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Heizungsbauer Viessmann steht vor Verkauf in die USA

Viessmann steht offenbar vor einer einschneidenden Veränderung: Der US-Klimaanlagen-Hersteller Carrier Global will den traditionsreichen Heizungsbauer aus Hessen übernehmen.

Heizungsbauer Viessmann steht vor Verkauf in die USA

Heizungsbauer Viessmann steht vor Verkauf in die USA© FABIAN BIMMER / REUTERS

Das hessische Familienunternehmen Viessmann steht offenbar vor einem milliardenschweren Verkauf in die USA. Der Klimaanlagen-Hersteller Carrier Global aus Florida befinde sich in fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Übernahme des Spezialisten für Heizungen, Klimageräte und Wärmepumpen aus Allendorf an der Eder, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Viessmann werde dabei mit mehr als zwölf Milliarden Dollar (umgerechnet elf Milliarden Euro) einschließlich Schulden bewertet, sagte jetzt einer der Insider. Die kleinere Kühltechniksparte sei außen vor, sagte ein anderer Insider. Der Verkauf könne in dieser Woche offiziell werden.

Vorher hatte das "Wall Street Journal" (WSJ) über die Pläne berichtet. Einem Insider zufolge bekommt die Familie den Kaufpreis zum Teil in Aktien, zum Teil in bar. Viessmann wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Carrier war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Börsianer in New York reagierten negativ: Carrier-Aktien fielen um 7 Prozent. Der Konzern ist damit aber immer noch 35 Milliarden Dollar wert.

Wärmepumpen gelten gerade in Deutschland als bevorzugte Heizungsform der Zukunft, nachdem die Energiewende nach den Vorstellungen der Bundesregierung das Aus für Gas- und Öl-Heizungen bringen soll.

Das 1917 von Johann Viessmann gegründete Unternehmen hat im vergangenen Jahr den Umsatz nach eigenen Angaben um 19 Prozent auf vier Milliarden Euro gesteigert, gut die Hälfte davon wurde im Ausland erwirtschaftet. Sowohl der Vorstandsvorsitz als auch der Aufsichtsrats-Chefposten sind in Familienhand. Viessmann beschäftigt rund 14.500 Mitarbeiter.

Carrier Global will mit der Übernahme sein Geschäft internationalisieren. Von zuletzt 20,4 Milliarden Dollar Umsatz kommen bisher 60 Prozent aus Nord- und Südamerika und nur 23 Prozent aus Europa. Das Unternehmen war 2020 entstanden, als der Mischkonzern United Technologies sich in drei Firmen für Flugzeugtechnik (Raytheon), Aufzüge (Otis) und Klimatechnik (Carrier) aufspaltete.

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Unattraktives Deutschland? „Viessmann hätte den Verkauf vermeiden können“

Der Verkauf der Viessmann-Klimasparte hat erneut die Diskussion entfacht, inwiefern der Standort Deutschland von seiner Klimapolitik profitiert. Wie führende Ökonomen die Lage einschätzen – und warum der Viessmann-Deal für künftige Wärmepumpen-Kunden eine gute Nachricht ist.

Eine Industrie-Anlage in Nordrhein-Westfalen Getty Images/Jorg Greuel

Eine Industrie-Anlage in Nordrhein-Westfalen Getty Images/Jorg Greuel© Bereitgestellt von WELT

Die oberste Wirtschaftsweise Monika Schnitzer sieht den Hauptgrund für den milliardenschweren Verkauf der Viessmann-Klimasparte in die Vereinigten Staaten in dem fehlenden Internationalisierungswillen des Managements. „Das hätte man vermeiden können, wenn man selbst frühzeitiger expandiert hätte“, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gegenüber WELT.

Für deutsche Unternehmen zeige der Fall, dass „bei Technologien, die von großen Stückzahlen profitieren, eine frühzeitige internationale Expansion in Europa und darüber hinaus wichtig ist“, so Schnitzer. Eine grundsätzliche Schwäche des Wirtschaftsstandorts Deutschland sei aus dem Viessmann-Verkauf nicht abzuleiten.

Offensichtlich sei der Verkauf attraktiver gewesen, als jetzt noch aus eigener Kraft global zu wachsen oder mit anderen europäischen Herstellern zu fusionieren. Sie spricht von einer „sinnvollen Antwort“. Anbieter aus China, Japan und Korea könnten aufgrund ihrer Erfahrung in Klimaanlagen und mit großen Stückzahlen die Wärmepumpen nun einmal preiswerter anbieten.

