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Größter Lebensversicherer hebt Garantiezins deutlich an

Größter Lebensversicherer hebt Garantiezins deutlich an

Größter Lebensversicherer hebt Garantiezins deutlich an

Größter Lebensversicherer hebt Garantiezins deutlich an© T - Online

Der Markführer Allianz hebt seine Gesamtverzinsung an, das könnte Auswirkungen auf die ganze Branche haben. Was das für Sparer bedeutet.

Lange war es eine ausgemachte Gewissheit: Lebensversicherungen lohnen sich nicht mehr. Zu niedrig der Zins, zu gering die Rendite. Bis jetzt. Angesichts der Zinswende hebt die Allianz Lebensversicherung die Gesamtverzinsung auf 3,5 Prozent an, wie t-online vorab erfuhr. Das gilt als wichtiges Indiz für die Entwicklung der Branche, denn viele Versicherer orientieren sich am deutschen Marktführer.

Insgesamt entspricht das einem Anstieg von 0,3 Prozentpunkten zum Vorjahr. Die Finanzmärkte seien im Jahr 2022 "äußerst volatil" gewesen, heißt es seitens des Versicherers. Bei den Zinsen deute der Trend nun deutlich nach oben, was Sparer freuen dürfe.

"Das ist ein deutliches Signal in einer Zeit, in der viele Menschen ihre Zukunftsvorsorge grundsätzlich verbessern wollen", sagt Katja de la Viña, Vorstandsvorsitzende der Allianz Lebensversicherung.

Zinsen für Tagesgeldkonten steigen ebenfalls

"Über die Angebote eines finanzstarken Lebensversicherers erhalten die Menschen bereits mit kleinen Investments Zugang zu einem breiten Mix verschiedener Anlageklassen und können die Chancen der Kapitalmärkte sicher nutzen", so de la Viña.

In ihrem sogenannten "Vorsorgekonzept Perspektive" hebt die Allianz nun also ihre Verzinsung auf 3,5 Prozent an. In der klassischen Lebens- und Rentenversicherung steigt der Satz auf 3,2 Prozent. Die jeweils enthaltene laufende Verzinsung erhöht sich auf 2,6 und 2,5 Prozent.

Und auch abseits von langfristigen Anlagemodellen, sind die Zinsen für Sparer wieder gestiegen. Von kaum merklichen 0,05 Prozent erhöht die Allianz die Zinsen für ihr Depot, das wie ein Tagesgeldkonto funktioniert, auf 1,0 Prozent.

Deutlicher Anstieg seit dem Sommer

Damit steht der Versicherer nicht alleine da. Gleich mehrere Banken bieten Neukunden aktuell mehr als 1 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Festgeldkonten locken derzeit sogar mit 3 Prozent jährlichen Zinsen. Zum Vergleich: Noch im August waren hier gerade einmal 2 Prozent zu bekommen.

"Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, kann dafür bei Banken mit Sitz im EU-Ausland aktuell bis zu 3,10 Prozent Zinsen einstreichen. Bei diesen Konditionen wirft eine Festgeldanlage in Höhe von 10.000 Euro über die volle Laufzeit 630 Euro Zinsen ab", sagte unlängst Oliver Maier, Geschäftsführer beim Vergleichsportal Verivox.

"Deutsche Banken zahlen in der Spitze 3,05 Prozent für Festgeld mit zwei Jahren Laufzeit. Das ist mehr als doppelt so viel als hiesige Geldhäuser noch zum Zeitpunkt der ersten EZB-Zinserhöhung im Juli maximal zu bieten hatten."

Tagesgeld: Lohnt sich das für mich?

Festgeld: Das sind die Vor- und Nachteile

Heißt das nun die Rückkehr zum Sparbuch als Anlageform der Wahl? Wohl kaum. Seit Jahrzehnten lohnt es sich nicht mehr sein Geld langfristig in klassische Sparprodukte zu investieren.

Die geknackte 3-Prozent-Marke bei Festgeldkonten sieht nach Jahren der Niedrig- und sogar Negativzinsen attraktiv aus. Die Inflation in Deutschland hat im November zwar überraschend nachgelassen, doch mit 10,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats bleibt sie weiter hoch. Geparktes Geld verliert daher unter dem Strich dennoch an Kaufkraft. Das ist übrigens keine neue Entwicklung, wie eine Auswertung der Bundesbank zeigt. Negative Realzinsen waren in den vergangenen Jahrzehnten "eher die Regel als die Ausnahme".

ETFs als Mittel gegen negative Realzinsen

Hinzu kommt: Der Aufwärtstrend könnte noch weitergehen. Noch haben nicht alle Banken ihre Zinsen so deutlich erhöht. Es könnte sich also rechnen nicht gleich alles auf eine Karte zu setzen. Wer zu schnell sein ganzes Geld festlegt, könnte das verpassen.

Geldanlage: So funktionieren ETFs

Ein Anlagemix sorgt dafür, dass Sparer für verschiedene Situationen gewappnet sind. Ein Tagesgeldkonto ist dabei vor allem als flexibler Parkplatz für Geld geeignet. Denn wie der Name schon sagt, ist das Geld hier täglich verfügbar und kann kurzfristig eingesetzt werden – etwa als finanzieller Puffer für unvorhergesehene Ausgaben. Diese Flexibilität kostet aber und so sind hier nur geringe Zinssätze zu erwarten. Immerhin: Die Zeiten von Negativzinsen sind aktuell vorbei.

Ein Festgeldkonto hingegen bindet das Geld für einen bestimmten Zeitraum, bietet im Gegenzug aber eine höhere Verzinsung. Die besten Renditechancen gibt es weiterhin am Aktienmarkt. Am einfachsten und mit verhältnismäßig niedrigem Risiko lässt sich hier mit börsengehandelten Indexfonds, auch ETFs genannt, Geld verdienen. Allerdings ist Geduld gefragt, denn auf Dauer winken zwar Gewinne, aber dafür müssen Kurseinbrüche ausgesessen werden. Hier sollte also nur Geld angelegt werden, dass nicht unmittelbar benötigt wird.

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Ifo: Firmen kommen zunehmend schwerer an Kredite

Die Unternehmen in Deutschland kommen nach Einschätzung des Ifo-Instituts zunehmend schwerer an Kredite. Wie das Münchner Forschungsinstitut am Donnerstag unter Berufung auf eigene Umfragen mitteilte, berichteten im Dezember 29,9 Prozent der Firmen in Verhandlungen über Kredite von einer Zurückhaltung der Banken - im September waren es noch 24,3 Prozent.

