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Ukraine- Krieg
Zitat von Gast am 10. April 2024, 08:07 UhrSteigende Nachfrage seit Ukraine-Krieg
Frankreich liefert leistungsfähiges Drohnen-Abwehrprogramm – halbe Welt will das System kaufen
Durch den Ukraine-Krieg wächst das globale Bedürfnis nach Verteidigung. Die Nachfrage ist weiter hoch. Ein Unternehmen in Frankreich hat einen Verkaufsschlager im Angebot.
Limours – Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Europa nachhaltig verändert. Viele Staaten sorgen sich um einen russischen Angriff. Die Nato hat sich binnen eines Jahres um zwei Staaten vergrößert und das bei Verteidigungsausgaben zurückhaltende Deutschland wird 2024 wohl mehr als zwei Prozent seines Bruttoinlandproduktes für Verteidigung ausgeben. Der Ukraine-Krieg hat auch die Kriegswirtschaft in Frankreich angekurbelt. Ein französisches Verteidigungsunternehmen muss die Produktion seines Luftüberwachungsradars verdoppeln, da die Nachfrage steigt.
Europa rüstet wegen Ukraine-Krieg auf: Rüstungsunternehmen verdoppelt Produktion
Thales, ein französischer Rüstungskonzern, hat seine Produktion in den vergangenen zwei Jahren deutlich gesteigert. Dies geschehe auch unter Druck des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie der Aufrüstung europäischer Streitkräfte, die jahrelang vernachlässigt wurden, berichtet Politico. Rund 50 Kilometer von Paris wird eines der meistverkauften Militärausrüstungsteile, das Luftüberwachungsradar Ground Master, produziert.
Das französische Radarsystem Ground Master 400 (GM 400) von Thales, ausgestellt in Berlin.© Pond5 Images/IMAGODoch die Fabrik in der 6500 großen Kleinstadt Limours steht vor einem Problem: Es werden mehr Platz und Arbeitskräfte benötigt, um die Nachfrage abzufangen. „Damit die Montageketten die steigende Nachfrage bewältigen können, verdoppeln wir die Teams und sind dabei, in zwei statt einer Schicht zu arbeiten, um die Produktion in Limours zu erhöhen“, so Yves Descourvieres, Leiter des Produktmanagements für Multimissionsradare.
Verteidigungsnachfrage seit Ukraine-Krieg: Unternehmen verdoppelt Produktion
Die französische Regierung soll dem Bericht von Politico zufolge das Unternehmen dazu drängen, mehr Waffen billiger und schneller zu produzieren. „Es ist ein fortlaufender Prozess. Bisher haben wir etwa 10 Radargeräte pro Jahr produziert, jetzt liegt das Ziel bei über 20 pro Jahr“, so Descourvieres. Dafür wird auch die Produktionskette modernisiert. Statt über drei Testkammern verfügt das Werk in Limours über vier. Die Test-Zonen wurden auf 17 ausgebaut.
Das Luftüberwachungsradar Ground Master
Das Unternehmen Thales ist Europas Radar-Marktführer und steht weltweit an dritter Stelle hinter Lockheed Martin und Raytheon in den USA. Die Radar-Systeme sind darauf angelegt, Bedrohungen aus der Luft wie Düsenjäger, Raketen oder Hubschrauber zu erkennen. Aus dem Produktionsort Limours kann das 30-Millionen Euro teure GM-400-Alpha-Modell Flugzeuge über Bordeaux in 500 Kilometern Entfernung erkennen. Die GM 200 haben eine kürzere Reichweite von 250 bis 350 Kilometern.
Rüstungsunternehmen stößt wegen Nachfrage im Ukraine-Krieg auf Probleme
Zeit ist bei der Produktion ein knappes Gut. „Wir brauchen eine perfekte Synchronisierung der Geräteeingänge, um Verschwendung und Wartezeiten zu vermeiden“, sagte Eric Marceau, Vizepräsident für Strategie des Radargeschäfts. Dafür stimme sich Thales auch mit seinen Lieferanten ab. Arbeitskräfte müssen über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Zudem liegt die Rüstungsfabrik von Thales weit von den Städten entfernt. „Es ist nicht ganz so einfach, junge Talente nach Limours zu holen“, sagte Descourvieres.
Das Unternehmen exportiert die Radar-Systeme weltweit, wie etwa nach Indonesien, das im vergangenen Jahr 13 GM-400-Alphas kaufte. Seit 2008 wurden 200 GM-Radare an 32 Länder verkauft, allein 2023 waren es 40 Stück. Neben den Niederlanden, in denen Thales eine Fabrik besitzt, waren Dänemark, Estland und das neue Nato-Land Finnland Kunden.
Thales-Lieferung an die Ukraine: Das GM 200 System für den Krieg
Zudem kaufte die Ukraine im vergangenen Jahr ein GM 200 System, das mithilfe des französischen Unterstützungsfonds finanziert wurde. Das System ist für die Ukraine wichtig. „Die Erfassung spielt eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung und Neutralisierung von ballistischen Bedrohungen oder bei solchen, die von Drohnen ausgehen“, wie das Medium Europäische Sicherheit und Technik den französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu im vergangenen Jahr zitierte. „Nicht zuletzt, um die Zivilbevölkerung zu warnen und zu beschützen“, fügte er hinzu.
„Wenn wir alle zerstörten Ziele auf ukrainischem Boden zählen sollten, würden die militärischen und strategischen Ziele nur fünf bis sechs Prozent ausmachen. Der ganze Rest wären zivile Infrastrukturen“, sagte der damals amtierende Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow. Die Ukraine kann mithilfe des Systems Flugkörper in bis zu 350 Kilometer Entfernung erkennen.
Steigende Nachfrage seit Ukraine-Krieg
Frankreich liefert leistungsfähiges Drohnen-Abwehrprogramm – halbe Welt will das System kaufen
Durch den Ukraine-Krieg wächst das globale Bedürfnis nach Verteidigung. Die Nachfrage ist weiter hoch. Ein Unternehmen in Frankreich hat einen Verkaufsschlager im Angebot.
Limours – Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Europa nachhaltig verändert. Viele Staaten sorgen sich um einen russischen Angriff. Die Nato hat sich binnen eines Jahres um zwei Staaten vergrößert und das bei Verteidigungsausgaben zurückhaltende Deutschland wird 2024 wohl mehr als zwei Prozent seines Bruttoinlandproduktes für Verteidigung ausgeben. Der Ukraine-Krieg hat auch die Kriegswirtschaft in Frankreich angekurbelt. Ein französisches Verteidigungsunternehmen muss die Produktion seines Luftüberwachungsradars verdoppeln, da die Nachfrage steigt.
Europa rüstet wegen Ukraine-Krieg auf: Rüstungsunternehmen verdoppelt Produktion
Thales, ein französischer Rüstungskonzern, hat seine Produktion in den vergangenen zwei Jahren deutlich gesteigert. Dies geschehe auch unter Druck des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie der Aufrüstung europäischer Streitkräfte, die jahrelang vernachlässigt wurden, berichtet Politico. Rund 50 Kilometer von Paris wird eines der meistverkauften Militärausrüstungsteile, das Luftüberwachungsradar Ground Master, produziert.
Doch die Fabrik in der 6500 großen Kleinstadt Limours steht vor einem Problem: Es werden mehr Platz und Arbeitskräfte benötigt, um die Nachfrage abzufangen. „Damit die Montageketten die steigende Nachfrage bewältigen können, verdoppeln wir die Teams und sind dabei, in zwei statt einer Schicht zu arbeiten, um die Produktion in Limours zu erhöhen“, so Yves Descourvieres, Leiter des Produktmanagements für Multimissionsradare.
Verteidigungsnachfrage seit Ukraine-Krieg: Unternehmen verdoppelt Produktion
Die französische Regierung soll dem Bericht von Politico zufolge das Unternehmen dazu drängen, mehr Waffen billiger und schneller zu produzieren. „Es ist ein fortlaufender Prozess. Bisher haben wir etwa 10 Radargeräte pro Jahr produziert, jetzt liegt das Ziel bei über 20 pro Jahr“, so Descourvieres. Dafür wird auch die Produktionskette modernisiert. Statt über drei Testkammern verfügt das Werk in Limours über vier. Die Test-Zonen wurden auf 17 ausgebaut.
Das Luftüberwachungsradar Ground Master
Das Unternehmen Thales ist Europas Radar-Marktführer und steht weltweit an dritter Stelle hinter Lockheed Martin und Raytheon in den USA. Die Radar-Systeme sind darauf angelegt, Bedrohungen aus der Luft wie Düsenjäger, Raketen oder Hubschrauber zu erkennen. Aus dem Produktionsort Limours kann das 30-Millionen Euro teure GM-400-Alpha-Modell Flugzeuge über Bordeaux in 500 Kilometern Entfernung erkennen. Die GM 200 haben eine kürzere Reichweite von 250 bis 350 Kilometern.
Rüstungsunternehmen stößt wegen Nachfrage im Ukraine-Krieg auf Probleme
Zeit ist bei der Produktion ein knappes Gut. „Wir brauchen eine perfekte Synchronisierung der Geräteeingänge, um Verschwendung und Wartezeiten zu vermeiden“, sagte Eric Marceau, Vizepräsident für Strategie des Radargeschäfts. Dafür stimme sich Thales auch mit seinen Lieferanten ab. Arbeitskräfte müssen über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Zudem liegt die Rüstungsfabrik von Thales weit von den Städten entfernt. „Es ist nicht ganz so einfach, junge Talente nach Limours zu holen“, sagte Descourvieres.
Das Unternehmen exportiert die Radar-Systeme weltweit, wie etwa nach Indonesien, das im vergangenen Jahr 13 GM-400-Alphas kaufte. Seit 2008 wurden 200 GM-Radare an 32 Länder verkauft, allein 2023 waren es 40 Stück. Neben den Niederlanden, in denen Thales eine Fabrik besitzt, waren Dänemark, Estland und das neue Nato-Land Finnland Kunden.
Thales-Lieferung an die Ukraine: Das GM 200 System für den Krieg
Zudem kaufte die Ukraine im vergangenen Jahr ein GM 200 System, das mithilfe des französischen Unterstützungsfonds finanziert wurde. Das System ist für die Ukraine wichtig. „Die Erfassung spielt eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung und Neutralisierung von ballistischen Bedrohungen oder bei solchen, die von Drohnen ausgehen“, wie das Medium Europäische Sicherheit und Technik den französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu im vergangenen Jahr zitierte. „Nicht zuletzt, um die Zivilbevölkerung zu warnen und zu beschützen“, fügte er hinzu.
„Wenn wir alle zerstörten Ziele auf ukrainischem Boden zählen sollten, würden die militärischen und strategischen Ziele nur fünf bis sechs Prozent ausmachen. Der ganze Rest wären zivile Infrastrukturen“, sagte der damals amtierende Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow. Die Ukraine kann mithilfe des Systems Flugkörper in bis zu 350 Kilometer Entfernung erkennen.
Zitat von Gast am 23. April 2024, 05:35 UhrNeue Hilfen für Ukraine - Putins Albtraum - das Raketen-Paket aus den USA wird für „Überraschungen“ sorgen
Einheit der 8. US Armee feuert eine Artillerie-Kurzstreckenrakete vom Typ ATACMS ab. South Korea's Joint Chiefs of St© South Korea's Joint Chiefs of StDas US-Repräsentantenhaus hat einem milliardenschweren Hilfspaket für die Ukraine zugestimmt, das auch Waffenlieferungen vorsieht. Der Senat dürfte bald folgen - mit weitreichenden Folgen für Putins Pläne. Militärexperte Ralph Thiele erwartet „Überraschungen für Moskau“.
Die Lagerhallen der US-Streitkräfte sind seit Monaten prall gefüllt mit Waffenvorräten für die Ukraine. Dass davon bisher nichts in das von Russland angegriffene Land geliefert werden konnte, lag daran, dass dem US-Verteidigungsministerium die vom US-Kongress bewilligten Mittel fehlten. Doch nun hat sich der Wind gedreht - und bläst dem Aggressor Wladimir Putin direkt ins Gesicht.
Am Samstag stimmte das US-Repräsentantenhaus mit überparteilicher Mehrheit einem milliardenschweren Hilfspaket zu, das auch die dringend benötigten Waffenlieferungen zur Verteidigung gegen Russland enthält. Die notwendige Zustimmung des Senats steht noch aus, gilt aber als sicher. Frühestens am Dienstag kann der Senat das Paket verabschieden.
Und der Inhalt hat es in sich.
US-Hilfspaket für die Ukraine: Was steckt drin?
Das neue Hilfspaket für Kiew beläuft sich auf 61 Milliarden Dollar (57 Milliarden Euro) . Darin ist unter anderem eine Regelung enthalten, die den möglichen Einsatz von im Westen eingefrorenen russischen Geldern für die Ukraine vorsieht.
Der Militärexperte und ehemalige Oberst der Bundeswehr, Ralph Thiele, sagt gegenüber FOCUS online: „Da man die Russen überraschen will, werden keine genauen Zahlen und Fähigkeiten aus dem Paket genannt.“
Zu erwarten sei aber insbesondere die dringend benötigte Artilleriemunition. Medienberichten zufolge enthält das Paket 155-mm-Artilleriemunition für Haubitzen wie die amerikanische M777. Darüber hinaus ist eine Aufstockung der Bestände für die Bestückung von Raketenwerfern vorgesehen.
Auch die ukrainische Luftabwehr soll weiter aufgerüstet werden. Medienberichten zufolge soll das Paket neue Patriot-Abwehrsysteme sowie weitere Flugabwehrwaffen enthalten.
Raketen aus den USA: ATACMS für die Ukraine
Für besondere Aufregung, vor allem auf russischer Seite, dürfte allerdings eine Äußerung des Vorsitzenden des US-Geheimdienstausschusses im Senat, Mark Warner, gesorgt haben. In einem Interview mit dem US-Nachrichtensender „CBS News“ antwortete er unmissverständlich mit „Ja“ auf die Frage, ob das Weiße Haus neue Raketen vom Typ Army Tactical Missile System (ATACMS) in die Ukraine schicken werde.
