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Verbrennungsmotor: Motorenhersteller Deutz kooperiert mit Daimler Truck

Großer Antrieb: Motorenfertigung von Daimler Truck

Großer Antrieb: Motorenfertigung von Daimler Truck© Bloomberg

Der Kölner Motorenhersteller Deutz hat mit Daimler Truck eine Vereinbarung geschlossen, um in Zukunft die Produktion bestimmter Verbrennungsmotoren zu übernehmen. Dabei gehen die Lizenzen und Patente für die Entwicklung und Produktion sogenannter mittelgroßer Motoren für Nutzfahrzeuge an Deutz über, die von 2028 an dann damit Motoren etwa für Bau- oder Landmaschinen herstellen. Zusätzlich erwirbt Deutz die Lizenzrechte, um schwere Motoren von Daimler Truck, die abseits der Straße eingesetzt werden, eigenständig zu vertreiben.

Das Geschäft hat insgesamt einen Wert von einem „mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag“, wie Deutz am Montag mitteilte. Die Lizenzen für die schweren Motoren zahlt der Motorenhersteller gestaffelt in bar, für die Patente der mittelschweren Motoren bekommt Daimler Truck im Gegenzug Anteile an dem S-Dax-Unternehmen. Mit einem Anteil von 4,19 Prozent wird Daimler Truck dann einer der großen Einzelaktionäre von Deutz, ermöglicht wird das über eine Kapitalerhöhung. Der Aktienkurs von Deutz lag am Montag im Tagesverlauf gut 2 Prozent im Plus, das Papier von Daimler Truck hingegen gab leicht nach.

„Beide Seiten profitieren von der Kooperation“, sagte der Deutz-Vorstandsvorsitzende Sebastian Schulte der F.A.Z. Daimler Truck bekomme einen Partner, der auch in Zukunft auf saubere und moderne Verbrennungsmotoren setze. „Und wir erhalten eine erprobte und zukunftsfähige Motorenplattform, die unsere Ausgangsposition im Markt deutlich verbessert.“

Daimler setzt auf alternative Antriebe

Daimler Truck sortiert mit der Vereinbarung sein auslaufendes Verbrennergeschäft. Aus der Entwicklung des mittelgroßen Motors wollte das Unternehmen, das als größter Nutzfahrzeughersteller der Welt gilt, ohnehin aussteigen, hatte Konzernchef Martin Daum vor knapp zwei Jahren angekündigt. Als Grund führte er damals die Abgasnorm Euro 7 an, die eine Weiterentwicklung besonders kostspielig gemacht hätte. Das Wissen und die Patente macht der Konzern mit dem Verkauf an Deutz nun zu Geld. Die Vereinbarung sichere außerdem den Standort Mannheim, heißt es von einem Sprecher. Dort sollen weiterhin unter anderem die Gusseisenteile hergestellt werden, die dann an Deutz geliefert werden. Deutz hat noch nicht entschieden, ob die neuen Motoren am Standort in Köln oder Ulm montiert werden.

Anders als vor zwei Jahren angekündigt, werde der US-Motorenbauer Cummins am Daimler-Standort in Mannheim aber keine Motoren produzieren, sagte der Sprecher. Diese Rolle übernehme nun Deutz, zudem trenne sich Daimler durch die Vereinbarung perspektivisch von dem Friedrichshafener Motorenbauer Rolls-Royce Power Systems.

Den besonders starken Motor entwickelt Daimler Truck dagegen selbst weiter und passt ihn an die neue Abgasnorm an. Aus Sicht des Unternehmens lohnt sich dort anders als für die mittelgroßen Motoren eine Last-Man-Standing-Strategie, also einer der letzten Hersteller dieser Verbrennermotoren zu sein. Deutz hingegen profitiert in seiner Weitervermarktung dann von Skaleneffekten. Die Produktion eigener schwerer Motoren würde sich aufgrund der geringen Stückzahlen für Land- und Baumaschinen eher nicht lohnen.