„Dem kann man nur durch die Erhöhung der eigenen Produktionszahlen und dadurch möglichen Kostensenkungen begegnen. Genau das soll mit dem Verkauf an den US-Konzern erreicht werden“, sagt Schnitzer. Profitieren würden in jedem Fall die Verbraucher. „Für Haushalte, die planen, eine Wärmepumpe einzubauen, ist die Entwicklung eine gute Nachricht, weil die Preise fallen werden“, sagt Schnitzer.

Der Einstieg des US-Konkurrenten Carrier Global bei dem Unternehmen aus Nordhessen hatte zu heftigen politischen Reaktionen geführt. FDP-Vertreter sahen darin ein Indiz, dass deutsche Technologie-Unternehmen aufgrund der unzulänglichen Standortpolitik seitens des Wirtschaftsministers massiv unter Druck seien.

Das federführend im BMWK von Robert Habeck (Grüne) entwickelte Gebäude-Energie-Gesetz, das nach und nach zum Aus von Gasheizungen und zum Einbau von Wärmepumpen führen soll, greife „schnell und hart in den Markt ein“, sagte Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion.

Der Einstieg der Amerikaner sorgt zudem für Diskussionen darüber, inwiefern der Standort Deutschland von der Klimapolitik mittelfristig profitiert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte jüngst von einem neuen deutschen Wirtschaftswunder gesprochen. Dies gelte höchstens für Teile der Wirtschaft, sagt Wirtschaftsforscher Stefan Kooths, Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).

„Zwar werden die mit der Transformation befassten Bereiche verstärkt wachsen, dies aber auf Kosten der übrigen Bereiche.“ Die Dekarbonisierung sei mit „Verdrängungseffekten verbunden, die das Wachstumspotenzial schmälern“, so Kooths. Dies gelte etwa für die Verfügbarkeit von Arbeitskräften.

Weniger negativ bewertet dies der Wirtschaftsweise Achim Truger von der Universität Duisburg. Voraussetzung dafür, dass der gesamte Wirtschaftsstandort von der Transformation profitiere, sei ein planvoller Strukturwandel. „Wenn das schrittweise und mit staatlicher Unterstützung und sozialer Flankierung passiert, wird niemand überfordert und der Standort wird wie nach jedem Strukturwandel anders aussehen, aber trotzdem gut funktionieren und Einkommen und Arbeitsplätze sichern, nur eben klimaneutral“, sagt Truger.

Subventionen seien der falsche Weg

Dafür müssten jetzt die politischen Weichen gestellt werden. „Private Investitionen und klimaschonendes Verhalten sollten durch einen systematisch steigenden CO₂-Preis und Förderprogramme mobilisiert werden“, sagt Truger. Die geplanten Superabschreibungen für Klimainvestitionen müssten endlich kommen. Klar sei aber auch, dass sich Deutschland keine allgemeinen Steuersenkungen und keinen schwächeren Staat leisten könne.

Dem widerspricht IfW-Vize Kooths. „Zentral ist, Arbeits- und Investitionsanreize zu stärken. Das spricht dagegen, noch weiter an der Abgabenschraube zu drehen, insbesondere mit Blick auf die Attraktivität des Standorts für qualifizierte Zuwanderer“, sagt er.

Subventionen seien mit Blick auf die hohen Energiepreise dagegen der falsche Weg. „Alle hierzulande tätigen Unternehmen müssen ihre Kosten selbst am Markt erwirtschaften, dazu zählen auch die Energiekosten“, sagte Kooths.

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Der wichtigste Chiphersteller von Apple baut womöglich eine milliardenschwere Fabrik in Sachsen

TSMC ist das größte taiwanesische Unternehmen und der wichtigste Chiphersteller des iPhone-Herstellers Apple.

TSMC ist das größte taiwanesische Unternehmen und der wichtigste Chiphersteller des iPhone-Herstellers Apple.© Walid Berrazeg/SOPA Images via ZUMA Press
TSMC ist das größte taiwanesische Unternehmen und der wichtigste Chiphersteller des iPhone-Herstellers Apple.

Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) führt derzeit Gespräche mit Partnern über den Bau einer Chipfabrik in Sachsen, wie Bloomberg berichtet. Demnach plant TSMC ein Gemeinschaftsunternehmen mit der niederländischen NXP Semiconductors NV sowie den deutschen Unternehmen Robert Bosch GmbH und Infineon Technologies AG. Die Investitionskosten für das Projekt werden auf bis zu zehn Milliarden Euro geschätzt, wobei staatliche Subventionen und ein Budget von mindestens sieben Milliarden Euro zur Verfügung stehen sollen.