ATACMS sind ballistische Kurzstreckenraketen des US-Herstellers Lockheed Martin. Sie können sowohl von Himars-Raketenwerfern als auch vom M270 Mehrfachraketenwerfern abgefeuert werden. Im Verlauf des Krieges konnten die ukrainischen Streitkräfte damit russische Logistik- und Kommunikationszentren hinter den Frontlinien angreifen.
Politikwissenschaftler Gustav Gressel, der sich auf sicherheitspolitische und militärstrategische Fragen mit Schwerpunkt Osteuropa und Russland spezialisiert hat, betont gegenüber FOCUS online, wie wichtig ATACMS für die Ukraine sind: Damit könne man die russische Logistik und Infrastruktur in der Tiefe angreifen.
„Die Russen bauen gerade zwei neue Eisenbahnlinien, um die Front im Süden besser versorgen zu können. Das wollen die Ukrainer verhindern“, so Gressel.
Die Raketen gelten als Putins Albtraum. Bereits im Oktober vergangenen Jahres gelang es den ukrainischen Streitkräften, den russischen Invasoren schwere ATACMS-Schläge zu versetzen . Unter anderem auf Flugplätze in der Umgebung von Luhansk und Berdjansk.
Dabei wurden neun Hubschrauber zerstört. Darüber hinaus meldeten die ukrainischen Spezialkräfte die Zerstörung von Ausrüstung, einer Flugabwehrraketenplattform und Waffendepots. Außerdem wurden Start- und Landebahnen beschädigt.
Thiele erwartet nun die Lieferung von etwa 1000 Stück unterschiedlicher Reichweite. „Die größte Reichweite betrug bisher 180 Kilometer. Es bleibt abzuwarten, ob die US-Regierung auch Spitzenreichweiten von 300 oder gar 500 Kilometer zur Verfügung stellen wird.“
Außerdem: „Ein bemerkenswert großes, noch nicht spezifiziertes Teilpaket von 13,8 Milliarden US-Dollar ist für Waffensysteme neuester Technologie vorgesehen. Das dürfte herausfordernde Überraschungen für Moskau beinhalten“, so der Militärexperte.
Militärexperte bremst Euphorie: „Paket kleiner, als es scheint“
Ein Teil der Hilfsgüter, Waffen und Munition, die für die Ukraine bestimmt sind, lagern bereits in Deutschland auf US-Stützpunkten. Außerdem könnten die ersten Lieferungen sofort erfolgen, da ein Teil der Munition bereits in Rzeszów, eine Stadt im Südosten Polens, eingelagert sei, erklärt Gressel.
Doch die Uhr tickt unermüdlich. Bis die gebilligte Unterstützung eintrifft, rechnen Beobachter mit verstärkten Angriffen der russischen Armee .
Auch Thiele bremst die Eurphorie: „Insgesamt wird sich die Hilfe in der Ukraine erst in etwa sechs Wochen materialisieren. Das sind dann die entscheidenden Wochen, in denen die Russen versuchen werden, durchzubrechen.“
Hinzu komme: „Das Hilfspaket ist groß und doch kleiner, als es scheint“, sagt Thiele. Ein Drittel der Summe diene der Aufstockung der US-Bestände an Waffen und Munition, die bereits früher an die Ukraine geliefert wurden.
„Es verbleiben 48 Milliarden US-Dollar an frischer Militärhilfe. Insgesamt hat die Ukraine damit bisher 113 Milliarden US-Dollar an wirtschaftlicher und militärischer Hilfe erhalten.“
„Das Hilfspaket kam in letzter Minute“
Die Größenordnung des Pakets ist jedoch vorerst eine Kampfansage an Putin selbst. Mit den rund 60 Milliarden Euro nehmen die USA so viel Geld in die Hand wie fast die gesamte US-Militärhilfe in zwei Jahren.
Das hebt nicht nur die Moral der Ukrainer, Putins Hoffnung auf einen baldigen Sieg zerplatzt vorerst. Mit den neuen Milliarden können die militärischen Verteidigungsanstrengungen der Ukraine bis weit ins nächste Jahr hinein finanziert werden.
Dennoch: „Das Hilfspaket kam in letzter Minute“, mahnt Gressel. Was negativ auffiel: „Den Europäern ist in den letzten fünf Monaten, in denen das US-Paket in der Schwebe hing, nicht gelungen, die fehlenden Leistungen zu kompensieren. Das wirft natürlich einige Fragen für den Herbst auf: Was, wenn Trump gewinnt? Was, wenn die Wahlen weiterhin einen gespaltenen Kongress bringen?“
Das Paket sorge aber zunächst dafür, dass die Ukraine zumindest die Front halten kann und den Krieg nicht verliert. „Für den Moment. Wir wissen nicht, wann das nächste Paket kommt und wie groß es dann sein wird“, warnt Gressel. „Und wie gesagt, die Europäer allein sind zu wenig.“
Neue Hilfen für Ukraine - Putins Albtraum - das Raketen-Paket aus den USA wird für „Überraschungen“ sorgen
Das US-Repräsentantenhaus hat einem milliardenschweren Hilfspaket für die Ukraine zugestimmt, das auch Waffenlieferungen vorsieht. Der Senat dürfte bald folgen - mit weitreichenden Folgen für Putins Pläne. Militärexperte Ralph Thiele erwartet „Überraschungen für Moskau“.
Die Lagerhallen der US-Streitkräfte sind seit Monaten prall gefüllt mit Waffenvorräten für die Ukraine. Dass davon bisher nichts in das von Russland angegriffene Land geliefert werden konnte, lag daran, dass dem US-Verteidigungsministerium die vom US-Kongress bewilligten Mittel fehlten. Doch nun hat sich der Wind gedreht - und bläst dem Aggressor Wladimir Putin direkt ins Gesicht.
Am Samstag stimmte das US-Repräsentantenhaus mit überparteilicher Mehrheit einem milliardenschweren Hilfspaket zu, das auch die dringend benötigten Waffenlieferungen zur Verteidigung gegen Russland enthält. Die notwendige Zustimmung des Senats steht noch aus, gilt aber als sicher. Frühestens am Dienstag kann der Senat das Paket verabschieden.
Und der Inhalt hat es in sich.
US-Hilfspaket für die Ukraine: Was steckt drin?
Das neue Hilfspaket für Kiew beläuft sich auf 61 Milliarden Dollar (57 Milliarden Euro) . Darin ist unter anderem eine Regelung enthalten, die den möglichen Einsatz von im Westen eingefrorenen russischen Geldern für die Ukraine vorsieht.
Der Militärexperte und ehemalige Oberst der Bundeswehr, Ralph Thiele, sagt gegenüber FOCUS online: „Da man die Russen überraschen will, werden keine genauen Zahlen und Fähigkeiten aus dem Paket genannt.“
Zu erwarten sei aber insbesondere die dringend benötigte Artilleriemunition. Medienberichten zufolge enthält das Paket 155-mm-Artilleriemunition für Haubitzen wie die amerikanische M777. Darüber hinaus ist eine Aufstockung der Bestände für die Bestückung von Raketenwerfern vorgesehen.
Auch die ukrainische Luftabwehr soll weiter aufgerüstet werden. Medienberichten zufolge soll das Paket neue Patriot-Abwehrsysteme sowie weitere Flugabwehrwaffen enthalten.
Raketen aus den USA: ATACMS für die Ukraine
Für besondere Aufregung, vor allem auf russischer Seite, dürfte allerdings eine Äußerung des Vorsitzenden des US-Geheimdienstausschusses im Senat, Mark Warner, gesorgt haben. In einem Interview mit dem US-Nachrichtensender „CBS News“ antwortete er unmissverständlich mit „Ja“ auf die Frage, ob das Weiße Haus neue Raketen vom Typ Army Tactical Missile System (ATACMS) in die Ukraine schicken werde.
ATACMS sind ballistische Kurzstreckenraketen des US-Herstellers Lockheed Martin. Sie können sowohl von Himars-Raketenwerfern als auch vom M270 Mehrfachraketenwerfern abgefeuert werden. Im Verlauf des Krieges konnten die ukrainischen Streitkräfte damit russische Logistik- und Kommunikationszentren hinter den Frontlinien angreifen.
Politikwissenschaftler Gustav Gressel, der sich auf sicherheitspolitische und militärstrategische Fragen mit Schwerpunkt Osteuropa und Russland spezialisiert hat, betont gegenüber FOCUS online, wie wichtig ATACMS für die Ukraine sind: Damit könne man die russische Logistik und Infrastruktur in der Tiefe angreifen.
„Die Russen bauen gerade zwei neue Eisenbahnlinien, um die Front im Süden besser versorgen zu können. Das wollen die Ukrainer verhindern“, so Gressel.
Die Raketen gelten als Putins Albtraum. Bereits im Oktober vergangenen Jahres gelang es den ukrainischen Streitkräften, den russischen Invasoren schwere ATACMS-Schläge zu versetzen . Unter anderem auf Flugplätze in der Umgebung von Luhansk und Berdjansk.
Dabei wurden neun Hubschrauber zerstört. Darüber hinaus meldeten die ukrainischen Spezialkräfte die Zerstörung von Ausrüstung, einer Flugabwehrraketenplattform und Waffendepots. Außerdem wurden Start- und Landebahnen beschädigt.
Thiele erwartet nun die Lieferung von etwa 1000 Stück unterschiedlicher Reichweite. „Die größte Reichweite betrug bisher 180 Kilometer. Es bleibt abzuwarten, ob die US-Regierung auch Spitzenreichweiten von 300 oder gar 500 Kilometer zur Verfügung stellen wird.“
Außerdem: „Ein bemerkenswert großes, noch nicht spezifiziertes Teilpaket von 13,8 Milliarden US-Dollar ist für Waffensysteme neuester Technologie vorgesehen. Das dürfte herausfordernde Überraschungen für Moskau beinhalten“, so der Militärexperte.
Militärexperte bremst Euphorie: „Paket kleiner, als es scheint“
Ein Teil der Hilfsgüter, Waffen und Munition, die für die Ukraine bestimmt sind, lagern bereits in Deutschland auf US-Stützpunkten. Außerdem könnten die ersten Lieferungen sofort erfolgen, da ein Teil der Munition bereits in Rzeszów, eine Stadt im Südosten Polens, eingelagert sei, erklärt Gressel.
Doch die Uhr tickt unermüdlich. Bis die gebilligte Unterstützung eintrifft, rechnen Beobachter mit verstärkten Angriffen der russischen Armee .
Auch Thiele bremst die Eurphorie: „Insgesamt wird sich die Hilfe in der Ukraine erst in etwa sechs Wochen materialisieren. Das sind dann die entscheidenden Wochen, in denen die Russen versuchen werden, durchzubrechen.“
Hinzu komme: „Das Hilfspaket ist groß und doch kleiner, als es scheint“, sagt Thiele. Ein Drittel der Summe diene der Aufstockung der US-Bestände an Waffen und Munition, die bereits früher an die Ukraine geliefert wurden.
„Es verbleiben 48 Milliarden US-Dollar an frischer Militärhilfe. Insgesamt hat die Ukraine damit bisher 113 Milliarden US-Dollar an wirtschaftlicher und militärischer Hilfe erhalten.“
„Das Hilfspaket kam in letzter Minute“
Die Größenordnung des Pakets ist jedoch vorerst eine Kampfansage an Putin selbst. Mit den rund 60 Milliarden Euro nehmen die USA so viel Geld in die Hand wie fast die gesamte US-Militärhilfe in zwei Jahren.
Das hebt nicht nur die Moral der Ukrainer, Putins Hoffnung auf einen baldigen Sieg zerplatzt vorerst. Mit den neuen Milliarden können die militärischen Verteidigungsanstrengungen der Ukraine bis weit ins nächste Jahr hinein finanziert werden.
Dennoch: „Das Hilfspaket kam in letzter Minute“, mahnt Gressel. Was negativ auffiel: „Den Europäern ist in den letzten fünf Monaten, in denen das US-Paket in der Schwebe hing, nicht gelungen, die fehlenden Leistungen zu kompensieren. Das wirft natürlich einige Fragen für den Herbst auf: Was, wenn Trump gewinnt? Was, wenn die Wahlen weiterhin einen gespaltenen Kongress bringen?“
Das Paket sorge aber zunächst dafür, dass die Ukraine zumindest die Front halten kann und den Krieg nicht verliert. „Für den Moment. Wir wissen nicht, wann das nächste Paket kommt und wie groß es dann sein wird“, warnt Gressel. „Und wie gesagt, die Europäer allein sind zu wenig.“
Zitat von Gast am 12. August 2024, 08:34 UhrUkraine-Krieg
Ukrainischer Vorstoß nach Kursk birgt für Putin große Gefahren
Während ukrainische Truppen seit Tagen in die russische Grenzregion Kursk vorrücken, spielen Medien und Politik in Russland wohl den Ernst der Lage herunter.
Moskau – Nach der Einschätzung westlicher Militärfachleute könnte der Einmarsch ukrainischer Truppen in der Region Kursk im Westen von Russland bedeutende Folgen haben. So berichten Expertinnen und Experten der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), dass die neuen Entwicklungen nicht nur eine potenzielle Stärkung der Position der Ukraine mit sich bringen könnten. Auch die Stabilität im Land könnte bedroht sein.
Das erkläre laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur auch, warum die politische Führung in Moskau Kursk trotz des ukrainischen Vorrückens innerhalb der letzten Tage bislang nur zur „Zone für Anti-Terror-Operationen“ und nicht zum Kriegsgebiet erklärt hat. Das ISW kommt darum zu dem Schluss, dass Putins Kreml-Regierung die Lage bewusst herunterspielen könnte.
