? Manches Erfolgsrezept ist gar nicht kompliziert. 

Die Architekten des Bremer Impferfolgs kommen zu fünft zum Interview, ihre Stimmung ist gelöst. Kein Wunder. Ihr Bundesland schreibt gerade Zahlen, von denen andere sehnsüchtig träumen. Vielleicht zum ersten Mal überhaupt ist der Rest der Republik neidisch auf Bremen.

Sonst wird der Stadtstaat oft als "failed state" belächelt. In Rankings zu Schulleistungen, Kriminalität oder Einkommen landet er zuverlässig auf den letzten Plätzen. Doch beim Impfen: Tabellenplatz 1, deutlich, derzeit nicht aufholbar. Man habe eben "der Bundesrepublik mal zeigen wollen, was Bremen leisten kann", scherzt Jutta Dernedde, ärztliche Leiterin der Impfkampagne, und lacht.

Auch alle anderen Länder wollen. Doch sie schaffen nicht, was Bremen schafft. Eine Impfquote von mehr als 70 oder 80 Prozent hat Kanzlerin Merkel am Dienstag nach der Bund-Länder-Schalte noch einmal gefordert. Vor allem in den älteren und besonders gefährdeten Gruppen solle die Quote wesentlich höher liegen, empfahl Merkel, die Physikerin und Zahlenexpertin.

Rund 20 Prozentpunkte vor Sachsen

Bremen erfüllt Merkels Ansprüche schon jetzt: 93 Prozent der Über-60-Jährigen sind dort einmal geimpft, 89 Prozent vollständig. Zieht man jene mit in Betracht, die nicht geimpft werden können sowie jene, die sich hartnäckig weigern, geht vermutlich gar nicht viel mehr. Insgesamt sind in Bremen 72 Prozent der Bevölkerung einmal geimpft, rund 65 Prozent zweimal. Es ist das einzige Land, bei dem die Sieben in vielen Spalten der Statistik des Robert Koch-Instituts vorne steht.

Zum Vergleich: Schlusslicht Sachsen hat rund 53 Prozent einmal geimpft, vollständigen Impfschutz genießen dort nicht einmal 50 Prozent. Und auch in Bayern, wo der strenge Markus Söder regiert, sind es im Schnitt nur 60 Prozent Erstgeimpfte.

Dabei hat Bremen eigentlich schlechte Voraussetzungen für großen Impferfolg: viele finanzschwache Stadtteile, viele Bewohner, die unter der Armutsgrenze leben, und eine der höchsten Quoten von Ausländern und Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Untersuchungen des Robert Koch-Instituts zufolge sind Menschen, die wenig Geld haben oder schlecht deutsch sprechen, mit am schwersten für die Impfung zu gewinnen. Impfschutz ist auch eine soziale Frage.

Wie also hat Bremen es geschafft, so viele so schnell zu überzeugen?

Darauf gibt es nicht nur eine Antwort. Dass die Impfexperten zu fünft zum Interview kommen, ist ein erster Hinweis. Hier ist der Impferfolg keine One-Man-Show. Zusammenarbeit und Vernetzung, auch mit Unternehmen und Hilfsorganisationen, wird großgeschrieben. Für das Interview versammeln sich neben der ärztlichen Leiterin die beiden neuen Projektleiterinnen der Impfkampagne, der Pressesprecher der Gesundheitssenatorin und die Leiterin für Kommunikation.

Ein Team kämpft gegen soziale Blindheit

Begeistert erzählen sie von Lutz Liffers, der die Kampagne bis Juni leitete. Ein Mann zwischen allen Stühlen: angestellt im Finanzressort, studierter Soziologe, Spezialist für Projekte im Kultur- und Bildungsbereich. "Liffers war ein Glücksgriff'", sagt Dernedde. Er pochte darauf, dass man die Impfkampagne keinesfalls "sozial blind" führen dürfe, erst recht nicht in einer Stadt wie Bremen. Wissen, wer die Bürger sind, die man impfen will, und wie man sie erreicht – nach diesem Leitfaden arbeiten die Bremer noch immer. Ihnen ist dabei nur zu gut bewusst: Nicht jeder hat studiert, nicht jeder liest den "Weser-Kurier", nicht jeder verfolgt die komplizierten Entwicklungen in der Pandemie.