Die Unternehmen in Deutschland kommen nach Einschätzung des Ifo-Instituts zunehmend schwerer an Kredite. Im Dezember berichteten 29,9 Prozent der Firmen in Verhandlungen über Kredite von einer Zurückhaltung der Banken.

Die Unternehmen in Deutschland kommen nach Einschätzung des Ifo-Instituts zunehmend schwerer an Kredite. Im Dezember berichteten 29,9 Prozent der Firmen in Verhandlungen über Kredite von einer Zurückhaltung der Banken.© MIGUEL MEDINA

Besonders große Probleme bei der Kreditsuche haben laut Ifo die Dienstleister (34,6 Prozent) und dabei vor allem die Gastronomie (67,7 Prozent). Im Einzelhandel waren es hingegen nur knapp 21 Prozent der Firmen, die von Problemen berichteten.

Jedoch war bei den Kleinstunternehmen und Selbständigen fast jeder zweite Dienstleister betroffen. Da Bankkredite für sie noch immer "eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente" seien, verschärfe das für viele Selbständige die Situation, warnte das Ifo.

Die Banken erhöhten neben ihrer Zurückhaltung bei der Vergabe auch zunehmend die Kreditzinsen, erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. "Die Zeiten der Niedrigzinsen sind erst einmal vorbei." Die Firmen müssten sich daran gewöhnen und ihre "Finanzierungsstruktur anpassen".

Einen Trend zu höheren Zinsen sieht auch das Portal Check24, und zwar bei der Baufinanzierung: Zwar sanken zum Jahresbeginn die Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen mit 3,35 Prozent im Vergleich zum zwischenzeitlichen Höchststand von 3,85 Prozent Mitte Oktober 2022 leicht ab. Jedoch müssten Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahresverlauf mit "großen Schwankungen" und Erhöhungen in den kommenden Monaten rechnen. "Neue Höchststände von über vier Prozent sind möglich."

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Über 3 Prozent: Diese Banken zahlen hohe Zinsen bei Festgeld und Tagesgeld

Die Inflation bringt vergleichsweise attraktive Guthabenzinsen, wie wir sie seit Jahren nicht hatten. Wie du an die besten Zinssätze kommst, wofür sich die Konten eignen – und wofür nicht.

Zinsen: Es ist wieder Zeit, sich um ein Tagesgeldkonto zu kümmern. (Foto: Sanook.pic/Shutterstock)

Erst diese Woche verkündete Trade Republic, in Zukunft nicht angelegtes Guthaben auf dem Depotkonto mit zwei Prozent verzinsen zu wollen. Ein guter Zug für die Kunden und eine Kampfansage an viele etablierte Banken, die trotz hoch einstelliger Inflation noch immer nur spärliche Zinsen zahlen.

Doch die Situation verbessert sich und es gibt inzwischen auch eine Reihe anderer Banken, die für Tagesgeld und Festgeld wieder vergleichsweise attraktive Zinsen zahlen. Aber sind die angesichts der steigenden Inflationsrate wirklich so attraktiv und sollte man sich (im Festgeld-Kontext) länger an einen Vertrag binden?

 

Warum gibt es überhaupt wieder attraktive Zinsen?

Das hat einerseits mit dem mehrfach gestiegenen Leitzins zu tun und auch mit der wachsenden Inflation. Diese sinkt zwar nach einem Rekordhoch im vergangenen Jahr von rund zehn Prozent gerade wieder etwas, liegt aber aktuell immer noch bei 7,9 Prozent auf Jahressicht. Sie wird voraussichtlich auch weiterhin hoch einstellig sein, sodass Ersparnisse, die man „einfach so“ auf dem Girokonto liegen lässt, im Laufe der Zeit beträchtlich an Wert verlieren.

Sind 2 bis 3 Prozent Zinsen denn ein Grund zum Aufatmen?

Einige Banken reagieren darauf mit vergleichsweise attraktiven Zinsen. Doch die bis zu gut drei Prozent (siehe unten) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Ersparnisse damit angesichts der Inflation an Wert verlieren. Sparer:innen sollten daher nur den berühmten Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto haben und gegebenenfalls für andere Ersparnisse anderweitig höhere Erträge oder Gewinne kassieren.

Bedenke aber immer: Ertrag und Risiko gehen Hand in Hand – und ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto ist somit eine vergleichsweise sichere Angelegenheit. Wie sich die Aktienmärkte entwickeln, kann niemand sicher voraussagen.

Wie viel Geld sollte man auf dem Tagesgeldkonto haben?

Das hängt stark von den eigenen Voraussetzungen, dem Lebensstil und Familienstand ab. Als Faustregel gilt, dass du mit dem Geld auf dem Tagesgeldkonto möglichst drei bis sechs Monate auskommen solltest, wenn etwa der Job verloren geht, das Auto von einem auf den anderen Tag streikt oder du aus anderen Gründen zusätzliche Kosten im höheren Umfang hast. Wer eine Familie finanzieren muss oder selbstständig ist, hat hier andere Voraussetzungen als ein sparsam lebender Single.

Wichtig ist aber in dem Fall auch, dass du jederzeit an dein Geld kommst. Tagesgeld mit der niedrigeren Verzinsung ist daher langfristig festgelegtem Festgeld vorzuziehen. Bei Festgeld ist zu unterscheiden, ob dieses generell festgelegt ist oder ob man – unter Einbuße der Zinsen – auch vorzeitig im Notfall drankommt.

Wo gibt es noch attraktive Zinsen aufs Tagesgeld?

Das Angebot von Trade Republic ist schon sehr attraktiv (Stand Februar 2023) und beinhaltet sicherlich auch ein Stück weit Marketingbudget, da sich der Zwei-Prozent-Zins des Unternehmens nur über Umwege rentiert, etwa durch Geld, das man mittelfristig ins Depot und dortige Anlageprodukte umschichtet. Interessant ist auch das Angebot von Mitbewerber Scalable Capital, das allerdings eine kostenpflichtige Prime-Plus-Mitgliedschaft voraussetzt (dafür aber bis 100.000 Euro die hohen Zinsen zahlt).

