Forum

Unternehmensnews

Zitat

DHL baut Tausende neue Packstationen

 

Frankfurt am Main. Vor ein paar Jahren waren die gelben Schrankwände an Parkplätzen oder Bahnhöfen noch ein ungewöhnlicher Hingucker. Doch inzwischen gehören die Packstationen der Post schon zum normalen Straßenbild. Tausende kommen bald hinzu.

An Parkplätzen, Bahnhöfen und Mietshäusern werden in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach Tausende weitere Paket-Abholstationen entstehen. Die Deutsche Post DHL kündigte am Donnerstag an, ihr Ausbautempo zu erhöhen. „Von aktuell 8200 Packstationen wollen wir bis Ende 2023 bei mindestens 15.000 sein“, sagte Post-Vorstandsmitglied Tobias Meyer der Deutschen Presse-Agentur. Für die Anlagen, bei denen die Kunden rund um die Uhr Pakete abholen können, hatte sich die Post bisher das Ziel von 12.000 Standorten für 2023 gesetzt. Nun sollen es 3000 mehr sein als zuvor geplant.

Der für Post und Paket Deutschland zuständige Vorstand begründete den beschleunigten Ausbau mit einer hohen Kundennachfrage. Außerdem seien die Stationen klimaschonend, weil vergebliche Anfahrten und Zustellversuche bei Wohnungen dadurch wegfielen und viele Kunden ihr Paket zu Fuß abholten.

Die Packstationen sind für den Marktführer eine Erfolgsgeschichte. 2003 wurden die ersten gelben Schrankwände aufgestellt, inzwischen sind sie flächendeckend präsent in Deutschland. Sie stehen an Supermärkten, Tankstellen oder Bahnhöfen - also dort, wo viele Menschen vorbeikommen. Der erst vor einem Jahr beschleunigte Ausbau wird nun abermals forciert. Im Herbst 2019 waren es erst 4100 Packstationen - nun sind es schon doppelt so viele, Ende dieses Jahres sollen es 8500 sein. Erfüllt die Post ihr Ausbauziel bis 2023, so hätte sie auf aktueller Basis fast die nächste Verdopplung geschafft.

Hintergrund des Ausbaus sind die seit Jahren rasant steigenden Paketmengen, dies wiederum liegt am boomenden Onlinehandel. Die Paketdienstleister suchen händeringend nach effizienten Zustellarten, um die Massen gut handhaben zu können. Hierfür sieht die Post ihre Abholautomaten als zentrales Element.

Warum immer mehr Packstationen? „Viele unserer Kunden sind tagsüber nicht zu Hause, eine Paketsendung an ihre Privatadresse macht dann wenig Sinn“, erklärt DHL-Vorstand Meyer. Zwar könnte man per Internet einen sicheren Ablageort festlegen, damit der Paketbote die Sendung trotzdem in der Nähe der Wohnung lässt - etwa in der Garage, auf der Terrasse oder im Gartenhaus. Aber viele Bürger, vor allem in Großstädten, hätten solche Ablageorte nun mal nicht. Solche Paketempfänger könnten schon vorher festlegen, dass die Sendung an eine Packstation geschickt wird, und sie dann etwa auf dem Nachhauseweg mitnehmen. Die Nachfrage nach solchen automatisierten Abholstationen steige deutlich, sagte Meyer.

Als neue Standorte peilt der Bonner Konzern vor allem Bahnhöfe an - also Haltepunkte von Bussen, U-Bahnen, S-Bahnen, Regionalbahnen oder Fernzügen. Auch Wohnungsbaugesellschaften sollen angefragt werden, ob die Post nicht einen Platz mieten kann für die Errichtung einer neuen Packstation.

Die Konkurrenz ist bei dem Thema längst nicht so weit. Hermes und DPD betreiben gemeinsam etwa 30 automatisierte Abholstationen an Bahnhöfen in Hamburg. Hinzu kommen weitere sogenannte „Parcel Lock“-Standorte an Mietshäusern, deren Zahl wird nicht kommuniziert - es soll aber eine andere Größenordnung sein als die Zahl zu Hamburg. Der Onlinehändler Amazon, der seit einigen Jahren auch in der Paketzustellung tätig ist, hat nach eigenen Angaben mehrere Hundert Abholstationen in Deutschland, von denen die meisten rund um die Uhr zugänglich sind. Das Netzwerk der „Amazon Locker“, wie die Stationen heißen, soll nach Firmenangaben weiter ausgebaut werden.

DPD und Hermes bewerben Parcel Lock als anbieterneutrale Lösung. Ein nicht auf eine Firma beschränkter Anlaufpunkt würde sich für die ganze Branche anbieten, um es den Bürgern möglichst einfach zu machen, sagt ein DPD-Sprecher - die müssten dann nicht je nach Paketunternehmen zu unterschiedlichen Orten gehen, sondern hätten nur einen Standort in der Nachbarschaft für alle Pakete. „Das wäre die verbraucherfreundliche Lösung“, so der DPD-Sprecher.

Die Tochterfirma der französischen Post setzt zudem auf Paketshops, die zum Beispiel in Kiosken oder in Modeshops sind. Dort kann der Kunde ebenfalls Pakete abholen, ist aber gebunden an die Öffnungszeiten. Automatisierte Abholstationen sind ein Baustein für alternative Zustellpunkte - aber eben nur ein Baustein und nicht der entscheidende, sagt der DPD-Sprecher.

Post-Vorstandsmitglied Meyer sieht eine Branchenlösung aus heutiger Perspektive kritisch, auch weil die Kapazität der Packstationen derzeit noch begrenzt ist. Zudem wäre das Kapazitätsmanagement technisch anspruchsvoll. Es müsste klar sein, dass ein Dienstleister eine Sendung zu einer gewissen Zeit tatsächlich in einer Abholstation hinterlegen könne. Ist diese Station dann wider Erwarten schon voll, weil andere Dienstleister zwischenzeitlich ihre Pakete abgegeben hätten, müsste ein DHL-Fahrer umdisponieren und zur nächsten Station fahren. „Der positive Klimaeffekt kurzer Fahrten verpufft dann - nachhaltig wäre das nicht“, sagt der DHL-Manager. Außerdem sei es auch für Kunden verwirrend, wenn sie eine Benachrichtigungskarte für eine bestimmte Packstation erhalten, der angegebene Abholort sich dann aber kurzfristig wieder ändert.