Generell setzt Daimler verstärkt auf alternative Antriebe. Für kürzere Strecken und leichtere Fahrzeuge produziert der Konzern schon einen Elektrolast­wagen, der Wasserstoffantrieb für längere Distanzen und schwerere Lastwagen ist dagegen erst gegen Ende des Jahrzehnts eingeplant. Deutz hat auch schon einen Wasserstoffmotor im Portfolio, gerade bei den mittelgroßen Motoren, die der Hersteller über die Kooperation ins Portfolio bekommt, sei eine Umrüstung weiterer Motoren auf die Technologie ebenfalls interessant, sagte Deutz-Chef Schulte.

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Rheinmetall beschafft sich eine Milliarde Euro für Zukauf

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beschafft sich über eine Wandelanleihe Geld für einen geplanten Zukauf in Spanien. Der Konzern will insgesamt eine Milliarde Euro aufnehmen, wie er am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Die Schuldverschreibungen werden ausschließlich Großinvestoren angeboten. Das Geld soll zur Finanzierung eines wesentlichen Teils der geplanten Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal verwendet werden. Ausgegeben werden voraussichtlich zwei Tranchen gleicher Größe mit unterschiedlichen Laufzeiten zu Kuponzinssätzen von 1,625 bis 2,125 Prozent und von 2,0 bis 2,5 Prozent. Die Wandelanleihen können in bis zu 3,14 Millionen neue oder bestehende Aktien gewandelt werden.

Das Rheinmetall Logo auf dem Rheinmetall Gebäude in Düsseldorf.

Das Rheinmetall Logo auf dem Rheinmetall Gebäude in Düsseldorf.© David Young/dpa/Archivbild

Rheinmetall hatte Mitte November angekündigt, Expal von der spanischen Maxam Holding zu übernehmen, dem Kaufpreis lag dabei ein Unternehmenswert von 1,2 Milliarden Euro zugrunde. Der Abschluss des Deals wird bis Sommer 2023 angestrebt.

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Wolfspeed und ZF planen moderne Chipfabrik im Saarland

Der Kanzler kommt, der Wirtschaftsminister auch: Das kann keine gewöhnliche Fabrikansiedlung sein, die nun in Ensdorf bei Saarlouis angekündigt wurde. Es geht um Zukunftstechnik – und um hohe Subventionen.

Wolfspeed und ZF planen moderne Chipfabrik im Saarland

Wolfspeed und ZF planen moderne Chipfabrik im Saarland© THILO SCHMUELGEN / REUTERS

Erst Intel in Magdeburg, jetzt Wolfspeed im saarländischen Ensdorf: Deutschland zieht mit massiver staatlicher Förderung eine weitere Chipfabrik an Land. Der US-Konzern Wolfspeed will dort ein Werk für umgerechnet 2,75 Milliarden Euro bauen.

Der Haken: Ein großer Teil der Investition müsse über Subventionen finanziert werden, sagte Wolfspeed-Chef Gregg Lowe bei der offiziellen Ankündigung in Ensdorf bei Saarlouis. »Ohne diese Förderung könnte man das Projekt in Europa nicht realisieren.«

Der eigens angereiste Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete die Fabrik als Beitrag zu einer größeren Versorgungssicherheit Europas mit Halbleitern. Bundeswirtschaftminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem wichtigen Signal, »dass der Standort Deutschland in einer schwierigen Lage weiter attraktiv ist, auch für Hochtechnologie.« Die Bundesregierung hoffe auf weitere Ansiedlungen von Halbleiterherstellern, die bislang überwiegend in Asien produzieren.

Die Fabrik soll auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks entstehen und 600 Arbeitsplätze schaffen. Bund und Land stünden bereit, erhebliche Zuschüsse über den EU-Förderrahmen IPCEI zu leisten und hätten in Brüssel bereits eine Genehmigung angefragt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. »Das grüne Licht der EU-Kommission steht noch aus.« Die Freigabe sei aber sicher.