Mit Luft- und Bodenangriffen sind ukrainische Soldaten in den vergangenen Tagen in die russische Region Kursk vorgerückt.© Handout/AFPUkrainische Militär-Operationen in Kursk: Kritik an Kreml und Putins Truppen wird laut
In den vergangenen Tagen habe es vor allem im Gebiet Kursk, aber auch in weiteren Regionen des Landes, erste Kritik am Umgang der politischen Führung mit dem Auftauchen ukrainischer Streitkräfte auf russischem Boden gegeben. Das berichteten zahlreiche Korrespondentinnen und Korrespondenten westlicher Medien. So sprach ein ZDF-Journalist von einem kürzlich veröffentlichten Video, das Einheimische aus der Region zeigt. Diese wendeten sich an Wladimir Putin persönlich. Die Einheimischen erklärten, dass sie ohne Verteidigung dastünden und nicht verstehen könnten, wie die russischen Streitkräfte nicht auf die Aktionen der Soldaten aus der Ukraine vorbereitet waren.
Dadurch, dass der Kreml die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk in der Nacht zum Samstag (10. August) zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt hat, hat Russlands Regierung das Militär zwar mit deutlich mehr Befugnissen versehen. Die Fachleute bezweifeln jedoch, dass das genügt, um den Vorstoß der Ukraine ohne weiteres zu beenden. Zudem weisen sie darauf hin, dass die Situation in Kursk womöglich auch für Russlands Vorankommen in der Ukraine Konsequenzen haben wird.
„Unübersichtlich“ oder „unter Kontrolle“ – Unterschiedliche Berichte zur Lage in Kursk
Aufgrund von aktuellen Berichten, Posts in sozialen Medien und Videos aus der Region wird die Lage in Kursk als zunehmend „unübersichtlich“ bezeichnet. Während Behörden und Politiker, wie der geschäftsführende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, die Bevölkerung dazu aufrufen, Ruhe zu bewahren und beteuern, die Lage sei unter Kontrolle, wurden Berichten zufolge weitere russische Militärkräfte zusammengezogen, um den ukrainischen Einmarsch zurückzuschlagen. Auf vielen aktuellen Aufnahmen aus der Region ist im Hintergrund Raketenalarm zu hören.
Für die Ukraine ist ihr Vorrücken in vereinzelte Regionen im Osten Russlands die erste Erfolgsmeldung seit langer Zeit und womöglich ein wichtiger Überraschungscoup im Ukraine-Krieg. Fachleute und Kriegsbeobachter:innen mutmaßen laut ZDF, dass die Situation in Kursk sich auch dazu nutzen lassen könnte, eine mögliche Verhandlungsposition der Ukraine zu verbessern. (saka mit dpa)
Ukraine-Krieg
Ukrainischer Vorstoß nach Kursk birgt für Putin große Gefahren
Während ukrainische Truppen seit Tagen in die russische Grenzregion Kursk vorrücken, spielen Medien und Politik in Russland wohl den Ernst der Lage herunter.
Moskau – Nach der Einschätzung westlicher Militärfachleute könnte der Einmarsch ukrainischer Truppen in der Region Kursk im Westen von Russland bedeutende Folgen haben. So berichten Expertinnen und Experten der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), dass die neuen Entwicklungen nicht nur eine potenzielle Stärkung der Position der Ukraine mit sich bringen könnten. Auch die Stabilität im Land könnte bedroht sein.
Das erkläre laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur auch, warum die politische Führung in Moskau Kursk trotz des ukrainischen Vorrückens innerhalb der letzten Tage bislang nur zur „Zone für Anti-Terror-Operationen“ und nicht zum Kriegsgebiet erklärt hat. Das ISW kommt darum zu dem Schluss, dass Putins Kreml-Regierung die Lage bewusst herunterspielen könnte.
Ukrainische Militär-Operationen in Kursk: Kritik an Kreml und Putins Truppen wird laut
In den vergangenen Tagen habe es vor allem im Gebiet Kursk, aber auch in weiteren Regionen des Landes, erste Kritik am Umgang der politischen Führung mit dem Auftauchen ukrainischer Streitkräfte auf russischem Boden gegeben. Das berichteten zahlreiche Korrespondentinnen und Korrespondenten westlicher Medien. So sprach ein ZDF-Journalist von einem kürzlich veröffentlichten Video, das Einheimische aus der Region zeigt. Diese wendeten sich an Wladimir Putin persönlich. Die Einheimischen erklärten, dass sie ohne Verteidigung dastünden und nicht verstehen könnten, wie die russischen Streitkräfte nicht auf die Aktionen der Soldaten aus der Ukraine vorbereitet waren.
Dadurch, dass der Kreml die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk in der Nacht zum Samstag (10. August) zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt hat, hat Russlands Regierung das Militär zwar mit deutlich mehr Befugnissen versehen. Die Fachleute bezweifeln jedoch, dass das genügt, um den Vorstoß der Ukraine ohne weiteres zu beenden. Zudem weisen sie darauf hin, dass die Situation in Kursk womöglich auch für Russlands Vorankommen in der Ukraine Konsequenzen haben wird.
„Unübersichtlich“ oder „unter Kontrolle“ – Unterschiedliche Berichte zur Lage in Kursk
Aufgrund von aktuellen Berichten, Posts in sozialen Medien und Videos aus der Region wird die Lage in Kursk als zunehmend „unübersichtlich“ bezeichnet. Während Behörden und Politiker, wie der geschäftsführende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, die Bevölkerung dazu aufrufen, Ruhe zu bewahren und beteuern, die Lage sei unter Kontrolle, wurden Berichten zufolge weitere russische Militärkräfte zusammengezogen, um den ukrainischen Einmarsch zurückzuschlagen. Auf vielen aktuellen Aufnahmen aus der Region ist im Hintergrund Raketenalarm zu hören.
Für die Ukraine ist ihr Vorrücken in vereinzelte Regionen im Osten Russlands die erste Erfolgsmeldung seit langer Zeit und womöglich ein wichtiger Überraschungscoup im Ukraine-Krieg. Fachleute und Kriegsbeobachter:innen mutmaßen laut ZDF, dass die Situation in Kursk sich auch dazu nutzen lassen könnte, eine mögliche Verhandlungsposition der Ukraine zu verbessern. (saka mit dpa)
Zitat von Gast am 29. August 2024, 06:18 UhrRussland in der Defensive: Ukrainische Offensive im Oblast Kursk hält an
Russland in der Defensive: Ukrainische Offensive im Oblast Kursk hält an© Getty Images, Contributor#8523328Seit dem 6. August führt das ukrainische Militär eine Operation im Oblast Kursk durch. Diese stellt einen erheblichen Schlag für Russland dar – nicht nur militärisch, sondern auch in Bezug auf das Image. Wladimir Putin zieht Einheiten aus dem ganzen Land in die Region Kursk. Bislang hat er jedoch die Ukrainer nicht aus dem Gebiet verdrängen können. Die Journalisten der "The New York Times" glauben, dass der Diktator einen anderen Plan hat.
Laut der Zeitung "The New York Times" ist es für die Russen wichtiger, Pokrowsk zu erobern, als den Oblast Kursk vor dem ukrainischen Angriff zu verteidigen. Das ergibt sich aus den Aussagen von Experten, die die aktuelle Situation an der Front analysieren.
Obwohl die Offensive im Oblast Kursk Russland überraschte, ist ihnen die Einnahme von Pokrowsk, einem Schlüsselzentrum für Logistik im Donbas im Osten der Ukraine, wichtiger. Ihre Anführer wollen keine Soldaten von dieser Front verlegen - zitiert die "NYT" die Worte von Experten und westlichen Politikern.
Oberst Markus Reisner von der Hauptakademie des österreichischen Militärs glaubt, dass das Ziel der russischen Offensive mindestens die Einnahme von Pokrowsk ist. Deshalb ist nicht erkennbar, dass die Russen ihre Kräfte aus dem Donbas in Richtung Kursk verlagern. Sie dringen weiter in die Ukraine vor und tun alles, um eine weitere Stadt zu erobern.
Die ukrainische Offensive im Oblast Kursk hat sich verlangsamt
Experten weisen darauf hin, dass die anfänglichen Probleme der Russen in Richtung Kursk unter anderem aus dem Chaos in der Frage der Verantwortlichkeit für die Verdrängung der Ukrainer herrührten. Es war unklar, wer die Verteidigung des Gebiets leiten sollte, weshalb die Streitkräfte der Ukraine so schnell beträchtliche Fortschritte erzielten. Derzeit wird die Antwort vom Föderalen Sicherheitsdienst geleitet und nicht vom Generalstab der russischen Armee.
Angesichts des Mangels an offensichtlicher Führung zeigen die russischen Kräfte weniger Initiative und sind eher in der Defensive, was es den Ukrainern ermöglicht, weiter vorzurücken - sagte Ralph F. Goff, ein hoher Beamter der CIA, der einst in Osteuropa diente, im Gespräch mit der "The New York Times".
Experten sagen auch, dass die ukrainische Offensive zu verlangsamen beginnt. Russland hat im Oblast Kursk 30.000 Soldaten stationiert, hauptsächlich Reserven und Kräfte aus dem südlichen und nordöstlichen Teil der Ukraine. Die Zeitung weist darauf hin, dass dies ausreichte, um die Fortschritte der ukrainischen Truppen zu bremsen. Um sie vollständig zu vertreiben, so die Quellen der "NYT", würden 50.000 Soldaten ausreichen.
Dem erwähnten Reisner zufolge kalkuliert Moskau, dass die Verlagerung der nötigen Anzahl von Soldaten zur vollständigen Abwehr der ukrainischen Offensive aus einem Gebiet von geringem taktischen Wert sich nicht lohnt, zumal die Erhaltung der besetzten Gebiete die Ukraine zwingt, dort eigene Kräfte zu behalten.
Würden sie (die Russen) alle ihre Kräfte auf das Oblast Kursk werfen, würden sie das ukrainische Spiel spielen - sagte der russische Diplomat Nikolai Sokolow, der im Wiener Zentrum für Abrüstung und Nichtverbreitung arbeitet.
Laut der "NYT" besteht die Möglichkeit, dass die Ukrainer sich zu einer weiteren Offensive entscheiden, die die Russen überraschen wird. Bislang gelang es ihnen, bereits einen Teil des Oblast Kursk zu kontrollieren. "Bisher haben wir 1.294 Quadratkilometer Territorium unter Kontrolle gebracht. Es umfasst 100 Ortschaften", erklärte kürzlich der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, General Oleksandr Syrskyj.
Russland in der Defensive: Ukrainische Offensive im Oblast Kursk hält an
Seit dem 6. August führt das ukrainische Militär eine Operation im Oblast Kursk durch. Diese stellt einen erheblichen Schlag für Russland dar – nicht nur militärisch, sondern auch in Bezug auf das Image. Wladimir Putin zieht Einheiten aus dem ganzen Land in die Region Kursk. Bislang hat er jedoch die Ukrainer nicht aus dem Gebiet verdrängen können. Die Journalisten der "The New York Times" glauben, dass der Diktator einen anderen Plan hat.
Laut der Zeitung "The New York Times" ist es für die Russen wichtiger, Pokrowsk zu erobern, als den Oblast Kursk vor dem ukrainischen Angriff zu verteidigen. Das ergibt sich aus den Aussagen von Experten, die die aktuelle Situation an der Front analysieren.
Obwohl die Offensive im Oblast Kursk Russland überraschte, ist ihnen die Einnahme von Pokrowsk, einem Schlüsselzentrum für Logistik im Donbas im Osten der Ukraine, wichtiger. Ihre Anführer wollen keine Soldaten von dieser Front verlegen - zitiert die "NYT" die Worte von Experten und westlichen Politikern.
Oberst Markus Reisner von der Hauptakademie des österreichischen Militärs glaubt, dass das Ziel der russischen Offensive mindestens die Einnahme von Pokrowsk ist. Deshalb ist nicht erkennbar, dass die Russen ihre Kräfte aus dem Donbas in Richtung Kursk verlagern. Sie dringen weiter in die Ukraine vor und tun alles, um eine weitere Stadt zu erobern.
Die ukrainische Offensive im Oblast Kursk hat sich verlangsamt
Experten weisen darauf hin, dass die anfänglichen Probleme der Russen in Richtung Kursk unter anderem aus dem Chaos in der Frage der Verantwortlichkeit für die Verdrängung der Ukrainer herrührten. Es war unklar, wer die Verteidigung des Gebiets leiten sollte, weshalb die Streitkräfte der Ukraine so schnell beträchtliche Fortschritte erzielten. Derzeit wird die Antwort vom Föderalen Sicherheitsdienst geleitet und nicht vom Generalstab der russischen Armee.
Angesichts des Mangels an offensichtlicher Führung zeigen die russischen Kräfte weniger Initiative und sind eher in der Defensive, was es den Ukrainern ermöglicht, weiter vorzurücken - sagte Ralph F. Goff, ein hoher Beamter der CIA, der einst in Osteuropa diente, im Gespräch mit der "The New York Times".
Experten sagen auch, dass die ukrainische Offensive zu verlangsamen beginnt. Russland hat im Oblast Kursk 30.000 Soldaten stationiert, hauptsächlich Reserven und Kräfte aus dem südlichen und nordöstlichen Teil der Ukraine. Die Zeitung weist darauf hin, dass dies ausreichte, um die Fortschritte der ukrainischen Truppen zu bremsen. Um sie vollständig zu vertreiben, so die Quellen der "NYT", würden 50.000 Soldaten ausreichen.
Dem erwähnten Reisner zufolge kalkuliert Moskau, dass die Verlagerung der nötigen Anzahl von Soldaten zur vollständigen Abwehr der ukrainischen Offensive aus einem Gebiet von geringem taktischen Wert sich nicht lohnt, zumal die Erhaltung der besetzten Gebiete die Ukraine zwingt, dort eigene Kräfte zu behalten.
Würden sie (die Russen) alle ihre Kräfte auf das Oblast Kursk werfen, würden sie das ukrainische Spiel spielen - sagte der russische Diplomat Nikolai Sokolow, der im Wiener Zentrum für Abrüstung und Nichtverbreitung arbeitet.
Laut der "NYT" besteht die Möglichkeit, dass die Ukrainer sich zu einer weiteren Offensive entscheiden, die die Russen überraschen wird. Bislang gelang es ihnen, bereits einen Teil des Oblast Kursk zu kontrollieren. "Bisher haben wir 1.294 Quadratkilometer Territorium unter Kontrolle gebracht. Es umfasst 100 Ortschaften", erklärte kürzlich der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, General Oleksandr Syrskyj.