Eine Branchenlösung würde nur Sinn machen, wenn Anlagen eines einzelnen Betreibers normalerweise halb leer sind und nur so gut ausgelastet werden können. „Aber das ist bei uns nicht der Fall: Unsere Packstationen sind gut ausgelastet, wir haben derzeit gar keinen Platz für Pakete anderer Anbieter.“

Zitat

Flixbus übernimmt US-Wettbewerber Greyhound und kauft 1.000 Busse auf

 

Flixmobility, die Münchner GmbH hinter der bekannten Marke Flixbus, hat das US-Busunternehmen Greyhound übernommen – inklusive 1.000 Fahrzeugen. Für das Unternehmen und die Busse sollen die Münchner umgerechnet rund 148 Millionen Euro (172 Millionen US-Dollar) ausgegeben haben, heißt es in Medienberichten. Dadurch steigt der deutsche Käufer, der seit 2018 in den USA aktiv ist, zum Branchenführer im amerikanischen Fernbus-Markt auf.

Das 2012 gegründete Unternehmen Flixmobility ist bislang mit der Strategie gefahren, sich vor allem um die Plattformökonomie, also die Fahrpläne, Vermittlung und das Marketing von Bussen und Bahnen zu kümmern. Obwohl hierzulande alle Busse das grüne Firmenlogo tragen, sind sie Eigentum der jeweiligen Partnerbusunternehmen, die sowohl Fahrer als auch Fahrzeuge stellen. Ein erster Kurswechsel deutete sich 2019 mit der Übernahme der türkischen Fernbus-Marke Kamil Koç an. Mit dem Kauf des größten Anbieters von Fernbusreisen in Nordamerika hat Flixmobility nun ein weiteres Asset erworben, das aber auch zusätzlichen Wartungsaufwand beschert.

Einem Medienbericht zufolge sollen die Fahrzeuge in den USA ein Durchschnittsalter von über fünf Jahren haben. Bisherige Besitzer von Greyhound war der britische Konzern First Group, größter Busbetreiber in Großbritannien. Die Briten wollten die Traditionsmarke aus den USA aber schon seit 2019 verkaufen, schreibt Handelsblatt. Vor der Pandemie beförderte das Unternehmen mit 1200 Bussen etwa 16 Millionen Fahrgäste im Jahr. Mit dem Lockdown bracht das Geschäft ein.

Corona-Pandemie hat den Deal für Flixmobility begünstigt

Laut Geschäftsbericht der First Group soll die Marke Greyhound bis Ende März 2021 einen Verlust von umgerechnet 10,4 Millionen Euro (12,1 Millionen US-Dollar) gemacht haben. 600 Busse sollen wegen der Pandemie zwischenzeitlich aus dem Verkehr gezogen worden sein, die Anzahl der Mitarbeiter auf 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halbiert. Wie Flixmobility mit der Marke Greyhound langfristig verfahren will, ließ das Unternehmen bisher offen. „Mit einer über 100-jährigen Geschichte wissen wir, wie wertvoll die Marke Greyhound ist und wir freuen uns darauf, in der Zukunft von der Erfahrung zu profitieren“, heißt es. Zunächst sollen beide Marken noch parallel agieren. Flixmobility unterhält in den USA nach eigenen Angaben 195 Ziele.

„Eine stetige Weiterentwicklung unseres Netzes durch Kooperationen oder Zukäufe ist schon immer ein wesentlicher Teil unserer Wachstumsstrategie, um unsere globale Präsenz weiter auszubauen“, lässt sich Flixbus-Mitgründer und CEO Jochen Engert zitieren. „Die Übernahme von Greyhound bringt uns hier einen entscheidenden Schritt weiter und stärkt die Position von FlixBus in den USA.“ First Group begründet den Verkauf der Marke Greyhound damit, sich auf das Geschäft in Großbritannien konzentrieren zu wollen.

Im Juni sammelte Flixmobility etwa 550 Millionen Euro (650 Millionen Dollar) ein. An der Fremd- und Eigenkapital-Finanzierung beteiligten sich erneut die Bestandsinvestoren HV Capital, General Atlantic, Permira, TCV, Blackrock und Baillie Gifford. Die Runde wurde von dem neuen VC Canyon Partners angeführt.

Flixmobility soll zunächst rund 120 Millionen Euro (140 Millionen Dollar) für Greyhound bezahlen, schreibt Spiegel. 27 Millionen Euro (32 Millionen US-Dollar) fallen dann in den nächsten 18 Monaten in Raten an. Flixmobility soll außerdem von Staatszuschüsse in Höhe von umgerechnet 93 Millionen Euro (108 Millionen US-Dollar) profitieren, die Greyhound zum Ausgleich der pandemiebedingten Verluste von der US-Regierung erhalten hat. Greyhound wird derzeit mit etwa 40 Millionen Euro (46 Millionen US-Dollar) bewertet. Unicorn Flixmobility kam mit der letzten Finanzierung auf eine Firmenbewertung von 2,5 Milliarden Euro.

Nach eigenen Angaben unterhält das Münchner Unternehmen weltweit 400.000 tägliche Verbindungen mit 2.500 Zielen in 36 Ländern. Greyhound verbindet in den USA aktuell 2.400 Ziele in Nordamerika.

Zitat

Fernverkehrschef der Deutschen Bahn: „Wir wollen den ICE zum Homeoffice auf Rädern ausbauen"

Michael Peterson, Fernverkehrschef der Deutschen Bahn, sagt in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“, dass die Zahl der Geschäftsreisenden voraussichtlich bis Ende 2022 zum Vor-Corona-Niveau zurückkehrt. Dass viele künftig öfter von Zuhause oder mobil arbeiten werden, bietet der DB neue Chancen, so Peterson. Die Bahn will die Zahl der Geschäftsreisenden steigern und „den ICE zum Homeoffice auf Rädern ausbauen.“ Die DB testet laut Peterson gerade den neuen Am-Platz-Service. Reisende können Essen und Getränke mit dem Handy bestellen.

Nicht nur wegen der veränderten Arbeitswelt glaubt Peterson, dass der Zeitgeist in die Karten der Deutschen Bahn spiele. Die Deutsche Bahn sieht sich als „Rückgrat für den Klimaschutz" in Deutschland: Peterson geht davon aus, dass „die Bedeutung der Bahn für die Erreichung der Klimaziele parteiübergreifend gesehen wird." Bis 2030 will die DB rund 600 ICE4 Züge betreiben. Mit dem sogenannten XXL-ICE kann die DB bis zu 900 Menschen befördern – das entspricht das Fünffache eines Mittelstreckenflugzeugs, sagt Peterson im Gespräch mit der „Wirtschaftswoche".

Zitat

Lebensmittelhandel: Supermärkte sind die Gewinner der Coronakrise – doch nun schlagen die Discounter zurück

 

Aldi, Lidl und Co. haben vergangenes Jahr Marktanteile verloren. Mit größerer Produktauswahl und neuen Ladenformaten wollen sie nun die Wende schaffen.