Die finale Entscheidung über den Bau der Chipfabrik in Sachsen steht noch aus, und es sei möglich, dass sich die Pläne noch ändern, so Bloomberg. Eine Sprecherin von TSMC bestätigte, dass das Unternehmen die Möglichkeit prüft, ein Werk in Europa zu bauen, jedoch ohne weitere Details zu nennen. Vertreter von NXP, Bosch, Infineon und des deutschen Wirtschaftsministeriums lehnten eine Stellungnahme ab.

EU will mehr in Halbleiterproduktion investieren

Die Europäische Union will den Anteil an der globalen Halbleiterproduktion bis 2030 verdoppeln. Die Einführung des Chipgesetzes im April 2021 soll mehr als 43 Milliarden Euro an privaten und staatlichen Investitionen mobilisieren. Ähnliche Projekte in Deutschland wurden in der Vergangenheit zu 40 Prozent durch Subventionen finanziert. Staatliche Beihilfen müssen in der EU von der Europäischen Kommission genehmigt werden.

Sollte die Chipfabrik gebaut werden, würde sie sich auf die Herstellung von 28-Nanometer-Chips konzentrieren, heißt es im Bloomberg-Report. TSMC ist das größte taiwanesische Unternehmen und der wichtigste Chiphersteller des iPhone-Herstellers Apple. Es stellt den Großteil seiner Halbleiter in Taiwan her, hat jedoch begonnen, mehr Kapazitäten in den USA und Japan aufzubauen. Wenn TSMC das Projekt in Sachsen umsetzt, wäre es das erste Werk des Unternehmens in der EU.

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Tausende neue Arbeitsplätze - Förderung beschlossen! Batterie-Konzern baut Giga-Fabrik in Deutschland

So soll die "Gigafactory" des Batterienherstellers Northvolt in Heide (Schleswig-Holstein) einmal aussehen Northvolt

So soll die "Gigafactory" des Batterienherstellers Northvolt in Heide (Schleswig-Holstein) einmal aussehen Northvolt© Northvolt

Der schwedische Konzern Northvolt baut eine neue Giga-Fabrik in Deutschland. Dort sollen Batteriezellen für Elektroautos gefertigt werden. Es geht um ein Milliardenprojekt, das in Deutschland Tausende neue Arbeitsplätze schaffen soll.

Der schwedische Konzern Northvolt treibt den geplanten Bau einer großen Batteriezellenfabrik für Elektroautos in Schleswig-Holstein voran. Die Bundesregierung sowie die Landesregierung teilten am Freitag mit, die Errichtung einer Gigafactory von Northvolt in Heide zu unterstützen.

Die Förderung stehe noch unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission, teilten das Bundeswirtschaftsministerium, die Landesregierung und Northvolt mit. Konzernchef Peter Carlsson sagte, mit dem Engagement der Bundesregierung im Rücken habe Northvolt beschlossen, die nächsten Schritte für den Ausbau zu gehen.

Tausende neue Arbeitsplätze sollen in Deutschland entstehen

Die Förderung werde eine milliardenschwere private Investition freisetzen, die 3000 direkte Arbeitsplätze in Heide und Tausende weitere in der umliegenden Industrie und im Dienstleistungssektor schaffen werde, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung.

Das jährliche Produktionsvolumen nach dem Hochlauf der Fabrik werde 60 Gigawattstunden betragen und rund eine Million Elektrofahrzeuge mit hochwertigen Batteriezellen aus deutscher Produktion versorgen.

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Otto Group rutscht tief in die roten Zahlen

Aus einem Gewinn von 1,8 Milliarden Euro wird bei dem Hamburger Handelskonzern binnen eines Jahres ein Minus von 414 Millionen Euro. Und auch der Ausblick fällt bei den Hamburgern wenig optimistisch aus.

Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, blickt auf schlechtere Zahlen dpa

Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, blickt auf schlechtere Zahlen dpa© Bereitgestellt von WELT

Die hohe Inflation und die Konsumflaute nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben die Otto Group in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand beim Dienstleistungs- und Handelskonzern im Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende Februar) ein Verlust von 413 Millionen Euro, nach einem Gewinn von gut 1,8 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Das geht aus dem am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. Der Umsatz lag mit 16,2 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres (16,1 Mrd Euro).

„Die Zahlen zeigen, dass auch wir uns dem Markttrend nicht entziehen konnten. Die sehr bewegten und bewegenden Zeiten vor dem Hintergrund des grauenvollen Krieges in der Ukraine, der Energiekrise, der Inflation und der damit einhergehenden Konsumflaute schlagen sich auch in unseren Geschäften nieder“, sagte Konzernchef Alexander Birken. Mit dem Geschäftsjahr könne man nicht zufrieden sein. Zur Otto Group gehört neben zahlreichen Marken auch der Online-Modehändler About You. Zu dem Ergebnis habe auch geführt, dass Otto angesichts „gänzlich anderer Wirtschaftsprognosen“ hohe Warenmengen vorbestellt hatte und diese in der Flaute mit Rabatten losschlagen musste. Anders als vorhergesagt sei vor allem der Onlinehandel geschrumpft, ein bei Otto in früheren Jahren stark gewachsenes Geschäft.