Und Bremen wagte, was andere Kommunen scheuen. Früh in der Krise erhob die Hansestadt die Infektionszahlen auf Stadtteil-Ebene. Bis heute sind nur wenige Städte diesem Vorbild gefolgt. Vielerorts schreckt man davor zurück, auch aus Sorge, strukturell benachteiligte Viertel weiter zu stigmatisieren. Doch in Bremen wurde das so gewonnene Wissen zur Basis der Impfkampagne.

Von Terminvereinbarung bis zur Spritze in maximal zehn Tagen

In der ersten Welle hätten die Infektionen vor allem in den reicheren Stadtvierteln gelegen, sagt Pressesprecher Lukas Fuhrmann. "Das waren Skifahrer und Reiserückkehrer." Reisende Privilegierte, die das Virus in die Stadt trugen. In der zweiten und dritten Welle schon änderte sich das: Deutlich liegen die Infektionsherde seit Monaten in den Stadtteilen mit struktureller Benachteiligung. Es sind die Viertel mit höheren Armutsquoten, einem hohen Anteil prekärer Beschäftigung und geringem Wohnraum. "Es war uns total klar: die Impfangebote müssen genau dahin", sagt Fuhrmann.

Wurden in anderen Bundesländern Impftermine Wochen und Monate im Voraus vergeben, legte Bremen Wert auf Kurzfristigkeit. Priorisierungsgruppen wurden per Brief und Impf-Code im heimischen Briefkasten direkt informiert. Wer einen Termin vereinbarte, bekam nach spätestens sieben bis zehn Tagen seine Spritze. Der Vorteil: Es kann kein spontaner Urlaub mehr dazwischenfunken – und in Vergessenheit gerät der Termin so auch sehr viel seltener.

In die strukturell benachteiligten Stadtteile schwärmten nicht nur mobile Impfteams aus, wie in so vielen Städten. Bremen baute bereits ab Mai in jedem Stadtteil für eine Woche ein mobiles Impfzentrum auf, zur Erstimpfung, nach einigen Wochen noch einmal zur Zweitimpfung. Die Corona-Hotspots zuerst.

"Das öffnet Tore" 

Die Impfteams arbeiteten mit Quartiersmanagern, Vertretern von Religionsgemeinschaften und Gesundheitsfachkräften vor Ort zusammen. "Den langen Atem haben", so nennt es Jutta Dernedde, die ärztliche Leiterin. Man müsse sich bemühen, präsent sein, den Impfstoff nahebringen, kulturelle und sprachliche Barrieren überwinden und informieren, informieren, informieren. "Die ersten 50 Prozent sind leicht zu holen", sagt Dernedde. Doch auf die Prozente, die danach folgten, komme es umso mehr an.

Die Geduld zahlt sich aus. Bei der Vergabe der Termine zur Zweitimpfung in den mobilen Impfzentren habe man auch noch einmal Erstimpfungen angeboten. Hunderte Ersttermine seien gerade in den strukturell benachteiligten Stadtteilen wahrgenommen worden. "Das zeigt: Es spricht sich rum, es stiftet Vertrauen, es lohnt sich, dranzubleiben", sagt Fuhrmann.

Die Bremer Impfexperten können viele kleine Erfolgsgeschichten erzählen: von der afrikanischen Community in Gröpelingen, in der sich hartnäckig das Gerücht hielt, dass Impfen impotent mache. Durch das mobile Impfen und Vertrauenspersonen in den Quartieren gelangen erste Schritte hinein in die Community. Und auf die ersten Impfungen folgten viele weitere. Fuhrmann nennt es den "Gatekeeper-Gewinn": Ängste durch konkrete, lebensnahe Beispiele nehmen. "Die ersten fünf Prozent dieser Menschen impfen, das spricht sich rum, das öffnet Tore."