Hergestellt werden sollen ab 2027 Siliziumkarbid-Halbleiter, mit denen die Reichweite von Elektroautos gesteigert werden könnte. Sie kommen auch in Energie- und Industrieanlagen zum Einsatz.

Weltgrößte Fertigungsanlage für solche Bauteile

Beteiligt mit Know-how und einem finanziellen Beitrag von rund 170 Millionen Euro ist der Autozulieferer ZF Friedrichshafen. Es werde die weltweit modernste und größte Fertigung dieser Bauteile, erklärten die Unternehmen. Wolfspeed und ZF wollen zudem an einem anderen Standort ein Forschungszentrum errichten, um die Hochleistungschips weiterzuentwickeln.

»Diese Initiativen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen industriellen Transformation«, erklärte ZF-Chef Holger Klein. Der zweitgrößte deutsche Autozulieferer und traditionelle Getriebehersteller steckt wie die gesamte Branche mitten im Umbruch zur Elektromobilität. Mit dem weiten Einsatzfeld der Chips eröffneten sich auch für ZF neue Geschäftschancen.

Wolfspeed habe sich nach Prüfen einiger möglicher Standorte in Europa für Deutschland entschieden wegen der qualifizierten Arbeitskräfte. Davon erhofft sich das Unternehmen Lowe zufolge eine besonders profitable Produktion. »Das Niveau an Qualität und Ausbildung von Technikern in Deutschland ist sehr, sehr hoch«, sagte er. »Unsere Aufgabe ist nur, sie für Halbleitermaschinen auszubilden, und dafür haben wir vier Jahre Zeit.« Wolfspeed rechne mit einer Förderung in Höhe von rund 20 Prozent der Gesamtinvestitionskosten, sagte Lowe dem »Handelsblatt«.

Investitionen als Lockmittel

Die Europäische Union (EU) strebt an, die Abhängigkeit Europas von Asien bei Halbleitern zu verringern. Der Chipmangel während der Coronapandemie hat der Industrie die Anfälligkeit globaler Lieferketten vor Augen geführt. Die Autoindustrie kämpfte mit massiven Produktionsausfällen, der Pkw-Absatz sank in Europa trotz hoher Nachfrage auf den tiefsten Stand seit knapp 30 Jahren. Mit einem »European Chips Act« im Volumen von insgesamt 45 Milliarden öffentlicher und privater Investitionen soll der weltweite Produktionsanteil von Halbleitern in Europa binnen zehn Jahren auf 20 Prozent verdoppelt werden.

Die Chipfabrik im Saarland wird demnach ein weiterer Baustein zur Sicherung von Lieferketten für die Auto- und Elektronikindustrie nach der in Magdeburg geplanten Halbleiterfertigung des US-Konzerns Intel. Auch die deutschen Schwergewichte Bosch und Infineon investieren mit staatlicher Unterstützung Milliarden in Chipfabriken in Dresden.

Die deutsche Industrie warnt immer lauter vor Wettbewerbsnachteilen gegenüber den USA, seit US-Präsident Joe Biden im vergangenen Jahr den »Inflation Reduction Act«, ein 370 Milliarden Dollar schweres Förderprogramm klimafreundlicher Technologie, ankündigte. So befürchtet der Verband der Automobilindustrie (VDA) eine Spirale des Protektionismus. »Die transatlantische Partnerschaft muss vertieft statt mit Hürden versehen werden«, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Europas Antwort auf den IRA ist der »Green Deal Industrial Plan«. Das Maßnahmenpaket, das EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel präsentierte, soll den Weg der Wirtschaft zur CO2-Neutralität beschleunigen. Scholz begrüßte die Vorschläge.