Zitat von Gast am 24. September 2024, 09:02 UhrUkrainische Offensive
Nächste Blamage? Ukraine ist wieder ein Grenzübertritt in Putins Reich gelungen
Schützenpanzer paradieren über die Hauptstraße in Kiew – ein Bild vom August 2012 zur 30-Jahr-Feier der Unabhängigkeit der Ukraine.© IMAGO / Wolodymyr TarasowKiew setzt jetzt wohl voll auf Sieg. Ein Video soll beweisen, dass Luftlande-Einheiten ein weiterer Durchbruch gelungen ist – wo genau, bleibt geheim.
Kiew – „Wir dürfen die nächsten Monate nicht durch Krieg verlieren, um die nächsten Jahrzehnte nicht zu verlieren“, hat Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt; er ist gerade in den USA, um mit Präsident Joe Biden seinen „Siegesplan“ gegen Wladimir Putins Invasionsarmee zu diskutieren. Gleichzeitig scheinen die Truppen der Ukraine weiteres Territorium Russlands unter ihre Kontrolle bringen zu wollen. Der Ort des Grenzübertritts ist geheim.
Einheiten der 95. separaten Polissia-Luftangriffsbrigade der ukrainischen Luftangriffsstreitkräfte hätten einen Abschnitt der russischen Grenze durchbrochen, schreibt die Ukrainska Prawda. Dies sei die zweite erfolgreiche Operation zum Übertritt in die Russische Föderation seit Beginn der Operation im Bezirk Kursk. Die Quelle der Information ist ein Video, das vom Kommunikationsbüro des ukrainischen Luftangriffskommandos veröffentlicht worden sein soll und auch auf youtube zu sehen ist.
Propaganda-Video: Drohnen-Aufnahme soll Coup gegen Putin beweisen
94 Sekunden zählt das Drohnen-Video, das als Beweis der Behauptungen für einen Schlag gegen Putin allerdings wenig taugt. Die Prawda schreibt, die Bilder zeigen „den Durchbruch technischer Barrieren, das Vordringen von Luftlandeeinheiten auf russisches Territorium und erste Zusammenstöße im Grenzgebiet, bei denen ukrainische Panzer einen russischen Stützpunkt angreifen“. Für geübte militärische Auswerter mag das zutreffen, für die Öffentlichkeit scheint das Video eher propagandistische Zwecke zu verfolgen. Der Einmarsch auf russisches Territorium verleihe dem Krieg eine neue Dynamik, hatte Nigel Gould-Davies Mitte August über das Einrücken der Ukraine in Kursk geschrieben.
„Russland sieht sich selbst als Großmacht. Aber Großmächte verlieren kein Territorium. Wenn man Territorium verliert, ist man keine Großmacht.“
Mykola Bielieskow gegenüber der Times
„Beide Seiten treffen Entscheidungen, die mit hohen Risiken verbunden sind. Die Ukraine ist der Ansicht, sie könne einige ihrer besten Kräfte für diese Besetzung einsetzen, ohne russischen Truppen einen Durchbruch im Donbass zu erlauben. Russland ist der Ansicht, es könne den Einmarsch eindämmen, ohne bedeutende Kräfte von seiner Offensive abzuziehen“, hatte der Analyst des Thinkank International Institute for Strategic Studies (IISS) zusammengefasst.
Beides in Kombination müsse falsch sein, behauptet er. Und dennoch: Laut dem Video setzt die Ukraine die Taktik der Nadelstiche fort; offenbar sogar mit den fast besten Einheiten, die ihnen zur Verfügung stehen. Seit der ersten Woche der Invasion im Bezirk Kursk stehen dort Teile zweier starker und kampferprobter Luftangriffsbrigaden an der Front zur Unterstützung der zuerst eingesetzten 80. Brigade: die 82. und die 95. Luftangriffsbrigade. Letztere soll jetzt auch den aktuellen Grenzübertritt nach Russland geführt haben.
Kursk als Affront: Selenskyj will Putin mit den Grenzübertritten unter Druck setzen
Offenbar ist Wolodymyr Selenskyj daran gelegen, den russischen Präsidenten persönlich unter Druck zu setzen. Die Ironie an dem ersten Einmarsch beziehungsweise jetzt auch an dem vermeintlich zweiten Grenzübertritt sei, dass Putin an die Macht gekommen war, nachdem er einen Krieg in Tschetschenien begonnen hatte, um die Souveränität über russisches Territorium wiederherzustellen, wie Gould-Davies behauptet: „Nachdem er die Wiederherstellung eines starken Staates zum Schlagwort seiner Präsidentschaft gemacht hat, regiert er nun ein Land, das erneut die Kontrolle über sein Territorium verloren hat.“
Möglicherweise könnte das sogar schon der dritte Versuch der Ukraine sein, Russlands Grenze zu perforieren. Ende August hatte die britische Times berichtet, dass die Ukraine nahe Belgorod einen Grenzdurchbruch gewagt hatte. Der Telegram-Kanal Mash hätte demnach berichtet, etwa 200 ukrainische Soldaten und Schützenpanzer hätten den Grenzübergang bei Nekhoteevka angegriffen. Das Video über den jetzt offensichtlich erfolgten Durchbruch sah dagegen eher nach einem Kommando-Unternehmen aus.
Bilder für die Welt: Selenskyj demonstriert mit seinen Offensiven Entschlossenheit
Immerhin signalisiert das Video eines: Entschlossenheit. Die hatte der ukrainische Präsident Wolodoymyr Selenskyj bereits Anfang August nochmals demonstriert, als seine Einheiten über die Grenze zu Russland gerollt waren: „Jetzt müssen wir alle mit der gleichen Einheit und Effektivität handeln, die wir in den ersten Wochen und Monaten dieses Krieges gezeigt haben – als die Ukraine die Initiative ergriff und begann, das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden. Wir haben es wieder getan und bewiesen, dass die Ukrainer in jeder Situation ihre Ziele erreichen, ihre Interessen verteidigen und ihre Unabhängigkeit schützen können“, sagte er auf X (vormals Twitter), wie ihn der britische Telegraph zitiert hat.
Wie der britische Guardian Anfang September nochmals aufgrund von Stimmen aus Sudscha betont hatte, sei den ukrainischen Soldaten keinesfalls daran gelegen, fremdes Territorium zu annektieren. Demnach sei auch die Informationslage unter den zurückgebliebenen Einheimischen dünn, und die ukrainischen Soldaten müssten ihnen die Situation erklären. Möglicherweise ist auch im jetzt angegriffenen Zipfel Russlands kein Bewohner darauf gefasst, dass der Krieg zurückkommen könnte, geschweige denn, dass ein solcher überhaupt schon begonnen habe. Öffentliche Kenntnisnahme oder gar Kritik ist das, was der Kreml vermeiden wollte und vermeiden will.
Zeugnis für Russlands Schwäche: Ukraine will Putins Verlust an Glaubwürdigkeit forcieren
Das Video wäre die Gegenstrategie. Wahrscheinlich sind die Drohnen-Aufnahmen von umfangreicherem Bildmaterial auch nur der „zivile Teil“, mit dem die Ukraine Stimmung machen will. Auch Analyst Gould-Davies ist überzeugt, spätestens seit dem Überfall bei Kursk müsse Putin gegen seinen Verlust an Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung angehen: „Während er glaubt, dass die Ukraine ,die Einheit, den Zusammenhalt der russischen Gesellschaft zerstören‘ will, deutet sein Versagen, die öffentliche Meinung als Reaktion darauf zu mobilisieren, darauf hin, dass ihm möglicherweise das Vertrauen in diesen Zusammenhalt fehlt“, schreibt Gould-Davies.
Sollte der aktuelle Grenzdurchbruch den Tatsachen entsprechen und über ein kleineres Scharmützel hinausgegangen sein, dann allerdings müsste Wladimir Putin unterstellt werden, er hätte die Kontrolle über seine Grenzen verloren. Was wiederum ernste Konsequenzen für seine Regime darstellen könnte. Vor vier Wochen hatte die Nachrichtenagentur Reuters über den versuchten Grenzdurchbruch bei Belgorod und über beunruhigte russische Offizielle berichtet.
„Situation bleibt kritisch“: Russischer Verwaltungs-Chef gesteht Verlust an Souveränität ein
„Unsere Lage bleibt weiterhin schwierig“, sagte Wjatscheslaw Gladkow. Der Regionalgouverneur und damit höchste Verwaltungsvertreter in der Westregion Belgorod hatte zu der Zeit von nächtlichem Artilleriebeschuss und Drohnenangriffen auf drei Siedlungen in der Umgebung berichtetet. Wichtiger in diesem Zusammenhang: Seit dem vereitelten Überfall auf Belgorod seien die benachbarten russischen Regionen auf die Möglichkeit weiterer Angriffe vorbereitet, wie er Reuters mitteilte und den Verlust an Souveränität in den Bereich des Möglichen rückte.
Insofern dürfte der Ukraine gar kein weiterer Grenzdurchbruch gelingen dürfen. Zumindest nicht ohne massive Feuerunterstützung; von der aber ist im Video keine Spur zu sehen – im Gegenteil wird der Angriff scheinbar lediglich vom Gefechtsfeldunterstützungsfahrzeug BTR-3DA geführt, ein Schützenpanzer mit einer 90-Millimeter-Kanone. Die verschossenen Granaten größeren Kalibers stammen möglicherweise von dem eigentlich als Flugabwehr-Panzer gedachten 9K35 „Strela-10“ –jedenfalls zeigt das Video keinen T-80-Kampfpanzer, mit dem die 95. Luftangriffsbrigade laut dem Magazin Military Land ausgerüstet sein soll.
Wie das Magazin Euromaidan Press Mitte Juli berichtet hatte, hätte die 95. Luftangriffsbrigade zu der Zeit noch als unterstützende Einheit im Raum Pokrowsk gelegen, weil sie „das ukrainische Kommando häufig zur Stabilisierung kritischer Situationen einsetzt“, wie Euromaidan Press betonte. Sie sollten einen Gegenangriff organisieren und die Russen wieder zurückdrängen. Diese Einheit jetzt auf russischem Territorium operieren zu lassen, scheint hoch brisant. Mitte August hatte auch die britische Times darüber spekuliert, was die Ukraine letztendlich in Händen zu halten halten beabsichtige.
Zeichen der Selbstüberschätzung: „Russland sieht sich selbst als Großmacht“ – zu unrecht
Militäranalytiker sollen beobachtet haben, dass die ukrainischen Kräfte die bisher mehr als 600 Kilometer lange Frontlinie in Kursk befestigen – was ihre Lage nach deren Meinung eher noch verschärfen würde, weil deren dezimierte Stärke die Front überdehnen könnte. Ein Vorteil für Russland; allerdings gleichzeitig auch eine Schwächung, sagt gegenüber der Times Mykola Bielieskow, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nationalen Institut für Strategische Studien der Ukraine: „Russland sieht sich selbst als Großmacht. Aber Großmächte verlieren kein Territorium. Wenn man Territorium verliert, ist man keine Großmacht.“
Laut dem Times-Verteidigungskorrespondenten George Grylls müsse die Ukraine damit rechnen, dass sie für die Verteidigung dieses Fleckchens vom russischen Reich vielleicht einen hohen Preis würde zahlen müssen, falls Russland doch noch in die Offensive zu gehen gedenke: „Ein Albtraum für Kiew wäre es, wenn ukrainische Elitetruppen in Russland gefangen und vernichtenden Gegenangriffen ausgesetzt wären“, schreibt Grylls.
So sieht das auch John Foreman, der ehemalige britische Militärattaché in Moskau, wie ihn die Times zitiert: „Ich hoffe, sie versuchen nicht, daran festzuhalten. Denn dann würden sie verprügelt und es wäre ein Pyrrhussieg.“
Ukrainische Offensive
Nächste Blamage? Ukraine ist wieder ein Grenzübertritt in Putins Reich gelungen
Kiew setzt jetzt wohl voll auf Sieg. Ein Video soll beweisen, dass Luftlande-Einheiten ein weiterer Durchbruch gelungen ist – wo genau, bleibt geheim.
Kiew – „Wir dürfen die nächsten Monate nicht durch Krieg verlieren, um die nächsten Jahrzehnte nicht zu verlieren“, hat Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt; er ist gerade in den USA, um mit Präsident Joe Biden seinen „Siegesplan“ gegen Wladimir Putins Invasionsarmee zu diskutieren. Gleichzeitig scheinen die Truppen der Ukraine weiteres Territorium Russlands unter ihre Kontrolle bringen zu wollen. Der Ort des Grenzübertritts ist geheim.
Einheiten der 95. separaten Polissia-Luftangriffsbrigade der ukrainischen Luftangriffsstreitkräfte hätten einen Abschnitt der russischen Grenze durchbrochen, schreibt die Ukrainska Prawda. Dies sei die zweite erfolgreiche Operation zum Übertritt in die Russische Föderation seit Beginn der Operation im Bezirk Kursk. Die Quelle der Information ist ein Video, das vom Kommunikationsbüro des ukrainischen Luftangriffskommandos veröffentlicht worden sein soll und auch auf youtube zu sehen ist.
Propaganda-Video: Drohnen-Aufnahme soll Coup gegen Putin beweisen
94 Sekunden zählt das Drohnen-Video, das als Beweis der Behauptungen für einen Schlag gegen Putin allerdings wenig taugt. Die Prawda schreibt, die Bilder zeigen „den Durchbruch technischer Barrieren, das Vordringen von Luftlandeeinheiten auf russisches Territorium und erste Zusammenstöße im Grenzgebiet, bei denen ukrainische Panzer einen russischen Stützpunkt angreifen“. Für geübte militärische Auswerter mag das zutreffen, für die Öffentlichkeit scheint das Video eher propagandistische Zwecke zu verfolgen. Der Einmarsch auf russisches Territorium verleihe dem Krieg eine neue Dynamik, hatte Nigel Gould-Davies Mitte August über das Einrücken der Ukraine in Kursk geschrieben.