Für das laufende, im März begonnene Geschäftsjahr 2023/24 äußert sich der Otto-Vorstand nur sehr zurückhaltend. „Es wird wieder eine Normalisierung geben, allein ich kann nicht sagen wann“, sagte Birken. Erwartet wird ein Umsatz auf Vorjahresniveau und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im niedrigen dreistelligen Millionenbereich, wie Finanzchefin Petra Scharner-Wolff sagte. 2022/23 betrug das Ebit lediglich 22 Millionen Euro. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass das laufende Jahr unter dem Strich erneut mit roten Zahlen endet.

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Baulöwe Kurt Zech hat ein riesiges Imperium zu vererben — aber keine Nachfolger

Trotz der aktuellen Baukrise soll Zechs Firma in diesem Jahr Bauleistungen in Höhe von 4,6 Milliarden erbringen.

Trotz der aktuellen Baukrise soll Zechs Firma in diesem Jahr Bauleistungen in Höhe von 4,6 Milliarden erbringen.© picture alliance/dpa | Soeren Stache
Trotz der aktuellen Baukrise soll Zechs Firma in diesem Jahr Bauleistungen in Höhe von 4,6 Milliarden erbringen.

Kurt Zech zählt zu den mächtigsten Bauherren Deutschlands. Als geschäftsführender Gesellschafter und Vorstandsvorsitzender der Zech Group betreibt er die fünftgrößte Baufirma des Landes.

Wie die "Wirtschaftswoche" (Wiwo) berichtet, besteht sein Imperium mittlerweile aus 300 Bau- und Projektentwicklungsgesellschaften, darunter Bauunternehmen wie Zechbau, Muntebau und Wayss & Freitag. Allerdings gehören auch Betonfertigteilwerke, Fachplanungsbüros für technische Gebäudeausrüstung, Reedereien, Hotels und Firmen der Agrarindustrie zur Zech Group.

An seinem Erfolg arbeitet Kurt Zech seit 45 Jahren. Mit einem Partner übernahm er 1987 das Geschäft seines Großvaters Gustav Zech und gründete die Kurt Zech GmbH in Bremen. Seitdem errichtet er Wohnhäuser und Einkaufszentren, baut Straßen und Tunnel, saniert Umweltschäden und jagt nach insolventen Firmen. Geschäftstechnisch lässt er sich also kaum eine Gelegenheit entgehen – er wolle "zugreifen können, wenn eine fertig gebratene Taube vorbeigeflogen kommt", erzählte er gegenüber der "Wirtschaftswoche".

Ganz unumstritten ist der 66-jährige Kurt Zech allerdings nicht. Im Jahr 2002 wurde ihm nach dem Umbau des Weserstadions und des Polizeipräsidiums Korruption angelastet. Die Vorwürfe wehrte er jedoch ab und die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen schließlich ein, ohne Geldbußen zu fordern.

Der Baulöwe macht Umsätze in Milliardenhöhe

Zechs diese Strategie scheint gut zu funktionieren. Im Jahr 2022 erbrachte seine Firma Bauleistungen im Wert von 4,3 Milliarden Euro. In diesem Jahr sollen es laut "Wiwo" trotz der aktuellen Baukrise sogar 4,6 Milliarden werden. Doch nicht nur mit dem Bauen macht er Geschäfte. Auch Zechs Anteile an der Lloyd-Werft in Bremerhaven sollen dem Bericht zufolge dazu dienen, "das Vermögen der Familie Zech zu verwalten und generationsübergreifend zu bewahren." Das genaue Vermögen von Kurt Zech bleibt aber im Verborgenen. So ist etwa nicht bekannt, wie hoch die Mietgewinne seiner 20 Hotels sind. Ein Blick auf seine geschätzt 35 Millionen teure Yacht bestätigt jedoch, dass es dem Immobilieninvestor finanziell mehr als nur gut geht.

In wessen Hände die Verantwortung für das Immobilien-Imperium nach Kurt Zech fallen wird, ist derweilen nicht bekannt.