Impftruck vorm Stadion, im Hafen, im Logistikzentrum 

Oder die Geschichte vom verzweifelten Chef eines Logistikunternehmens, der die Senatsverwaltung ansprach. Seine Angestellten seien jung, mit Migrationshintergrund, die Impfquote liege bei gerade mal 20 Prozent. Was tun? Die Projektleitung schickte den Impfstoff direkt zu den Unternehmen und den Impftruck ebenso in die Bremer Häfen wie vors Fußballstadion bei Werder-Spielen.

Dass die Politik gerade massiven Druck auf Impfzögerer aufbaut und die Gratis-Tests abschaffen will, davon hält man im Bremer Impfteam wenig. Zu hart klammere man sich an die Vorstellung der Herdenimmunität und fixe Impfquoten, kritisiert Dernedde – und an den Gedanken, dass mit genügend Impfungen alles wieder so wird wie vor Corona. Unnötig und überholt, findet sie, ein "eher theoretisches Modell für einen geschlossenen Kosmos". So wie früher wird es nie wieder – an diesen unangenehmen Gedanken, den Experten schon seit Monaten postulieren, hat Dernedde sich bereits gewöhnt.

In Bremen wollen sie ihren Kurs beibehalten: um jeden Impfling kämpfen, mit Information, ortsnahen Angeboten und Zuwendung. Vielleicht bald auch mit Impfungen im Einkaufszentrum oder auf Impfpartys mit Musik für die junge Zielgruppe. Es gelte jetzt eben, den Rest einzusammeln, sagt Fuhrmann. "Das sind kleine, aber unglaublich wichtige Schritte."

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Dutzende gefälschte Impfpässe aufgetaucht

Bereits im Frühjahr wurde vor Impf-Betrügern gewarnt – seither sind in Niedersachsen zahlreiche gefälschte Impfpässe aufgetaucht. Vor allem in einem bestimmten Moment fallen die Fälschungen auf. 

In Niedersachsen sind seit Jahresbeginn bereits Dutzende gefälschte Impfpässe aufgetaucht. Es handele sich um eine mittlere zweistellige Zahl an Blanko-Ausweisen beziehungsweise Totalfälschungen, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Blanko-Ausweise enthalten keine gefälschten Aufkleber mit Impfstoffen gegen Covid-19.

Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, sagte eine LKA-Sprecherin. Ihr zufolge finden sich in den angeblichen Dokumenten in der Regel gefälschte Aufkleber oder Stempel. In den meisten Fällen fallen die kriminellen Machenschaften nach LKA-Angaben auf, wenn die Impfpass-Inhaber die Fälschungen in Apotheken vorlegen, um ein digitales Impfzertifikat zu erhalten.

Fälschungen auf Telegram zum Verkauf angeboten

Bereits im Frühjahr hatte das niedersächsische Landeskriminalamt vor gefälschten Impfpässen gewarnt. Damals hatten Betrüger die Fälschungen im Messenger-Dienst Telegram bundesweit für 99 bis 250 Euro angeboten. Telegram wird unter anderem auch oft von sogenannten Querdenkern und Impfgegnern genutzt.

Die Bundespolizei berichtete Anfang August, dass am Flughafen Hannover innerhalb kürzester Zeit gefälschte Impfausweise bei vier Reisenden entdeckt wurden. Dies sei kein Kavaliersdelikt, betonten die Beamten. Die Inhaber erwarten ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung und Fälschung von Gesundheitszeugnissen beziehungsweise dessen Gebrauch.

Im April hatte eine Ärztin aus dem Landkreis Goslar einen Fall angezeigt. Sie hatte zufällig bei einem komatösen Patienten Blanko-Impfausweise, Impf-Ersatzformulare sowie Bögen mit Chargennummern entdeckt.

 

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Impfstoff-Desaster: Was bei der CureVac-Studie schieflief

 

CureVac begräbt seinen ersten Corona-Impfstoff. Es ist das bittere Ende einer langen Leidensgeschichte: Probleme gab es bereits während der Studie. Jetzt bezieht der Studienleiter Stellung.