„Russland sieht sich selbst als Großmacht. Aber Großmächte verlieren kein Territorium. Wenn man Territorium verliert, ist man keine Großmacht.“
Mykola Bielieskow gegenüber der Times
„Beide Seiten treffen Entscheidungen, die mit hohen Risiken verbunden sind. Die Ukraine ist der Ansicht, sie könne einige ihrer besten Kräfte für diese Besetzung einsetzen, ohne russischen Truppen einen Durchbruch im Donbass zu erlauben. Russland ist der Ansicht, es könne den Einmarsch eindämmen, ohne bedeutende Kräfte von seiner Offensive abzuziehen“, hatte der Analyst des Thinkank International Institute for Strategic Studies (IISS) zusammengefasst.
Beides in Kombination müsse falsch sein, behauptet er. Und dennoch: Laut dem Video setzt die Ukraine die Taktik der Nadelstiche fort; offenbar sogar mit den fast besten Einheiten, die ihnen zur Verfügung stehen. Seit der ersten Woche der Invasion im Bezirk Kursk stehen dort Teile zweier starker und kampferprobter Luftangriffsbrigaden an der Front zur Unterstützung der zuerst eingesetzten 80. Brigade: die 82. und die 95. Luftangriffsbrigade. Letztere soll jetzt auch den aktuellen Grenzübertritt nach Russland geführt haben.
Kursk als Affront: Selenskyj will Putin mit den Grenzübertritten unter Druck setzen
Offenbar ist Wolodymyr Selenskyj daran gelegen, den russischen Präsidenten persönlich unter Druck zu setzen. Die Ironie an dem ersten Einmarsch beziehungsweise jetzt auch an dem vermeintlich zweiten Grenzübertritt sei, dass Putin an die Macht gekommen war, nachdem er einen Krieg in Tschetschenien begonnen hatte, um die Souveränität über russisches Territorium wiederherzustellen, wie Gould-Davies behauptet: „Nachdem er die Wiederherstellung eines starken Staates zum Schlagwort seiner Präsidentschaft gemacht hat, regiert er nun ein Land, das erneut die Kontrolle über sein Territorium verloren hat.“
Möglicherweise könnte das sogar schon der dritte Versuch der Ukraine sein, Russlands Grenze zu perforieren. Ende August hatte die britische Times berichtet, dass die Ukraine nahe Belgorod einen Grenzdurchbruch gewagt hatte. Der Telegram-Kanal Mash hätte demnach berichtet, etwa 200 ukrainische Soldaten und Schützenpanzer hätten den Grenzübergang bei Nekhoteevka angegriffen. Das Video über den jetzt offensichtlich erfolgten Durchbruch sah dagegen eher nach einem Kommando-Unternehmen aus.
Bilder für die Welt: Selenskyj demonstriert mit seinen Offensiven Entschlossenheit
Immerhin signalisiert das Video eines: Entschlossenheit. Die hatte der ukrainische Präsident Wolodoymyr Selenskyj bereits Anfang August nochmals demonstriert, als seine Einheiten über die Grenze zu Russland gerollt waren: „Jetzt müssen wir alle mit der gleichen Einheit und Effektivität handeln, die wir in den ersten Wochen und Monaten dieses Krieges gezeigt haben – als die Ukraine die Initiative ergriff und begann, das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden. Wir haben es wieder getan und bewiesen, dass die Ukrainer in jeder Situation ihre Ziele erreichen, ihre Interessen verteidigen und ihre Unabhängigkeit schützen können“, sagte er auf X (vormals Twitter), wie ihn der britische Telegraph zitiert hat.
Wie der britische Guardian Anfang September nochmals aufgrund von Stimmen aus Sudscha betont hatte, sei den ukrainischen Soldaten keinesfalls daran gelegen, fremdes Territorium zu annektieren. Demnach sei auch die Informationslage unter den zurückgebliebenen Einheimischen dünn, und die ukrainischen Soldaten müssten ihnen die Situation erklären. Möglicherweise ist auch im jetzt angegriffenen Zipfel Russlands kein Bewohner darauf gefasst, dass der Krieg zurückkommen könnte, geschweige denn, dass ein solcher überhaupt schon begonnen habe. Öffentliche Kenntnisnahme oder gar Kritik ist das, was der Kreml vermeiden wollte und vermeiden will.
Zeugnis für Russlands Schwäche: Ukraine will Putins Verlust an Glaubwürdigkeit forcieren
Das Video wäre die Gegenstrategie. Wahrscheinlich sind die Drohnen-Aufnahmen von umfangreicherem Bildmaterial auch nur der „zivile Teil“, mit dem die Ukraine Stimmung machen will. Auch Analyst Gould-Davies ist überzeugt, spätestens seit dem Überfall bei Kursk müsse Putin gegen seinen Verlust an Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung angehen: „Während er glaubt, dass die Ukraine ,die Einheit, den Zusammenhalt der russischen Gesellschaft zerstören‘ will, deutet sein Versagen, die öffentliche Meinung als Reaktion darauf zu mobilisieren, darauf hin, dass ihm möglicherweise das Vertrauen in diesen Zusammenhalt fehlt“, schreibt Gould-Davies.
Sollte der aktuelle Grenzdurchbruch den Tatsachen entsprechen und über ein kleineres Scharmützel hinausgegangen sein, dann allerdings müsste Wladimir Putin unterstellt werden, er hätte die Kontrolle über seine Grenzen verloren. Was wiederum ernste Konsequenzen für seine Regime darstellen könnte. Vor vier Wochen hatte die Nachrichtenagentur Reuters über den versuchten Grenzdurchbruch bei Belgorod und über beunruhigte russische Offizielle berichtet.
„Situation bleibt kritisch“: Russischer Verwaltungs-Chef gesteht Verlust an Souveränität ein
„Unsere Lage bleibt weiterhin schwierig“, sagte Wjatscheslaw Gladkow. Der Regionalgouverneur und damit höchste Verwaltungsvertreter in der Westregion Belgorod hatte zu der Zeit von nächtlichem Artilleriebeschuss und Drohnenangriffen auf drei Siedlungen in der Umgebung berichtetet. Wichtiger in diesem Zusammenhang: Seit dem vereitelten Überfall auf Belgorod seien die benachbarten russischen Regionen auf die Möglichkeit weiterer Angriffe vorbereitet, wie er Reuters mitteilte und den Verlust an Souveränität in den Bereich des Möglichen rückte.
Insofern dürfte der Ukraine gar kein weiterer Grenzdurchbruch gelingen dürfen. Zumindest nicht ohne massive Feuerunterstützung; von der aber ist im Video keine Spur zu sehen – im Gegenteil wird der Angriff scheinbar lediglich vom Gefechtsfeldunterstützungsfahrzeug BTR-3DA geführt, ein Schützenpanzer mit einer 90-Millimeter-Kanone. Die verschossenen Granaten größeren Kalibers stammen möglicherweise von dem eigentlich als Flugabwehr-Panzer gedachten 9K35 „Strela-10“ –jedenfalls zeigt das Video keinen T-80-Kampfpanzer, mit dem die 95. Luftangriffsbrigade laut dem Magazin Military Land ausgerüstet sein soll.
Wie das Magazin Euromaidan Press Mitte Juli berichtet hatte, hätte die 95. Luftangriffsbrigade zu der Zeit noch als unterstützende Einheit im Raum Pokrowsk gelegen, weil sie „das ukrainische Kommando häufig zur Stabilisierung kritischer Situationen einsetzt“, wie Euromaidan Press betonte. Sie sollten einen Gegenangriff organisieren und die Russen wieder zurückdrängen. Diese Einheit jetzt auf russischem Territorium operieren zu lassen, scheint hoch brisant. Mitte August hatte auch die britische Times darüber spekuliert, was die Ukraine letztendlich in Händen zu halten halten beabsichtige.
Zeichen der Selbstüberschätzung: „Russland sieht sich selbst als Großmacht“ – zu unrecht
Militäranalytiker sollen beobachtet haben, dass die ukrainischen Kräfte die bisher mehr als 600 Kilometer lange Frontlinie in Kursk befestigen – was ihre Lage nach deren Meinung eher noch verschärfen würde, weil deren dezimierte Stärke die Front überdehnen könnte. Ein Vorteil für Russland; allerdings gleichzeitig auch eine Schwächung, sagt gegenüber der Times Mykola Bielieskow, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nationalen Institut für Strategische Studien der Ukraine: „Russland sieht sich selbst als Großmacht. Aber Großmächte verlieren kein Territorium. Wenn man Territorium verliert, ist man keine Großmacht.“
Laut dem Times-Verteidigungskorrespondenten George Grylls müsse die Ukraine damit rechnen, dass sie für die Verteidigung dieses Fleckchens vom russischen Reich vielleicht einen hohen Preis würde zahlen müssen, falls Russland doch noch in die Offensive zu gehen gedenke: „Ein Albtraum für Kiew wäre es, wenn ukrainische Elitetruppen in Russland gefangen und vernichtenden Gegenangriffen ausgesetzt wären“, schreibt Grylls.
So sieht das auch John Foreman, der ehemalige britische Militärattaché in Moskau, wie ihn die Times zitiert: „Ich hoffe, sie versuchen nicht, daran festzuhalten. Denn dann würden sie verprügelt und es wäre ein Pyrrhussieg.“
Zitat von Gast am 12. November 2024, 07:47 Uhr„Halten um jeden Preis gibt es nicht in Kursk“ - 72 Stunden nach Trump-Anruf startet Putin Großoffensive - Experten erklären, warum
Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, und Donald Trump, desginierter US-Präsident (Archiv) Evan Vucci/AP/dpa© Evan Vucci/AP/dpaNach einem Anruf vom designierten US-Präsidenten Donald Trump bei Kreml-Chef Wladimir Putin, spitzt sich die Lage im Ukraine-Krieg zu. Die Ukraine erwartet harte Tage – nachdem Trump Putin vor einer Eskalation warnte. Experten
Er würde nur 24 Stunden brauchen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, sagte Donald Trump, ehemaliger und seit vergangener Woche wiedergewählter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wie genau er das bewerkstelligen will, ließ er offen. „Ich kann euch diese Pläne nicht aufzeigen. Denn wenn ich dies tun würde, würde ich sie nicht verwenden können“, so Trump.
Ob sein Anruf bei Wladimir Putin am Donnerstag, den der Kreml über Sprecher Wladimir Peskow dementieren ließ, Teil seines Plans war: ungewiss. Medienberichten zufolge hat der designierte US-Präsident dem Kreml-Chef empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren.
Trump habe auch auf die US-Militärpräsenz in Europa verwiesen. Auch sei es um das Ziel gegangen, Frieden in Europa zu erreichen. Kreml-Sprecher Peskow hat ein Gespräch zwischen Trump und Putin mittlerweile dementiert.
Auf Trump-Anruf: „Würde mich nicht wundern, wenn Putin mit Eskalation antwortet”
Militärexperte Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations (ECFR) ordnet die Lage in der Ukraine für FOCUS online ein. „Es wundert mich nicht, wenn Putin auf Trumps Anruf und Warnung vor einer Eskalation mit einer Eskalation antwortet, um zu zeigen: ‚Du hast mir hier nichts zu befehlen.‘“ Sollte Trump daraus dann keine Konsequenzen ziehen, hätte er bei Putin gleich sein Gesicht verloren.
Über die Verhandlungs- und Vermittlungspläne, die Trump – und auch Bundeskanzler Scholz – vorgeben, zu verfolgen, könne er nur den Kopf schütteln, sagt Gressel. Man müsse sich nur die logische Frage stellen: „Warum soll Putin, der jetzt schon so viel in diesen Krieg investiert hat, aufgeben, nur weil der Westen keine Lust mehr hat?“
Natürlich werde Putin offen sein, einen „Verhandlungsprozess“ ohne Vorbedingungen zu beginnen. „Aber dann wird er – wie im Minsker Prozess – den Vorgang mit allen Mitteln verschleppen und in der Zwischenzeit militärisch erreichen, was er ohnehin militärisch erreichen wollte.“
„Erst muss es für Putin an der Front aber bergab gehen, und das tut es nicht“
Zu ernsthaften Verhandlungen könne man Putin nur bringen, wenn er das Gefühl habe, dass die Bedingungen später für ihn schlechter werden. „Dazu müsste es für ihn an der Front aber bergab gehen, und das tut es nicht“, betont Gressel. Wie man dieses Momentum kippt, darauf hätten westliche Politiker keine Antwort parat – weder Trump noch Biden.
Auf Deeskalation stehen die Zeichen auf dem Schlachtfeld jedenfalls aktuell nicht. Im Gegenteil: Putin hat über 50.000 Soldaten um das von der Ukraine besetzte russische Gebiet Kursk zusammengeschart – darunter auch Soldaten aus Nordkorea, „Kanonenfutter“, wie Gressel sagt.
Der Schweizer Militärexperte Albert Stahel sieht in dem gemeinsamen Aufmarsch russischer und nordkoreanischer Soldaten eine Art PR-Aktion für Putin. „Mit dieser Show will er der russischen Bevölkerung demonstrieren, dass Russland nicht nur politische, sondern auch militärische Verbündete hat.“ Der Experte erwartet nun eine Reaktion Südkoreas: „Die Südkoreaner werden der Ukraine schwere Waffen liefern. Ihre Panzerproduktion ist ausgezeichnet.“
Die Ukraine erwartet in Kursk einen baldigen Angriff.
Russland hat zudem ein Verteidigungsabkommen mit Nordkorea offiziell in Kraft gesetzt, das militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs und eine enge Kooperation gegen westliche Sanktionen vorsieht. Nordkorea unterstützt laut US- und ukrainischen Angaben die russische Offensive in der Ukraine, indem es über 10.000 Soldaten in die russische Region Kursk entsandte und Munition liefert.
Zudem startete Putin nur 72 Stunden nach dem Trump-Anruf eine Großoffensive auf die Ukraine. Im ganzen Land herrschte Luftalarm. Mindestens sechs Menschen wurden vom Raketenwagen getötet, Städte und Infrastruktur einmal mehr verwüstet.