Aus Sicht der Bundesregierung ist die Chipfabrik im Saarland auch vor diesem Hintergrund ein Kontrapunkt im transatlantischen Standortwettbewerb. »Derzeit gibt es Sorgen, dass die USA mit ihrem Inflation Reduction Act Investitionen aus Europa abziehen – und jetzt zeigen wir, dass ein amerikanisches Unternehmen in Deutschland investieren will«, hieß es in Regierungskreisen.

Wolfspeed ist ein Spezialist für die Siliziumkarbid-Technik. Gegründet 1987, entwickelte die Firma die erste blaue Leuchtdiode. Inzwischen hat Wolfspeed rund 3500 Mitarbeiter weltweit.

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Amazon schließt erstmals ein Logistikzentrum in Deutschland

Brieselang. Zum ersten Mal hat der weltweit größte Online-Versandhändler Amazon die Schließung eines großen Logistikzentrums in Deutschland angekündigt. Der US-Konzern will das Logistikzentrum in Brieselang nahe Berlin schließen.

Die Außenaufnahme zeigt das Amazon Logistikzentrum in Brieselang bei Berlin.

Die Außenaufnahme zeigt das Amazon Logistikzentrum in Brieselang bei Berlin.

Das bestätigte ein Unternehmenssprecher am Dienstag auf Anfrage. Dies sei den Beschäftigten mitgeteilt worden. Zuvor hatte das Rechercheteam Correctiv berichtet. Mit dem örtlichen Betriebsrat seien entsprechende Gespräche und Verhandlungen zur Betriebsschließung aufgenommen worden.

Gleichzeitig kündigte Amazon an, in den kommenden drei Jahren zwei neue Logistikzentren in Deutschland mit „rund 2000 attraktiven neuen Arbeitsplätzen“ zu schaffen. Mit den Mitarbeitern in Brieselang sollen Möglichkeiten ausgelotet werden für einen Wechsel an andere Amazon-Standorte in Deutschland.

Das Logistikzentrum Brieseland wurde 2013 eröffnet. Dort sind rund 600 Mitarbeiter beschäftigt. Begründet wird die Schließung mit dem „relativ alten Gebäude“, das nicht mehr auf den neuesten Stand gebracht werden könne. Dieses Bestandsgebäude biete keine Möglichkeit für eine Weiterentwicklung.

Amazon hatte zu Jahresbeginn die Streichung von weltweit mehr als 18 000 Stellen angekündigt. Es handelt sich um den bislang größten Personalabbau in der Geschichte des 1994 gegründeten US-Internetkonzerns. Amazon beschäftigte zuletzt rund 1,5 Millionen Menschen, die meisten davon in der Liefer- und Lagerinfrastruktur.

Der US-Konzern hatte bereits im November damit begonnen, im größeren Stil Stellen zu streichen. Zuvor hatte Amazon wegen des Bestellbooms in der Pandemie zahlreiche Mitarbeiter eingestellt. Das entpuppte sich im Nachhinein als übertrieben. Die Kündigungswelle sollte zunächst vor allem die defizitäre Gerätesparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa betreffen. Doch die Stellenstreichungen umfassen auch andere Sparten.

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Spekulationen um Kampfjet-Fertigung in Sachsen

Nach einem Medienbericht erwägt der Rüstungskonzern Rheinmetall den Aufbau einer Fertigungshalle in Sachsen. Angeblich laufen Verhandlungen mit dem Freistaat.

US-Kampfflugzeuge vom Typ F-35: Möglicherweise könnten in Sachsen bald Teile der Militärmaschine hergestellt werden. © Tom Reynolds/LOCKHEED MARTIN AERONAUTICS/dpa

US-Kampfflugzeuge vom Typ F-35: Möglicherweise könnten in Sachsen bald Teile der Militärmaschine hergestellt werden. © Tom Reynolds/LOCKHEED MARTIN AERONAUTICS/dpa© Tom Reynolds/LOCKHEED MARTIN AERONAUTICS/dpa

Dresden. In Sachsen könnten bald Rumpfmittelteile für das Kampfflugzeug F-35 gefertigt werden. Das berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk. Demnach gibt es Gespräche zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Rüstungskonzern Rheinmetall.