Für die Discounter war das Jahr 2020 eine Enttäuschung: Angesichts geschlossener Restaurants und Kantinen gaben die Deutschen so viel Geld für Lebensmittel aus wie nie zuvor – aber bevorzugt in den Supermärkten von Rewe und Edeka. Lidl oder Aldi konnten ihren Umsatz deutlich weniger steigern.

Das zeigen auch die Marktzahlen. So ist der Marktanteil der Discounter nach Daten des Marktforschers Ascential 2020 von 37,9 auf 35,9 Prozent zurückgegangen. Jahrelang hatten Discounter Marktanteile hinzugewonnen. Doch das veränderte Verhalten der Konsumenten stellt sie nun vor neue Herausforderungen.

Die Supermärkte sind der große Gewinner und werden nachhaltig gestärkt aus der Coronakrise hervorgehen“, prognostiziert Boris Planer, Direktor Trendforschung Deutschland des globalen Trend- und Produktberatungsunternehmens WGSN. Die Pandemie habe das Verhalten der Konsumenten nachhaltig verändert. „Sie nehmen sich jetzt mehr Zeit für besseres Essen, das Kochen wird zum gemeinsamen Erlebnis“, erklärt Planer. „Davon haben ganz besonders die Supermärkte profitiert.“

Eine Umfrage des Beratungsunternehmens Oliver Wyman unter 10.000 Kunden in acht europäischen Ländern, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt, belegt das veränderte Verhalten ganz deutlich: Für 26 Prozent der Deutschen ist die Erreichbarkeit der Hauptgrund für die Auswahl des Ladens, es folgen die Produktauswahl (21 Prozent), Qualität und Frische (14 Prozent) und erst dann der Preis (11 Prozent) als Argument.

Das ist ein Umbruch im Markt. Galten gerade die deutschen Kunden traditionell als extrem preisbewusst, werden attraktive Preise nun zur Selbstverständlichkeit, mit der die Discounter nicht mehr besonders punkten können.

Lidl kam besser durch die Coronakrise als Aldi

„Discounter kommen strategisch in eine schwierige Situation“, beobachtet Rainer Münch, Handelsexperte von Oliver Wyman. „Sie müssen die Lücke im Angebot zu den Supermärkten spürbar verkleinern, um die Kunden wieder zurückzugewinnen“, sagt er. Aber damit steigt die Komplexität des Geschäfts, das wiederum widerspricht ihrer DNA.

Das Discountmodell hat bisher einen systematischen Kostenvorteil gegenüber dem Supermarkt. „Wenn die Discounter den Supermärkten ähnlicher werden, darf das nicht zu radikal passieren“, warnt Handelsexperte Münch. Nur mit einer klugen und dosierten Weiterentwicklung werde dieser Kostenvorteil erhalten.

Auf diesen Weg machen sich die großen Discounter jetzt. Der wichtigste Schritt ist der behutsame Ausbau des Sortiments. Lidl hatte ja schon früh begonnen, auch Markenartikel ins Angebot zu nehmen. Das hat sich in der Coronakrise ausgezahlt. „Innerhalb der Discounter konnte Lidl Marktanteile hinzugewinnen“, bestätigt Münch. Insbesondere Aldi Nord listet deshalb jetzt verstärkt Markenartikel, auch Aldi Süd baut den Bestand aus.

Auffällig ist auch, dass die Discounter ein immer stärkeres Angebot an Bio-Waren haben – auch das eine Antwort auf die Supermärkte. Deutlich wird das insbesondere beim Discounter Lidl, der zusätzlich zu den Bio-Marken mit Basisanforderungen jetzt auch die Marke Bioland mit deutlich strengeren Kriterien einführt. Das Ziel ist es, bis 2025 rund 10 Prozent Bio- oder Bioland-Produkte im festen Sortiment zu haben.

Ein großes Problem für die Discounter: Kunden wollen vermehrt in der Nachbarschaft einkaufen, statt mit dem Auto zu großen Geschäften oder Fachmarktzentren am Stadtrand zu fahren. Doch genau da haben Aldi und Lidl heute noch ihre Schwerpunkte im Filialnetz.

Aldi eröffnet Mini-Discounter in der Innenstadt

Deshalb streben die Discounter bei ihrer Expansion jetzt stärker in die Innenstädte, auch mit deutlich kleineren Läden als bisher. So hat Aldi Süd kürzlich Expansionsbüros in München, Frankfurt, Köln und Stuttgart eröffnet, die nach entsprechenden Standorten suchen sollen. Die Mülheimer folgen damit dem Vorbild von Lidl, die auch solche regionalen Expansionsbüros unterhalten.

Dabei kommen durchaus kreative Lösungen heraus, die noch vor Kurzem undenkbar gewesen wären. So hat Aldi Süd Ende September in der Kölner Südstadt eine Mini-Filiale mit gerade mal 539 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnet – nur halb so groß wie ein durchschnittlicher Aldi-Markt.

Das neue Konzept, das Modell für weitere Läden werden soll, verzichtet auf den klassischen Einkaufswagen zugunsten von Trolleys und Körben, hat eine Einbahnstraßenregelung, die Mitarbeiter an der Kasse bedienen aus Platzgründen im Stehen. Es wird nur ein Teil der Aktionsware angeboten, das Sortiment sehr stark auf die Kundenwünsche am Standort abgestimmt.

Trendforscher Planer hält diesen Weg für vielversprechend. „Es gibt einen klaren Trend zum Einkauf in der Nachbarschaft“, beobachtet er. „Gewinnen werden deshalb die wohnortnahen Kleinflächen.“ Das würde auch noch mal verstärkt, wenn nach und nach mehr Standardprodukte auch im Lebensmittelhandel online bestellt werden.

Die Experten trauen den Discountern durchaus zu, dass sie diesen Wandel bewältigen. „Die Discounter waren immer gut darin, sich neuen Verbrauchertrends anzupassen“, sagt Planer. Und er sagt voraus: „Sie werden künftig noch stärker damit punkten, die Kunden mit einem guten Angebot bei den wechselnden Non-Food-Artikeln zu überraschen.“

E-Commerce verschärft den Wettbewerb

„Die Discounter haben die Chance, wieder Marktanteile in Deutschland zurückzugewinnen“, sagt auch Handelsexperte Münch. Doch er gibt auch zu bedenken: „Die Herausforderung ist erheblich und die dafür notwendigen Investitionen in Filialen, Technologien und Personal sind signifikant.“

Auch die Marktforscher erwarten, dass die Discounter ihre Wachstumsdelle aus 2020 bald wieder wettmachen dürften. Schon für dieses Jahr traut Ascential den Discountern wieder einen deutlich stärkeren Zuwachs zu als den Supermärkten.