„Jeden Winter startet Russland im Herbst seine großen Angriffswellen”
Die derzeitigen Angriffe seien aber im Prinzip nichts Unerwartetes, ordnet Gressel ein. „Jeden Winter startet Russland im Herbst – meist Mitte Oktober – seine großen Angriffswellen gegen die ukrainische Energieinfrastruktur.“ Gestern etwa seien russische Mig31-Abfangjäger mit Kinshal-Raketen aufgestiegen und Bomber über dem Kaspischen Meer geflogen.
Stahel sieht indes drei Gründe für die russische Intensivierung der Kriegsführung:
- Erstens: Putin wolle die aktuelle vorteilhafte Lage auf dem Kriegsschauplatz zu seinen Gunsten ausnutzen;
- Zweitens: Gleichzeitig wolle er die Schwäche der ukrainischen Streitkräfte – zu wenig Reserven – ausnutzen;
- Drittens: Da noch unklar sei, wie sich der Amtsantritt der Trump-Administration auf den Krieg auswirken wird, wolle Putin die Situation ausnutzen, die jetzt durch die Schwäche der Biden-Administration und die innenpolitische Lage in Deutschland bestimmt wird.
Die Wahl von Trump sei jedoch für Putin suboptimal, meint Stahel gegenüber FOCUS online. „Er hätte lieber die schwache Harris als Kontrahentin gehabt. Bei ihrer Wahl hat er vermutlich auf Unruhen in den USA, die durch die Trump-Anhänger ausgelöst worden wären, gehofft.“
Dass es erst jetzt im November zu den Großangriffen kommt, liegt laut Gressel dran, dass es zwischen der Ukraine und Russland Verhandlungen über einen partiellen Waffenstillstand gab. Der Inhalt: Die Ukraine beschießt keine russischen Raffinerien mehr, und Russland schießt nicht mehr auf die Energieinfrastruktur der Ukraine.
Die Folge: Im Sommer versuche Russland noch schnell alle ukrainischen Kraftwerke zu zerstören, sagt Gressel. „Und wenn dann der Waffenstillstand kommt, ist sowieso schon alles kaputt.“ Im Sommer habe Russland also relativ viele Kinshal-Raketen verschossen und braucht dementsprechend jetzt länger, um genügend Marschflugkörper für die nächsten großen Angriffswellen zusammenzubekommen.
Lage in Kursk: „Halten um jeden Preis gibt es nicht in Kursk“
Und auch in Kursk könnte laut Gressel der Rückzug drohen: „‚Halten um jeden Preis' gab es (leider) in Avdiivka oder Bachmut, aber nicht in Kursk“, sagt er. Die Ukrainer hätten das Gebiet um Kursk bisher nie so hartnäckig verteidigt wie Teile ihres eigenen Territoriums. „Man zog sich zurück, wenn es zu schwierig wurde.“
Die Großoffensive auf Kursk war nur eine Frage der Zeit. Für Putin steht hier viel auf dem Spiel. „Er dürfte mit der erfolgreichen Kriegführung der Ukrainer im Kriegstheater Kursk bisher in Russland an Ansehen verloren haben“, sagt Stahel. Deshalb wolle er nun unbedingt die ukrainischen Streitkräfte wieder hinausdrängen. „Dies könnte aber angesichts der starken Kräfte der Ukrainer im Kriegstheater Kursk misslingen.“
Aus rein militärischer Sicht, erklärt Gressel, würde man in Kursk bleiben, solange man den Russen aus guten Positionen (das Gelände ist gut zu verteidigen) hohe Verluste zufügen kann, und sich zurückziehen, wenn der Druck zu groß wird.
Doch damit seien zwei Probleme verbunden. Erstens: den richtigen Zeitpunkt für den Rückzug zu finden. Und zweitens, politische Interventionen für ein „Halten um jeden Preis“ abzuwehren.
Mit der Wahl von Trump sei aber der politische Wert von Kursk als Faustpfand gestiegen: Denn: „Mit Trump ist vieles unsicherer als vorher“, sagt auch Gressel. Dennoch bleiben schwere Fragen für die Ukrainer und den Westen offen: „Wie viele nicht ersetzbare Ressourcen will man in ein Faustpfand investieren? Für wie lange? Und wie hoch sind die Opportunitätskosten im Osten?“
„Halten um jeden Preis gibt es nicht in Kursk“ - 72 Stunden nach Trump-Anruf startet Putin Großoffensive - Experten erklären, warum
Nach einem Anruf vom designierten US-Präsidenten Donald Trump bei Kreml-Chef Wladimir Putin, spitzt sich die Lage im Ukraine-Krieg zu. Die Ukraine erwartet harte Tage – nachdem Trump Putin vor einer Eskalation warnte. Experten
Er würde nur 24 Stunden brauchen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, sagte Donald Trump, ehemaliger und seit vergangener Woche wiedergewählter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wie genau er das bewerkstelligen will, ließ er offen. „Ich kann euch diese Pläne nicht aufzeigen. Denn wenn ich dies tun würde, würde ich sie nicht verwenden können“, so Trump.
Ob sein Anruf bei Wladimir Putin am Donnerstag, den der Kreml über Sprecher Wladimir Peskow dementieren ließ, Teil seines Plans war: ungewiss. Medienberichten zufolge hat der designierte US-Präsident dem Kreml-Chef empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren.
Trump habe auch auf die US-Militärpräsenz in Europa verwiesen. Auch sei es um das Ziel gegangen, Frieden in Europa zu erreichen. Kreml-Sprecher Peskow hat ein Gespräch zwischen Trump und Putin mittlerweile dementiert.
Auf Trump-Anruf: „Würde mich nicht wundern, wenn Putin mit Eskalation antwortet”
Militärexperte Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations (ECFR) ordnet die Lage in der Ukraine für FOCUS online ein. „Es wundert mich nicht, wenn Putin auf Trumps Anruf und Warnung vor einer Eskalation mit einer Eskalation antwortet, um zu zeigen: ‚Du hast mir hier nichts zu befehlen.‘“ Sollte Trump daraus dann keine Konsequenzen ziehen, hätte er bei Putin gleich sein Gesicht verloren.
Über die Verhandlungs- und Vermittlungspläne, die Trump – und auch Bundeskanzler Scholz – vorgeben, zu verfolgen, könne er nur den Kopf schütteln, sagt Gressel. Man müsse sich nur die logische Frage stellen: „Warum soll Putin, der jetzt schon so viel in diesen Krieg investiert hat, aufgeben, nur weil der Westen keine Lust mehr hat?“
Natürlich werde Putin offen sein, einen „Verhandlungsprozess“ ohne Vorbedingungen zu beginnen. „Aber dann wird er – wie im Minsker Prozess – den Vorgang mit allen Mitteln verschleppen und in der Zwischenzeit militärisch erreichen, was er ohnehin militärisch erreichen wollte.“
„Erst muss es für Putin an der Front aber bergab gehen, und das tut es nicht“
Zu ernsthaften Verhandlungen könne man Putin nur bringen, wenn er das Gefühl habe, dass die Bedingungen später für ihn schlechter werden. „Dazu müsste es für ihn an der Front aber bergab gehen, und das tut es nicht“, betont Gressel. Wie man dieses Momentum kippt, darauf hätten westliche Politiker keine Antwort parat – weder Trump noch Biden.
Auf Deeskalation stehen die Zeichen auf dem Schlachtfeld jedenfalls aktuell nicht. Im Gegenteil: Putin hat über 50.000 Soldaten um das von der Ukraine besetzte russische Gebiet Kursk zusammengeschart – darunter auch Soldaten aus Nordkorea, „Kanonenfutter“, wie Gressel sagt.
Der Schweizer Militärexperte Albert Stahel sieht in dem gemeinsamen Aufmarsch russischer und nordkoreanischer Soldaten eine Art PR-Aktion für Putin. „Mit dieser Show will er der russischen Bevölkerung demonstrieren, dass Russland nicht nur politische, sondern auch militärische Verbündete hat.“ Der Experte erwartet nun eine Reaktion Südkoreas: „Die Südkoreaner werden der Ukraine schwere Waffen liefern. Ihre Panzerproduktion ist ausgezeichnet.“
Die Ukraine erwartet in Kursk einen baldigen Angriff.
Russland hat zudem ein Verteidigungsabkommen mit Nordkorea offiziell in Kraft gesetzt, das militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs und eine enge Kooperation gegen westliche Sanktionen vorsieht. Nordkorea unterstützt laut US- und ukrainischen Angaben die russische Offensive in der Ukraine, indem es über 10.000 Soldaten in die russische Region Kursk entsandte und Munition liefert.
Zudem startete Putin nur 72 Stunden nach dem Trump-Anruf eine Großoffensive auf die Ukraine. Im ganzen Land herrschte Luftalarm. Mindestens sechs Menschen wurden vom Raketenwagen getötet, Städte und Infrastruktur einmal mehr verwüstet.
„Jeden Winter startet Russland im Herbst seine großen Angriffswellen”
Die derzeitigen Angriffe seien aber im Prinzip nichts Unerwartetes, ordnet Gressel ein. „Jeden Winter startet Russland im Herbst – meist Mitte Oktober – seine großen Angriffswellen gegen die ukrainische Energieinfrastruktur.“ Gestern etwa seien russische Mig31-Abfangjäger mit Kinshal-Raketen aufgestiegen und Bomber über dem Kaspischen Meer geflogen.
Stahel sieht indes drei Gründe für die russische Intensivierung der Kriegsführung:
- Erstens: Putin wolle die aktuelle vorteilhafte Lage auf dem Kriegsschauplatz zu seinen Gunsten ausnutzen;
- Zweitens: Gleichzeitig wolle er die Schwäche der ukrainischen Streitkräfte – zu wenig Reserven – ausnutzen;
- Drittens: Da noch unklar sei, wie sich der Amtsantritt der Trump-Administration auf den Krieg auswirken wird, wolle Putin die Situation ausnutzen, die jetzt durch die Schwäche der Biden-Administration und die innenpolitische Lage in Deutschland bestimmt wird.
Die Wahl von Trump sei jedoch für Putin suboptimal, meint Stahel gegenüber FOCUS online. „Er hätte lieber die schwache Harris als Kontrahentin gehabt. Bei ihrer Wahl hat er vermutlich auf Unruhen in den USA, die durch die Trump-Anhänger ausgelöst worden wären, gehofft.“
Dass es erst jetzt im November zu den Großangriffen kommt, liegt laut Gressel dran, dass es zwischen der Ukraine und Russland Verhandlungen über einen partiellen Waffenstillstand gab. Der Inhalt: Die Ukraine beschießt keine russischen Raffinerien mehr, und Russland schießt nicht mehr auf die Energieinfrastruktur der Ukraine.
Die Folge: Im Sommer versuche Russland noch schnell alle ukrainischen Kraftwerke zu zerstören, sagt Gressel. „Und wenn dann der Waffenstillstand kommt, ist sowieso schon alles kaputt.“ Im Sommer habe Russland also relativ viele Kinshal-Raketen verschossen und braucht dementsprechend jetzt länger, um genügend Marschflugkörper für die nächsten großen Angriffswellen zusammenzubekommen.
Lage in Kursk: „Halten um jeden Preis gibt es nicht in Kursk“
Und auch in Kursk könnte laut Gressel der Rückzug drohen: „‚Halten um jeden Preis' gab es (leider) in Avdiivka oder Bachmut, aber nicht in Kursk“, sagt er. Die Ukrainer hätten das Gebiet um Kursk bisher nie so hartnäckig verteidigt wie Teile ihres eigenen Territoriums. „Man zog sich zurück, wenn es zu schwierig wurde.“
Die Großoffensive auf Kursk war nur eine Frage der Zeit. Für Putin steht hier viel auf dem Spiel. „Er dürfte mit der erfolgreichen Kriegführung der Ukrainer im Kriegstheater Kursk bisher in Russland an Ansehen verloren haben“, sagt Stahel. Deshalb wolle er nun unbedingt die ukrainischen Streitkräfte wieder hinausdrängen. „Dies könnte aber angesichts der starken Kräfte der Ukrainer im Kriegstheater Kursk misslingen.“
Aus rein militärischer Sicht, erklärt Gressel, würde man in Kursk bleiben, solange man den Russen aus guten Positionen (das Gelände ist gut zu verteidigen) hohe Verluste zufügen kann, und sich zurückziehen, wenn der Druck zu groß wird.
Doch damit seien zwei Probleme verbunden. Erstens: den richtigen Zeitpunkt für den Rückzug zu finden. Und zweitens, politische Interventionen für ein „Halten um jeden Preis“ abzuwehren.
Mit der Wahl von Trump sei aber der politische Wert von Kursk als Faustpfand gestiegen: Denn: „Mit Trump ist vieles unsicherer als vorher“, sagt auch Gressel. Dennoch bleiben schwere Fragen für die Ukrainer und den Westen offen: „Wie viele nicht ersetzbare Ressourcen will man in ein Faustpfand investieren? Für wie lange? Und wie hoch sind die Opportunitätskosten im Osten?“
Zitat von Gast am 18. November 2024, 08:20 UhrUkraine-Krieg aktuell: Deutschland schickt 4.000 "Mini-Taurus"-Drohnen ins Kriegsgebiet
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die geplante Lieferung von 4.000 KI-Drohnen vom Typ© news.de・Deutschland liefert 4.000 KI-Drohnen in die Ukraine
・Günstiger als Drohnen aus Russland und den USA: Was können die "Mini-Taurus"-Drohnen?
・Bundesverteidigungsminister Pistorius gibt Statement zu Drohnen-Lieferung ab
Seit fast 1.000 Tagen tobt Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, ohne dass ein Ende des Blutvergießens in Sichtweite wäre. Tagtäglich machen Berichte über Geländegewinne der russischen Armee die Runde, was die Ukraine vor Beginn des dritten Kriegswinters unter Druck setzt. Ein Silberstreif am Horizont dürfte indes eine von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius angekündigte Lieferung von KI-Drohnen in die Ukraine sein.