Es sei "eine wahnsinnige Aufgabe, das Unternehmen auf eine Nachfolge vorzubereiten", erklärte Zech gegenüber der "Wirtschaftswoche". Demnach hat Zech je ein Vierteil der Zech-Group-Anteile an seine beiden Töchter und seinen Sohn übertragen, rechnet "im Augenblick" jedoch nicht damit, "dass eines der Kinder in die operative Verantwortung geht". Möglicherweise spielt dabei die Scheidung von seiner Frau Maja eine Rolle. Sie warf Kurt Zech einen würdelosen Umgang mit ihr um und bezeichnete ihn im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung als "rücksichtslos und egoistisch". Ein Chaos wie im Falle Tengelmann oder Thiele will Zech nach seinem Ausscheiden dennoch nicht hinterlassen.

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Traditions-Bäckerei schließt erste Filialen: Weitere dürften schon bald folgen

Traditions-Bäckerei schließt erste Filialen: Weitere dürften schon bald folgen

Traditions-Bäckerei schließt erste Filialen: Weitere dürften schon bald folgen© Bereitgestellt von CHIP

Wegen Personalmangel muss einer der traditionsreichsten deutschen Bäcker erste Standorte schließen. Es dürften schon bald weitere folgen.

Die Hofpfisterei mit ihren beliebten Öko-Bauernbroten gibt es seit fast 700 Jahren. 157 Filialen betreibt die Traditionsbäckerei mit dem blau-weißen Logo, 88 davon in Stadt und Landkreis München.

Künftig werden es deutlich weniger sein, denn das Unternehmen hat in München mehrere Filialen geschlossen, weitere Schließungen sind für Juni geplant. An den Schaufenstern der Filiale in der Müllerstraße 51 prangt derzeit ein Plakat mit der Aufschrift "Leider schließen wir unsere Filiale wegen Personalmangels", wie die "tz" berichtet. Ähnliche Hinweise finden sich auch in den Schaufenstern der Hofpfisterei-Filialen in der Barer Straße und in der Hohenzollernstraße.

Hofpfisterei: Traditions-Bäcker wird weitere Filialen zumachen

Laut Unternehmenssprecher Thomas Lillpopp wollte man dem anhaltenden Personalmangel zunächst dadurch begegnen, dass einige Filialen nur noch vormittags geöffnet haben. Dies habe jedoch nicht ausgereicht und das verkürzte Angebot sei als kundenunfreundlich empfunden worden. "Um die Personalprobleme zu lösen, schließen wir einzelne, kleinere und weniger profitable Filialen und verlagern das freiwerdende Personal auf andere Filialstandorte, um wieder verlässliche ganztägige Öffnungszeiten zu gewährleisten", wird Lillpopp zitiert.

Auch die Großbäckerei verzeichnet laut Lillpopp Umsatzeinbußen. Die Zahl der Kunden sei inflationsbedingt zurückgegangen. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, müsse nun jeder einzelne Standort überprüft werden, so Lillpopp.

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Milliardenschwere Förderzusage - „Liefern Sie, Herr Habeck“ - die Wut von Thyssenkrupp auf den Minister

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und das Firmenzeichen von Thyssenkrupp. imago

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und das Firmenzeichen von Thyssenkrupp. imago© imago

Thyssenkrupp will klimafreundlicher werden und dazu ein Stahlwerk umrüsten. Eigentlich wollte der Bund das Projekt finanziell fördern. Doch bis jetzt gibt es keinen offiziellen Förderbescheid. Die Stahlarbeiter sind sauer - vor allem auf Robert Habeck.

2,8 Milliarden Euro: So viel kostet ein Projekt, mit dem der Industriekonzern Thyssenkrupp umweltfreundlicher werden will. Im Stahlwerk im Duisburger Norden soll eine sogenannte Direktreduktionsanlage entstehen.

Sie erzeugt Eisen nicht mit Koks und Kohle, sondern mit klimafreundlich gewonnenem Wasserstoff. Ende 2026 sollte sie in Betrieb gehen und jährlich 2,5 Millionen Tonnen Stahl produzieren.

Alles schön und gut und eigentlich auch im Interesse der Bundesregierung. Habecks Wirtschaftsministerium stellte Thyssenkrupp zunächst auch eine Förderung des Projekts in Aussicht. Mit 1,3 Milliarden Euro wollte man den Konzern unterstützen, das geht aus einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) hervor.

Doch bis heute fehlt der offizielle Förderbescheid, also eine feste, schriftliche Zusage des Bundes.

Auf Flyer fordern Mitarbeiter: „Liefern Sie, Herr Habeck“

Bei Thyssenkrupp herrschen deshalb Wut und Unverständnis. Wie „t-online“ berichtet, geisterte am Freitag ein Flyer durch die Firmenhallen des Stahlkonzerns, auf dem „Liefern Sie, Herr Habeck“ zu lesen war.

Die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) ruft die Stahlarbeiter darin zu einer Demonstration auf. Der Protest soll am 14. Juni vor dem Verwaltungsgebäude von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg stattfinden. FOCUS online liegt das Dokument vor.