Als die schlechte Nachricht kam, erhielt er sie als einer der ersten: Peter Kremsner, ein angesehener Infektiologe, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Universität zu Tübingen, hat die weltweite CureVac-Impfstoffstudie mit insgesamt etwa 40.000 Probanden geleitet. Am Ende stand ein enttäuschendes Ergebnis: Der CureVac-Impfstoff CVnCoV wirkte nur bei 48 Prozent der Patienten gegen eine Corona-Infektion, deutlich schlechter als bei Biontech und Moderna, teilte das Unternehmen bereits Ende Juni mit.

Woran es lag? „Es war die niedrige Dosierung“, erklärt Kremsner vor wenigen Tagen im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. Mit 12 Mikrogramm war der CureVac-Impfstoff deutlich niedriger dosiert als die Konkurrenzpräparate von Biontech (30 Mikrogramm) und Moderna (100 Mikrogramm). „Wir konnten mit der Dosis nicht weiter hinaufgehen, anders als bei Biontech und Moderna.“ Dies lag wohl vor allem an der Beschaffenheit des Impfstoffs: „Alles über 12 Mikrogramm war zu unverträglich.“

Diese Erkenntnis bedeutete dann auch das endgültige Aus: Am Dienstag teilte CureVac mit, die Arbeit an CVnCoV einzustellen und den Antrag bei der europäischen Arznei-Zulassungsbehörde zurückzuziehen. Die bisher produzierten Dosen werden vernichtet. Nun ruhen die Hoffnungen vor allem auf einem Nachfolgepräparat, das CureVac gemeinsam mit dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline entwickelt.

Ärger mit der Nebenwirkungs-App

Immer klarer wird jedoch, dass bei der CVnCoV-Studie zuvor einiges schief gelaufen ist. Die Probanden sollten etwa mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit über eine App melden. Inzwischen klagten aber mehrere Teilnehmer der Studie gegenüber der WirtschaftsWoche, dass die Meldung der Nebenwirkungen nicht funktionierte. Die Nebenwirkungs-App sei schwer zu bedienen gewesen, sagt einer von ihnen, die Studie insgesamt schlampig verlaufen. Auch bei Studienleiter Kremsner kam der Ärger an: „Wir haben von Probanden häufig die Rückmeldung bekommen, dass es schwierig ist, die unerwünschten Wirkungen in die App einzupflegen. Wir haben aber versucht zu helfen, soweit es möglich war.“

Welche Auswirkungen dies habe, lasse sich nicht abschätzen, so Kremsner: „Wie viele Meldungen von Nebenwirkungen dadurch unterblieben sind, vermag ich nicht zu sagen, hoffentlich wenige.“ Die Nebenwirkungen hätten auch anders erfasst werden können, etwa auf Papier. CureVac habe sich jedoch für die App-Variante entschieden, „was eigentlich besser ist, wenn es denn funktioniert.“

CureVac bestätigt indirekt die Probleme. Die Schwierigkeit „wurde im Studienverlauf adressiert sowie optimiert, um jeglichen potenziellen Verlust an Daten zu verhindern“, erklärt das Unternehmen auf Anfrage. Nebenwirkungen würden allerdings nicht nur elektronisch erfasst, sondern ebenso „im Austausch mit den behandelnden Prüfärzten festgehalten und die Erkenntnisse in die Datenbank eingepflegt.“ Das Unternehmen betont: „Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst, und die Gesundheit unserer Probandinnen und Probanden hat für uns oberste Priorität.“

Ein weiteres Problem der Studie: Viele Teilnehmer sprangen wieder ab. Denn während CureVac noch testete, waren die Impfstoffe von Biontech, Moderna, AstraZeneca sowie Johnson AMPERSAND Johnson bereits auf dem Markt. Etliche CureVac-Probanden bevorzugten dann doch lieber einen sicheren Impfschutz. Bei den 18- bis 60jährigen soll die sogenannte Drop-Out-Rate bei 32 Prozent gelegen haben; bei noch älteren Probanden flossen wohl 70 Prozent der zunächst Teilnehmenden nicht in die Endauswertung ein. Studienleiter Kremsner sagt dazu: „Wir haben es unseren Probanden natürlich freigestellt, sich mit den zwischenzeitlich verfügbaren Vakzinen impfen zu lassen.“