Interessant ist außerdem, dass die C24-Bank, die zur Check-24-Gruppe gehört, jetzt auf sämtlichen Girokonten inklusive dem gebührenfreien Konto zwei Prozent Zinsen aufs Tagesgeld zahlt – und zusätzlich noch bei Kartenzahlung Provision zahlt. Weiterhin attraktive Tagesgeldzinsen für Neukund:innen zahlen die Consorsbank (2,1 Prozent), die Volkswagen-Bank (zwei Prozent), die Audi-Bank (zwei Prozent) sowie die ING (zwei Prozent). All das gilt aber jeweils nur für einen Aktionszeitraum von vier bis sechs Monaten, danach gilt der deutlich weniger attraktive Standardzinssatz.

Dauerhaft erzielt man dagegen mit der Advanziabank zwei Prozent, der Leaseplan Bank, einem Leasing- und Fuhrparkfinanzierer, immerhin 1,5 Prozent , sowie 1,31 Prozent bei der zur Ikea-Gruppe gehörenden Ikano-Bank. Die österreichische Kommunalkredit zahlt immerhin noch 1,25 Prozent. Dafür kommst du aber jederzeit binnen weniger Tage an dein Geld, sofern du es benötigst.

Und wie sieht es mit Festgeld-Angeboten aus?

Attraktiver sind dagegen inzwischen einige Festgeldangebote, wobei das Geld hier natürlich bis zum Laufzeitende gebunden ist. Im Hinblick auf den Kaufkraftverlust sollte man sich das bei längeren Laufzeiten und höheren Beträgen überlegen. Du kannst aber beispielsweise so einen Teil des Rentenanteils eines Wertpapierdepots anlegen.

Attraktiv sind hier beispielsweise die Credit Agricole (CA Consumer Finance) aus Frankreich mit 2,25 Prozent für sechs Monate, 2,9 Prozent für ein Jahr und 3,3 Prozent für zwei Jahre. Immerhin auf 2,48 Prozent für ein Jahr und 2,92 Prozent für zwei Jahre kommt die französische Younited (über Weltsparen). Attraktiv ist auch hier das Angebot der österreichischen Kommunalkredit (ein Finanzierer der öffentlichen Hand, der unter anderem Infrastrukturprojekte finanziert), das mit 2,5 Prozent für ein Jahr und drei Prozent für zwei Jahre wirbt, dies allerdings erst ab einer Einlage von 10.000 Euro.

Eine Besonderheit betrifft den Zahlungsdienstleister Klarna. Der bietet unterschiedliche Zinssätze, je nachdem, ob die Abwicklung klassisch oder über die Klarna-eigene App erfolgt. Für das mit Plus benannte Festgeldkonto, das ausschließlich über die App geführt wird und ein obligatorisch mit eröffnetes Girokonto beinhaltet, gibt es geringfügig mehr Zinsen, also etwa für ein Jahr 2,81 Prozent sowie für zwei Jahre 3,01 Prozent.

Was hat es mit den Anlageplattformen auf sich?

Neben den direkt über die Banken erhältlichen Angeboten gibt es noch Sparplattformen wie WeltsparenZinspilot oder Deutsche Bank Zinsmarkt. Diese bieten teilweise ebenfalls attraktive Angebote, die aber häufiger schwanken – insbesondere im Hinblick auf die Höhe des ausgehandelten Zinssatzes. Hier kannst du gezielt mit deiner Laufzeit suchen und schließt das Geschäft über die Plattform ab. Dabei solltest du allerdings überlegen, auf welche Länder – respektive welches Maß an Sicherheit – du setzen willst.

Empfehlenswert ist hier, stets auf beste Sicherheit zu setzen oder sich der ansonsten bestehenden (geringen, aber vorhandenen) Risiken bewusst zu sein.

Ist das Geld denn wirklich sicher angelegt?

Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass die Bank, bei der du dein Tagesgeld oder Festgeld anlegst, entweder dem Einlagensicherungsfonds der deutschen Banken angehört oder zumindest durch einen vergleichbaren Fonds eines anderen europäischen Landes gedeckt ist (bevorzugt EU-/EWR-Länder). Die jeweiligen Länder sind dabei unterschiedlich bewertet, wobei die Rating-Agenturen neben Deutschland und Österreich auch Frankreich, Luxemburg, die Niederlande und die skandinavischen Länder gut bewerten.

Übrigens kann es auch sinnvoll sein, über ein Portal wie Weltsparen oder Deutsche Bank Zinsmarkt zu sparen, da gegebenenfalls im Ausland angelegtes Geld dann bei Problemen mit der jeweiligen Bank auch durch die Plattform abgewickelt wird. Auch wenn diese im Ernstfall nicht haftet, hat sie doch ein starkes Interesse daran, dass die Anleger:innen nicht im Regen stehen gelassen werden.

Wie funktioniert die steuerliche Behandlung?

Grundsätzlich musst du auf alle Zinsen Abgeltungssteuer bezahlen. Diese liegt bei 25 Prozent, gegebenenfalls zuzüglich Kirchensteuer und in sehr seltenen Fällen Solidaritätszuschlag. Unterschiedlich ist dabei die Abwicklung geregelt. Während die meisten Banken das für dich gleich übernehmen, musst du es bei anderen Banken selbst erledigen und in der Steuererklärung angeben, damit es abgeführt wird. „Vergessen“ solltest du es aber dennoch nicht, da die Banken die entsprechenden Beträge an deutsche Finanzämter melden. Einfacher bist du dagegen bedient, wenn die Bank für dich die Versteuerung erledigt und dir am Jahresende ein entsprechendes Formular zur Verfügung stellt.

Worauf muss man bei der Wahl des Festgeldangebots noch achten?

Während einige Banken den Zins bei Festgeldangeboten jährlich auszahlen, tun andere dies am Ende der möglicherweise mehrjährigen Laufzeit. Das sollte man ebenso im Vorfeld klären wie die Frage, was mit dem fälligen Geld passiert. In vielen Fällen wird es nämlich (zum dann gültigen Zinssatz) wiederangelegt, wenn die Geldanlage nicht rechtzeitig gekündigt wird.

Verschlechtert regelmäßiger Kontowechsel den Schufa-Score?