Dabei geht es um den möglichen Aufbau einer Fertigungshalle mit einer sogenannten integrierten Montagelinie. Darin würden bis zu 400 Rumpfmittelteile für die F-35-Kampfflugzeuge hergestellt werden. Zu Jahresbeginn hatte es bereits Spekulationen über den Aufbau einer Rheinmetall-Pulverfabrik in Sachsen gegeben.

Damals hatte es geheißen, das Rüstungsunternehmen prüft, eine Pulverfabrik in Sachsen zu bauen. Darüber hinaus sollen in dem Werk chemische Vorprodukte für Munition hergestellt werden - keine Raketen oder Munition.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters hatte Rheinmetall-Chef Armin Papperger gesagt, Rheinmetall erwäge ein weiteres Pulverwerk. Es soll in Sachsen entstehen. Das Spezialchemiewerk könnte 700-800 Millionen Euro kosten. Papperger forderte eine Investition des Staates. Als Standort ist ein Gelände zwischen Leipzig und Bitterfeld im Gespräch, zum Beispiel das Industriegebiet westlich von Delitzsch an der A9. Die Entscheidung über die Ansiedlung könnte noch in den ersten vier Monaten dieses Jahres fallen.

Sowohl bei der Pulverfabrik als auch bei der Fertigungshalle für die F-35-Kampfflugzeuge ist aber noch unklar, ob es zu einer Einigung kommt. Rheinmetall äußerte sich auf MDR-Nachfrage nicht zu den Gesprächen. Regierungssprecher Ralph Schreiber verweist lediglich auf Sachsen als attraktiven Wirtschaftsstandort.

Das Kampfflugzeug F-35 soll voraussichtlich ab dem Jahr 2028 die bisher genutzten Tornado-Flugzeuge in der Bundeswehr ersetzen. Die F-35 gilt derzeit als modernster Kampfjet der Welt. Nach MDR-Informationen sind derzeit Vertreter der Luftwaffe zu Gesprächen mit einem der beteiligten Unternehmen in den USA.

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Roche kündigt XXL-Investition an: 600 Millionen Euro für neue Produktionsstätte in Penzberg

Das Roche-Werk in Penzberg.

Das Roche-Werk in Penzberg.© Dr. Jörg Bodenbender

Roche kündigt XXL-Investition an: 600 Millionen Euro für neue Produktionsstätte in Penzberg

Das Biotech-Unternehmen Roche investiert rund 600 Millionen Euro in ein neues Produktionszentrum. Das gab der Konzern am Dienstag bekannt.

Penzberg - Roche hat am Dienstag bekannt gegeben, rund 600 Millionen Euro in den Bau eines modernen und nachhaltigen Diagnostik-Produktionszentrums am Standort Penzberg zu investieren. Dort sollen künftig Einsatzstoffe für eine Vielzahl an diagnostischen Tests wie beispielsweise zum Nachweis von Herz-Kreislauf- oder Infektionserkrankungen hergestellt werden. Damit werde der Biotechnologie-Campus in Penzberg als Zukunftscampus weiter gestärkt, heißt es in der Mitteilung.

Neubau in Penzberg soll bis 2927 fertiggestellt sein

Der Neubau in Penzberg soll voraussichtlich bis 2027 fertiggestellt sein, die Produktionskapazität erhöhen und alte Produktionsgebäude auf dem Werksgelände aus Effizienz- und Nachhaltigkeitsgründen ablösen, heißt es dazu bei Roche.