Bei CureVac hoffen sie nun, dass es mit dem nächsten Impfstoff besser läuft. In Telefonkonferenzen mit Journalisten und Investoren redete CureVac-Chef Franz Werner Hass dann auch lieber über die guten Aussichten für die Corona-Impfstoffe der zweiten Generation statt über die CVnCoV-Pleite. Für ein gemeinsam mit GlaxoSmithKline entwickeltes Vakzin soll 2022 die Zulassung beantragt werden; die ersten Ergebnisse sind durchaus vielversprechend. Völlig erfolglos war die Strategie nicht: Am Nachmittag zog die CureVac-Aktie sogar wieder leicht an.

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„Die kriminelle Energie ist erschreckend“: Handel mit gefälschten Impfnachweisen nimmt zu

Einige Bundesländer melden einen vermehrten Betrug und Handel mit falschen Impfpässen. Bundesweit gebe es inzwischen Hunderte Fälle.

Mit dem Ende kostenloser Corona-Tests registrieren einige Bundesländer vermehrten Betrug mit gefälschten Impfnachweisen bis hin zu einem regelrechten Handel. Der Profit, den der Verkauf gefälschter Zertifikate nach sich ziehen könne, spreche ein Täterspektrum an, „das zumindest zum Teil auch professionell agiert“, teilte das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.

Nach seinen Angaben gibt es Fälle, die auf einen größer angelegten Handel mit Fälschungen vor allem im Internet schließen lassen. Auch in Bremen gibt es solche Hinweise, wie eine Umfrage des epd unter den Behörden der Bundesländer ergab. In Berlin spricht die Polizei nicht von Handel, nimmt aber entsprechende Angebote von Einzelpersonen in Messenger-Diensten wahr, wie sie mitteilte.

Bundesweit gibt es inzwischen Hunderte Fälle von Betrug mit falschen Zertifikaten. Genau lässt sich die Zahl nicht sagen, weil Fälle von gefälschten Nachweisen einer Corona-Impfung in der Statistik nicht explizit ausgewiesen werden. Nach Darstellung der Länder lassen sich über Suchbegriffe in der Statistik die Zahl der Fälle derzeit nur schätzen.

Nordrhein-Westfalen meldete etwa Fallzahlen im „mittleren dreistelligen Bereich“, Hessen „etwas mehr als 100“ und Baden-Württemberg Fallzahlen im „oberen zweistelligen Bereich“. Genaue Zahlen lieferten Sachen und Sachsen-Anhalt, wo jeweils seit Mai 22 Fälle von Nutzung, Verkauf oder Angebot gefälschter Impfnachweise registriert wurden.

Übereinstimmend meldeten mehrere Bundesländer, dass Fälschungen vermehrt in Apotheken auffallen, wenn Kunden für den vermeintlichen Impfnachweis auf Papier ein Zertifikat für den digitalen Nachweis bekommen wollen. „Die kriminelle Energie, die hinter den Fälschungen steht, ist erschreckend“, sagte die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Annette Rommel. Jeder Fall werde zur Anzeige gebracht.

In der politischen Diskussion ist derzeit eine Anhebung des Strafmaßes für die Fälschung von Impfnachweisen. Sie wird nach mehrheitlicher Einschätzung der Länder als Fälschung von Gesundheitszeugnissen behandelt, die mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet werden kann, während auf die allgemeine Urkundenfälschung fünf bis in schweren Fällen sogar zehn Jahre Gefängnis stehen.

Im Juni hatten sich bereits die Justizminister der Länder dafür ausgesprochen, die Strafmaße anzugleichen. Laut Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) könnte das Thema auch bei der Ministerpräsidentenkonferenz behandelt werden, die Donnerstag und Freitag in Königswinter (Nordrhein-Westfalen) tagt.