Deutschland unterstützt kriegsgebeutelte Ukraine mit 4.000 KI-Drohnen
Wie die "Bild" und der "Focus" berichten, habe sich Deutschland bereiterklärt, 4.000 Exemplare von durch Künstliche Intelligenz gesteuerter Drohnen ins Kriegsgebiet zu liefern. Die Drohnen, die auch als "Mini-Taurus" bekannt sind, stammen demnach von der deutschen KI-Firma "Helsing". Boris Pistorius habe die Lieferung der Drohnen inzwischen bestätigt. Der SPD-Politiker ließ verlauten, die Ukraine sei mit den deutschen KI-Drohnen in der Lage, "gegen russische militärische Hochwertziele (...), zum Beispiel russische Gefechtsstände oder logistische Einrichtungen" zu wirken. Zudem brächten die Drohnenlieferungen in die Ukraine wertvolle Erkenntnisse über den effektiven Einsatz der Flugkörper, was auch der Bundeswehr "beim Aufbau unserer eigenen Drohnenfähigkeiten" zugute käme, so Pistorius weiter.
Was können die KI-Drohnen aus deutscher Produktion?
Ausgestattet sind die "Mini-Taurus"-Drohnen mit spezieller Software, die es den Flugkörpern ermöglichen soll, russischer GPS-Ortung und ähnlichen Raffinessen zu entgehen. Zudem seien die KI-Drohnen in der Lage, sich auch bei Funkstörungen selbstständig im Gelände zu orientieren und ihren Kurs beizubehalten, auch wenn die Witterung ungünstig sei. Im Vergleich zu manuell steuerbaren Drohnen sei die Trefferquote der KI-Drohnen aus Helsing-Produktion deutlich höher. Zudem habe das deutsche Fabrikat "eine viermal höhere Reichweite als herkömmliche Kamikaze-Drohnen", die die Ukraine gegen die russische Armee einsetzt.
Preis von "Mini-Taurus"-Drohnen bleibt unkommentiert
Dem "Bild"-Bericht zufolge seien bereits mehrere KI-Drohnen in der Ostukraine für Tests unter realen Einsatzbedingungen vor Ort und sollen an die Erfordernisse der Gefechte angepasst werden. Geplant sei, "mehrere hundert Drohnen pro Monat" ab Dezember 2024 in die Ukraine zu liefern. Zwar ging aus den Berichten nicht hervor, wie teuer eine der deutschen KI-Drohnen ist, allerdings seien die "Mini-Taurus"-Flugkörper günstiger als die "Switchblade 600"-Drohnen aus den USA, die mit etwa 100.000 Euro zu Buche schlagen, sowie die "Zala Lancet"-Drohnen aus russischer Produktion für je etwa 35.000 Euro pro Stück.
Ukraine-Krieg aktuell: Deutschland schickt 4.000 "Mini-Taurus"-Drohnen ins Kriegsgebiet
・Deutschland liefert 4.000 KI-Drohnen in die Ukraine
・Günstiger als Drohnen aus Russland und den USA: Was können die "Mini-Taurus"-Drohnen?
・Bundesverteidigungsminister Pistorius gibt Statement zu Drohnen-Lieferung ab
Seit fast 1.000 Tagen tobt Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, ohne dass ein Ende des Blutvergießens in Sichtweite wäre. Tagtäglich machen Berichte über Geländegewinne der russischen Armee die Runde, was die Ukraine vor Beginn des dritten Kriegswinters unter Druck setzt. Ein Silberstreif am Horizont dürfte indes eine von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius angekündigte Lieferung von KI-Drohnen in die Ukraine sein.
Deutschland unterstützt kriegsgebeutelte Ukraine mit 4.000 KI-Drohnen
Wie die "Bild" und der "Focus" berichten, habe sich Deutschland bereiterklärt, 4.000 Exemplare von durch Künstliche Intelligenz gesteuerter Drohnen ins Kriegsgebiet zu liefern. Die Drohnen, die auch als "Mini-Taurus" bekannt sind, stammen demnach von der deutschen KI-Firma "Helsing". Boris Pistorius habe die Lieferung der Drohnen inzwischen bestätigt. Der SPD-Politiker ließ verlauten, die Ukraine sei mit den deutschen KI-Drohnen in der Lage, "gegen russische militärische Hochwertziele (...), zum Beispiel russische Gefechtsstände oder logistische Einrichtungen" zu wirken. Zudem brächten die Drohnenlieferungen in die Ukraine wertvolle Erkenntnisse über den effektiven Einsatz der Flugkörper, was auch der Bundeswehr "beim Aufbau unserer eigenen Drohnenfähigkeiten" zugute käme, so Pistorius weiter.
Was können die KI-Drohnen aus deutscher Produktion?
Ausgestattet sind die "Mini-Taurus"-Drohnen mit spezieller Software, die es den Flugkörpern ermöglichen soll, russischer GPS-Ortung und ähnlichen Raffinessen zu entgehen. Zudem seien die KI-Drohnen in der Lage, sich auch bei Funkstörungen selbstständig im Gelände zu orientieren und ihren Kurs beizubehalten, auch wenn die Witterung ungünstig sei. Im Vergleich zu manuell steuerbaren Drohnen sei die Trefferquote der KI-Drohnen aus Helsing-Produktion deutlich höher. Zudem habe das deutsche Fabrikat "eine viermal höhere Reichweite als herkömmliche Kamikaze-Drohnen", die die Ukraine gegen die russische Armee einsetzt.
Preis von "Mini-Taurus"-Drohnen bleibt unkommentiert
Dem "Bild"-Bericht zufolge seien bereits mehrere KI-Drohnen in der Ostukraine für Tests unter realen Einsatzbedingungen vor Ort und sollen an die Erfordernisse der Gefechte angepasst werden. Geplant sei, "mehrere hundert Drohnen pro Monat" ab Dezember 2024 in die Ukraine zu liefern. Zwar ging aus den Berichten nicht hervor, wie teuer eine der deutschen KI-Drohnen ist, allerdings seien die "Mini-Taurus"-Flugkörper günstiger als die "Switchblade 600"-Drohnen aus den USA, die mit etwa 100.000 Euro zu Buche schlagen, sowie die "Zala Lancet"-Drohnen aus russischer Produktion für je etwa 35.000 Euro pro Stück.
Zitat von Gast am 13. Dezember 2024, 07:00 UhrDank Geheim-Munition
Rekord im Ukraine-Krieg: „Krabben“-Haubitze trifft Ziel in 70 Kilometer Entfernung
Der ukrainischen Armee soll ein einmaliger Treffer gegen die russischen Invasionstruppen gelungen sein. Im Mittelpunkt steht ein Artilleriegeschütz, das Polen Kiew liefert.
Donbass – Der Ukraine-Krieg dient auch als eine Art Versuchslabor. Für die angegriffene Ukraine und ihre Unterstützer. Und für den Aggressor aus Russland, wo das Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin trotz heftiger Verluste unter seinen Landsleuten noch immer nicht vom blutigen Imperialismus ablässt.
Ukraine-Krieg: Kiews Truppen steigern Reichweite der Krab-Artillerie enorm
Wie das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE) berichtet, haben die Ukrainer erstmals mit der Panzerhaubitze AHS Krab aus polnischen Waffen-Beständen ein militärisches Ziel der Russen in 70 Kilometer Entfernung mit gelenkter Munition getroffen. Das ist insofern bemerkenswert, da die üblicherweise verwendete (nicht gelenkte) Nato-Standard-Munition im Kaliber 155 Millimeter in der Regel deutlich kürzere Reichweiten von bis zu 30 Kilometern ermöglicht.
Wo sich der Treffer ereignet haben soll, ist nicht überliefert. Wie es in dem Bericht aus Kiew heißt, wurde dieser „Rekord“ aufgrund einer speziellen Langstrecken-Lenkmunition erreicht, deren Lieferung nie öffentlich bekannt gegeben wurde. So bleibt auch diesmal geheim, um welchen Granaten-Typ es sich handeln soll.
Ukrainische Soldaten schießen mit einem Artilleriegeschütz AHS Krab auf russische Stellungen. (Symbolfoto)© IMAGO / Le PictoriumWaffen für die Ukraine: Polen liefert Kiew die Panzerhaubitze AHS Krab
Bis Frühherbst 2024 hatte Polen der ukrainischen Armee 18 selbstfahrende Artilleriegeschütze vom Typ AHS Krab übergeben. Die ukrainische Regierung hatte 56 weitere Panzerhaubitzen in Warschau bestellt. Krab heißt aus dem Polnischen übersetzt Krabbe, in Anlehnung an das Schalentier, das an der polnischen Ostsee vorkommt. Das Fahrgestell des Artilleriegeschützes kommt von der K9 Thunder aus Südkorea, der Geschützturm von der britischen Panzerhaubitze AS90 Braveheart. Und das 155-mm-Geschütz wird vom britischen Rüstungskonzern BAE Systems hergestellt.
Ein Vorteil der Haubitze ist ihre enorme Mobilität. So kann sie trotz ihres außerordentlichen Gewichts von fast 50 Tonnen auf befestigten Straßen immerhin bis zu 67 km/h schnell fahren. Und so lässt sich die Waffe freilich, je nach Bedarf, auch recht schnell verlegen. Die Reichweite auf bis zu 70 Kilometer zu steigern, bringt zudem den Vorteil mit sich, dass die Haubitze für die Russen schwieriger zu bekämpfen ist. Zum Beispiel durch Kamikaze-Drohnen, die wegen ihrer Batterien nur eine begrenzte Flugzeit und damit eine limitierte Reichweite haben.
AHS Krab Waffentyp: selbstfahrendes gepanzertes Artilleriegeschütz Besatzung: 5 Soldaten Länge / Breite: 11,72 m / 3,48 m Gewicht (Masse): 49,68 t Hauptbewaffnung: 155-mm-Haubitze L/52 mit 60 Geschossen Sekundärbewaffnung: 1× 12,7-mm-Maschinengewehr, Nebelmittelwurfanlage Waffen-Lieferungen im Ukraine-Krieg: Geheimnis um gelenkte Granaten
Wie DE mit Verweis auf die polnische Website Defence24 weiter berichtet, verhandelt der italienische Rüstungskonzern Leonardo derzeit mit dem polnischen Militär über die Integration von Vulcano-Lenkwaffen in das selbstfahrende Artilleriesystem Krab. Bei Vulcano handelt es sich um eine präzisionsgelenkte Munitionsfamilie mit vergrößerter Reichweite. Die Granaten können mit GPS-Steuerung und/oder im Zielflug durch einen Infrarotsensor gelenkt (je nach Modell) bis zu 100 Kilometer weit fliegen.
Im ukrainischen Beispiel soll die Vulcano-Munition aber explizit nicht zum Einsatz gekommen sein. Während die russische Armee im ukrainischen Donbass weiter in der Offensive ist, muss sie also auch durch die durch Polen in Auftrag gegebene AHS Krab schwere Verluste hinnehmen.
Dank Geheim-Munition
Rekord im Ukraine-Krieg: „Krabben“-Haubitze trifft Ziel in 70 Kilometer Entfernung
Der ukrainischen Armee soll ein einmaliger Treffer gegen die russischen Invasionstruppen gelungen sein. Im Mittelpunkt steht ein Artilleriegeschütz, das Polen Kiew liefert.
Donbass – Der Ukraine-Krieg dient auch als eine Art Versuchslabor. Für die angegriffene Ukraine und ihre Unterstützer. Und für den Aggressor aus Russland, wo das Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin trotz heftiger Verluste unter seinen Landsleuten noch immer nicht vom blutigen Imperialismus ablässt.
Ukraine-Krieg: Kiews Truppen steigern Reichweite der Krab-Artillerie enorm
Wie das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE) berichtet, haben die Ukrainer erstmals mit der Panzerhaubitze AHS Krab aus polnischen Waffen-Beständen ein militärisches Ziel der Russen in 70 Kilometer Entfernung mit gelenkter Munition getroffen. Das ist insofern bemerkenswert, da die üblicherweise verwendete (nicht gelenkte) Nato-Standard-Munition im Kaliber 155 Millimeter in der Regel deutlich kürzere Reichweiten von bis zu 30 Kilometern ermöglicht.
Wo sich der Treffer ereignet haben soll, ist nicht überliefert. Wie es in dem Bericht aus Kiew heißt, wurde dieser „Rekord“ aufgrund einer speziellen Langstrecken-Lenkmunition erreicht, deren Lieferung nie öffentlich bekannt gegeben wurde. So bleibt auch diesmal geheim, um welchen Granaten-Typ es sich handeln soll.
Waffen für die Ukraine: Polen liefert Kiew die Panzerhaubitze AHS Krab
Bis Frühherbst 2024 hatte Polen der ukrainischen Armee 18 selbstfahrende Artilleriegeschütze vom Typ AHS Krab übergeben. Die ukrainische Regierung hatte 56 weitere Panzerhaubitzen in Warschau bestellt. Krab heißt aus dem Polnischen übersetzt Krabbe, in Anlehnung an das Schalentier, das an der polnischen Ostsee vorkommt. Das Fahrgestell des Artilleriegeschützes kommt von der K9 Thunder aus Südkorea, der Geschützturm von der britischen Panzerhaubitze AS90 Braveheart. Und das 155-mm-Geschütz wird vom britischen Rüstungskonzern BAE Systems hergestellt.
Ein Vorteil der Haubitze ist ihre enorme Mobilität. So kann sie trotz ihres außerordentlichen Gewichts von fast 50 Tonnen auf befestigten Straßen immerhin bis zu 67 km/h schnell fahren. Und so lässt sich die Waffe freilich, je nach Bedarf, auch recht schnell verlegen. Die Reichweite auf bis zu 70 Kilometer zu steigern, bringt zudem den Vorteil mit sich, dass die Haubitze für die Russen schwieriger zu bekämpfen ist. Zum Beispiel durch Kamikaze-Drohnen, die wegen ihrer Batterien nur eine begrenzte Flugzeit und damit eine limitierte Reichweite haben.