“Investitionsentscheidungen sind langfristige, strategische Unternehmensentscheidungen. Sie bedürfen deshalb Planungssicherheit, Verlässlichkeit und der richtigen Rahmenbedingungen”, betonte Claudia Fleischer, Geschäftsführerin der Roche Diagnostics GmbH, in der Mitteilung Sie ergänzt: “Investitionen sind kein Selbstläufer im internationalen Standortwettbewerb. Als global agierendes Unternehmen ist es unser Wunsch, dass Deutschland offen für Innovationen bleibt und eine ‘neue Deutschland-Geschwindigkeit’ schafft, um für uns auch in Zukunft ein zentraler Standort für Investitionen und Wertschöpfung zu bleiben.”

Roche-Werkerweiterung genehmigt

In Penzberg hat Roche momentan rund 7500 Mitarbeiter und Mitarbeiterin. Es ist der größte Arbeitgeber der Region. Die Stadt Penzberg und der Landkreis Weilheim-Schongau hatten vor kurzem einen Bebauungsplan genehmigt, der eine Werkerweiterung im Norden des Standorts um rund 14 Hektar ermöglicht. Das Werkkgelände kann damit von circa 46 Hektar auf etwa 60 Hektar wachsen. Laut Unternehmen soll der Ausbau schrittweise erfolgen. Demnach erfolgt der erste von drei Schritten auf der Ostfläche der Erweiterungsfläche.

Hohe Investitionen in die deutschen Standorte

Beim Jahresmediengespräch für die deutschen Standorte erklärte Roche zudem am Dienstag wörtlich: „Blickt man auf das Jahr 2022 zurück, so stiegen die Investitionen in Produktionsanlagen, Technologien, Infrastruktur und die Standortentwicklung (Erhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen) in Mannheim, Penzberg, Ludwigsburg und Grenzach-Wyhlen um rund 13 % und beliefen sich in 2022 auf rund 675 Mio. € (599 Mio. € in 2021). Roche in Deutschland hat in den vergangenen sechs Jahren rund 3,2 Mrd. € in die deutschen Standorte investiert. Aus den Laboren der Forscher:innen an den deutschen Roche-Standorten stammen unter anderem biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe “made in Germany” für Medikamente zur Behandlung von Krebs und Augenleiden sowie zahlreiche diagnostische Tests zum Nachweis von Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer und Krebs.“

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SMA errichtet Gigawatt-Fabrik in Niestetal

Das Luftbild zeigt einen großen Bauplatz von oben, auf dem ganz klein Bagger unterwegs sind. Im Hintergrund ist ein Fabrikgebäude zu sehen (SMA)

Das Luftbild zeigt einen großen Bauplatz von oben, auf dem ganz klein Bagger unterwegs sind. Im Hintergrund ist ein Fabrikgebäude zu sehen (SMA)© Andreas Fischer/Skypic

SMA errichtet Gigawatt-Fabrik in Niestetal

200 Arbeitsplätze sollen entstehen

Niestetal – Die Bauarbeiten für die neue Fabrikhalle des Solartechnikherstellers SMA am Sandershäuser Berg haben begonnen. Schon seit Februar bereiten Bagger die Fläche für das Fundament des Neubaus vor. Im Sommer sollen die ersten Hochbauarbeiten beginnen.

Bebaut wird ein Teil der schon seit einigen Jahren freiliegenden, rund 47 000 Quadratmeter großen Vorratsfläche, die sich östlich an das bestehende Service-Center von SMA anschließt. Die neue Fabrik soll auf einer Fläche von 17 700 Quadratmetern entstehen und sich architektonisch an das bestehende Service-Center anpassen.

SMA selbst spricht von einer „Gigawatt-Fabrik“, in der ab Ende 2024 die ersten Wechselrichter für PV-Großanlagen und Solarkraftwerke gefertigt werden sollen. „Damit verdoppeln wir nahezu die Produktionskapazität von heute 21 Gigawatt auf 40 Gigawatt“, teilt SMA-Sprecherin Dagmar Buth-Parvaresh auf HNA-Anfrage mit. „Nach Fertigstellung und voll im Einsatz werden dort über 200 neue Arbeitsplätze entstanden sein.“ Bei entsprechender Marktlage könne zudem die Fabrik baulich jederzeit erweitert werden.