So prognostiziert Ascential für die Discounter in Deutschland 2021 einen Umsatzzuwachs um 3,4 Milliarden Euro auf 99,1 Milliarden Euro. Die Supermärkte dürften danach im gleichen Zeitraum nur um 2,5 Milliarden auf 64,9 Milliarden Euro zulegen.

Mittelfristig jedoch wird der Kampf nicht nur zwischen Discountern und Supermärkten ausgetragen. Denn auch der E-Commerce wird den Wettbewerb weiter anheizen. „Der Lebensmittelmarkt in Deutschland ist geprägt von sehr dünnen Margen und brutalen Zielen“, weiß Experte Planer. Das werde sich durch das Wachstum im Onlinehandel noch verschärfen.

Der Onlinehandel könne mittelfristig auf einen Umsatzanteil von zehn Prozent kommen. Und Planer ist sich sicher: „Discounter, die da nicht dabei sind, werden Umsatz verlieren.“ Doch davon ist weder bei Aldi noch bei Lidl bisher etwas zu sehen.

Zitat

Nicht wegen Tesla: Elon Musk könnte mit SpaceX zum weltweit ersten Billionär werden

 

Mit dem Kurssprung der Tesla-Aktie im vergangenen Jahr kämpfte sich auch CEO Elon Musk auf der Liste der reichsten Menschen immer weiter nach oben. Auf dem Weg zum Billionärstatus könnte dem Konzernlenker aber ein anderes seiner Unternehmen auf die Sprünge helfen.

Tesla-Rally macht Elon Musk zum reichsten Menschen der Welt

Tesla-Chef Elon Musk gilt als reichster Mensch der Welt. Mit einem Vermögen von 252 Milliarden US-Dollar (Stand vom 25. Oktober 2021) lässt der Unternehmer im "Bloomberg Billionaires Index" Größen wie Amazon-Gründer Jeff Bezos und LVMH-Leiter Bernard Arnault hinter sich. Erst kürzlich überschritt Musks Reichtum außerdem das kombinierte Vermögen von Microsoft-Mitgründer Bill Gates und dem Vorsitzenden der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, Warren Buffett. Dazu beigetragen haben dürfte auch die starke Kursentwicklung der Tesla-Aktie. Im vergangenen Jahr verteuerte sich der Anteilsschein an der NASDAQ um sage und schreibe 743 Prozent. Zwar wurde das Tempo in diesem Jahr gedrosselt, dennoch geht es weiter aufwärts: Seit Jahresbeginn hat sich das Papier bereits um 45,23 Prozent verteuert und wird nun bei 1.024,86 US-Dollar gehandelt (Schlusskurs vom 25. Oktober 2021).

SpaceX könnte Tesla meilenweit hinter sich lassen

Nun ist Musk aber nicht nur CEO des E-Autobauers mit Sitz im kalifornischen Palo Alto. Zu seinen weiteren Unternehmen zählt das Tunnelbau- und Infrastrukturunternehmen The Boring Company, der Neurotechnologie-Konzern Neuralink sowie das Raumfahrtunternehmen SpaceX. Gerade letzteres könnte das Vermögen des Geschäftsmannes in Zukunft noch deutlich erhöhen - zumindest wenn es nach der US-amerikanischen Großbank Morgan Stanley geht. Analyst Adam Jonas schrieb in einer Studie, die der Nachrichtenagentur "Bloomberg" vorliegt, dass Musks Anteil an SpaceX - offenbar etwa 50 Prozent des Unternehmens - derzeit zwar nur etwa 17 Prozent seines Gesamtvermögens ausmachen, dies könne sich aber bald ändern. Zu Beginn des Monats wurde das weitere Standbein der Twitter-Persönlichkeit mit 100 Milliarden US-Dollar bewertet, wie es in dem Bericht heißt. Der tatsächliche Wert des Unternehmens könne Jonas zufolge aber bei 200 Milliarden US-Dollar liegen. Zum Vergleich: Teslas Marktkapitalisierung beträgt derzeit mehr als 900 Milliarden US-Dollar.

SpaceX schnürt beispielloses Produktpaket

Die hohe Bewertung rechtfertigt der Analyst der Agentur zufolge damit, dass SpaceX Weltrauminfrastruktur, Erdbeobachtung, Weltraumforschung und andere Bereiche kombiniere. Dazu zählt auch das Großprojekt "Starship" des Musk-Konzerns. Die Rakete soll nach Unternehmensangaben in der Lage sein, sowohl Menschen als auch Fracht zum Mond und zum Mars zu transportieren. SpaceX hat bereits mehrere kurze Testflüge umgesetzt - zuletzt im Mai dieses Jahres. Am wertvollsten sei Jonas zufolge jedoch das Satellitenprojekt Starlink, das Nutzern in der Zukunft Zugang zu schnellem Internet liefern soll, egal wo sie sich auf der Erde befinden. Laut "CNBC" werden derzeit 1.740 Starlink-Satelliten betrieben. Aktuell läuft noch eine Beta-Version der Technologie, die von mehr als 100.000 Nutzern in 14 Ländern verwendet wird. Für das ultraschnelle Internet werden zurzeit 99 US-Dollar je Monat fällig.

Diese Produktpalette von SpaceX würden nun auch die Investoren vermehrt zu schätzen wissen, wie Jonas erklärt. So werde der Konzern in der Branche als Spitzenreiter gesehen und ist CB Insights zufolge das zweitwertvollste private Unternehmen der Welt. Unter den Einhörnern ist dem Analyseinstitut zufolge nur die TikTok-Mutter ByteDance mehr wert. "Unserer Ansicht nach wird der Zugang zu nahezu unbegrenzten Kapitalquellen ein äußerst wichtiger Teil der Geschichte über den Aufbau der Raumfahrtindustrie sein", ist sich auch der Morgan Stanley-Analyst laut CNBC sicher.

Morgan Stanley-Kunden sehen Musk auf dem besten Weg zum Billionär

"Die Mehrheit unserer Kunden (durch Umfragen und Kundengespräche) glaubt, dass SpaceX letztendlich eine höhere Bewertung und Bedeutung als Tesla haben könnte", zitiert CNBC aus Jonas‘ Analyse. So habe er im Rahmen der Umfrage, die er unter institutionellen Investoren und Experten der Branche durchgeführt hat, unter anderem gefragt, welches der beiden Unternehmen sie für die attraktivere Investition halten und welches langfristig einen höheren Marktwert erreichen könne. Laut CNBC haben 63 Prozent der insgesamt 32 Teilnehmer beide Fragen mit SpaceX beantwortet. "Aus unseren Gesprächen mit den Investoren geht hervor, dass die Stimmung gegenüber SpaceX erheblich gestiegen ist, ebenso wie die Bewertung des Unternehmens auf dem privaten Markt", so der Stratege.