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Biontech-Impfung für Kinder in den USA gestartet

 

In den USA werden nun auch Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus geimpft. Möglich macht dies eine Empfehlung der obersten Gesundheitsbehörde für den Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Einen "Wendepunkt" im Kampf gegen die Pandemie nannte US-Präsident Joe Biden den Impfstart für Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Und schon kurz nachdem die Gesundheitsbehörde CDC ihre Impfempfehlung für diese Altersgruppe mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ausgesprochen hatte, wurden bereits am selben Abend in einem Krankenhaus in Hartford im Bundesstaat Connecticut die ersten jüngeren Kinder geimpft.

Die Impfempfehlung bedeute für viele Eltern "das Ende von Monaten der Sorge um ihre Kinder", sagte Biden. Gleichzeitig verringere die Impfung die Weiterverbreitung des Coronavirus durch Kinder in anderen Altersgruppen. "Das ist ein wichtiger Schritt in unserem Kampf für einen Sieg gegen das Virus."

Behörden überwachen etwaige Nebenwirkungen

Nach der CDC-Impfempfehlung von Dienstagabend (Ortszeit) soll die Impfkampagne nach Regierungsangaben dann in der kommenden Woche in vollem Umfang anlaufen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte dem Biontech/Pfizer-Impfstoff Comirnaty schon Ende vergangener Woche eine Notfallzulassung für diese Altersgruppe erteilt. Die Regierung begann daraufhin bereits, weitere Impfstoffdosen ins ganze Land auszuliefern.

Die Gesundheitsbehörden sollen bei Kindern weiterhin auf mögliche ernste Nebenwirkungen des Impfstoffs wie Herzmuskelentzündungen achten. Die klinischen Studien waren bisher zu klein, um diese Risiken verlässlich zu beschreiben. Es wird aber davon ausgegangen, dass derartige Nebenwirkungen äußerst selten sind. Das Coronavirus selbst verursacht je nach Übertragungsrate vermutlich deutlich mehr Herzmuskelentzündungen.

Der Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer ist in den USA bereits für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren und für Erwachsene zugelassen. An Fünf- bis Elfjährige wird das Vakzin in zwei Impfungen mit einer Dosierung von jeweils zehn Mikrogramm verabreicht, das ist ein Drittel der bei Erwachsenen üblichen Dosierung.

Bald Corona-Impfungen für Fünfjährige in Europa?

Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA insgesamt 1,9 Millionen Corona-Infektionen bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren registriert, mehr als 8300 Kinder mussten in dieser Altersgruppe wegen einer COVID-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Es gab demnach mehr als einhundert Todesfälle. Zudem gab es mehr als 2300 Fälle des Multisystem-Entzündungssyndroms bei Kindern (MIS-C), einer seltenen, aber sehr ernsten Corona-Nachwirkung.

Auch in Europa haben Biontech und Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder beantragt und der EU-Arzneimittelbehörde EMA die entsprechenden Studiendaten übermittelten. Eine Entscheidung der EMA ist vor Weihnachten anvisiert. Bislang verabreicht nur eine Handvoll Länder, darunter China, Chile, Kuba und die Vereinigten Arabischen Emirate, Corona-Impfstoffe an jüngere Kinder.

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So stehen die Deutschen zu Beschränkungen für Ungeimpfte

Eine aktuelle Umfrage zeigt: die Deutschen haben eine klare Meinung zu verschärften Corona-Regeln für Ungeimpfte. Ein Viertel der Befragten ist für eine bundesweite 2G-Regelung. Alle Infos im Newsblog.

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt seit 2020 fest im Griff. Derzeit steigen die Neuinfektionen besonders in Bayern, Sachsen und Thüringen. Bundesweit bewegt sich die Zahl bei etwa 21.800 Neuinfektionen täglich. Bei den Impfungen geht es nur noch langsam voran. Vollständig geimpft sind derzeit rund 67 Prozent der Bevölkerung.
So stehen die Deutschen zu Beschränkungen für Ungeimpfte

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet weitere Beschränkungen für Ungeimpfte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprechen sich 31 Prozent dafür aus, die sogenannte 2G-Regel stärker als bisher anzuwenden. Sie erlaubt nur den von Covid-19 Genesenen und gegen Corona Geimpften den Zutritt beispielsweise zu Restaurants, Kinos oder Konzerten. Weitere 25 Prozent der Befragten sind für eine flächendeckende 2G-Regel in ganz Deutschland.