In der Regel nicht bei den klassischen Tagesgeld- und Festgeldkonten, denn diese werden ausschließlich auf Guthabenbasis geführt. Lediglich bei Angeboten, für die eine zusätzliche Kreditkarte miteröffnet wird, kann das ein Problem werden, insbesondere wenn die Schließung bereits kurz danach erfolgt. Insofern spricht aber weder etwas dagegen, mehrere Konten zu haben, noch ist es problematisch, Zinshopping zu betreiben und Neukundenangebote (soweit möglich) mitzunehmen.

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Die Börse steuert auf eine „Zeitbombe“ zu, die schlimmer sein wird als der Crash von 1929, sagt dieser Fondsmanager

Nassim Taleb (M.) arbeitete als Spezialist für komplexe Finanzderivate in mehreren Wall-Street-Unternehmen. Außerdem ist er Autor des Bestsellers "The Black Swan: The Impact of the Highly Improbabble".

Nassim Taleb (M.) arbeitete als Spezialist für komplexe Finanzderivate in mehreren Wall-Street-Unternehmen. Außerdem ist er Autor des Bestsellers "The Black Swan: The Impact of the Highly Improbabble".© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Tano Pecoraro
Nassim Taleb (M.) arbeitete als Spezialist für komplexe Finanzderivate in mehreren Wall-Street-Unternehmen. Außerdem ist er Autor des Bestsellers "The Black Swan: The Impact of the Highly Improbabble".

Macht euch auf eine "Zeitbombe" gefasst, die noch schlimmer sein wird als der Börsencrash von 1929, warnte der Manager des Hedgefonds Universa Investments diese Woche in einer Pressemitteilung. Universa ist ein auf Risikominderung spezialisierter Fonds, der von Nassim Taleb beraten wird, dem Autor des Buches "The Black Swan". Taleb hatte die Finanzkrise von 2008 vorhergesagt.

"Es handelt sich objektiv um die größte Zeitbombe in der Finanzgeschichte – größer als in den späten 1920er Jahren und wahrscheinlich mit ähnlichen Folgen für den Markt", so Mark Spitznagel, Investmentchef der Universa, in dem Brief, der "Bloomberg" am Dienstag vorlag.

Angst vor „katastrophalem Marktversagen“ durch Niedrigzinspolitik des vergangenen Jahrzehnts

Spitznagel prognostiziert seit langem, dass sich der Aktienmarkt auf einem gefährlichen Weg in den Zusammenbruch befinde. Der Bärenmarkt in letzter Zeit sei vor allem auf die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank in den vergangenen zehn Jahren zurückzuführen, die die Märkte mit Liquidität überschwemmt und eine exzessive Kreditaufnahme gefördert habe. Dies habe zu einer "Kreditblase" geführt, sagt Spitznagel und prognostizierte, dass diese schließlich platzen und ein "katastrophales Marktversagen" auslösen werde.

Seine Einschätzung spiegelt die anderer Experten wider. Nouriel Roubini, einer der führenden Ökonomen, warnte davor, dass die hohe Verschuldung und die steigenden Zinsen eine schwere Rezession und eine Schuldenkrise auslösen würden, die die Wirtschaft zerstören könnte. Michael Burry, der "The Big Short"-Investor, der schon vor dem Kollaps gegen den US-Immobilienmarkt wettete, sagte ebenfalls, dass die Märkte eine Ära der Spekulation hinter sich ließen und die Aktien auf die "Mutter aller Crashs" zusteuerten.

Korrektur sei zu „ansteckenden Inferno“ geworden

"Die Korrektur, die ursprünglich natürlich und gesund war, ist stattdessen zu einem ansteckenden Inferno geworden, das das System vollständig zerstören kann", so Spitznagel weiter, der eine "Slowcession" voraussagt, ähnlich der Großen Depression, die die Weltwirtschaft vor fast einem Jahrhundert verwüstete. "Die Welt ist heute viel zu hoch verschuldet, das Schuldenkonstrukt ist einfach zu groß", warnte er.

Spitznagel fügte hinzu, dass Universa den S&P 500 shorte und dass der Fonds 402 Prozent gewinnen würde, wenn der Index in einem Monat um zehn Prozent fällt. Oder 10.251 Prozent, wenn er um 30 Prozent sinkt. Er gab nicht an, wie viel der Fonds angesichts der schlechten Performance des S&P 500 im Jahr 2022 gewonnen hat. Er erklärte jedoch, dass der Fonds in den vergangenen fünf Jahren eine Rendite von 55 Prozent erzielt habe.

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Die Börse steuert auf eine „Zeitbombe“ zu, die schlimmer sein wird als der Crash von 1929, sagt dieser Fondsmanager

Nassim Taleb (M.) arbeitete als Spezialist für komplexe Finanzderivate in mehreren Wall-Street-Unternehmen. Außerdem ist er Autor des Bestsellers "The Black Swan: The Impact of the Highly Improbabble".

Nassim Taleb (M.) arbeitete als Spezialist für komplexe Finanzderivate in mehreren Wall-Street-Unternehmen. Außerdem ist er Autor des Bestsellers "The Black Swan: The Impact of the Highly Improbabble".© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Tano Pecoraro
Nassim Taleb (M.) arbeitete als Spezialist für komplexe Finanzderivate in mehreren Wall-Street-Unternehmen. Außerdem ist er Autor des Bestsellers "The Black Swan: The Impact of the Highly Improbabble".

Macht euch auf eine "Zeitbombe" gefasst, die noch schlimmer sein wird als der Börsencrash von 1929, warnte der Manager des Hedgefonds Universa Investments diese Woche in einer Pressemitteilung. Universa ist ein auf Risikominderung spezialisierter Fonds, der von Nassim Taleb beraten wird, dem Autor des Buches "The Black Swan". Taleb hatte die Finanzkrise von 2008 vorhergesagt.

"Es handelt sich objektiv um die größte Zeitbombe in der Finanzgeschichte – größer als in den späten 1920er Jahren und wahrscheinlich mit ähnlichen Folgen für den Markt", so Mark Spitznagel, Investmentchef der Universa, in dem Brief, der "Bloomberg" am Dienstag vorlag.