In einer weiteren Notiz, die CNBC ebenfalls vorliegt, soll die Großbank außerdem erklärt haben, dass mehrere ihrer Kunden der Ansicht seien, dass Musk mithilfe des weiteren Erfolgs von SpaceX der erste Billionär überhaupt werden könnte.

Zitat

Bei Airbus stehen die Zeichen auf mehr Gewinn

Der europäische Flugzeugbauer Airbus wird nach überraschend guten Geschäften im Sommer optimistischer. Das Unternehmen hob am Donnerstag seine Prognose erneut an.

Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern soll etwa 4,5 Milliarden Euro erreichen - eine halbe Milliarde mehr als im Sommer angekündigt. Zwar spürt der Hersteller wie viele andere Unternehmen Spannungen in seinen Lieferketten. Trotzdem zeigte sich Konzernchef Guillaume Faury zuversichtlich, in diesem Jahr wie geplant rund 600 Verkehrsflugzeuge auszuliefern. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Airbus-Aktie legte am Morgen zu.

Zwar erzielte Airbus im dritten Quartal mit 10,5 Milliarden Euro sechs Prozent weniger Umsatz als im bereits pandemiegeprägten Sommer 2020. Der bereinigte operative Gewinn sackte sogar um 19 Prozent auf 666 Millionen Euro ab.

Dennoch steht nach den ersten neun Monaten konzernweit ein bereinigter operativer Gewinn von knapp 3,4 Milliarden Euro zu Buche. Damit fehlen noch 1,1 Milliarden, um das neue Ziel von 4,5 Milliarden in diesem Jahr zu erreichen. Unter dem Strich verdiente Airbus in den Monaten Januar bis September 2,6 Milliarden Euro, nachdem der Konzern ein Jahr zuvor wegen Abschreibungen und Rückstellungen für den Abbau Tausender Jobs mit 2,7 Milliarden Euro in die roten Zahlen geraten war.

Produktionssteigerungen geplant

Jetzt bereitet sich der Hersteller auf die Steigerung seiner Flugzeugproduktion vor, die er wegen der Corona-Krise gedrosselt hatte. Man arbeite «intensiv daran, die hierfür richtigen industriellen Kapazitäten sowie die Lieferfähigkeit der Zulieferkette sicherzustellen», sagte Faury. Während Airbus in diesem Jahr rund 600 Flugzeuge ausliefern will, waren es 2019 noch 863.

Bei den geplanten Produktionssteigerungen geht es vor allem um die Mittelstreckenjets aus der A320-Familie samt Neuauflage A320neo. Deren Produktion soll bis Sommer 2023 auf den Rekordwert von 65 Exemplaren im Monat steigen. In der Krise hatte Airbus monatlich nur rund 40 Jets der A320-Familie gebaut. Bei den großen Langstreckenjets geht die Erholung deutlich langsamer voran, zumal der Flugverkehr auf den Interkontinentalstrecken noch stark unter den pandemiebedingten Beschränkungen leidet.

Während die Produktion der etablierten Modellreihen noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt ist, bereitet der Konzern eine Frachtversion der A350 vor, um seinem Rivalen Boeing auch in diesem Bereich Konkurrenz zu machen. Der US-Konzern steckt schon länger in einer Krise: Nach dem Debakel um den Mittelstreckenjet Boeing 737 Max kommen den Hersteller jetzt hartnäckige Probleme beim Langstreckenjet 787 «Dreamliner» teuer zu stehen. Im dritten Quartal sackte Boeing wieder in die roten Zahlen.

Zitat

Bei Airbus stehen die Zeichen auf mehr Gewinn

Der europäische Flugzeugbauer Airbus wird nach überraschend guten Geschäften im Sommer optimistischer. Das Unternehmen hob am Donnerstag seine Prognose erneut an.

Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern soll etwa 4,5 Milliarden Euro erreichen - eine halbe Milliarde mehr als im Sommer angekündigt. Zwar spürt der Hersteller wie viele andere Unternehmen Spannungen in seinen Lieferketten. Trotzdem zeigte sich Konzernchef Guillaume Faury zuversichtlich, in diesem Jahr wie geplant rund 600 Verkehrsflugzeuge auszuliefern. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Airbus-Aktie legte am Morgen zu.

Zwar erzielte Airbus im dritten Quartal mit 10,5 Milliarden Euro sechs Prozent weniger Umsatz als im bereits pandemiegeprägten Sommer 2020. Der bereinigte operative Gewinn sackte sogar um 19 Prozent auf 666 Millionen Euro ab.

Dennoch steht nach den ersten neun Monaten konzernweit ein bereinigter operativer Gewinn von knapp 3,4 Milliarden Euro zu Buche. Damit fehlen noch 1,1 Milliarden, um das neue Ziel von 4,5 Milliarden in diesem Jahr zu erreichen. Unter dem Strich verdiente Airbus in den Monaten Januar bis September 2,6 Milliarden Euro, nachdem der Konzern ein Jahr zuvor wegen Abschreibungen und Rückstellungen für den Abbau Tausender Jobs mit 2,7 Milliarden Euro in die roten Zahlen geraten war.

Produktionssteigerungen geplant

Jetzt bereitet sich der Hersteller auf die Steigerung seiner Flugzeugproduktion vor, die er wegen der Corona-Krise gedrosselt hatte. Man arbeite «intensiv daran, die hierfür richtigen industriellen Kapazitäten sowie die Lieferfähigkeit der Zulieferkette sicherzustellen», sagte Faury. Während Airbus in diesem Jahr rund 600 Flugzeuge ausliefern will, waren es 2019 noch 863.

Bei den geplanten Produktionssteigerungen geht es vor allem um die Mittelstreckenjets aus der A320-Familie samt Neuauflage A320neo. Deren Produktion soll bis Sommer 2023 auf den Rekordwert von 65 Exemplaren im Monat steigen. In der Krise hatte Airbus monatlich nur rund 40 Jets der A320-Familie gebaut. Bei den großen Langstreckenjets geht die Erholung deutlich langsamer voran, zumal der Flugverkehr auf den Interkontinentalstrecken noch stark unter den pandemiebedingten Beschränkungen leidet.

Während die Produktion der etablierten Modellreihen noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt ist, bereitet der Konzern eine Frachtversion der A350 vor, um seinem Rivalen Boeing auch in diesem Bereich Konkurrenz zu machen. Der US-Konzern steckt schon länger in einer Krise: Nach dem Debakel um den Mittelstreckenjet Boeing 737 Max kommen den Hersteller jetzt hartnäckige Probleme beim Langstreckenjet 787 «Dreamliner» teuer zu stehen. Im dritten Quartal sackte Boeing wieder in die roten Zahlen.