19 Prozent meinen dagegen, dass Ungeimpfte mit einem negativen Testergebnis Geimpften bei den Zutrittsregeln gleichgestellt werden sollten (3G). 18 Prozent wünschen sich, dass alle Zugangsbeschränkungen abgeschafft werden.

In Österreich gilt wegen der stark steigenden Corona-Zahlen seit Montag bundesweit die 2G-Regel für den Zutritt zu Lokalen, Fitnesscentern, Veranstaltungen und Friseursalons. In Deutschland gibt es dagegen keine einheitliche Regelungen. Sachsen setzt bisher als einziges Bundesland die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend und verpflichtend um. Dort haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt etwa zur Innengastronomie, zu Diskotheken oder Freizeit- und Kultureinrichtungen. Auch Großveranstaltungen wie Fußball im Stadion sind betroffen.

In anderen Bundesländern ist es Betreibern von Restaurants oder Veranstaltern selbst überlassen, ob sie die 2G-Regel anwenden wollen. Sie ist umstritten. Manche Experten kritisieren, sie wiege die Menschen in falscher Sicherheit, weil auch Geimpfte sich infizieren und das Virus übertragen könnten. Sie fordern deshalb, auch Geimpfte und Genesene regelmäßig zu testen, vor allem dort, wo besonders gefährdete Menschen leben, und diese Tests wieder kostenlos anzubieten.

Virologe: Kostenlose Tests kontraproduktiv

Der Kieler Virologe Helmut Fickenscher sieht eine mögliche Wiedereinführung von kostenlosen Bürgertests kritisch. Diese sei kontraproduktiv, "weil sie den Ungeimpften vermittelt, dass es kein Argument mehr gibt, sich impfen zu lassen", sagte Fickenscher, der in Kiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein das Institut für Infektionsmedizin leitet, dem "Flensburger Tageblatt" (Dienstag). Man müsse sich über diese Signalwirkung klar sein. "Viel sinnvoller ist es, wenn wir Ungeimpften noch besser deutlich machen, dass sie bei einer Impfung eine Schutzrate von deutlich über 90 Prozent erreichen."

Mit Blick auf Impfdurchbrüche sagte Fickenscher, man müsse unterscheiden zwischen Geimpften, die trotz der Impfung erkrankten, und solchen, die sich zwar infizierten, aber keine Symptome entwickelten. "Ein Viertel der Infektionen trotz Impfung bleiben symptomlos, und nur selten kommt es zur Krankenhauseinweisung oder Intensivtherapie." Geimpfte seien also durch die Impfung sehr gut, aber eben nicht vollständig geschützt.

Auf Forderungen nach einer Testpflicht für alle - auch für Geimpfte und Genesene – reagierte Fickenscher eher verhalten. "Der goldene Weg ist immer noch, die Impfquote zu erhöhen, darauf müssen wir uns konzentrieren." Massentestungen seien die zweite Wahl. "Ihr Nutzen ist übersichtlich, die Kosten hingegen sind immens." Sinnvoller wäre es aus Sicht des Virologen, über eine Impfpflicht nachzudenken, zumindest dort, wo enger Kontakt zu vulnerablen Bevölkerungsgruppen bestehe. "Da aber ein Impfpflicht politisch schwer durchzusetzen ist, kommen Testungen ganz besonders dort infrage, wo besonders hohe Inzidenzen beobachtet werden."

Dänemark führt wieder Corona-Beschränkungen ein 

Die dänische Regierung will wieder Corona-Beschränkungen einführen. Ein Gremium von Epidemiologen habe die Wiedereinführung der 3G-Regelung vorgeschlagen, die Regierung folge diesem Rat, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Montagabend in Kopenhagen. Erst Mitte September hatte die dänische Regierung die letzten Beschränkungen aufgehoben. Zuletzt waren die Neuinfektionen stark gestiegen.