Angst vor „katastrophalem Marktversagen“ durch Niedrigzinspolitik des vergangenen Jahrzehnts

Spitznagel prognostiziert seit langem, dass sich der Aktienmarkt auf einem gefährlichen Weg in den Zusammenbruch befinde. Der Bärenmarkt in letzter Zeit sei vor allem auf die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank in den vergangenen zehn Jahren zurückzuführen, die die Märkte mit Liquidität überschwemmt und eine exzessive Kreditaufnahme gefördert habe. Dies habe zu einer "Kreditblase" geführt, sagt Spitznagel und prognostizierte, dass diese schließlich platzen und ein "katastrophales Marktversagen" auslösen werde.

Seine Einschätzung spiegelt die anderer Experten wider. Nouriel Roubini, einer der führenden Ökonomen, warnte davor, dass die hohe Verschuldung und die steigenden Zinsen eine schwere Rezession und eine Schuldenkrise auslösen würden, die die Wirtschaft zerstören könnte. Michael Burry, der "The Big Short"-Investor, der schon vor dem Kollaps gegen den US-Immobilienmarkt wettete, sagte ebenfalls, dass die Märkte eine Ära der Spekulation hinter sich ließen und die Aktien auf die "Mutter aller Crashs" zusteuerten.

Korrektur sei zu „ansteckenden Inferno“ geworden

"Die Korrektur, die ursprünglich natürlich und gesund war, ist stattdessen zu einem ansteckenden Inferno geworden, das das System vollständig zerstören kann", so Spitznagel weiter, der eine "Slowcession" voraussagt, ähnlich der Großen Depression, die die Weltwirtschaft vor fast einem Jahrhundert verwüstete. "Die Welt ist heute viel zu hoch verschuldet, das Schuldenkonstrukt ist einfach zu groß", warnte er.

Spitznagel fügte hinzu, dass Universa den S&P 500 shorte und dass der Fonds 402 Prozent gewinnen würde, wenn der Index in einem Monat um zehn Prozent fällt. Oder 10.251 Prozent, wenn er um 30 Prozent sinkt. Er gab nicht an, wie viel der Fonds angesichts der schlechten Performance des S&P 500 im Jahr 2022 gewonnen hat. Er erklärte jedoch, dass der Fonds in den vergangenen fünf Jahren eine Rendite von 55 Prozent erzielt habe.

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Gegenwind für den Euro hat zugenommen

Gegenwind für den Euro hat zugenommen

Gegenwind für den Euro hat zugenommen© Bereitgestellt von Börsen-Zeitung

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Dem Euro ist es erst Ende 2022 gelungen, seinen im vergangenen Jahr über weite Strecken die Richtung vorgebenden charttechnischen Abwärtstrendkanal nachhaltig gen Norden zu verlassen. Ausgehend von Tiefstwerten von 0,9528 Dollar, die den Euro-Dollar-Wechselkurs Ende September 2022 auf den niedrigsten Stand seit Mitte 2002 nachgeben ließen, schwang sich die Gemeinschaftswährung schließlich Anfang Februar bis auf Spitzenwerte von 1,1034 Dollar empor. Diese Aufwärtsbewegung führte zu der Ausbildung eines Aufwärtstrends, der dem Euro jedoch nicht lange treue Dienste erwiesen hat. So durchbrach die Gemeinschaftswährung diese charttechnische Formation doch kurz nach ihrem temporären Blick über die psychologisch wichtige Marke von 1,1000 Dollar bereits wieder nach unten. Seither hat sich das Währungspaar Schritt für Schritt weiter zurückgezogen und ist nun bei Werten von rund 1,0600 Dollar anzutreffen. Aus charttechnischer Sicht stellt sich nun die Frage, welchen Weg der Euro in den kommenden Tagen einschlagen wird.

Die Skepsis überwiegt

Nimmt man hierzu nun zunächst die charttechnischen Tagesindikatoren näher unter die Lupe, kommt man zu dem Schluss, dass der Euro auf kurze Sicht gut beraten wäre, seine Erwartungen an nachhaltige Kursgewinne nicht allzu hoch zu hängen. So präsentieren sich die entsprechenden Indikatoren doch in diesem Zeitfenster in überwiegend Euro-skeptischer Verfassung. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang sowohl der MACD als auch die Stochastik, welche hier beide unterhalb ihrer jeweiligen Signallinien anzutreffen sind. Aber auch das Momentum, das sich unterhalb seiner Nulllinie präsentiert, ist dem Euro-verhaltenen Indikatorenlager zuzuordnen. Was den ADX und den RSI betrifft, so dürften auch diese der Gemeinschaftswährung keinen Support bieten, bewegen sich doch beide Größen auf neutralen Niveaus.

Folgt der Euro auf kurze Sicht den mehrheitlich Euro-skeptischen Tagesindikatoren, so dürfte dem Währungspaar das Tief vom 27. Fe­bruar bei 1,0533 Dollar letztendlich zur Wochenmitte ausreichend Unterstützung bieten. Gen Norden sollte hingegen das Hoch vom 22. Fe­bruar bei 1,0662 Dollar nicht dauerhaft überwunden werden.

Lässt man den Blick nun etwas in die Ferne schweifen und fokussiert man sich auf den charttechnischen Wochenausblick, so lässt sich festhalten, dass sich auch hier die Perspektiven eintrüben. Denn während die Stochastik ihre Trigger­linie jüngst bereits von oben nach unten kommend durchschritten hat, ist der MACD ebenfalls von oben kommend nur noch einen Wimpernschlag von seiner Signallinie entfernt. Und auch das Momentum hat sich im positiven Bereich zuletzt merklich zurückgebildet und nähert sich nun wieder seiner Nulllinie an. Etwas Euro-freundlicher gibt sich in diesem Zeitfenster der ADX, der auf einen in den vergangenen Monaten rückläufigen Euro-negativen Trendmarkt hinweist und nun kurz davor ist, in neutrales Terrain zurückzukehren. Auf neutralen Niveaus zeigt sich im übergeordneten Wochenchart auch der RSI.

Lässt der zugenommene charttechnische Gegenwind den Euro-Dollar-Wechselkurs auch in den kommenden Tagen umsichtiger agieren und hat das Währungspaar die Unterstützung bei 1,0533 Dollar in Form des Tagestiefststandes vom 27. Februar nach unten hin durchbrochen, findet die Gemeinschaftswährung bei 1,0482 Dollar Halt. Hier ist das Tief vom 6. Januar auszumachen. Im Anschluss daran stehen dem Euro bei rund 1,0470 Dollar sowie bei 1,0443 Dollar die 100-Tage-Linie sowie das Tief vom 7. De­zember 2022 zur Seite, bevor dann bei 1,0393 Dollar der Tagestiefststand vom 1. Dezember 2022 in den Fokus rückt. Unserer Einschätzung zufolge sollte der Bereich um 1,0400 Dollar der Gemeinschaftswährung auf Wo­chensicht schließlich treue Dienste erweisen, dürfte sie diese Niveaus doch nicht nachhaltig gen Süden hin durchbrechen.