„Wir werden zeigen: So kann man mit uns nicht umgehen“, wird Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol in dem Schreiben zitiert. Ziel ist es, ein klares Zeichen zu setzen. Direkt vor den Toren des Arbeitgebers. Eingeladen ist auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Am Freitag kursierte ein Flyer bei Thyssenkrupp, in dem Habeck zum Handeln aufgefordert wurde. IG Metall

Am Freitag kursierte ein Flyer bei Thyssenkrupp, in dem Habeck zum Handeln aufgefordert wurde. IG Metall© IG Metall

Überraschen dürfte das den Grünen-Politiker nicht. Die IG Metall fordert ihn schon seit Wochen zu Zugeständnissen auf. „Grüner Stahl aus Duisburg – Scheitert die Transformation am größten Stahlstandort in Europa wegen fehlender Unterstützung der Bundespolitik?“, lautete der Titel eines offenen Briefs, der Mitte Mai erschien.

„Herumdrucksen“ hat bei Arbeitnehmern Spuren hinterlassen

Das Schreiben liegt unter anderem der „Wirtschaftswoche“ vor. Unterzeichnet haben es vier Arbeitnehmervertreter der Thyssenkrupp AG und der Stahlsparte, unter anderem Jürgen Kerner, der im Vorstand der IG Metall sitzt.

„Aktuell haben wir die große Sorge, dass wir in Duisburg nicht in die ‚grüne Produktion‘ einsteigen und diese ‚grüne Zukunft‘ nicht erreichen“, mahnen die Autoren laut „Wirtschafswoche“.

Sie monieren auch, dass sich nach Gesprächen zwischen Thyssenkrupp und dem Bundeswirtschaftsministerium herauskristallisiert habe, wie „massiv“ die „Widerstände in Brüssel und/oder Berlin“ gegen die Förderung des Stahlgiganten seien.

Bei den Arbeitnehmern hat die Ungewissheit, die Verzögerung, das Hinhalten Spuren hinterlassen. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, ist die Rede von einem „Trauerspiel“ und „Herumdrucksen“.

Bundesregierung hat Förderung nicht offiziell angemeldet

Robert Habeck hatte eigentlich angekündigt, sich für den Klimaschutz einzusetzen „whatever it takes“. Nun droht ausgerechnet ein grünes Milliardenprojekt zu scheitern. Im Gegensatz zum Bundeswirtschaftsministerium hat das Land Nordrhein-Westfalen Thyssenkrupp indes bereits fest 700 Millionen Euro an Subventionen zugesagt. Die Frage ist, warum sich Habecks Ressort mit einer solchen Zusage so schwer tut.

„Es liegt nicht am Willen der Bundesregierung oder am Geld. Wir haben das Geld reserviert, alles steht bereit“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ den Grünen-Politiker. Angeblich sind die Wettbewerbshüter der EU-Kommission schuld daran, dass sich die feste Zusage verzögert.

Wie aus dem Bericht der „SZ“ aber auch hervorgeht, hat die Bundesregierung die Förderung bislang nicht offiziell in Brüssel angemeldet. Gerade tausche man sich eher informell aus, heißt es.

Stahlindustrie erklärte schon 2021, dass sie auf Hilfe vom Bund angewiesen ist

Die „SZ“ skizziert zwei Gründe, weshalb sich die Gespräche über die klimafreundliche Anlage bei Thyssenkrupp so lange hinziehen. Zum einen änderte der Stahlgigant seinen Antrag kurzfristig im Frühjahr 2022. Das Projekt ist jetzt größer und teurer. Zum anderen führen die hohen Kosten dazu, dass die EU-Kommission das Vorhaben besonders skeptisch beäugt, bevor sie es durchwinkt.

Klar ist aber auch: Um die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, ist rasches Handeln gefragt, keine ewigen Genehmigungsprozesse. Die Stahlindustrie erklärte schon 2021, dass sie auf Hilfe vom Bund angewiesen ist, um klimafreundlicher zu werden.

„Die Stahlunternehmen wollen klimaneutral werden, doch dies wird nicht ohne öffentliche Unterstützung möglich sein“, sagte Hans Jürgen Kerkhoff, der damalige Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, nach einem Treffen mit Ex-Wirtschaftsminister Peter Altmaier.

Stimmung im Aufsichtsrat angeblich „brenzlig“

Für Thyssenkrupp wird die Luft langsam jedenfalls dünn, glaubt man der IG Metall. Anscheinend sind einige Vertreter der Aktionäre im Aufsichtsrat des Stahlkonzerns von dem Vorhaben, eine klimafreundlichere Anlage zu bauen, nämlich nur wenig überzeugt.