Wie die deutschsprachige dänische Zeitung "Der Nordschleswiger" berichtet, soll der Corona-Pass wieder eingeführt werden. Die Dänen müssen demnach den Pass vorzeigen, etwa wenn sie in einen Nachtclub, ein Restaurant, Altenheim oder Krankenhaus wollen.

Außerdem wolle die Regierung vorschlagen, dass Covid-19 wieder als eine gesellschaftsbedrohende Krankheit kategorisiert werde, sagte Frederiksen. Am Dienstag will die Regierung die Vorschläge dem Epidemieausschuss im Parlament unterbreiten. Solange die Mehrheit im Auschuss nicht gegen die Maßnahmen stimmt, können sie umgesetzt werden.

Zahl der Neuinfektionen in Thailand sinkt unter 7.000

Die Behörden in Thailand haben erstmals seit Monaten wieder weniger als 7.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Am Dienstag wurden 6.904 neue Fälle verzeichnet – das ist offiziellen Statistiken zufolge der niedrigste Wert seit Anfang Juli. 61 Menschen in dem beliebten Urlaubsland mit 70 Millionen Einwohnern starben innerhalb eines Tages in Verbindung mit Covid-19.

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Ansturm in Sachsen  

Impfteams nach Einführung von 2G-Regel an Belastungsgrenze

In Bundesländern wie Sachsen bewegt die 2G-Regel offenbar immer mehr Menschen zu einer Impfung gegen das Coronavirus. Die steigende Nachfrage bringt mobile Impfteams nun an ihre Grenzen.

Mit dem starken Anstieg der Corona-Zahlen wächst auch die Nachfrage nach Impfungen wieder. In Sachsen seien die 30 mobilen Impfteams an der Belastungsgrenze, erklärte das Deutsche Rote Kreuz am Montag auf Anfrage. Statt der geplanten 3.000 Impfungen seien am Samstag 4.500 verabreicht worden. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) will die Kapazität dieser Impfteams verdoppeln.

In Baden-Württemberg meldete die Kassenärztliche Vereinigung ebenfalls neues Interesse an Corona-Impfungen. Deren Zahl sei in den vergangenen vier Wochen kontinuierlich gestiegen. Lag sie den Angaben zufolge Anfang Oktober noch bei 85.000 Dosen in einer Woche, so stieg sie auf zuletzt 107.000. Davon waren in der vergangenen Woche rund 65.000 Erst- und Zweitimpfungen und 42.000 Mal Auffrischimpfungen.

Rekord-Inzidenz in Sachsen

Sachsen hatte mit einer Inzidenz von 491,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und sieben Tage am Montag den höchsten Wert bundesweit. Wegen der dramatischen Entwicklung gilt dort nun die sogenannte 2G-Regel unter anderem für Gaststätten. Das heißt, nur Genesene und Geimpfte haben Zutritt, ein negativer Test reicht nicht.

Auch in Baden-Württemberg steht die 2G-Regel zur Debatte. Ob solche Einschränkungen für Ungeimpfte oder aber die steigenden Fallzahlen die Nachfrage nach Impfungen beleben, ist unklar.

Niedersachsen als Positivbeispiel

Niedersachsen lag mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 104,7 am Montag weit unter dem Bundesdurchschnitt von 201,1. Auch dort wächst jedoch die Nachfrage nach Impfungen. In der vergangenen Woche seien deutlich mehr Menschen geimpft worden als in der Vorwoche, erklärte die Kassenärztliche Vereinigung. Die Zahl stieg von knapp 70.000 auf rund 110.000.

Vor allem bei Auffrischungsimpfungen spüre man die Dynamik, aber auch Erst- und Zweitimpfungen nähmen zu. Die Kassenärztliche Vereinigung geht davon aus, dass Regeln wie 2G dazu führen, dass sich manche Menschen nun doch für eine Corona-Impfung entscheiden.

Bundesweit sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile 58 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das entspricht bei den Erstimpfungen einer Quote von 69,7 Prozent der Bevölkerung. Den vollständigen Impfschutz haben demnach 55,8 Millionen Menschen, also 67,1 Prozent der Bevölkerung. Rund 2,7 Millionen Menschen haben laut RKI schon eine Auffrischung erhalten.