Zitat

VW-Aktie schwach: Volkswagen von Chip-Engpässen belastet - Diess warnt vor Stellenabbau

 

Beim Volkswagen-Konzern hinterlassen die umfangreichen Produktionsstopps wegen des Chipmangels deutliche Spuren.

So geht das Unternehmen wegen des jüngsten Einbruchs der Verkäufe nun nicht mehr davon aus, im Gesamtjahr spürbar mehr Fahrzeuge auszuliefern als in dem von Corona-Lockdowns stark belasteten schwachen Vorjahr. Dabei war der Konzern im dritten Quartal im Tagesgeschäft profitabler als von Experten zuvor geschätzt. Operativ rote Zahlen in der Volumengruppe mit den Marken VW, Skoda und Seat nahm Vorstandschef Herbert Diess dennoch zum Anlass, weitere Kosteneinsparungen einzufordern.

VW hatte im dritten Quartal weltweit rund ein Viertel weniger Autos an die Kunden ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Vor allem die Lieferengpässe bei elektronischen Halbleitern stoppten mehrfach die Produktion in den Werken. In Deutschland mussten viele Beschäftigte in die Kurzarbeit.

Gemessen an dem Absatzeinbruch fielen die Finanzzahlen in den Monaten Juli bis September aber weniger schlimm aus als befürchtet. Der Umsatz ging um rund vier Prozent auf 56,9 Milliarden Euro zurück. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern blieb mit 2,8 Milliarden Euro rund zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. Die am Aktienmarkt viel beachtete operative Marge lag bei 4,9 Prozent und damit besser als von Finanzanalysten erwartet. Das Renditeziel für 2021 bestätigte VW denn auch.

Und unterm Strich machte VW sogar mehr Gewinn, weil der Konzern deutlich weniger Steuern verbuchte und auch Finanz- und Beteiligungsergebnis besser ausfielen. So stieg der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um rund sieben Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

Die VW-Vorzugsaktie verliert im XETRA-Handel als einer der schwächsten Werte im DAX zeitweise 3,0 Prozent auf 197,78 Euro. Ein Händler sprach mit Blick auf Volkswagen von durchwachsenen Zahlen. Schwach sei vor allem der freie Mittelzufluss. Dieser betrug im dritten Quartal im Autogeschäft netto minus drei Milliarden Euro. Auch hätten sich die Wolfsburger vorsichtiger zu den Auslieferungszahlen und zum Umsatz in diesem Jahr geäußert.

Der dem Chipmangel geschuldete Auslieferungseinbruch sei alarmierend und könnte sich bis weit in das Jahr 2022 hineinziehen, schrieb NordLB-Analyst Frank Schwope in einem aktuellen Kommentar zu den Zahlen von Volkswagen. Mit Blick auf den Wandel hin zur Elektromobilität müssten die Wolfsburger an ihrer Zukunftsfähigkeit hart arbeiten und die Kosten permanent weiter senken. In den Finanzzahlen von Volkswagen für das dritte Quartal zeigten sich die Engpässe. Es sei geprägt von Halbleiterengpässen gewesen, schrieb dazu Analyst Mustafa Hidir von Warburg Research.

Jefferies-Analyst Philippe Houchois sprach von einem schwachen Ergebnis insgesamt, das aber dennoch etwas besser ausgefallen sei als befürchtet. Das Geschäft an sich bleibe solide. Goldman-Sachs-Analyst George Galliers führte das etwas besser als gedacht ausgefallene operative Ergebnis unter anderem auf das starke Abschneiden der Finanzdienstleistungssparte zurück.

Die Gruppe mit dem Namen Volumen und den Marken VW Pkw, Seat oder Skoda fuhr operative Verluste ein. Die Kernmarke VW Pkw verzeichnete ein Minus von 184 Millionen Euro. Bei Seat und Skoda waren es jeweils etwas geringere Verluste. "Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen einmal mehr, dass wir die Verbesserung der Produktivität im Volumenbereich jetzt konsequent vorantreiben müssen", mahnte Vorstandschef Herbert Diess weitere Einsparungen an.

Diess will den Konzern insbesondere bei den Massenmarken stärker auf Rendite trimmen. Schon in der Vergangenheit galten VW und auch Seat als Problemkinder, Einsparprogramme wie der "Zukunftspakt" bei der Marke VW sollten die Profitabilität heben. Derzeit arbeitet der Konzern weiter an der Steigerung der Produktivität in den Werken und will die Fixkosten senken, auch um mit der neuen Fabrik des US-Elektrorivalen Tesla in Grünheide bei Berlin mithalten zu können, wie er in einer Pressekonferenz sagte.

Die Massenmarktmodelle sind allerdings auch am stärksten von der Chipflaute betroffen. Der Konzern bemüht sich, vorhandene Elektronikbauteile vorzugsweise in die rentableren Modelle von Marken wie Porsche und AUDI einzubauen und den Hochlauf der batterielektrischen Autos nicht zu gefährden. AUDI konnte einen operativen Gewinn von rund einer Dreiviertelmilliarde Euro verbuchen, bei Porsche war es im Autogeschäft etwas weniger.

Insbesondere in China hatten sich im dritten Quartal Probleme bei der Versorgung mit Halbleitern gezeigt. Das anteilige operative Ergebnis der dortigen Gemeinschaftsunternehmen rutschte denn auch deutlich fast um die Hälfte ab. Stark abschneiden können allerdings weiter die Finanzdienstleistungen im Konzern. Sie profitieren insbesondere von den derzeit hohen Preisen für Gebrauchtwagen, weil Leasingrückläufer teuer verkauft werden können. Allein im dritten Quartal fuhr der Konzernbereich ein operatives Ergebnis von 1,5 Milliarden Euro ein.

VW-Chef Diess: Im Stammwerk Wolfsburg werden Stellen wegfallen

VW-Chef Herbert Diess hat inmitten der Diskussionen um die Zukunft des Werks Wolfsburg klargemacht, dass er am Stammsitz in den kommenden Jahren mit dem Wegfall von Stellen rechnet. "Wir brauchen mehr Geschwindigkeit in der Entwicklung neuer Fahrzeuge und bei der Entscheidungsfindung", sagte Diess am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Er verwies dabei auf die drohende Konkurrenz durch das entstehende Werk des US-Elektrorivalen Tesla in Grünheide bei Berlin.

"Das ist die Herausforderung, der Wolfsburg sich gegenübersieht." Das Werk müsse angesichts der Konkurrenz vor der eigenen Haustür produktiver werden. "Sicherlich brauchen wir dazu einen Abbau von Stellen", fügte er an und nannte dabei sowohl Jobs in der Produktion als auch Stellen in der Verwaltung und Entwicklung.