„Die Stimmung dort ist brenzlig“, erklärt Vorstandsmitglied Kerner im aktuellen Flyer. Insidern zufolge ist für den 23. Juni eine Aufsichtsratssitzung angesetzt.

Gewerkschaftsvertreter sind überzeugt: Bleibt die Zusage des Bundes bis dahin aus, platzt womöglich das ganze Projekt. Die Verantwortlichen bei Thyssenkrupp könnten dann ihre Investitionsentscheidung revidieren.

Die Konsequenzen wären weitreichend, glaubt Betriebsratsvorsitzender Nasikkol. „Wenn der Auftrag jetzt gestoppt wird, geraten wir ganz nach hinten auf die Warteliste“ der Anlagenbauer, sagte er.

Habeck will nach Duisburg reisen, um sich mit Thyssenkrupp „auszutauschen“

Auf Anfrage von FOCUS online teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit, dass es das „Projekt tkH2steel von Thyssenkrupp unterstützt“. „Es besitzt eine große Bedeutung für die Dekarbonisierung der Industrie und die Zukunft des Industriestandorts Deutschland.“

Aus diesem Grund stehe man „weiterhin klar zu seiner Zusage und ist im Austausch mit der EU-Kommission“. In der schriftlichen Antwort heißt es weiter, dass Habeck am Montag nach Duisburg und Essen reist, „um sich mit Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretungen von Thyssenkrupp auszutauschen“.

Interessant ist indes, wie deutlich das Ministerium darauf hinweist, „ausdrücklich keine Förderzusage“ erteilt zu haben. Stattdessen sei Thyssenkrupp ein „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“ gewährt worden. Das bedeutet: Das Unternehmen durfte mit dem Klima-Projekt starten, ohne den Anspruch auf Förderung zu verlieren.

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Rheinmetall kündigt Lieferung weiterer Panzer an die Ukraine an

Rheinmetall kündigt Lieferung weiterer Panzer an die Ukraine an

Rheinmetall kündigt Lieferung weiterer Panzer an die Ukraine an© Bereitgestellt von Berliner Zeitung

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will noch in diesem Sommer weitere Panzer sowie Flugabwehr-Munition an die Ukraine liefern. Vom Bundesverteidigungsministerium habe man einen Auftrag über 20 Schützenpanzer Marder bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag an seinem Produktionsstandort im niedersächsischen Unterlüß mit.

Die Fahrzeuge sollen demnach bis Ende Juli an das von Russland angegriffene Land geliefert werden. Bezahlt werden sie vom Bund. Wie viel die zusätzlichen Panzer kosten, ließ der Waffenkonzern im unklaren. Die Rede ist von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

40 Marder wurden bereits in die Ukraine geliefert, 20 davon von Rheinmetall und 20 aus Beständen der Bundeswehr. Außerdem bietet der Rüstungskonzern 60 weitere Marder an, die noch erneuert werden müssen. Jeden Monat sollen 10 fertig werden. Der Marder wird seit den 1970er-Jahren von der Bundeswehr genutzt und derzeit schrittweise durch das Nachfolgemodell Puma ersetzt. Für die Ukraine bereitet Rheinmetall alte Panzer so auf, dass sie sich für den Fronteinsatz eignen.

Ebenfalls bis Ende Juli soll die erste 35-Millimeter-Munitionscharge für den Flugabwehr-Panzer Gepard verschickt werden, die in der Ukraine dringend gebraucht wird. Zunächst geht es um 10.000 Schuss. Ursprünglich sollte diese Munition aus der Schweiz kommen, allerdings verweigerten die Eidgenossen aus Neutralitätsgründen den Export. Daraufhin baute Rheinmetall in Unterlüß eine neue Anlage für die Gepard-Munition.

Außerdem will Rheinmetall gemeinsam mit einem ukrainischen Unternehmen Fuchs-Transportpanzer in dem osteuropäischen Staat herstellen. Dieses Jahr könnten 40 fertig werden, danach sollen es pro Jahr bis zu 100 sein. Für dieses Vorhaben fehlen aber noch behördliche Genehmigungen und die Klärung von Finanzierungsfragen.

Der größte deutsche Rüstungskonzern ist wegen des Krieges auf kräftigem Wachstumskurs. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zog die ohnehin schon hohe Nachfrage nach Militärgütern nochmal an. Bis 2025 peilt die Waffenschmiede einen Umsatz von 10 bis 11 Milliarden Euro an – das wäre fast eine Verdopplung binnen vier Jahren (2021: 5,7 Milliarden). Der Betriebsgewinn schnellte im vergangenen Jahr um 27 Prozent auf 0,75 Milliarden Euro in die Höhe.