Belehrt Euro-Dollar hingegen die charttechnischen Indikatoren eines Besseren und entwickelt wieder Anstiegsdynamik, so dürfte es dem Währungspaar letztendlich in den nächsten Tagen nicht gelingen, die Marke von 1,0750 dauerhaft zu überwinden. Bevor diese jedoch in den Blickpunkt rückt, gilt es zuvor noch, die bei rund 1,0700 Dollar auszumachenden Tageshöchststände vom 17., 20. und 21. Februar hinter sich zu lassen. Zudem wollen die Widerstände in Form der Hochs vom 15. und 10. Februar bei 1,0744/52 Dollar überwunden werden.

Euro-Dollar folgte zwischen Ende 2022 und Anfang Februar 2023 einem Aufwärtstrend gen Norden. Hierbei wagte das Währungspaar auch einen kurzen Blick über die psychologisch wichtige Marke von 1,1000 Dollar. Nachhaltig verteidigen konnte die Gemeinschaftswährung diese Niveaus allerdings nicht, backt sie derzeit doch wieder kleinere Brötchen. Aus charttechnischer Sicht dürfte es dem Euro kaum gelingen, in nächster Zeit wieder in diese luftigen Sphären vorzustoßen, hat doch der Gegenwind zuletzt sowohl auf Tages- als auch auf Wochensicht merklich zugenommen. Unserer Einschätzung zufolge sollte daher die Luft für das Währungspaar im Bereich von 1,0750 Dollar dünner werden. Gen Süden sehen wir die Gemeinschaftswährung bei Ni­veaus um 1,0400 Dollar zuverlässig gegen übermäßige Kursverluste abgesichert.

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Blackrock hält es für wahrscheinlich, dass die US-Notenbank den Leitzins auf das 20-Jahres-Hoch von sechs Prozent anhebt

Die US-Notenbank Fed könnte die Leitzinsen in den USA bis auf den höchsten Stand seit 20 Jahren anheben, sagt Rick Rieder, der Investment-Chef von Blackrock.

Die US-Notenbank Fed könnte die Leitzinsen in den USA bis auf den höchsten Stand seit 20 Jahren anheben, sagt Rick Rieder, der Investment-Chef von Blackrock.© Photo by Cindy Ord/Getty Images for Yahoo
Die US-Notenbank Fed könnte die Leitzinsen in den USA bis auf den höchsten Stand seit 20 Jahren anheben, sagt Rick Rieder, der Investment-Chef von Blackrock.

Die US-Notenbank Fed könnte die Leitzinsen in den USA deutlich stärker als bisher angenommen bis auf sechs Prozent anheben, den höchsten Stand seit 20 Jahren. Das schrieb der Investmentchef von Blackrock, Rick Rieder, in dieser Woche in einer Mitteilung. Blackrock ist der größte Vermögensverwalter der Welt. Als Gründe für seine Zinsprognose nannte er die hartnäckig hohe Inflation in den USA bei einem gleichzeitig starken Arbeitsmarkt.

„Angesichts der starken Lohnentwicklung und der hartnäckigen Inflation halten wir es für wahrscheinlich, dass die Fed den Leitzins auf sechs Prozent anheben und dann über einen längeren Zeitraum beibehalten muss, um die Wirtschaft zu bremsen und die Inflation auf nahe zwei Prozent zu senken“, so Rieder in seiner Mitteilung vom Dienstag.

Zuvor hatte der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, vor dem US-Parlament signalisiert, dass die Zentralbank bereit sei, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen. Dies schürte Erwartungen, dass die Fed die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung am 22. März noch 0,5 Prozentpunkte anheben könnte. Daraufhin gerieten die Aktien und auch der Euro unter Druck. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits angekündigt, die Leitzinsen in der Euro-Zone am 16. März um 0,5 Prozentpunkte anzuheben.

Die Fed hat die Zinssätze seit März 2022 von nahezu null auf heute 4,75 Prozent angehoben, um die Inflation in Richtung des angestrebten Zielwertes von zwei Prozent zu senken. In den USA hatte die Inflation im Juni 2022 mit 9,1 Prozent ein 40-Jahres-Hoch erreicht. Seitdem ist sie zwar gesunken, lag im Januar mit 6,4 Prozent aber immer noch weit über dem Zielwert.

In den USA wie auch in Europa erweist sich die Inflation als sehr hartnäckig. Sie hat sich über den ursprünglichen Energiepreischock hinaus in die gesamte Wirtschaft ausgebreitet. Besondere Sorge bereiten den Währungshütern, dass die Kernraten der Inflation – ohne Energie und Nahrungsmittel – auf hohem Niveau verharren oder sogar eher steigen. Einige Schlüsselbereiche, die in den letzten Monaten zu einem Rückgang der Inflation geführt hatten, blieben im Januar hartnäckig hoch, so Rieder. Die jüngsten Daten zeigten eine starke Dynamik der Inflationsrate.

„Wir sind zwar zuversichtlich, dass der Inflationshöhepunkt des letzten Jahres nicht überschritten wird. Die Möglichkeit, dass die Inflation länger anhält, deutet aber darauf hin, dass die Fed die Zinsen länger als bisher angenommen anheben muss“, schrieb er.

„Angesichts der jüngsten Stärke der Arbeitsmarktdaten, verschiedener Preisindikatoren und des Wirtschaftswachstums scheint die Entschlossenheit der Entscheidungsträger entscheidend zu sein, um die Inflation auf ein normaleres Niveau zurückzuführen“, fügte er hinzu.

US-Unternehmen hatten im vergangenen Monat mit 517.000 Arbeitsplätzen weit mehr neue Stellen geschaffen als die Prognose von 185.000. Auch die Arbeitslosenquote lag unter den Schätzungen.

Rieder sagte, die Aussicht auf weiter steigende Zinsen sei an sich nicht überraschend. Dennoch werde sie die Unsicherheit an den Märkten erhöhen. „Die Wirtschaft ist heute aber nicht mehr so zinssensibel wie in vergangenen Jahrzehnten. Ihre Widerstandsfähigkeit ist zwar eine Tugend, erschwert aber die Situation für die Fed“, fügte er hinzu

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Blackrock-Chef warnt vor Risiken für die Finanzwelt

15. Mrz (Reuters) - Der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock hat nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank vor anhaltenden Risiken für den Bankensektor gewarnt. Die aktuelle finanzielle Situation sei dem "Preis des billigen Geldes" geschuldet, schrieb Laurence Fink in seinem jährlichen Brief an Firmen-Chefs und Investoren. Nach der Krise der Regionalbanken in den USA werde sich die Finanzindustrie mehr mit der sogenannten Liquiditätsinkongruenz beschäftigen müssen, schrieb Fink. Die Niedrigzinsen führten bei einigen Instituten dazu, dass sie ertragsreichere Investitionen gesucht hätten, die in einer Krise allerdings nicht so ohne weiteres wieder verkauft werden könnten. Er rechne damit, dass die US-Notenbank auch nach den bisherigen Zinserhöhungen den Leitzins zur Bekämpfung der Inflation weiter anheben wird.

Es sei unvermeidbar, dass einige Banken die Kreditvergabe etwas zurückfahren, um ihre Bilanzen zu stabilisieren. Demzufolge werden Bankkunden die Finanzierungsmöglichkeiten auf den Kapitalmärkten suchen. "Es ist noch zu früh, um zu wissen, wie verbreitet der Schaden ist," schrieb Fink. Regulatorische Maßnahmen halfen bisher, Ansteckungsrisiken zu vermeiden. "Aber die Märkte bleiben nervös."

Fink ging darauf nicht ein, in welchem Umfang Blackrock von der Krise der US-Regionalbanken betroffen ist. Reuters-Berechnungen zufolge, die auf Datensätze von Morningstar beruhen, sind die Fonds von Blackrock und anderen Vermögensverwaltern den Folgen der Bankpleiten am meisten exponiert. Der Vermögensverwalter teilte zuvor mit, dass es nur ein begrenztes Exposure zur Silicon Valley Bank gebe.

In seinem 20-seitigen Brief, den der Blackrock-Mitgründer regelmäßig verfasst, ging Fink auch auf Klimarisiken ein. 2022 kosteten allein die Naturkatastrophen den Versicherern 120 Milliarden Dollar. Diese Summe wäre noch vor einiger Zeit unvorstellbar gewesen und zeige, wie aus Klimarisiken Investitionsrisiken werden. In einer gespaltenen Welt werden zudem Lieferketten ins Wanken geraten und die Inflation wird bleiben. Für die kommenden Jahre prognostiziert der Blackrock-Chef eine Preissteigerung von 3,5 bis vier Prozent. Die hohen Zinsen werden staatliche Ausgaben bremsen, Entscheidungsträger aus der Wirtschaft und Politik müssen also zusammenarbeiten. "Die geld- und finanzpolitischen Maßnahmen, die den Gesetzgebern und Regulierungsbehörden zur Verfügung stehen, um die aktuelle Situation anzugehen, sind begrenzt - insbesondere mit einer gespaltenen Regierung in den USA," schrieb der Blackrock-Chef.

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Studie nach SVB-Kollaps - US-Banken sitzen auf Buchverlusten von zwei Billionen Dollar

Kursverluste von Anleihen wegen Leitzinserhöhungen waren maßgeblich für die Pleite der Silicon Valley Bank. Eine Studie hat jetzt 186 weitere Banken identifiziert, deren Bilanzen ins Wanken geraten könnten. Das Problem existiert auch in Deutschland.

Die Sorge um neue Covid-Varianten treibt Anleger um. Bebeto Matthews/AP/dpa

Die Sorge um neue Covid-Varianten treibt Anleger um. Bebeto Matthews/AP/dpa© Bebeto Matthews/AP/dpa

186 Banken in den USA sitzen auf rund zwei Billionen Dollar unrealisierter Verluste. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der vier Ökonomen Erica Xuewei Jiang (University of Southern California), Gregor Matvos (Northwestern University’s Kellogg School of Management), Tomasz Piskorski (Columbia Business School) und Amit Seru (Stanford University). Sie veröffentlichten am vergangenen Montag einen 20-seitigen Report zu dem Thema. Die Verluste gelten als „unrealisiert“, weil der Wert von Anleihen im Depot der Banken zwar stark gesunken ist, dieser Verlust aber nur auf dem Papier existiert, so lange die Banken die Anleihen nicht tatsächlich zum geringeren Kurs verkaufen.

Die Studie zählt dabei nur Banken auf, bei denen nicht alle verlustreichen Anlagen durch andere Instrumente – etwa die gesetzliche oder eine freiwillige Einlagensicherung oder Eigenkapital – gedeckt sind. Solche Banken wären im Falle eines Ansturms auf die Bank einem hohen Risiko einer Pleite ausgesetzt, denn sie könnten ihren Kunden die angelegten Gelder nicht auszahlen. Im Falle der Silicon Valley Bank (SVB) führte genau dies in der vergangenen Woche zur Pleite.

Die SVB ist dabei in der US-Bankenlandschaft zwar besonders, weil sie erstens besonders viele Einlagen ihrer Kunden in verlustreiche Staatsanleihen investiert hatte und zweitens einen besonders hohen Anteil an ungesicherten Anlagen besaß, aber keineswegs einzigartig. Die Ökonomen fanden heraus, dass rund 10 Prozent der US-Banken noch höhere ungesicherte Verluste besitzen als die SVB-Bank, 10 Prozent weniger Eigenkapital aufweisen und immerhin 1 Prozent der Banken ungesicherte Anlagen in einem höheren Wert als die SVB-Bank besitzen.

In einem Computermodell simulierten die Forscher, was passiert, wenn jeweils nur die Hälfte der Anleger ihre Gelder von den jeweiligen Banken abziehen wollen würden. Ergebnis: Alle 186 Banken würden in diesem Fall in ernste Zahlungsschwierigkeiten kommen. Die würden noch verstärkt, wenn Nachrichten darüber die Aktienkurse der Banken einbrechen lassen würden.

Darum haben US-Banken so hohe unrealisierte Verluste

Die Studie nennt dabei keine Namen, es ist also unklar, welche Bank in wie großen Schwierigkeiten steckt. Untersucht wurden aber nur Institute aus den USA. Die hohen unrealisierten Verluste der Banken hier stammen meistens aus US-Staatsanleihen. Anleihen bringen ihren Besitzern auf zwei Arten Geld ein. Erstens zahlt der Schuldner – in diesem Fall die US-Regierung – einen jährlichen Zinssatz, sowie am Ende der Laufzeit einer Anleihe den geschuldeten Betrag zurück. Allerdings können Anleihen auch vor Ablauf ihrer Laufzeit an der Börse gehandelt werden.

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Von wegen Spagat: Die Bankenkrise hilft den Zentralbanken Fed und EZB im Kampf gegen die Inflation – hier sind die Gründe

Viele Fragen an Jerome Powell. Für den Präsidenten der US-Zentralbank Fed sind die Bankenkrise und der Kampf gegen die Inflation kein Widerspruch.

Viele Fragen an Jerome Powell. Für den Präsidenten der US-Zentralbank Fed sind die Bankenkrise und der Kampf gegen die Inflation kein Widerspruch.© Alex Wong/Getty Images
Viele Fragen an Jerome Powell. Für den Präsidenten der US-Zentralbank Fed sind die Bankenkrise und der Kampf gegen die Inflation kein Widerspruch.

Die Notenbanken in den USA und Europa lassen sich in ihrem Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation nicht beirren. Trotz der Bankenkrise haben die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Fed die Leitzinsen ungebremst angehoben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Fed-Chef Jerome Powell verbanden dies mit zwei klaren Botschaften: Ihre Zentralbanken sind entschlossen, die Inflation wieder auf ihren Zielwert zwei Prozent zu drücken. Die Risiken für den Bankensektor und die Konjunktur halten sie dabei für beherrschbar.

Und sie hatten sogar noch eine dritte Botschaft. Die Bankenkrise könne sogar helfen, die Inflation zu bremsen. Die Turbulenzen um mehrere Banken in den USA und die Credit Suisse veranlassten Banken dazu, zurückhaltender Kredite zu vergeben. Dies wirke wie eine Zinserhöhung. „Das bedeutet im Prinzip, dass die Geldpolitik weniger Arbeit zu erledigen hat“, sagte Powell.

„Wir gehen davon aus, dass die Ereignisse der letzten zwei Wochen zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen führen und damit die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und die Inflation bremsen werden“, sagte Powell. Zur Bedeutung der Bankenkrise für die Fed sagte er: „Eine solche Verschärfung der finanziellen Bedingungen wirke in die gleiche Richtung wie eine Zinserhöhung. Tatsächlich kann man sich das so vorstellen, als wäre es das Äquivalent zu einer Zinserhöhung, oder vielleicht sogar mehr als das“, sagte Powell.

In der Konsequenz hob die Fed den Leitzins für die größte Volkswirtschaft der Welt erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 bis 5,0 Prozent an. Die EZB hatte den Leitzins für die Euro-Zone zuvor sogar um 0,50 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent erhöht. Damit nahm die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Euro-Zone ab. In der Folge legte der Euro deutlich zu und kletterte über die Marke von 1,09 US-Dollar in die Nähe seines Jahreshochs aus dem Februar.

Dahinter steckt auch die Erwartung, dass die Fed die Zinserhöhungen schneller beenden könnte als die EZB. Powell räumte ein, dass die Fed nach dem Kollaps mehrerer kleinerer US-Banken wie der Silicon Valley Bank eine Pause bei den Zinserhöhungen in Erwägung gezogen habe.

Auch die Inflationserwartung ist in den USA geringer als in Europa. Im Februar betrug die Inflationsrate in den USA 6,0 Prozent. Die Fed erwartet, dass sie in diesem Jahr auf durchschnittlich 3,3 Prozent sinkt. In der Euro-Zone liegt die Inflationsrate über acht Prozent. Für Deutschland erwartet der Sachverständigenrat, dass die Inflationsrate in diesem Jahr mit 6,6 Prozent kaum geringer ausfällt als 2022 mit durchschnittlich 6,9 Prozent.

Bankenkrise: Druck auf Fed und EZB nimmt zu

In den USA wächst zudem der politische Druck auf die Fed. Anders als die EZB ist sie nicht nur der Preisstabilität, sondern auch der Vollbeschäftigung verpflichtet. Zwar sind die Arbeitsmärkte in den USA und Europa stabil, die Arbeitslosigkeit gering. In den USA entstanden allein im Februar 311.000 zusätzliche Jobs. In Deutschland und vielen Ländern Europas fehlen eher Arbeitskräfte als Arbeitsplätze. Doch jede Zinserhöhung bremst die Wirtschaft und erhöht die Risiken für den Arbeitsmarkt.

In den USA fordern vor allem Politiker der regierenden US-Demokraten ein Ende oder zumindest eine Pause der Zinserhöhungen. Die Vorsitzende des Bankenausschusses im US-Senat, Sherrod Brown, forderte, dass die Fed die Zinserhöhungen pausieren sollte. Die populäre Senatorin von Massachusetts, Elizabeth Warren, hatte Powell sogar für den Kollaps der SVB verantwortlich gemacht. Sie warf der Fed vor, die Wirtschaft so sehr bremsen, dass zwei Millionen Menschen ihr Arbeit verlieren würden.

Die jüngste Zinserhöhung der Fed nannte Warren, bei Twitter, „extrem“ und „einen Fehler“. „Ich habe seit Monaten davor gewarnt, dass der derzeitige Kurs der Fed Millionen Amerikaner in die Arbeitslosigkeit treiben könnte“, sagte sie. „Wir haben viele Instrumente, um die Inflation zu bekämpfen, ohne die Wirtschaft über die Klippe zu stürzen.“

Powell zeigt sich von allen Angriffen unbeeindruckt. „Die Öffentlichkeit vertraut darauf, dass wir die Inflation auf zwei Prozent zurückführen. Es wichtig, dass wir dieses Vertrauen nicht nur mit unseren Worten, sondern auch mit unseren Taten untermauern“, sagte Powell und fügte hinzu: „Wir konzentrieren uns darauf, die Inflation zu senken, weil wir wissen, dass das auf lange Sicht das ist, was den Menschen, denen wir dienen, am meisten nützt.“