AHS Krab | |
---|---|
Waffentyp: | selbstfahrendes gepanzertes Artilleriegeschütz |
Besatzung: | 5 Soldaten |
Länge / Breite: | 11,72 m / 3,48 m |
Gewicht (Masse): | 49,68 t |
Hauptbewaffnung: | 155-mm-Haubitze L/52 mit 60 Geschossen |
Sekundärbewaffnung: | 1× 12,7-mm-Maschinengewehr, Nebelmittelwurfanlage |
Waffen-Lieferungen im Ukraine-Krieg: Geheimnis um gelenkte Granaten
Wie DE mit Verweis auf die polnische Website Defence24 weiter berichtet, verhandelt der italienische Rüstungskonzern Leonardo derzeit mit dem polnischen Militär über die Integration von Vulcano-Lenkwaffen in das selbstfahrende Artilleriesystem Krab. Bei Vulcano handelt es sich um eine präzisionsgelenkte Munitionsfamilie mit vergrößerter Reichweite. Die Granaten können mit GPS-Steuerung und/oder im Zielflug durch einen Infrarotsensor gelenkt (je nach Modell) bis zu 100 Kilometer weit fliegen.
Im ukrainischen Beispiel soll die Vulcano-Munition aber explizit nicht zum Einsatz gekommen sein. Während die russische Armee im ukrainischen Donbass weiter in der Offensive ist, muss sie also auch durch die durch Polen in Auftrag gegebene AHS Krab schwere Verluste hinnehmen.
Zitat von Gast am 8. Januar 2025, 10:33 UhrRheinmetall liefert modernste Schützenpanzer KF41 an die Ukraine
Rheinmetall liefert modernste Schützenpanzer KF41 an die Ukraine© rheinmetallDas Unternehmen Rheinmetall hat den ersten Schützenpanzer KF41 Lynx an die Ukraine geliefert, was der Geschäftsführer Armin Papperger in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" bestätigte. Dieses deutsche Modell wird der modernste Schützenpanzer in der ukrainischen Armee sein. Die erste Lieferung umfasst 10 Fahrzeuge, jedoch wird der Bedarf der Ukraine auf etwa 3000 solcher Maschinen geschätzt.
Der ukrainische Dienst "Militarny" berichtet, dass die Werke des deutschen Konzerns in Unterlüß den ersten KF41 Lynx Schützenpanzer produziert und Ende 2024 an den ukrainischen Kunden geliefert haben. Papperger erklärte, dass der Panzer derzeit von den ukrainischen Streitkräften getestet wird, damit so schnell wie möglich eine Serienbestellung erfolgen kann.
KF41 Lynx für die Ukraine
Es ist erwähnenswert, dass Rheinmetall im Juni 2024 den Abschluss eines Vertrages zur Lieferung von mehreren hundert Schützenpanzern Lynx an die ukrainischen Streitkräfte bekannt gab. Außerdem wurde die Möglichkeit angekündigt, diese Fahrzeuge in der Zukunft in der Ukraine zu produzieren.
Wie Lukas Michalik, Journalist von WP Tech, bereits betonte, sehen die deutschen Pläne vor, dass neben dem KF41 auch die Produktion eines anderen gepanzerten Fahrzeugs in der Ukraine beginnen soll – des Radtransportpanzers TPz 1 Fuchs.
KF41 Lynx - moderner Schützenpanzer
Der KF41 Lynx ist ein moderner Schützenpanzer (BWP), entwickelt von der deutschen Firma Rheinmetall. Das Fahrzeug zeichnet sich durch eine modulare Konstruktion aus, die eine Anpassung an verschiedene Aufgaben auf dem Schlachtfeld ermöglicht. Der Lynx KF41 ist 8 Meter lang, 4 Meter breit und 3 Meter hoch. Sein Kampfgewicht variiert je nach Konfiguration zwischen 30 und 45 Tonnen. Die Besatzung besteht aus drei Personen: Kommandant, Fahrer und Schütze. Zusätzlich kann das Fahrzeug bis zu acht infanteristische Soldaten transportieren.
Der KF41 wird von einem Dieselmotor mit einer Leistung von 1140 PS angetrieben, was ihm eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 70 km/h ermöglicht. Die Reichweite des Fahrzeugs beträgt etwa 500 km. Die Standardbewaffnung des Lynx besteht aus einem bemannten Lance 2.0 Turm mit einer 30- oder 35-mm-Automatikkanone Wotan, die 200 Schuss pro Minute abfeuern kann. Zusätzlich kann der Lynx mit einem Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm sowie optional mit einem ferngesteuerten Waffensystem ausgestattet werden, das ein 12,7-mm- oder 7,62-mm-Maschinengewehr und einen 40-mm-Granatwerfer umfasst. Es besteht auch die Möglichkeit, Panzerabwehrlenkwaffen wie den Spike LR2 zu montieren.
Das Fahrzeug bietet ein hohes Maß an ballistischem Schutz und Minenschutz, wobei die Panzerung an die spezifischen Anforderungen einer Mission angepasst werden kann. Die modulare Bauweise ermöglicht einen schnellen Austausch beschädigter Teile sowie die Anpassung an verschiedene Rollen, wie gepanzerter Transporter, Führungsfahrzeug oder Ambulanz. Der KF41 Lynx wurde bereits von Ungarn bestellt, das die Produktion von 218 Exemplaren dieses Fahrzeugs plant, von denen 172 im eigenen Land entstehen sollen. Lynx und der Panzer KF51 Panther sollen auch von Italien bestellt werden.
Rheinmetall liefert modernste Schützenpanzer KF41 an die Ukraine
Das Unternehmen Rheinmetall hat den ersten Schützenpanzer KF41 Lynx an die Ukraine geliefert, was der Geschäftsführer Armin Papperger in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" bestätigte. Dieses deutsche Modell wird der modernste Schützenpanzer in der ukrainischen Armee sein. Die erste Lieferung umfasst 10 Fahrzeuge, jedoch wird der Bedarf der Ukraine auf etwa 3000 solcher Maschinen geschätzt.
Der ukrainische Dienst "Militarny" berichtet, dass die Werke des deutschen Konzerns in Unterlüß den ersten KF41 Lynx Schützenpanzer produziert und Ende 2024 an den ukrainischen Kunden geliefert haben. Papperger erklärte, dass der Panzer derzeit von den ukrainischen Streitkräften getestet wird, damit so schnell wie möglich eine Serienbestellung erfolgen kann.
KF41 Lynx für die Ukraine
Es ist erwähnenswert, dass Rheinmetall im Juni 2024 den Abschluss eines Vertrages zur Lieferung von mehreren hundert Schützenpanzern Lynx an die ukrainischen Streitkräfte bekannt gab. Außerdem wurde die Möglichkeit angekündigt, diese Fahrzeuge in der Zukunft in der Ukraine zu produzieren.
Wie Lukas Michalik, Journalist von WP Tech, bereits betonte, sehen die deutschen Pläne vor, dass neben dem KF41 auch die Produktion eines anderen gepanzerten Fahrzeugs in der Ukraine beginnen soll – des Radtransportpanzers TPz 1 Fuchs.
KF41 Lynx - moderner Schützenpanzer
Der KF41 Lynx ist ein moderner Schützenpanzer (BWP), entwickelt von der deutschen Firma Rheinmetall. Das Fahrzeug zeichnet sich durch eine modulare Konstruktion aus, die eine Anpassung an verschiedene Aufgaben auf dem Schlachtfeld ermöglicht. Der Lynx KF41 ist 8 Meter lang, 4 Meter breit und 3 Meter hoch. Sein Kampfgewicht variiert je nach Konfiguration zwischen 30 und 45 Tonnen. Die Besatzung besteht aus drei Personen: Kommandant, Fahrer und Schütze. Zusätzlich kann das Fahrzeug bis zu acht infanteristische Soldaten transportieren.
Der KF41 wird von einem Dieselmotor mit einer Leistung von 1140 PS angetrieben, was ihm eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 70 km/h ermöglicht. Die Reichweite des Fahrzeugs beträgt etwa 500 km. Die Standardbewaffnung des Lynx besteht aus einem bemannten Lance 2.0 Turm mit einer 30- oder 35-mm-Automatikkanone Wotan, die 200 Schuss pro Minute abfeuern kann. Zusätzlich kann der Lynx mit einem Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm sowie optional mit einem ferngesteuerten Waffensystem ausgestattet werden, das ein 12,7-mm- oder 7,62-mm-Maschinengewehr und einen 40-mm-Granatwerfer umfasst. Es besteht auch die Möglichkeit, Panzerabwehrlenkwaffen wie den Spike LR2 zu montieren.
Das Fahrzeug bietet ein hohes Maß an ballistischem Schutz und Minenschutz, wobei die Panzerung an die spezifischen Anforderungen einer Mission angepasst werden kann. Die modulare Bauweise ermöglicht einen schnellen Austausch beschädigter Teile sowie die Anpassung an verschiedene Rollen, wie gepanzerter Transporter, Führungsfahrzeug oder Ambulanz. Der KF41 Lynx wurde bereits von Ungarn bestellt, das die Produktion von 218 Exemplaren dieses Fahrzeugs plant, von denen 172 im eigenen Land entstehen sollen. Lynx und der Panzer KF51 Panther sollen auch von Italien bestellt werden.
Zitat von Gast am 22. Januar 2025, 06:29 UhrIsrael will erbeutete russische Waffen an Ukraine übergeben
Israel bietet der Ukraine erbeutete russische Waffen aus dem Libanon an.© Getty Images, 2023 Anadolu AgencyIsrael hat der Ukraine vorgeschlagen, russische Waffen, die im Libanon von den israelischen Streitkräften erbeutet wurden, zu übergeben. Die ukrainische Botschaft in Tel Aviv hat diese Information bestätigt und die Bedeutung der Zusammenarbeit angesichts gemeinsamer Bedrohungen betont.
Während eines Treffens stellte die stellvertretende Außenministerin Israels, Scharren Haskel, dem ukrainischen Botschafter, Jewhen Kornijtschuk, den Vorschlag vor, russische Waffen, die von den israelischen Streitkräften im Libanon erbeutet wurden, zu übergeben.
Die ukrainische Botschaft in Tel Aviv bestätigte diese Information und wies darauf hin, dass diese Initiative ein wichtiger Schritt zur Anerkennung gemeinsamer Bedrohungen sei, vor denen beide Länder stehen.
Kornijtschuk drückte seine Dankbarkeit für diesen Vorschlag aus und betonte, dass wirksame Gegenmaßnahmen gegen Bedrohungen durch den Iran und Russland im gemeinsamen Interesse der Ukraine und Israels liegen. Seiner Meinung nach ist die militärische Zusammenarbeit zwischen diesen Ländern angesichts der wachsenden Bedrohung durch den Iran, der die terroristische Gruppe Hisbollah unterstützt, von entscheidender Bedeutung.
Die israelischen Streitkräfte führten in den letzten Monaten Operationen im Libanon gegen die vom Iran unterstützte schiitische Terrorgruppe Hisbollah durch.
Waffen für die Ukraine
Die USA haben beschlossen, der Ukraine Hunderte von Raketen für die Patriot- und NASAMS-Systeme zu übergeben. Auch Italien plant, der Ukraine eine zweite Batterie des SAMP/T-Systems zu übergeben, als Reaktion auf die Probleme der Ukraine mit der Luftabwehr.
Dieses System, das mobiler und einfacher zu bedienen ist als der Patriot, kann die ukrainische Verteidigung erheblich stärken. Italien und Frankreich hatten der Ukraine bereits zuvor die erste Batterie dieses Systems geliefert.
Israel, das 32 Patriot-Abschussvorrichtungen besitzt, erwägt, diese an ein anderes Land zu übergeben, das die Ukraine unterstützen könnte. Auch wenn es keine Bestätigung für einen solchen Deal gibt, ist dies eine mögliche Lösung.
Israel will erbeutete russische Waffen an Ukraine übergeben
Israel hat der Ukraine vorgeschlagen, russische Waffen, die im Libanon von den israelischen Streitkräften erbeutet wurden, zu übergeben. Die ukrainische Botschaft in Tel Aviv hat diese Information bestätigt und die Bedeutung der Zusammenarbeit angesichts gemeinsamer Bedrohungen betont.
Während eines Treffens stellte die stellvertretende Außenministerin Israels, Scharren Haskel, dem ukrainischen Botschafter, Jewhen Kornijtschuk, den Vorschlag vor, russische Waffen, die von den israelischen Streitkräften im Libanon erbeutet wurden, zu übergeben.
Die ukrainische Botschaft in Tel Aviv bestätigte diese Information und wies darauf hin, dass diese Initiative ein wichtiger Schritt zur Anerkennung gemeinsamer Bedrohungen sei, vor denen beide Länder stehen.
Kornijtschuk drückte seine Dankbarkeit für diesen Vorschlag aus und betonte, dass wirksame Gegenmaßnahmen gegen Bedrohungen durch den Iran und Russland im gemeinsamen Interesse der Ukraine und Israels liegen. Seiner Meinung nach ist die militärische Zusammenarbeit zwischen diesen Ländern angesichts der wachsenden Bedrohung durch den Iran, der die terroristische Gruppe Hisbollah unterstützt, von entscheidender Bedeutung.
Die israelischen Streitkräfte führten in den letzten Monaten Operationen im Libanon gegen die vom Iran unterstützte schiitische Terrorgruppe Hisbollah durch.
Waffen für die Ukraine
Die USA haben beschlossen, der Ukraine Hunderte von Raketen für die Patriot- und NASAMS-Systeme zu übergeben. Auch Italien plant, der Ukraine eine zweite Batterie des SAMP/T-Systems zu übergeben, als Reaktion auf die Probleme der Ukraine mit der Luftabwehr.
Dieses System, das mobiler und einfacher zu bedienen ist als der Patriot, kann die ukrainische Verteidigung erheblich stärken. Italien und Frankreich hatten der Ukraine bereits zuvor die erste Batterie dieses Systems geliefert.
Israel, das 32 Patriot-Abschussvorrichtungen besitzt, erwägt, diese an ein anderes Land zu übergeben, das die Ukraine unterstützen könnte. Auch wenn es keine Bestätigung für einen solchen Deal gibt, ist dies eine mögliche Lösung.