Derzeit spreche das Unternehmen mit den Arbeitnehmern über einen Plan, wie das Werk bis 2030 fit für den Wettbewerb gemacht werden könne. Am Vortag habe man im Aufsichtsrat entschieden, eine gemeinsame Vision für die Zeit bis dahin auszuarbeiten. Dahingehend seien sich Betriebsrat und Management einig. Der nötige Wandel werde bedeutend ausfallen, sagte Diess.

In den vergangenen Wochen wurde unter anderem über einen Abbau von rund 30 000 Stellen in der Kernmarke VW Pkw spekuliert. Zu konkreten Zahlen wollte sich Diess nicht äußern. "Das ist noch nicht ausgemacht, wir werden in den kommenden Wochen daran arbeiten", sagte der VW-Chef.

Das Stammwerk Wolfsburg ist derzeit vor allem wegen der Engpässe in der Belieferung mit Chips schlecht ausgelastet. Die Beratungen zur alljährlich im November stattfindenden sogenannten Budgetrunde, in der die Investitionsausgaben der kommenden fünf Jahre verplant werden, werfen vor diesem Hintergrund ihren Schatten voraus. Zuletzt kam es wieder zu deutlicher Kritik aus dem Betriebsrat, der auch weitere Modelle für Wolfsburg fordert.

Die neue Chefin der Arbeitnehmervertretung, Daniela Cavallo, hatte Diess fehlendes Gespür für die Belange der Belegschaft vorgeworfen. Dieser hatte ursprünglich eine geplante Betriebsversammlung Anfang November sausen lassen wollen, um Investoren in den USA zu besuchen. Inzwischen hat Diess aber die Teilnahme an der Betriebsversammlung angekündigt, um den Beschäftigten seine Sicht der Dinge zu erklären.

Zitat

VW-Aktie schwach: Volkswagen von Chip-Engpässen belastet - Diess warnt vor Stellenabbau

 

Beim Volkswagen-Konzern hinterlassen die umfangreichen Produktionsstopps wegen des Chipmangels deutliche Spuren.

So geht das Unternehmen wegen des jüngsten Einbruchs der Verkäufe nun nicht mehr davon aus, im Gesamtjahr spürbar mehr Fahrzeuge auszuliefern als in dem von Corona-Lockdowns stark belasteten schwachen Vorjahr. Dabei war der Konzern im dritten Quartal im Tagesgeschäft profitabler als von Experten zuvor geschätzt. Operativ rote Zahlen in der Volumengruppe mit den Marken VW, Skoda und Seat nahm Vorstandschef Herbert Diess dennoch zum Anlass, weitere Kosteneinsparungen einzufordern.

VW hatte im dritten Quartal weltweit rund ein Viertel weniger Autos an die Kunden ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Vor allem die Lieferengpässe bei elektronischen Halbleitern stoppten mehrfach die Produktion in den Werken. In Deutschland mussten viele Beschäftigte in die Kurzarbeit.

Gemessen an dem Absatzeinbruch fielen die Finanzzahlen in den Monaten Juli bis September aber weniger schlimm aus als befürchtet. Der Umsatz ging um rund vier Prozent auf 56,9 Milliarden Euro zurück. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern blieb mit 2,8 Milliarden Euro rund zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. Die am Aktienmarkt viel beachtete operative Marge lag bei 4,9 Prozent und damit besser als von Finanzanalysten erwartet. Das Renditeziel für 2021 bestätigte VW denn auch.

Und unterm Strich machte VW sogar mehr Gewinn, weil der Konzern deutlich weniger Steuern verbuchte und auch Finanz- und Beteiligungsergebnis besser ausfielen. So stieg der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um rund sieben Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

Die VW-Vorzugsaktie verliert im XETRA-Handel als einer der schwächsten Werte im DAX zeitweise 3,0 Prozent auf 197,78 Euro. Ein Händler sprach mit Blick auf Volkswagen von durchwachsenen Zahlen. Schwach sei vor allem der freie Mittelzufluss. Dieser betrug im dritten Quartal im Autogeschäft netto minus drei Milliarden Euro. Auch hätten sich die Wolfsburger vorsichtiger zu den Auslieferungszahlen und zum Umsatz in diesem Jahr geäußert.

Der dem Chipmangel geschuldete Auslieferungseinbruch sei alarmierend und könnte sich bis weit in das Jahr 2022 hineinziehen, schrieb NordLB-Analyst Frank Schwope in einem aktuellen Kommentar zu den Zahlen von Volkswagen. Mit Blick auf den Wandel hin zur Elektromobilität müssten die Wolfsburger an ihrer Zukunftsfähigkeit hart arbeiten und die Kosten permanent weiter senken. In den Finanzzahlen von Volkswagen für das dritte Quartal zeigten sich die Engpässe. Es sei geprägt von Halbleiterengpässen gewesen, schrieb dazu Analyst Mustafa Hidir von Warburg Research.

Jefferies-Analyst Philippe Houchois sprach von einem schwachen Ergebnis insgesamt, das aber dennoch etwas besser ausgefallen sei als befürchtet. Das Geschäft an sich bleibe solide. Goldman-Sachs-Analyst George Galliers führte das etwas besser als gedacht ausgefallene operative Ergebnis unter anderem auf das starke Abschneiden der Finanzdienstleistungssparte zurück.

Die Gruppe mit dem Namen Volumen und den Marken VW Pkw, Seat oder Skoda fuhr operative Verluste ein. Die Kernmarke VW Pkw verzeichnete ein Minus von 184 Millionen Euro. Bei Seat und Skoda waren es jeweils etwas geringere Verluste. "Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen einmal mehr, dass wir die Verbesserung der Produktivität im Volumenbereich jetzt konsequent vorantreiben müssen", mahnte Vorstandschef Herbert Diess weitere Einsparungen an.

Diess will den Konzern insbesondere bei den Massenmarken stärker auf Rendite trimmen. Schon in der Vergangenheit galten VW und auch Seat als Problemkinder, Einsparprogramme wie der "Zukunftspakt" bei der Marke VW sollten die Profitabilität heben. Derzeit arbeitet der Konzern weiter an der Steigerung der Produktivität in den Werken und will die Fixkosten senken, auch um mit der neuen Fabrik des US-Elektrorivalen Tesla in Grünheide bei Berlin mithalten zu können, wie er in einer Pressekonferenz sagte.

Die Massenmarktmodelle sind allerdings auch am stärksten von der Chipflaute betroffen. Der Konzern bemüht sich, vorhandene Elektronikbauteile vorzugsweise in die rentableren Modelle von Marken wie Porsche und AUDI einzubauen und den Hochlauf der batterielektrischen Autos nicht zu gefährden. AUDI konnte einen operativen Gewinn von rund einer Dreiviertelmilliarde Euro verbuchen, bei Porsche war es im Autogeschäft etwas weniger.