Darüber hinaus expandiert Rheinmetall weiter. In Sachsen zum Beispiel will die Firma eine neue Pulverfabrik bauen. Im niedersächsischen Unterlüß ist das größte Werk der Firma, dort werden Panzer, Munition und Artillerie gebaut und auf einer 15 Kilometer langen Schießbahn getestet. Aktuell sind in dem Werk 2400 Beschäftigte tätig, bis zum Jahresende soll die Zahl auf knapp 2600 steigen.

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Rüstungskonzern: Rheinmetall erhält weiteren Auftrag für die Ukraine

Türme vom Schützenpanzer Marder stehen zur Aufbereitung in einer Halle von Rheinmetall. Foto: dpadata-portal-copyright=

Türme vom Schützenpanzer Marder stehen zur Aufbereitung in einer Halle von Rheinmetall. Foto: dpadata-portal-copyright=© Bereitgestellt von Wirtschaftswoche

Mit milliardenschwerer Militärhilfe unterstützt die Bundesregierung die Ukraine. Dabei setzt Berlin auch auf die Waffenschmiede Rheinmetall. Erste Aufträge hat die Firma bereits erhalten, nun kommt ein weiterer hinzu.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will noch in diesem Sommer weitere Panzer sowie Flugabwehr-Munition an die Ukraine liefern. Vom Bundesverteidigungsministerium habe man einen Auftrag über 20 Schützenpanzer Marder bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag an seinem Produktionsstandort in Unterlüß (Niedersachsen) mit. Die Fahrzeuge sollen bis Ende Juli an das von Russland angegriffene Land geliefert werden, bezahlt werden sie vom Bund. Wie viel sie kosten, bleibt vage. Die Rede ist von einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.

40 Marder wurden bereits in die Ukraine geliefert, 20 davon von Rheinmetall und 20 aus Beständen der Bundeswehr. Außerdem bietet der Rüstungskonzern 60 weitere Marder an, die noch erneuert werden müssen. Jeden Monat sollen 10 fertig werden. Der Marder wird seit den 70er Jahren von der Bundeswehr genutzt, er wird schrittweise durch das Nachfolgemodell Puma ersetzt. Für die Ukraine bereitet Rheinmetall alte Panzer so auf, dass sie sich für den Fronteinsatz eignen.

Ebenfalls bis Ende Juli soll die erste 35-Millimeter-Munitionscharge für den Flugabwehr-Panzer Gepard verschickt werden, die in der Ukraine dringend gebraucht wird. Zunächst geht es um 10.000 Schuss. Ursprünglich sollte diese Munition aus der Schweiz kommen, allerdings verweigerten die Eidgenossen aus Neutralitätsgründen den Export. Daraufhin baute Rheinmetall in Unterlüß eine neue Anlage für die Gepard-Munition.

Der Flakpanzer spielt in der Ukraine eine wichtige Rolle zum Schutz vor russischen Kamikazedrohnen. Insgesamt hat Rheinmetall bei der Gepard-Munition einen Vertrag über die Lieferung von 300.000 Schuss. Der Gepard wurde von der Bundeswehr ausgemustert, erlebt im Ukrainekrieg aber gewissermaßen eine Renaissance.

Außerdem will Rheinmetall gemeinsam mit einem ukrainischen Unternehmen Fuchs-Transportpanzer in dem osteuropäischen Staat herstellen. Dieses Jahr könnten 40 fertig werden, danach sollen es pro Jahr bis zu 100 sein. Für dieses Vorhaben fehlen aber noch behördliche Genehmigungen und die Klärung von Finanzierungsfragen.

Der größte deutsche Rüstungskonzern mit Verwaltungssitz in Düsseldorf ist auf kräftigem Wachstumskurs, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zog die ohnehin schon hohe Nachfrage nach Militärgütern nochmal an. Der Auftragseingang der Firma legte 2022 um 18 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu. Bis 2025 peilt die Waffenschmiede einen Umsatz von 10 bis 11 Milliarden Euro an, das wäre fast eine Verdopplung binnen vier Jahren (2021: 5,7 Milliarden). Der Betriebsgewinn schnellte im vergangenen Jahr um 27 Prozent auf 0,75 Milliarden Euro in die Höhe.

Rheinmetall expandiert, in Sachsen zum Beispiel will die Firma eine neue Pulverfabrik bauen. Im niedersächsischen Unterlüß ist das größte Werk der Firma, dort werden Panzer, Munition und Artillerie gebaut und auf einer 15 Kilometer langen Schießbahn getestet. Aktuell sind in dem Werk 2400 Beschäftigte tätig, bis zum Jahresende soll die Zahl auf knapp 2600 steigen.