Wie schon beim Bau des Service-Centers vor gut elf Jahren, will SMA in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen. „Wir berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus des Projektes“, sagt Buth-Parvaresh. Dabei gehe es um die Gebäudedämmung, den Verzicht auf fossile Brennstoffe und die Nutzung erneuerbarer Energien (Solardach, E-Ladesäulen) ebenso wie um die Lebensdauer der verwendeten Baumaterialien. So seien die Planungen von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen bereits mit Gold zertifiziert worden.

Mit dem Neubau reagiert SMA auf neueste Entwicklungen auf dem Solarmarkt – nicht zuletzt befeuert durch die aktuelle Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges. „Bereits seit 2022 zeichnet sich für SMA ein Rekordauftragseingang ab, der nach wie vor anhält“, sagt Buth-Parvaresh. Das gelte auch für den Geschäftsbereich Großanlagen. „Mit Blick auf alle SMA-Produkte hatten wir bereits Ende Dezember 2022 einen Auftragsbestand von mehr als 2 Milliarden Euro“, sagt Buth-Parvaresh.

Auch für die kommenden Jahre rechnet SMA sowohl für das Kerngeschäft Photovoltaik als auch für die Zukunftsfelder Speicher, Energiemanagement, Elektromobilität und Wasserstofferzeugung mit einem deutlichen Marktwachstum. Global habe dieser Markt bereits im Jahr 2021 um 22 Prozent zugelegt. „Wenn wir bis 2050 Klimaneutralität erreichen wollen, muss künftig alleine der globale Solar-PV-Markt jährlich um 25 Prozent wachsen.“

Sorge, dass krisenbedingt Material- und Lieferengpässe die Produktion von Solar-Produkten einschränken könnten, hat SMA aktuell nicht. „Wir sehen eine langsame Entspannung der Situation, auch wenn es in diesem Jahr sicher noch Engpässe geben wird.“

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Total verkauft alle seine Tankstellen in Deutschland
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Total hat seine Tankstellen in Deutschland und den Niederlanden verkauft. (Archivfoto) (Quelle: Manfred Segerer/imago images)

Mehr als Tausend Tankstellen betreibt TotalEnergies in Deutschland. Doch damit ist bald Schluss. Der Grund ist eindeutig.

Der französische Energiekonzern TotalEnergies verkauft seine Netze von 1.198 Tankstellen in Deutschland und 392 in den Niederlanden an das kanadische Unternehmen Couche-Tard. In Belgien und Luxemburg werde mit Couche-Tard ein Gemeinschaftsunternehmen zum Betrieb der 619 dortigen Total-Tankstellen gegründet, teilte der Konzern am Donnerstag in Paris mit. Die vier Tankstellennetze sollen mindestens fünf Jahre unter der Marke TotalEnergies bleiben, solange sie von Total mit Kraftstoff versorgt werden.

Der Rückzug aus dem Tankstellengeschäft hänge mit der von der EU angestrebten Klimaneutralität sowie dem geplanten Ende des Verkaufs neuer Verbrenner-Autos ab 2035 zusammen. Dies veranlasse TotalEnergies zu Entscheidungen über seine Tankstellennetze in Europa, die aufgrund des sinkenden Kraftstoffvertriebs Umsatzeinbußen verzeichneten. Einer der Gründe hierfür sei, dass Elektroautos eher zu Hause oder im Unternehmen aufgeladen würden, nicht an den Ladestationen der Tankstellen, erläuterte der Konzern.

 

Vor diesem Hintergrund sollten Tankstellen sich künftig in Servicestätten und Orte zum Verweilen mit Geschäften, Restaurants und Dienstleistungen verwandeln und nicht bloß Verkaufsstellen für Kraftstoffe sein. Deshalb habe TotalEnergies sich an Couche-Tard gewandt, das für seine umfassende Erfahrung im Betrieb von Convenience-Stores neben Tankstellen bekannt ist.

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Siemens Energy erhöht Kapital für Gamesa-Übernahme

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat seine angekündigte milliardenschwere Kapitalerhöhung abgeschlossen. Dabei wurden fast 72,7 Millionen neue Aktion bei institutionellen Investoren platziert, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Dies entspricht einer Erhöhung des Grundkapitals um zehn Prozent. Als Preis wurden 17,32 Euro je Aktie festgesetzt. Der Bruttoerlös beläuft sich damit auf fast 1,26 Milliarden Euro. Das Geld soll zur teilweisen Finanzierung der Komplettübernahme der Windkrafttochter Siemens Gamesa verwendet werden.

Das Logo des deutschen Industriekonzerns Siemens steht auf einer Stele.

Das Logo des deutschen Industriekonzerns Siemens steht auf einer Stele.© Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Siemens Energy hatte die Kapitalerhöhung am Mittwoch beschlossen. Die Platzierung erfolgte in einem beschleunigten Verfahren, das Bezugsrecht der Aktionäre war ausgeschlossen. Das betrifft auch den größten Aktionär, die Siemens AG, die nach der Abspaltung von Siemens Energy im September 2020 noch 35 Prozent hält.

Der Konzern hatte Anfang Februar zur weiteren Refinanzierung des insgesamt vier Milliarden Euro schweren Gamesa-Gebots eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Das Unternehmen hatte bei der Veröffentlichung der Übernahmepläne im vergangenen Jahr angekündigt, bis zu 2,5 Milliarden Euro der Transaktion mit Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Instrumenten zu finanzieren. Dabei holte sich Energy im September bereits knapp eine Milliarde durch die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen herein. Die verbleibende Summe wird über Fremdkapital und vorhandene Barmittel finanziert.

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Antrag eingereicht: Tesla will Fabrik in Grünheide ausbauen

Zunächst geht es um Änderungen am bestehenden Gebäude in Brandenburg. Wassermangel befürchtet der US-Elektroautobauer nicht.

Derzeit arbeiten rund 10.000 Beschäftigte in dem Werk in Brandenburg.

Derzeit arbeiten rund 10.000 Beschäftigte in dem Werk in Brandenburg.© Foto: dpa/Patrick Pleul

Der US-Elektroautobauer Tesla hat knapp ein Jahr nach dem Produktionsstart in Brandenburg beim Land einen Antrag auf Ausbau des Werks eingereicht. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Dieser Antrag beziehe sich vor allem auf Änderungen an der bestehenden Fabrik in Grünheide bei Berlin.

Danach sollen weitere Anträge auf Teilgenehmigung folgen - etwa für mögliche neue Gebäude. Das Unternehmen hat größtmögliche Transparenz zugesichert. Wassermangel befürchtet Tesla demnach nicht: Die vereinbarten Mengen reichten auch für diesen Ausbau.

In der ersten Ausbaustufe hatte Tesla eine Kapazität von 500.000 Elektroautos pro Jahr geplant. Damit könnten etwa 15 Millionen Tonnen Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid auf Europas Straßen eingespart werden, teilte das Unternehmen mit. Das Ziel sei, den Übergang zu nachhaltiger Energie darüber hinaus zu beschleunigen.

Die Marke von 500.000 Autos pro Jahr ist allerdings aktuell noch nicht erreicht. Naturschützer sehen Risiken in einem Ausbau, Tesla weist Bedenken zurück. Derzeit arbeiten rund 10.000 Beschäftigte in dem Werk, 12.000 sollen es in der ersten Ausbaustufe werden.