Insbesondere in China hatten sich im dritten Quartal Probleme bei der Versorgung mit Halbleitern gezeigt. Das anteilige operative Ergebnis der dortigen Gemeinschaftsunternehmen rutschte denn auch deutlich fast um die Hälfte ab. Stark abschneiden können allerdings weiter die Finanzdienstleistungen im Konzern. Sie profitieren insbesondere von den derzeit hohen Preisen für Gebrauchtwagen, weil Leasingrückläufer teuer verkauft werden können. Allein im dritten Quartal fuhr der Konzernbereich ein operatives Ergebnis von 1,5 Milliarden Euro ein.

VW-Chef Diess: Im Stammwerk Wolfsburg werden Stellen wegfallen

VW-Chef Herbert Diess hat inmitten der Diskussionen um die Zukunft des Werks Wolfsburg klargemacht, dass er am Stammsitz in den kommenden Jahren mit dem Wegfall von Stellen rechnet. "Wir brauchen mehr Geschwindigkeit in der Entwicklung neuer Fahrzeuge und bei der Entscheidungsfindung", sagte Diess am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Er verwies dabei auf die drohende Konkurrenz durch das entstehende Werk des US-Elektrorivalen Tesla in Grünheide bei Berlin.

"Das ist die Herausforderung, der Wolfsburg sich gegenübersieht." Das Werk müsse angesichts der Konkurrenz vor der eigenen Haustür produktiver werden. "Sicherlich brauchen wir dazu einen Abbau von Stellen", fügte er an und nannte dabei sowohl Jobs in der Produktion als auch Stellen in der Verwaltung und Entwicklung.

Derzeit spreche das Unternehmen mit den Arbeitnehmern über einen Plan, wie das Werk bis 2030 fit für den Wettbewerb gemacht werden könne. Am Vortag habe man im Aufsichtsrat entschieden, eine gemeinsame Vision für die Zeit bis dahin auszuarbeiten. Dahingehend seien sich Betriebsrat und Management einig. Der nötige Wandel werde bedeutend ausfallen, sagte Diess.

In den vergangenen Wochen wurde unter anderem über einen Abbau von rund 30 000 Stellen in der Kernmarke VW Pkw spekuliert. Zu konkreten Zahlen wollte sich Diess nicht äußern. "Das ist noch nicht ausgemacht, wir werden in den kommenden Wochen daran arbeiten", sagte der VW-Chef.

Das Stammwerk Wolfsburg ist derzeit vor allem wegen der Engpässe in der Belieferung mit Chips schlecht ausgelastet. Die Beratungen zur alljährlich im November stattfindenden sogenannten Budgetrunde, in der die Investitionsausgaben der kommenden fünf Jahre verplant werden, werfen vor diesem Hintergrund ihren Schatten voraus. Zuletzt kam es wieder zu deutlicher Kritik aus dem Betriebsrat, der auch weitere Modelle für Wolfsburg fordert.

Die neue Chefin der Arbeitnehmervertretung, Daniela Cavallo, hatte Diess fehlendes Gespür für die Belange der Belegschaft vorgeworfen. Dieser hatte ursprünglich eine geplante Betriebsversammlung Anfang November sausen lassen wollen, um Investoren in den USA zu besuchen. Inzwischen hat Diess aber die Teilnahme an der Betriebsversammlung angekündigt, um den Beschäftigten seine Sicht der Dinge zu erklären.

Zitat

Amazon-Aktie nachbörslich deutlich unter Druck: Amazon verfehlt bei Gewinn und Umsatz die Erwartungen

Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient und angesichts von Lieferproblemen vor weiteren hohen Kosten gewarnt.

In den drei Monaten bis Ende September sank der Gewinn gegenüber dem vom Internetshopping-Boom in der Corona-Krise beflügelten Vorjahreswert um fast 50 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Die Aktie reagierte nachbörslich mit deutlichen Kursverlusten auf die Zahlen. So ging es an der NASDAQ zeitweise um 4,05 Prozent nach unten auf 3.307 US-Dollar.

Die Erlöse stiegen um 15 Prozent auf 110,8 Milliarden Dollar, damit fiel das Wachstum jedoch deutlich schwächer aus als in den Vorquartalen. Amazon hatte seine Aktionäre zwar schon auf schlechtere Ergebnisse eingestellt, dennoch enttäuschte der Geschäftsbericht. Vorstandschef Andy Jassy warnte aufgrund von höheren Löhnen, weltweiten Problemen in der Lieferkette und gestiegenen Frachtkosten zudem vor "Milliarden" an Zusatzausgaben im Schlussquartal.

Jassy verteidigte die Investitionsoffensive: "Es wird kurzfristig teuer für uns sein, doch es setzt die richtigen Prioritäten für unsere Kunden und Partner." Amazon steckt schon seit geraumer Zeit sehr viel Geld in den Ausbau seiner Liefer- und Lagerinfrastruktur, zudem hat der Konzern angesichts der gestiegenen Nachfrage in der Pandemie die Mitarbeiterzahl stark erhöht. Dem Quartalsbericht nach beschäftigte Amazon weltweit zuletzt knapp 1,5 Millionen Voll- und Teilzeitkräfte - rund 30 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Beim Ausblick für das laufende Vierteljahr dämpfte Amazon die Markterwartungen erheblich und stellte lediglich einen Umsatz zwischen 130 Milliarden und 140 Milliarden Dollar in Aussicht. Für das traditionell starke Weihnachtsquartal ist das an Amazons Verhältnissen gemessen eine maue Prognose - Analysten hatten mit ambitionierteren Zielen gerechnet. Beim Betriebsgewinn droht dem Unternehmen nach eigenen Angaben schlimmstenfalls sogar eine schwarze Null. Sowas haben Investoren lange nicht erlebt.

An der Börse hat Amazon derzeit ohnehin einen schweren Stand, mit einem Kursplus von knapp sechs Prozent seit Jahresbeginn hängt der Konzern dem Gesamtmarkt hinterher. Ein Lichtblick war zuletzt aber Amazons lukrative Cloud-Plattform AWS, die vielen Unternehmen und Apps IT-Dienste und Speicherplatz im Netz bietet. Der hochprofitable Geschäftsbereich erhöhte den Quartalsumsatz um 39 Prozent auf 16,1 Milliarden Dollar - das stärkste Wachstum seit Anfang 2019. Auch das Geschäft mit Online-Werbung florierte, die entsprechende Sparte steigerte die Einnahmen um 49 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar.